Baubericht: ASW 20 Valenta

Ich habe beschlossen, dass die ASW mein erstes Modell wird mit TEK Vario. Die Düse dafür habe ich mir eben gebastelt. An alle Schlaumeier: ich weiß, dass man die kaufen kann! Mir liegt halt eher selber machen!
Mir war die sogenannte Braunschweiger Düse am sympathischsten. Sie besteht aus einer kleinen Venturidüse, die für einen geschwindigkeitsabhängigen Unterdruck sorgt. Fertigungstechnisch schien zunächst der schlanke Expansionsbereich der Düse eine Herausforderung. Innendrehmeißel in dieser Größenordnung besitze ich nicht. Es fand sich dann aber eine einfache Lösung: ein altes Messer wurde entsprechend zugeschliffen, dass eine Pilotbohrung damit konisch aufgeweitet werden konnte, während sich das Werkstück dreht. War eine Sache von wenigen Sekunden. Das geht nur mit Messing oder Kunststoff so einfach. Zunächst wollte ich Edelstahl verwenden, wie bei den käuflichen Düsen, da hätte das aber vermutlich nicht funktioniert.


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In meinem Fundus befand sich ein dünnwandiges 3mm Edelstahlrohr, das ehemals als Querruderversteifung eines Schaumfliegers diente (Solius). Dieses schien mir geeignet, die Düse aufzunehmen. Da sich Messing und Edelstahl mit meinen Mitteln nicht verlöten lassen, musste die Düse noch eine Muffe bekommen, um das Rohr einzukleben. Hier im Bild unmittelbar vor dem Abstechen.
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Damit die Muffe beim Löten nicht verrutscht, wurde ein Aluzapfen gefertigt, der gleichzeitig dafür sorgt, dass die 1mm Querbohrung in der Düse, über die der Unterdruck abgenommen wird, nicht von Lot verschossen wird.
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Zum knickfreien Biegen des Edelstahlrohres habe ich Messing Rundmaterial mit einer Ringnut versehen, in die das Rohr stramm reingepasst hat.
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Jetzt bestelle ich mir gleich das SM TEK Vario und bin gespannt, ob ich mit dem Eihenbau zurechtkomme!
 
Nächste Herausforderung: eine zur Rumpfröhre parallele Bohrung durch das SLW!
Unter dem HR Servo wäre eine geeignete Position für das Halterungsröhrchen:

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1. Problem: besitze keinen entsprechend langen Bohrer.
2. Problem: wie die Richtung genau treffen?

Lösung für 1):
4mm Federstahl dreikantig zugeschliffen ergibt einen brauchbaren Bohrer in der erforderlichen Länge
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Lösung für 2):
Rumpfröhre horizontal ausrichten (Ober- und Unterseite vermitteln)
Akkuschrauber mit Wasserwaage versehen. Beim Bohren in Längsrichtung peilen geht recht gut, für die richtige Höhe sorgt die Wasserwaage.
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Ich überlege, ob ich das Vario ins SLW einbauen soll. Wiegt ja fast nichts. Der Schlauch zur Übertragung des Unterdrucks würde von 1,20m auf wenige cm schrumpfen. Das hat mit Sicherheit Auswirkung auf das Übertragungsverhalten, ich nehme an, ein langer Schlauch beruhigt das Signal. Weiß jemand, ob das vorteilhaft bzw. wünschenswert ist?
 

Bussard3

User
Moin, im Schlauch gibt es nur eine geringfügige Druckänderungen und es findet nahezu kein Flow des Mediums statt. Insofern hat die Schlauchlänge kaum einen Einfluß auf den Druck. Vielleicht kommt es zur einer minimalen Verzögerung, weil das Volumen des "Gasfedervorrats" ein etwas anderes ist. Ich konnte bei gerader Düse mit 30cm Schlauchlänge und einer Schlauchlänge von ca. 150cm bei einer gebogenen Düse (Vortex Mach1), keine wesentliche Verzögerung bemerken. Wenns hinten insgesamt leichter wird, ist es ja nur besser. Bild zeigt eine gerade TEK-Düse bei meiner Carbonara.

Wir hatten ja gestern telefoniert.

V.G. