Bambu Lab P1P / X1C

Ach so, fast hätte ich die wichtigste Frage vergessen: Wie kommt eigentlich die LIDAR-Vorschubkalibration mit dem Zeitverzögerungseffekt beim Aufschäumen des LW-PLA klar? Muss man die deaktivieren (was dann wahrscheinlich bedeutet, dass man die letzte benutzt, die mit M500 gespeichert wurde)? Oder spielt sie keine Rolle, weil die Geschwindigkeitsdifferenzen der Kalibrierung im Druck sowieso nie erreicht werden?

Tschöö
Stephan
 
Hallo zusammen

der smartfiles hat auch einen Namen: Bernhard
Zur Zeit arbeite ich mich mit den Einstellungen an das Optimum heran und gedruckt wird ein "Model S" von Eclipson.
  • PEI - Platte war dabei beim P1P. Sie ist etwas raus, aber funktioniert gut betreffend Haftung. Irgendwann wird da noch was feineres zugekauft.
  • Der P1P hat kein Lidar bekommen. Lidar funktioniert auf der PEI sowieso nicht. Habe aber die Flusskalibration mal laufen lassen und da ist der Wert dann von 0.02 auf 0.06 hochgenommen worden.
  • Die maximale Volumengeschwindigkeit ist zwischenzeitlich auf 5 mm3/s runtergenommen.
  • Die Flächen schauen ganz ordentlich aus, da dort genügend schnell gedruckt werden kann. Bei kleinen Teilen musste ich nun noch an der Lüftersteuerung fummeln. 40% bei Schichtdauer bis 10s / 70% bei Schichtdauer 1s. Wenn der Drucker frei rennen kann, dann kommt dabei immer ca. 50% Bauteilüfter raus. Der Hilfslüfter läuft zwischenzeitlich auf 50%. Vor allem das Heck des Rumpfes machte Probleme. Bei schäumenden Material muss man irgendwie andersrum denken.
  • Der Kabelschacht wird in der Unterseite etwas verklebt aber nicht wirklich geschlossen (kann leicht gebrochen werden).
  • Die Spanten / Rippen haften am der Oberseite, zeichnen sich aber nicht ab. Wie stark diese haften wird sich dann bei einem Torsionstest zeigen. Anbei noch die Bilder der Gö - Fläche. Die Flächenbilder vom "Model S" werde ich dann noch nachschieben.
Gruss smartfiles
 

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dg2ffp

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Hallo,

die LIDAR-Funktion habe ich abgeschaltet, ich nutze nur Festwerte für LW.
Ich drucke das LW von Colorfabb mit 235 Grad, 0,57 Flow und 50mm/s.
Schon bei der purge line tritt das LW beim kurzeitigen Stillstand aus der Düse und verursacht stringing, kann mir nicht vorstellen, dass er so
kalibrieren kann. Nutze auch die texturierte PEI-Platte, wobei die Kalibrierfunktion im Moment von Bambulap deaktiviert wurde, wie man so liest. Die scheinen damit paar Probleme zu haben.

Beim Rumpf vom Eclipson (links) fehlen einfach die Verstärkungen, der ist bei mir sehr instabil. Mit normalen PLA schon wesentlich besser, aber auch schwerer.
Beim Rise (rechts) ist das schon viel besser realisiert. Bei dem drückt sich der Rumpf nicht so und scheint stabiler zu sein.
Ich hoffe er fliegt bald.

Gruß Heiko
 

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Hier sind mal die ersten Flügelaufnahmen vom "Model S"
  • Die Details werden sauber gedruckt
  • Die Rippen haften gut an der Oberseite
  • leichte Dellen auf beiden Seiten, wo das Filament sich frei zusammenziehen konnte, da die Rippen in der Konstruktion nicht kreuzweise oder dichter beisammen sind.
Mal schauen wie ich das noch optimieren kann. Vermutlich muss man die Lüfter bei langen Layerlaufzeiten eher hoch nehmen.

Gruss smartfiles
 

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dg2ffp

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Hallo,
vielleicht etwas die Temperatur reduzieren.
Ich hatte das auch, wo die Temperatur zu hoch und die Geschwindigkeit zu langsam einstellt war.
Die Lüfter stehen bei mir auf max. 20%, sowie sie es bei Colorfabb angegeben hatten.

