Hallo Balsatank Interessenten,
die Idee mit dem Tank aus Balsaholz wurde bereits in den 60ern in einem Aeromodeller veröffentlicht! Sie entstand in Ermangelung eines Kraftstofftanks eines Modellbauers aus Sri Lanka (vorm. Cylon). Damals gefertigt unter Verwendung von Stanniolpapier aus einer Zigarettenschachtel und dem üppig vorhandenen Balsaholz, was auf dieser Insel ja zur genüge wächst. Not macht eben erfinderisch.
Zum Bau meiner Tanks verwende ich mittelhartes Balsa der Stärke 2 - 2,5 mm. Man schneidet sich, entsprechend der gewünschten Form und Größe, die erforderlichen Einzelteile passgenau zurecht. Diese Teile werden dann mit normaler Aluminium Haushaltsfolie laminiert. Als Klebstoff kommt Epoxyd-Laminierharz zur Anwendung. Dieses Harz zieht sehr gut in das Holz ein trägt ganz erheblich zur Festigkeit bei. Ich lege dazu zunächst die Aluminiumfolie auf eine Glasplatte (kann auch jeder andere glatte Untergrund sein) und entfette die Folie mit Aceton, Nitro oder Silikonentferner. Die vorbereiteten Balsaholzteile werden dann auf einer Seite gründlich mit Harz eingestrichen, anschließend auf die Aluminiumfolie gelegt und unter Zwischenlage von Haushaltsfolie mit einer ebenen Platte beschwert.
Nach gründliche Aushärtung des Harzes werden die laminierten Balsaholzteile grob aus der Alufolie ausgeschnitten. Mit einem Schleifklotz, (Körnung 300 - 400) welcher auf der laminierten Seite der Balsateile schräg über die Kanten gezogen wird, wird der Überstand der Alufolie dann perfekt entfernt.
Bevor diese Einzelteile zu einem Tank zusammengeklebt werden, sind die Röhrchen für die Kraftstoffzufuhr und Belüftung etc. in das Seiten- bzw. Oberteil des Tanks mit UHU-Endfest 300 einzukleben. Ich nehme dazu Aluminiumröhrchen mit einem Außendurchmesser von 3 mm. Die erforderlichen Löcher im Balsaholz werden von der laminierten Seite aus mit einer Reißnadel etc. gestochen und dann mit einer konischen Rundfeile passgenau aufgeweitet.
Wichtig, diese Löcher sind auf der laminierten Seite der Balsateile mit einer um die Röhrchen gelegten Klebstoffmuffe gründlich abzudichten. Das heißt, die Röhrchen zum Befüllen bzw. zur Entlüftung müssen mindestens ca. 1 - 2 mm in den Tankraum hinein ragen, damit dieser Klebstoffauftrag auch wirklich richtig abdichten kann.
Den anschließende Zusammenbau des Tank mache ich in drei Abschnitten. Zuerst werden die zwei gegenüberliegende Seitenteile, welche das Röhrchen für die Kraftstoffzufuhr enthalten, mit reichlich UHU Endfest 300 an den Tankboden geklebt. Wenn dieser richtig ausgehärtet ist, wird das Röhrchen am hinteren Ende mit ein paar Tropfen Endfest 300 am Tankboden fixiert. Es folgen dann die beiden anderen Seitenteile. Bevor nun der Tankdeckel ebenfalls mit Endfest 300 aufgesetzt wird, wird zuvor noch einmal dessen planer Sitz kontrolliert.
Wichtig, vor dem Verkleben der Seitenteile mit dem Boden und Deckel wird die Alufolie an den Kontakt- bzw. Klebeflächen mit einer Nadel perforiert. (Kein Durchstich durch das ganze Holz!). (Siehe Bild) Die Festigkeit der Verklebungen wird dadurch ganz erheblich verbessert. Nachdem die Festigkeit von Epoxydharzen durch Tempern deutlich erhöht wird, kommt der festige Tank zum Schluss für etwa 1 Stunde bei 70 Grad in den Backofen.
Ein Balsatank mit einem Volumen von ca. 50 ccm wiegt komplett etwa 5,5 Gramm.
Wenn die notwenige Aushärtezeiten der Kleber nicht berücksichtig wird, benötigt man zum Bau solch eines Tanks, je nach Geschick des Modellbauers, max. 30 - 40 Minuten.
Ich Wünsche Euch viel Spaß beim Tankbau.
Viele Grüße
Minare