GC
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Ich habe mir einmal erlaubt, die Frage von Florian
aus dem Monsterthread Solarflieger herauszunehmen, da sie wohl allgemein von großem Interesse sein dürfte und damit die Sache etwas strukturierter wird. Gleichzeitig habe ich die Frage von Motor auf Antrieb verallgemeinert.
Rudi hat hier schon seine Überlegungen gepostet;
Und nun auch noch ein paar Cents von mir, der zwar immer noch keine Solarflugerfahrung, aber ziemlich viel mit Dauerflug experimentiert hat. Hier liegen die Verhältnisse wohl sehr ähnlich.
Fangen wir einfach einmal beim Propeller an:
Propeller mit hohem Wirkungsgrad sollten möglichst groß und in Richtung quadratisch oder sogar überquadratisch sein, um einen sehr guten Wirkungsgrad zu haben. Quadratisch heißt, dass die Steigung etwa so groß ist wie der Durchmesser, wenn nicht noch größer. Ein 12x4 Prop wäre also denkbar ungünstig. Ich fliege gern meinen günstigen Aeronaut 15*13 und Holger hat einen 10*17! Einmal habe ich auf meinem 1kg 12Watt Flieger den 15*13 durch einen 10x17 testweise ersetzt, da ging dann gar nichts mehr, weil die Anpassung an Modell und Drehzahl einfach nicht stimmte.
Im Dauerflug oder für besten Wirkungsgrad wählt man die Strahlgeschwindigkeit bei Vollgas nur etwas höher als die Fluggeschwindigkeit. Das passt beim Solarflug überhaupt nicht, denn da wäre beim geringsten Nachlassen der Sonnenstrahlen die Strahlgeschwindigkeit unter der Fluggeschwindigkeit und reines Segeln wäre angesagt. Also muß die Strahlgeschwindigkeit auf "mittlere" Sonneneinstrahlung ausgelegt werden und bei voller Sonneneinstrahlung kann man dann richtig Gas geben bei zugegeben etwas kleinerem Eta des Props. Aber das macht gar nichts, denn nun steht Leistung pur zur Verfügung und man kann es sich leisten. So fliegen übrigens, nach meiner Meinung viele Elektro-Akku-Flieger: schlecht angepasste Drehzahl und Propeller aber deutlicher Leistungsüberschuß.
Zu den Motoren:
Die Crux an unseren käuflich zu erwerbenden Motor für Modellflug und auch sogar für den Solarflug ist es, dass die Motoren für Leistung ausgelegt sind. Man geht einfach davon aus, dass Ströme um die 8A oder höher immer zur Verfügung stehen, was beim Solarflug einfach nicht der Fall ist.
In der Vergangenheit hat man für den Solarflug Motoren mit sehr gutem Wirkungsgrad und Anlaufverhalten eingesetzt, nämlich Glockenankermotoren. Dazu hat die Firma Sommerauer auch sehr gute MPP Regler vertrieben allerdings, soweit ich weiß, nur für Bürsten-Glockenankermotoren. Man muß dazu noch wissen, dass diese Motoren besondere Regler mit sehr hohen Taktfrequenzen benötigen. Anbei ein Bild aus damaligen Zeiten.
Glockenankermotoren finde ich nach wie vor recht gut, zumal es inzwischen aus bürstenlose gibt, aber sie sind nicht nur sehr schwer, sondern auch recht teuer. Auf Dauerflugwettbewerben bin ich immer stark begeistert von dem ruhigen Anlaufverhalten bei geringen Spannungen bzw. Strömen.
Am Propeller wird man Vollgasdrehzahlen von geschätzten 2000 bis 4000 U/min haben bei ca 6 bis 8V. Also benötigt man Motoren um die 500kV. Solche gibt es zwar zu kaufen, aber nicht in der für unsere Zwecke benötigten Drehzahl und Wirkungsgrad. Rudi hat glaube ich ein relativ exotisches Exemplar herausgefungen und erfolgreich eingesetzt. Meist wiegen solche 500kV Motoren um die 500g und außerdem haben sie oft einen großen Durchmesser.
Also muss die Drehzahl reduziert werden. Hierzu gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Umwickeln oder
2. Getriebe
Da ich noch nie einen Brushless Motor gewickelt habe (nur zu Mosquito Zeiten einen durchgebrannten Mabuchi kurz vor dem Wettbewerb , habe ich mich bis jetzt für Getriebe entschieden. Holger der Motor Experte wickelt so was einfach um und spart somit das Gewicht des Getriebes.