Gruß Heiko
 
Hallo zusammen
Habe diese Woche mal den ganzen Flieger gedruckt und immer noch weiter Optimierungen an den Einstellungen vorgenommen. Die Resultate können sich nun sehen lassen. Verwendet wurde das LW-PLA von Purefill bei 260° - 265° und 12 mm3/s
  • Der Retract sollte in jedem Fall komplett ausgeschaltet oder auf Null gestellt werden. Dies verhindert unschöne Fahrten im Bauteil. (siehe Bild 6956) Gut sichtbar auch im Slicer, die grünen Kringel die sich zum Teil in der Oberfläche abbilden. (Bild on / off)
  • Dann machten mir vor allem bei den Randbögen die Überhänge auf der Aussenseite Probleme, dass ich dort in eine Art Unterextrusion gelaufen bin. Um das zu verhindern sollte bei diesen Bauteilen "Ensure vertical Shell thickness" eingeschaltet werden. dies druckt unter der Oberflächen eine zweite Wand um das zu verhindern (siehe Bild vertical Shell). Bei normalen Fläche unbedingt ausgeschaltet lassen.
  • Die Obere Kante beim Randbogen wird als Oberseite gewertet und wenn man dort das Muster auf "Konzentrisch" setzt kommen diese auch sauber.
  • Weiter habe ich den Speed wieder auf 12 mm3/s angehoben damit die Bauteile schneller fertig sind und die Lüfter im Normaldruck auf 60%, bei kurzen Layerzeiten auf 100% hochgenommen. So können unschöne Abschlüsse bei Rumpfspitzen verhindert werden (Bild 6958)
Das Resultat sind nun saubere Flächen auf allen Bauteilen, Randbögen und Rumpfspitzen (Bild 6943 / 6945 / 6946 / 6953)

Also Viel Spass beim Drucken mit Bambu und LW-PLA
smartfiles
 

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Hallo Bernhard,
naja, als "gut" würde ich die Ergebnisse optisch nicht beurteilen, eher so als "gerade brauchbar". An Prusa-Qualität kommt das nun nicht gerade heran...
Ich denke aber vor allem, dass du nach wie vor einfach zu schnell druckst (und mE auch zu heiß - aber das kann ich nur vermuten, da ich das Purefill-Material nicht kenne). Mittlerweile habe ich meinen X1C auch bekommen und diverse Tests gemacht. Abgesehen von diversen Bocksprüngen, die man machen muss, um untaugliche Automatik-Funktionen zu umgehen, ist der (wie sicherlich auch der P1P) nicht besser oder schlechter als irgendein anderer Drucker geeignet, um LW.PLA zu drucken (wenngleich man auch niemals ganz an "Prusa-Qualität" herankommen wird - dazu später mehr). Das bedeutet aber eben auch, dass du LW-PLA damit nicht schneller drucken kannst als mit anderen Druckern. So etwa bei 40 mm/s ist nun mal das Ende der Fahnenstange; immer noch ein Tickchen besser sind 25 mm/s. Wenn ich nun sehe, dass du mit rund 100 mm/s druckst, finde ich das Ergebnis im Verhältnis dazu sogar erstaunlich gut.

Paar Anmerkungen:
- Nein, durch Ausschalten des Retracts werden keine Leerfahrten vermieden. Ganz im Gegenteil - Retract ist eigentlich dazu da, mit "normalen" Filamenten durch notwendige Leerfahrten entstehende Blobs zu vermeiden. Bei LW-PLA nützt Retract allerdings so gut wie nichts, daher kann man ihn auch gleich abschalten und vermeidet so zumindest retract-bedingte Verzögerungen. Das eigentlich Bedeutsame im Bezug auf Retract ist aber das Deaktivieren des Z-Hops. Der ist natürlich bei ausgeschaltetem Retract automatisch mit ausgeschaltet. Wichtig für Leerfahrten ist auch noch die Einstellung "Avoid crossing wall". Die "grünen Kringel" in deinem Slicer-Preview sind lediglich optische Markierungen der Punkte, an denen ein Retract stattfindet; über die Qualität des Druckergebnisses macht das keine Aussage..
- Mit "Ensure vertical shell thickness" verursachst du allerdings zusätzliche Leerfahrten (abgesehen vom höheren Gewicht). Das sollte vermieden werden - einen guten Teil wird hier vielleicht schon die Verringerung der Geschwindigkeit ausmachen, aber vor allem verbesserst du die Überhang-Fähigkeit des Drucks, in dem du das Verhältnis zwischen Layerhöhe und Perimeterbreite vergrößerst. Kurzes Rechenbeispiel: Bei einer Layerhöhe von 0,2 mm und einer Perimeterbreite von 0,5 mm liegt ein Perimeter an einer 45°-Schräge nur zu 60% auf dem darunter liegenden Perimeter auf. Bei einer Layerhöhe von 0,1 mm auf 0,5 mm dagegen sind es schon 80%.
- Die volumetrische (Schmelz-)Geschwindigkeit ist eine physikalische Konstante, die lässt sich nicht "verändern" (allenfalls richtig oder falsch einstellen) und korrespondiert nur indirekt mit der Druckgeschwindigkeit (indem sie unabhängig von den Geschwindigkeits-Einstellungen eine Obergrenze als Absicherung setzt, die aber bei LW-PLA nicht die Aufschäumzeit berücksichtigt). 12 mm3/s entsprechen bei 0,2 auf 0,5 mm einer maximalen Druckgeschwindigkeit von 120 mm/s, hat also bei deinen weiteren Einstellungen keine Auswirkung (es sei denn, du hast die Druckgeschwindigkeit noch höher eingestellt und wirst quasi nur durch die volumetrische Begrenzung ausgebremst - falls dem so ist, solltest du ganz dringend deine gesamten Einstellungen überarbeiten).

