Guten Morgen zusammen,
so, Grevenbroich bzw. das SBF liegt wieder hinter uns. Zwar sind wir vom Wetter nicht sonderlich verwöhnt worden, aber dafür wurden wieder allerlei tiefgründige Gespräche geführt, haben warme Milch mit Honig zu uns genommen und gemeinschaftlich Kumbaya gesungen. Oder so ähnlich
Am Samstag habe ich drei oder vier Schlepps gemacht, bevor uns das Wetter endgültig mit flüssiger Sonne im Überfluss beglückte ... Wie sagte mein Kumpel: "So langsam wirste warm, was?". Das bezog sich darauf, dass ich mir ab dem zweiten Flug die ASG-29 mehr oder minder vor die Füße setzen konnte
. Eindrücke weiter unten, erstmal noch ein paar Bilder:
So, wie fliegt sie denn nun? Der erste Eindruck hat sich bestätigt: Sie ist noch etwas kopflastig, aber das zu erfliegen machte bei dem Wetter keinen wirklichen Sinn. Im Moment steht das Höhenruder noch ca 2 mm auf Höhe. Die Ruderausschläge, die ich nach Erfahrung und Pi*Daumen eingestellt hatte, passen schon erstaunlich gut. Sie rollt sehr schön sauber auf Achse, selbst die Zumischung von Tiefe zu den Klappen passte auf Anhieb. Apropos Klappen: Mann, ist die brav! Erst einmal kann man sie extrem langsam fliegen, wie ich finde, zudem bleibt sie mit voll gefahrenen Klappen noch voll steuerbar und reagiert selbst voll überzogenen nicht zickig. Sie nimmt dann in allen Klappenstellungen nur gaaaaanz gemäääächlich das Näschen runter und ist selbst dann noch mit den Querrudern korrigierbar
. Steuerbar ist das nächste Stichwort. Auf QR und HR wurde 30% Expo programmiert, umschaltbar auf 15% / 0%. Ich bin immer noch bei 30%! Die Ruder wirken mit meinen Ausschlägen sehr direkt, aber nicht giftig. Das ändert sich auch nicht im Langsam- oder Schnellflug. Wie schon im F-Schlepp ist Kurvenflug was für Anfänger mit Amigo-Erfahrung: Koordiniert einlenken, etwas Höhe halten, Sender weglegen, Bierchen holen, warten, bis sie oben ist
.
Im F-Schlepp bin ich zu Anfang mit neutralen Wölbklappen gestartet. Das hatte sich bisher bewährt. Auf Anraten eines Kollegen aus Grevenbroich (danke, Detlef!) habe ich dann doch mal die Thermikstellung reingeschmissen, und ich mus sagen, die ASG-29 ist damit wirklich deutlich besser zu starten. Genauer gesagt muss man im Schlepp außer gelegentlichen Korrekturen der Querlage überhaupt nix machen - sie ist selber groß und fliegt dem Schlepper treudoof hinterher.
Ich ließ es mir natürlich nicht nehmen, die ASG-29 auch mal etwas zu scheuchen. Bei knapp über 200 km/h habe ich es aber bewenden lassen. Reichte bei den Böen. Rollen kommen wie geschrieben erstaunlich zackig. Verwundert nicht, schließlich nutze ich alle Klappen. 4-Punkt gehen geschmeidig, nur im letzten Viertel muss man ihr den Hintern ordentlich mit Seite halten, damit sie auf Achse bleibt. Loopings kommen schön, in der Rückenlage muss nur minimal gestützt werden. Die Flächendurchbiegung ist zwar sichtbar, aber sehr homogen und nicht kritisch. Eine solchen Vogel prügelt man aber auch nicht ums Eck, sondern lässt ihn laufen und nutzt die hervorragende Aerodynamik! Dazu passt auch, dass sie selbst nicht abgeklebt nur ein sehr leises Fauchen von sich gibt. Selbst bei vollem Ruderausschlag pfeift nichts. Ein gutes Zeichen!
Die Gleitleistungen sind standesgemäß, wenngleich hier noch etwas Potential aufgrund der Schwerpunktlage verschenkt wird. Man merkt es beim schnellen Vorfliegen, dass hier die Abstimmung noch nicht endgültig ist.
Das Fahrwerk hat nun schon einen Startabbruch sowie eine Holperlandung hinter sich und funktioniert bestens. Apropos Startabbruch: Die Flügelrädchen mögen ja optisch ganz schön sein, aber sie hakt damit eindeutig schneller ein, als wenn nur der Randbogen auf dem Gras liegen würde. Da ich das beim Start mit Triebwerk nicht brauchen kann, werde ich die Dinger vermutlich wieder entfernen.
Hab ich schon was zur Landung geschrieben? Nein? OK, dann einfach nur ein Bild:
Spornkratzen problemlos möglich
Insgesamt habe ich jetzt schon sehr viel Spaß mit der ASG-29 gehabt und freue mich definitiv auf mehr
. Das Flugbild und die Ästhetik, die so ein Langohr ausstrahlt, sind einfach unübertroffen
Jetzt zu den Fragen: Da ich froh bin, wenn ich mal NICHT mit Triebwerk starten muss, habe ich es bei einem Probelauf bewenden lassen. Dazu habe ich später noch genug Gelegenheit. Aber der zug vom Orbis bei Vollgas ist schon heftig
. Gewogen habe ich sie auch noch nicht. Das ist ein Punkt, der mich irgendwie gar nicht interessiert. Aber ich schmeiße sie die Tage mal auf die Waage.
@Bernard. Mist, auf die Idee mit dem Balsa in den Abdeckungen hätte ich ja auch mal kommen können