Oben an dem Glockenankermotor sieht man ein Marx Getriebe. Man nennt es auch "Schwabbel"-Getriebe und es hat einen recht guten Wirkungsgrad. Ein weiterer Vorteil ist, dass man durch wechseln der Planeteneinsetzte schnell mal das Untersetzungsverhältnis von 3:1 zu 4:1 zu 5:1 zu 6:1 wechseln kann. Nachteil des Getriebes relativ groß und natürlich nur für kleinere Leistungen.
In meinem Solarflieger
(bei dem die Schindel-Solarzellen wegen übergroßer Leistung nicht angeschlossen sind) fliege ich einen Innenläufer mit 2080kV und einem 4,4:1 Macro Getriebe von Reisenauer, das leider nicht mehr erhältlich ist. Hiermit kann ich den 1kg schweren Vogel mit 12Watt zum leichten Steigen überreden. Dieser Motor wiegt mit Getriebe 75g während obiger Glockenankertyp miit Marx-gGetriebe auf rund 180g kommt.
Als recht guten Kompromiss finde ich den AXI 2212/34 mit 710KV und einem Gewicht von 57g oder den AXI 2217/34 mit 600KV bei 69g, der momentan wegen der Copterantriebe im Angebot ist (weniger als 50%).
An Reglern würde ich einen 1-2S oder falls es so was gibt einen 1-3S Regler nehmen.
Und nun stürzt Euch auf mich mit Euren Erfahrungen und Meinungen.
Hallo Sonnenhungriege,
...
Dann habe ich noch eine Frage zum Motor. Was für einen Typ nutzt man da, wenn ich einen Elektrosegler mit knapp 500-600 Gramm bauen möchte?
Vielen Dank
aus dem Monsterthread Solarflieger herauszunehmen, da sie wohl allgemein von großem Interesse sein dürfte und damit die Sache etwas strukturierter wird. Gleichzeitig habe ich die Frage von Motor auf Antrieb verallgemeinert.
Rudi hat hier schon seine Überlegungen gepostet;
Die Antwort ist ja noch offen. Und leider kommt man da zu des Pudels Kern ...
1. werde dir klar über benötigten Schub und strahlgeschwindikeit.
2. überlege dir einen Prop der passt.
3. errechne dir die maximal und minimal zur Verfügung stehende El. Leistung. Geh vom Minimum aus.
4 Suche Motor der bei min. Leistung das Modell in der Luft hält., guten Wirkungsgrad hat, wenig wiegt, geringen Anlaufstrom braucht ....
Hier gibt es noch viel forschungsarbeit...
Ich versuche !! Mal ein paar Gedanken zu formulieren ....
Spannweiten zwischen 1,60 und 2,30 für den Anfang
Profil der Fläche gutmütig langsam bis mittelschnell,
Zellenzahl 12 bis 20
Somit sollte der Regler so 2bis 3S abkönnen,
Servos 2-3 , meine Wahl der servos war ein Griff ins Klo, brauchen wohl zuviel Strom für Flug ohne RcAkku.
Interessant würde 1 servo fürs Querruder, sofern man keine verwölbung braucht.
Fläche : ohne Winglets, alle Zellen in der gleichen Ebene.
Was noch .....?
Je tiefer du in der Versorgungsspannung kommst, desto schwieriger wird wohl die Motorbeschaffung für diese Aufgabe.
Ich wette Holger hat nen umgewickelten irgendwas der Skorpion /Hyperion Klasse mit 500 kV ?..An seinem Modell
.
Plädiere auch für eine neue Rubrik !
Gruss Rudi
Und nun auch noch ein paar Cents von mir, der zwar immer noch keine Solarflugerfahrung, aber ziemlich viel mit Dauerflug experimentiert hat. Hier liegen die Verhältnisse wohl sehr ähnlich.
Fangen wir einfach einmal beim Propeller an:
Propeller mit hohem Wirkungsgrad sollten möglichst groß und in Richtung quadratisch oder sogar überquadratisch sein, um einen sehr guten Wirkungsgrad zu haben. Quadratisch heißt, dass die Steigung etwa so groß ist wie der Durchmesser, wenn nicht noch größer. Ein 12x4 Prop wäre also denkbar ungünstig. Ich fliege gern meinen günstigen Aeronaut 15*13 und Holger hat einen 10*17! Einmal habe ich auf meinem 1kg 12Watt Flieger den 15*13 durch einen 10x17 testweise ersetzt, da ging dann gar nichts mehr, weil die Anpassung an Modell und Drehzahl einfach nicht stimmte.