Meinen eigenen X1C habe ich jetzt seit gut einer Woche, und LW-PLA habe ich - so gut es geht - "am Laufen". Die größte Hürde dabei war, zu vermeiden, dass der Druckerinnenraum durch das Standardverhalten beim Druckstart zugesaut wird - dafür musste ich den Startcode des Druckers umschreiben, und das ist bei Bambu wirklich kein Vergnügen (der Startcode ist rund 20 kB groß und besteht zum Teil aus undokumentierten proprietären Befehlen). Mein neuer Startcode lässt nun die Düsenreinigung beim Druckstart zum größten Teil und die darin enthaltenen Extrusionsschritte vollständig weg; lediglich unmittelbar vor dem eigentlichen Druckbeginn wird zweimal der Nozzle Wiper überfahren, ohne aber dabei Filament zu extrudieren.
Falls jemand den Startcode haben möchte: Ich habe den als TXT-Datei angehängt. Wichtig ist dabei aber noch, zu beachten, dass er praktisch wirkungslos ist, wenn man versucht, das AMS zu benutzen - das hat beim Feeding seine eigene Purge-Routine, die den Vorteil wieder zunichte macht. Wichtig ist auch, die Düse ein paar Minuten auf Drucktemperatur vorzuheizen und das dabei ausgeflossene Filament vor dem Druck zu entnehmen - eben so, wie man es bei jedem andere Drucker auch tun würde.
Achtung: Mit dem P1P funktioniert dieser Startcode voraussichtlich nicht; hier muss man selbst Hand anlegen (ich kann das ja nicht testen, daher wäre es mir zu "heiß", einen ins Blaue geschriebenen Code zu liefern).
Darüber hinaus benutze ich für LW-PLA dieselben Einstellungen wie an meinen anderen Druckern und bekomme damit auch annähernd das gleiche Ergebnis.

Mittlerweile ist auch ein vorläufiges Resümé zum Drucker fällig - mal schauen, vielleicht schaffe ich das heute abend noch zu schreiben.

Tschöö
Stephan
 

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Salü Stephan

Dann scheinen wir wirklich unterschiedliche Qualitätsansprüche zu haben. Bin dann auf die Bilder deiner Bauteile gespannt. Anbei nochmals Bilder von meinen Bauteilen nach der Optimierung.

Beim Purefill LW-PLA kann im Bereich von 200 - 260°C gedruckt werden. Die maximale Expansion wird zwischen 250 - 260°C erreicht.

Bei einer Volumenbegrenzung von 12 mm3/s , wie für Generic PLA, sollte eigentlich auch LW-PLA problemlos druckbar sein, da durch die Expansion das Volumen ja noch zusätzlich ausgedehnt wird. Das Hotend ist bei diesen Druckern ja mit genügend Leistung ausgelegt.
Langsam geht mit jedem Drucker, ich habe aber hier was schnelles stehen 😏

Habe dir mal eine kleinen Ausschnitt vom Randbogen als STL beigelegt. Den drucke ich mit 0.25 Höhe und "Ensure vertical shell thickness". Das ergibt dann den weissen oberen Rand des Randbogens im Bild 6946. Das bisschen Zusatzgewicht bei zwei Bauteilen gehe ich für die verbesserte Stabilität bei den Randbögen gerne ein.

