Anfluggeschwindigkeit

Staubli

User
Liebe Kollegen

Letzthin bin ich mit meinem Elektroflieger Volksplane Evans VP-1 kurz vor der Landung nach links abgekippt und abgestürzt (Strömungsabriss). Nach der Reparatur (Foto leider auf dem Kopf) habe ich etliche Landungen mit ziemlich hohem Tempo absolviert – so weit alles gut. Was mich interessieren würde: Habt Ihr eine einfache Regel, wie man einen Motorflieger möglichst langsam und trotzdem sicher landen kann?

Danke Euch allen.





Nach Reparatur b.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
...einfach ausgleiten, bei 10cm über dem Boden langsam ausziehen, da kann der Fliger eigentlich nicht mehr abschmieren..

.. oder einfach die Querruder leicht nach oben stellen, dann hat man eine Schrankung und weniger Auftrieb..




Gruß

Thomas
 
Modelle mit Landeklappen kaufen ;)

Hatte auch mal ein ähnliches Modell wie diese Volksplane und das durfte auch nicht zu langsam werden.

Da stellte ich zum Landen die Querruder nach oben, einfach soviel, dass noch Weg zum Steuern bleibt. Das hat im Endanflug geholfen, etwas Tempo zu verringern.
 
Landen

Landen

Hi,

möglichst langsam landen ist eben nicht immer die richtige Lösung. Ich bin da ja auch kein Profi, aber für meine Nachbauten von einmotorigen Jägern ist ordentlich Dampf im Anflug notwendig. Ich könnte noch deutlich langsamer fliegen, da sie durchaus leicht gebaut sind, aber bei der Landung brauche ich auch Steuerbarkeit usw. Wenn ich da zu langsam bin kommt es zum Springen, Abkippen usw. Mir hat es extrem geholfen mit deutlich mehr als Mindestfahrt zu landen. Der Gasknüppel regelt dabei die Sinkrate und das Höhenruder die Geschwindigkeit. Wenn vorhanden dann noch die Landeklappen als "Handbremse" einsetzen. So klappt es bei mir sehr gut.

VG

Ilja
 
Wichtig ist, im Landeanflug die Nase unten zu halten. Oft sieht man, wie schon am Knüppel gezogen wird, obwohl der Flieger noch 5 Meter hoch ist. Wenn man zu früh zieht, geht die Nase hoch, was den Anstellwinkel vergrößert. Und Fahrt verliert man natürlich auch. Beides kann zum Strömungsabriss führen. Wenn die Aufteilung nicht passt, durchstarten und neu versuchen. Achte mal drauf und spreche beim Landeanflug in Gedanken ein paar mal "Nase runter, Nase runter", solange bis du nur noch kurz überm Boden bist. Dann hast du keine Sorgen mehr mit Strömungsabriss.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Sehr gute Tipps schon mal. Einer fehlt noch.
Üben, üben, üben.
Klingt abgedroschen, ist aber tatsächlich so.
Bei unterschiedlichen Bedingungen, egal ob böiger Gegenwind oder heftiger Seitenwind. So bekommt man am Besten die passende Landegeschwindigkeit heraus. Wir sitzen ja nicht drinnen und sehen auf dem Fahrtmesser die Fluggeschwindigkeit gegenüber der Luft. Also müssen wir die Geschwindigkeit für die jeweilige Situation einschätzen lernen.
Bin gestern wieder drei Akkuladungen nur Landeanflüge geflogen. Obwohl ich die Kiste schon seit Jahren fliege.
 

GJV0

User
Und deine Modell kennen lernen.
Die Rüder müssen noch gut reagieren, wenn die nicht gut mehr reagieren fliegt es zu langzam.

GJ
 

Relaxr

User
Eher schnell landen, und den vorhandenen Landeweg ausnutzen. Ansonsten hat mE jedes Modell eigene Landeigenschaften, mit denen man sich abfinden und beschäftigen muss. Wirklich langsam geht nur mit möglichst leichten Modellen, wie gesagt.

Mein Landegraus ist die Freewing Venom, die immer wieder mal "loshüpft" :rolleyes: ansonsten ist der Jet mE ein Geheimtip:D.
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Wenn dein Modell auf dem Rücken besser als in Normallage fliegt, ist dein SP zu weit oben.
Was bei Tiefdeckern mit zu wenig V-Form zu unangenehmen Eigenschaften führen kann.


Bitte überprüf mal den SP auch in der Hochachse des Rumpfes.
Bei Hoher EWD und SP sehr weit vorn kann die Strömung auch mal am HLW abreißen,
wodurch sich viele Modelle auf den Rücken drehen.



Ähem und wie hoch ist die Flächenbelastung?