Im Dauerflug oder für besten Wirkungsgrad wählt man die Strahlgeschwindigkeit bei Vollgas nur etwas höher als die Fluggeschwindigkeit. Das passt beim Solarflug überhaupt nicht, denn da wäre beim geringsten Nachlassen der Sonnenstrahlen die Strahlgeschwindigkeit unter der Fluggeschwindigkeit und reines Segeln wäre angesagt. Also muß die Strahlgeschwindigkeit auf "mittlere" Sonneneinstrahlung ausgelegt werden und bei voller Sonneneinstrahlung kann man dann richtig Gas geben bei zugegeben etwas kleinerem Eta des Props. Aber das macht gar nichts, denn nun steht Leistung pur zur Verfügung und man kann es sich leisten. So fliegen übrigens, nach meiner Meinung viele Elektro-Akku-Flieger: schlecht angepasste Drehzahl und Propeller aber deutlicher Leistungsüberschuß.
Zu den Motoren:
Die Crux an unseren käuflich zu erwerbenden Motor für Modellflug und auch sogar für den Solarflug ist es, dass die Motoren für Leistung ausgelegt sind. Man geht einfach davon aus, dass Ströme um die 8A oder höher immer zur Verfügung stehen, was beim Solarflug einfach nicht der Fall ist.
In der Vergangenheit hat man für den Solarflug Motoren mit sehr gutem Wirkungsgrad und Anlaufverhalten eingesetzt, nämlich Glockenankermotoren. Dazu hat die Firma Sommerauer auch sehr gute MPP Regler vertrieben allerdings, soweit ich weiß, nur für Bürsten-Glockenankermotoren. Man muß dazu noch wissen, dass diese Motoren besondere Regler mit sehr hohen Taktfrequenzen benötigen. Anbei ein Bild aus damaligen Zeiten.
Glockenankermotoren finde ich nach wie vor recht gut, zumal es inzwischen aus bürstenlose gibt, aber sie sind nicht nur sehr schwer, sondern auch recht teuer. Auf Dauerflugwettbewerben bin ich immer stark begeistert von dem ruhigen Anlaufverhalten bei geringen Spannungen bzw. Strömen.
Am Propeller wird man Vollgasdrehzahlen von geschätzten 2000 bis 4000 U/min haben bei ca 6 bis 8V. Also benötigt man Motoren um die 500kV. Solche gibt es zwar zu kaufen, aber nicht in der für unsere Zwecke benötigten Drehzahl und Wirkungsgrad. Rudi hat glaube ich ein relativ exotisches Exemplar herausgefungen und erfolgreich eingesetzt. Meist wiegen solche 500kV Motoren um die 500g und außerdem haben sie oft einen großen Durchmesser.
Also muss die Drehzahl reduziert werden. Hierzu gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Umwickeln oder
2. Getriebe
Da ich noch nie einen Brushless Motor gewickelt habe (nur zu Mosquito Zeiten einen durchgebrannten Mabuchi kurz vor dem Wettbewerb , habe ich mich bis jetzt für Getriebe entschieden. Holger der Motor Experte wickelt so was einfach um und spart somit das Gewicht des Getriebes.
Oben an dem Glockenankermotor sieht man ein Marx Getriebe. Man nennt es auch "Schwabbel"-Getriebe und es hat einen recht guten Wirkungsgrad. Ein weiterer Vorteil ist, dass man durch wechseln der Planeteneinsetzte schnell mal das Untersetzungsverhältnis von 3:1 zu 4:1 zu 5:1 zu 6:1 wechseln kann. Nachteil des Getriebes relativ groß und natürlich nur für kleinere Leistungen.
In meinem Solarflieger
(bei dem die Schindel-Solarzellen wegen übergroßer Leistung nicht angeschlossen sind) fliege ich einen Innenläufer mit 2080kV und einem 4,4:1 Macro Getriebe von Reisenauer, das leider nicht mehr erhältlich ist. Hiermit kann ich den 1kg schweren Vogel mit 12Watt zum leichten Steigen überreden. Dieser Motor wiegt mit Getriebe 75g während obiger Glockenankertyp miit Marx-gGetriebe auf rund 180g kommt.
Als recht guten Kompromiss finde ich den AXI 2212/34 mit 710KV und einem Gewicht von 57g oder den AXI 2217/34 mit 600KV bei 69g, der momentan wegen der Copterantriebe im Angebot ist (weniger als 50%).
An Reglern würde ich einen 1-2S oder falls es so was gibt einen 1-3S Regler nehmen.
Und nun stürzt Euch auf mich mit Euren Erfahrungen und Meinungen.