Gruss Bernhard
 

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Thoemse

User
Hat jemand schon ein vernünftiges Cura Profil für den X1C? Für Planeprint Modelle braucht es Cura, ob man will oder nicht.
 
Salü Stephan

Dann scheinen wir wirklich unterschiedliche Qualitätsansprüche zu haben. Bin dann auf die Bilder deiner Bauteile gespannt.
Die kannst du in ungefähr jedem zweiten Beitrag von mir seit Ende 2019 sehen...

Anbei nochmals Bilder von meinen Bauteilen nach der Optimierung.
Die sehen nochmal ein bisschen besser aus. Ich denke, besser kriegt man es bei der Geschwindigkeit nicht hin (wobei ich immer noch lieber langsam drucke, um den letzten Fitzel Qualität rauszuholen).
Bei einer Volumenbegrenzung von 12 mm3/s , wie für Generic PLA, sollte eigentlich auch LW-PLA problemlos druckbar sein, da durch die Expansion das Volumen ja noch zusätzlich ausgedehnt wird.
Wow - nach der Logik müsste man LW-PLA ja sogar doppelt so schnell drucken können wie normales PLA. :D
Das Hotend ist bei diesen Druckern ja mit genügend Leistung ausgelegt.
Das Hotend von Bambu hat 40 W, genauso wie die Standardausstattung vom Prusa I3Mk3.
Langsam geht mit jedem Drucker, ich habe aber hier was schnelles stehen 😏
Ach Gottchen. Ja nee, solche...sportlichen Ambitionen habe ich nicht. Mir kommt es auf das Ergebnis an.
Habe dir mal eine kleinen Ausschnitt vom Randbogen als STL beigelegt. Den drucke ich mit 0.25 Höhe und "Ensure vertical shell thickness". Das ergibt dann den weissen oberen Rand des Randbogens im Bild 6946. Das bisschen Zusatzgewicht bei zwei Bauteilen gehe ich für die verbesserte Stabilität bei den Randbögen gerne ein.
Bei mir 0,15 mm ohne "Ensure vertical wall thickness". Mit gleicher Stabilität, aber geringerem Gewicht, regelmäßigerer Oberfläche und engeren Spantschlitzen - dafür halt 43 Minuten Druckzeit.
Wobei ich die "Herausforderung" etwas unfair finde - da kann ich ja gar nicht "verlieren". Du stellst ja dir selber strengere Bedingungen als mir, wenn du dir auferlegst, das mit der vierfachen Geschwindigkeit drucken zu müssen.

Tschöö
Stephan

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Thoemse

User
Ich verstehe dann aber ehrlich gesagt auch nicht ganz, warum du dir dann den Bambu X1C angeschafft hast? Klar kann der präzise drucken aber der Nummer eins Vorteil ist Geschwindigkeit (und fantastische ABS Drucke mit Null Verzug - ich drucke fast nur noch ABS). Schön drucken können alle, selbst ein umgebauter Chinadrucker, wenn man nur langsam genug druckt und Extruder und Hotend gegen was vernünftiges tauscht. Natürlich ist da ein Prusa immer noch top dabei - keine Frage.

Meine Ansprüche sind da auch eher so wie die von Bernhard. Die Halbwertszeit meiner gedruckten Modelle ist nicht lange genug, um das letzte bisschen Qualität herauszuschinden. :D
Der X1C hat Qualitäten, die ein Prusa nicht hat. Ich habe gerade über Nacht eine Gewindeturm für die Gravitraxbahn meiner Tochter gedruckt. Lauter sehr schmale, sehr hohe Einzelteile - insgesamt 25 Stück auf der Platte - alles ohne Brim. Alles mit ABS. In 4 Stunden gedruckt. Ich bekomme das mit dem mir vorliegenden ABS mit keinem meiner Drucker ohne Brim gedruckt - egal wie langsam.
 
Ich verstehe dann aber ehrlich gesagt auch nicht ganz, warum du dir dann den Bambu X1C angeschafft hast?
Naja, was wäre denn die Alternative zur Zeit? Ich könnte jetzt einen Prusa XL bestellen und dann mit Glück "schon" im Juli beliefert werden (mit weniger Glück im Oktober oder November) - der Rest des Marktes teilt sich wie üblich in "minderwertig" und "unerschwinglich". Die einzige andere halbwegs verlässliche Möglichkeit, die ich zur Zeit noch sehen würde, wäre, einen Voron zu bauen, worauf ich aber wirklich keine Lust habe...