- es gab auch schon Modelle welche sehr spontane Reaktionen zeigten,
sobald eine Pilotenpuppe im offenen Cockopit saß.



Gruß
Andreas
 

kaio

User
Hallo,

in der bemannten Fliegerei wird im Endanflug das 1.3fache der Vso (Vso=Stallspeed with Full Flaps) geflogen. Damit ist man immer auf der sicheren Seite.
Sollte das Flugzeug keine Flaps haben, gilt der 1.3fache der Stallspeed.
Beim Modellflug haben wir keine Fahrtanzeige die wir für den Anflug nutzen. Hierbei ist mein Tip, mit dem Flugzeug in sicherer Höhe den Langsamflug zu üben und sich auch das Verhalten und Flugbild einzuprägen. Auch immer mal wieder bis zum Strömungsabriss ran.
Und dann versucht man dieses für den Landeanflug umzusetzen.
Mit neuen Modellen fliege ich am Anfang einfach möglichst viele Anflüge und versuche ein gefühl für das Flugzeug und die Geschwindigkeit zu bekommen.
Bei der Landung fliege ich dann den Flieger bis an den Boden ran und versuche so lange wie möglich ein paar cm über dem Boden zu sein. Dabei sollte das HR währenddessen immer weiter gezogen werden. Zum Schluß setzt sich das Flugzeug von alleine hin. Wenn man zu hoch abfängt und dabei zu langsam ist, fällt das Flugzeug einfach auf den Boden oder kippt über eine Tragfläche ab, je höher desto größer der Schaden.

Wie Claus schon schrieb, üben hilft hier ungemein weiter.

Happy landings,

Kai
 

Sebastian Scheinig

Vereinsmitglied
Einen Tipp hab ich auch noch. Den Anflug selber sauber fliegen. Ich sehe immer wieder (auch von erfahrenen Piloten) Anflüge in den tollsten Kapriolen und dann passt die Landung plötzlich nicht mehr. Ein sauberer Anflug hilft ungemein, gerade, wenn ich das Modell nicht aus dem Effeff kenne. Anflug gegen die Landerichtung parallel zur Landebahn. 90° Kurve in den Queranflug etwas hinter dem Bahnende um dann kurz vor Bahnanfang 90° Kurve in den Endanflug. Durch diesen Anflug kann man sich bestimmte Sinkwinkel einteilen und damit auch sehr gut die Fahrt bestimmen. Schematisch schön hier zu sehen:

Platzrunde.jpg

Copyright: IVAO Austria Wiki

Ich hab das selbe Volksplane von Pichler (1,63m Spannweite) mit über 3kg. Es landet sich eigentlich recht einfach, allerdings mit dem hohen Gewicht auch etwas flotter. So ganz langsam mag es damit nicht fliegen. Wenn man ein wenig aufpasst, kündigt sich der Strömungsabriss aber an. Wichtig ist hier aber definitiv der saubere Anflug. Und langes flaches Ausschweben direkt im Bodeneffekt. Dann wird jede Landung butterweich. Den SP nach unten bringen, wie es Andreas sagte, wird sehr schwierig, da ja an sich alles vorgegeben ist. Die Pilotenpuppe stört den Flieger nebenbei nicht wirklich. Hab bei mir ein kleines Bärchen drin und merke nix davon.
 

schmie

User
Moin,
alles gute und richtige Hinweise.
Ilia hats schon angedeutet, aber nicht in aller deutlichkeit:

bei etwas "übergewichtigen" bzw. Tiefdeckern mit "ungünstigen" Flächengeometrien (Warbirds) sollte man üben mit Schleppgas zu landen.
Ein lagsam drehender Prop (Leerlauf) bremst und erzeugt nochdazu Wirbelzöpfe am Leitwerk. Man lernt das auch bei den mantragenden aber auch da machen es viele über die Jahre falsch. Die kiste langsam machen und mit dem Prop zur Bahn "ranziehen" erhält eine gute Steuerbarkeit und verhindert auch das gefürchtete Springen.

Aber wie schon gesagt, jede Kiste ist ewas anders und es hilft nur üben üben üben, oder andersrum Fliegen heißt LANDEN :-)

Schöne Grüße
Ernst
 
Die Windrichtung spielt auch eine sehr große Rolle,
bei Rückenwind muß Du den Wind zu der normalen Geschwindigkeit dazu rechnen.

Gruß
Rolf
 

Wilf

User
... Durch diesen Anflug kann man sich bestimmte Sinkwinkel einteilen und damit auch sehr gut die Fahrt bestimmen. Schematisch schön hier zu sehen:

Anhang anzeigen 2325145

Copyright: IVAO Austria Wiki
Das ist das Unterhaltungsprogramm für eine schulmäßige Motor-Platzrunde.
Zu beobachten: Im Kurvenflug werden die Klappen in Ruhe gelassen. Die Änderung der Klappenstellung erfolgt im Geradeausflug. Gerade Anfänger fallen gar zu leicht runter, wenn die Fahrt unerwartet in den Keller geht.