Der X1C (und sicher auch der P1P) ist ein sehr guter Drucker, gar keine Frage. Was mich daran stört, sind ja auch nicht primär konstruktive Merkmale, sondern die Knüppel, die BambuLab dem Benutzer mit Berechnung zwischen die Beine wirft.
Das fängt damit an, dass z.B. die Eingabemöglichkeit der Druckbettgröße, die in BambuStudio 1.2 noch vorhanden war und die elementar für die Konfiguration von Fremddruckern ist, zwischenzeitlich willkürlich entfernt wurde.
Das geht weiter mit fest eingebauten Routinen, die untauglich für Filamenttypen sind, die Bambu selber nicht verkauft.
Und mit proprietären Marlin-Erweiterungen, die nirgends dokumentiert sind.
Und mit künstlich verschlechterten Voreinstellungen für Fremdfilamente und -drucker.
Und, und...

Dann sind da so Sachen, die von Seiten BambuLabs vielleicht gar keine gewollten Verschlechterungen darstellen, aber einfach anscheinend zu unwichtig sind, um große Beachtung zu finden. Großes Manko zum Bespiel: das trotz vorhandenem Filamentsensor ultra-unkomfortable Ladeverhalten, wenn man nicht das AMS benutzt. Nicht nur, dass es keine Ladeautomatik gibt; es gibt noch nicht mal ein Ladeprogramm, das man händisch auslösen könnte.
Nett wäre, wenn man ein entsprechendes Makro wenigstens per G-code-Terminal manuell eingeben könnte, aber... naja, nein, ein Terminal, das ist nun wieder nichts, was der Bambu-User haben können soll. Der macht ja nur Unsinn damit. Geben wir ihm lieber ein paar Knöpfe zu Draufdrücken.

Dann ist da halt die Sache, dass Bambu es in der Kickstarter-Phase eher mit "Fans" zu tun hatte, die mit einem gewissen Idealismus und Risikobereitschaft Geld in das Projekt gepumpt haben. Jetzt müssen sie, wenn sie sich am Markt behaupten wollen, zeigen, dass sie auch mit "Kunden" umgehen können. Das läuft zur Zeit etwas holprig an - man könnte auch "unwillig" sagen. Zwei Beispiele:
- Die jüngste Reklamationswelle mit den krummen Heizbetten dürfte einige Leute ins Grübeln gebracht haben, was es eigentlich bedeutet, dass es so etwas wie eine Bambu-Garantiewerkstatt in erreichbarer Nähe schlicht nicht gibt. Wie Bambu damit umgeht? Sie verlangen eine Verifizierung per Logfile und schicken dann ein neues Heizbett (das bei manchen Betroffenen ebenfalls wieder krumm war) zum Selber-Einbauen. Der Einbau stellt nach Bambu-Richtlinien eigentlich eine Garantieverletzung dar. Wie es weitergeht, wenn der schiefläuft, weiß ich nicht.
- Die Wartungsvorgaben von Bambu sehen vor, dass die Z-Spindeln alle 3 Monate nachgeschmiert werden sollen. Das einzige Fett, das Bambu für den Zweck empfiehlt, wird allerdings nur in 15-kg-Gebinden geliefert (bei einem Kilopreis von rund 75 Dollar eine stolze Investition). Was so alles Lustiges passieren kann, wenn man einen falschen Schmiermitteltyp zum Nachschmieren benutzt, brauche ich wohl hier keinem zu erzählen. Erstaunlich ist nebenbei, wie wenig Aufhebens zu solchen Sachen im Bambu-Forum gemacht wird.

Alles in allem ist halt BambuLab einfach eine unsympathische Firma, von der ich weder Support noch Service erwarte. Das heißt nicht, dass ich von denen nichts kaufe (offensichtlich) - aber die teilweise kläglichen Versuche, mit denen sie mich daran hindern wollen, das volle Potenzial ihres eigenen Produkts zu nutzen, fordern ja schon gewissermaßen den sportlichen Ehrgeiz, genau das zu tun.
Was man BambuLab aber neidlos zugute halten muss: Die haben, mW erstmalig, der Branche gezeigt, wie schnell Produktentwicklung geht, wenn man nur mal den Arsch hochkriegt. Wenn die in dem Tempo weitermachen (und es noch auf die Reihe kriegen, die Produktpflege und den Service ebenfalls auf menschenwürdiges Niveau und Geschwindigkeit zu bringen), würde es mich nicht wundern, wenn die in einem Jahr mehr Drucker verkauft haben würden als Prusa seit Bestehen.