Das Anflugverfahren ist dafür da, Sicherheit zu verschaffen. Wenn man immer das Gleiche macht, dann sitzt der Flieger am End' auch an der gleichen Stelle.
Der Flugpfad ist aber nicht fix, sondern soll sogar an die Verhältnisse angepasst werden. Wenn man eher zu hoch/zu schnell ist, dann verlegt man den Queranflug in größeren Entfernung von der Piste und umgekehrt.

p.s. Frage an die Motorflieger: "Stoppuhr starten", wofür soll den das gut sein?
 

reinika

User
Die Platzrunde wie in der Sportfliegerei ist ein Basisprogramm, das es zu üben gilt. Da wir Modellflieger aber nicht in der Maschine drinsitzen, braucht unser Hirn ein anderes Orientierungssystem. Dieses besteht aus Referenzpunkten und dem Kurzzeitgedächtnis. Referenzpunkte können Bäume, Gebäude und Berge im Hintergrund sein, aber auch die Kurven auf der Platzrunde. Diese Referenzen speichert das Gehirn automatisch, aber nur 7-10 Sekunden (Je nach Quelle). Danach vergisst es die Referenz. Sicher kennt Jeder das Spiel, blind nach einem Glas zu greifen. Nach 7-10Sek. greift man daneben, vorher findet man es direkt wieder.

Für den Modellpiloten bedeutet das, dass er eine Landeeinteilung besser reproduzieren kann, wenn er sich bewusst Referenzpunkte merkt. Und wenn er die Schenkel der Volte nicht länger als 7 Sek. fliegt, weil das Gehirn dann von jedem Referenzpunkt zum Letzten zurückrechnen kann. Daraus resultiert das "Gefühl" für Distanz und Restenergie im Modell.

Viele weniger erfahrene Piloten fliegen von viel zu weit her an, dabei verlieren sie das "Gefühl für Position und Geschwindigkeit des Modells, weil das Kurzzeitgedächtnis unterwegs Daten löscht.
Routinierte Piloten, mit einem Ihnen bekannten Modell und auf einem bekannten Platz können diese einzelnen Schenkel strecken, weil das Gehirn auf alte Datensätze zurückgreifen kann. Sie haben daher ein besseres Gefühl für Distanz und Geschwindigkeit. Auch bekannt als Trainingseffekt, oder Erfahrung.
Wobei aber gerade Routinierte Piloten meist kurz anfliegen. Warum wohl?

Es bleibt also Trainingssache, aber mit System geht es Schneller vorwärts: Referenzpunkte wählen, Schenkellängen nach Zeit einteilen, um die Räumliche Orientierung zu erhalten.

Sichere Landung
Reini
 

robu

User
p.s. Frage an die Motorflieger: "Stoppuhr starten", wofür soll den das gut sein?

Standardplatzrunde funktioniert so, dass man nach der Mitte des Gegenanflugs (also ab Mitte Landebahn) x Sekunden geradeaus fliegt, dann in den Queranflug geht. Das passt dann mit schnellen und langsamen Flugzeugen, die Platzrunde ist in Sekunden für alle Flieger gleich groß, in km natürlich nicht.

Kann man in Deutschland vergessen: Dort steht praktisch für jeden Platz in der AIP eine Platzrunde, die alle abzufliegen haben. Wenn unterschiedlich schnelle Flieger in der Platzrunde sind, wird's interessant. Teilweise kann man die Geschwindigkeit noch etwas anpassen oder die Ecken etwas größer/enger fliegen, sonst muss auch schon mal einer durchstarten oder einen Vollkreis einschieben.
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Dennoch sollte ein Modell beim Landeanflug nicht über die Fläche abkippen,
oder gar auf den Rücken drehen. - Irgend etwas ist da noch nicht 100% eingestellt.



Daher würde mich das Gewicht und die Flügelfläche,
so wie EWD
und die Lage des Schwerpunktes (hauptsächlich die Höhe dessen)
interesieren. ;)





Gruß
Andreas
 

Samson Zimmermann

Moderator
Teammitglied
Jedes Modell hat einen Gleitwinkel und den muss man in sicherer Höhe austesten.
Die Nase muss nach unten zeigen wenn wenn der Antrieb aus ist.
Wenn das Modell in seinem Gleitwinkel ist nimmt es auch in der Regel keine Fahrt mehr auf.
Dann wie schon oben beschrieben kurz über den Boden leicht ziehen und die Landebahn ausnutzen.

So sollte fast jede Landung klappen.

Gruß Sammy
 
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