Klar kann der präzise drucken aber der Nummer eins Vorteil ist Geschwindigkeit
Nummer eins ist immer Präzision, sonst ist ja die Geschwindigkeit sinnlos. Der Prusa I3 Mk3 (wenn ich den mal wieder als Vergleich bemühen darf) kann ja auch 200 mm/s im "Draft mode", aber ich habe nie die Neugierde besessen, auszuprobieren, was dabei herauskommt. Natürlich kann Geschwindigkeit einem wichtig sein und ist mir selber auch lieb, allein schon wegen der eingesparten Energie bei kürzeren Druckzeiten. Das geht aber nicht so weit, dass ich dafür qualitativ schlechtere Ergebnisse akzeptiere, denn das ist in meinen Augen Plastik-Verschwendung. Wenn ich also mit dem X1C bei annähernd gleicher Qualität doppelt so schnell drucken kann wie mit meinen anderen Druckern, dann freut mich das. Und wenn es für die vierfache Geschwindigkeit nicht reicht, sehe ich da keinen Anlass, enttäuscht zu sein.
Bei vielen Materialien ist nun mal das Filament der geschwindigkeitsbegrenzende Faktor und nicht die geometrische Genauigkeit. LW-Filamente brauchen zusätzliche Zeit zum Aufgasen - die kann man durch eine größere Schmelzkammer teilweise effektiv verringern, aber in der Hinsicht liegt das Hotend der Bambu-Drucker ziemlich genau in der Mitte zwischen V6 und Volcano (während alle drei ein 40W-Heizelement benutzen), und auch mit einem Volcano konnte man LW-PLA nie mit PLA-Geschwindigkeit drucken. Warum also sollte man hoffen, es mit einem Bambu zu können?

Tschöö
Stephan
 
BTW, das hier ist das Schmiermittel, das Bambu für die Z-Spindeln empfiehlt:
Kennt da zufällig jemand einen kompatiblen Ersatz, der in "haushaltsüblichen" Mengen in Deutschland zu kaufen wäre? Unter der Bezeichnung BX-300 bzw. BX-300/F finde ich in Europa rein gar nichts - entweder gibt es da grundlegend andere Bezeichnungssysteme, oder das Zeug ist in der EU illegal...

Tschöö
Stephan
 

hommelm

User
Hi Stephan,
ich würde sagen, dass muss ein leistungsfähiges Hochtemperaturfett sein, dass nicht verharzt also fest wird und bei hohen Temperaturen nicht anfängt zu laufen. So wie ich das sehe kommt da nur ein qualitativ hochwertiges Teflon Fett in Frage.
Ich nehme das bei den Drucker generell und habe damit überhaupt keine Probleme.
Wenn Du willst lasse ich Dir was zukommen ... 😉

Gruß
Michael
 
Hi Michael,
danke fürs Angebot, aber warte noch - für eine Anwendung hat Bambu ja großzügigerweise so ca. 0,5 g Fett beigelegt, und da kann es ja gut sein, dass wir uns mal wieder sehen, bevor da bei mir Bedarf entsteht. :)

Tschöö
Stephan
 
Hallo in die Runde.

Wäre es möglich die LW-PLA Profile vom BambuStudio bsp. Orca Slicer zu teilen? (für einen P1P)
Die Material und Prozess Settings.

Ich versuche seit ein paar Tagen mein Glück mit LW-Material, aber optisch sehen die Flieger Teile bescheiden aus. Überall Stringing und sogar Löcher in den Wänden. ESUN PLA-LW aus AMS

Eine allgemeine Frage:
Wie kalibriert man den dies Material? (auf dem P1P)
Bei Orca sind Kalibrierung sind Kalibrierungsteile drin, um den Fluss einzutunken. Aber bei LW PLA wird das nix.
Die Advance Flow Kalibration, also die Striche auf dem Bett kommen gar nicht auf das Bett bzw. bleiben and der Düse hängen.
(bei anderem Material ist das kein Problem)

Gruß Sebastian
 
Hallo,
ich überlege mir einen X1C zu Kaufen. Leider finde ich keine Maße mit dem Aufgesetzten AMS.
Leider bin ich in der Höhe recht begrenz. Wäre schön wenn jemand mir die Maße nennen kann.
Vor allem wäre die Höhe bei geschlossenem AMS und geöffneten AMS interessant.
Danke
Grüße
Fabian
 

Beecee

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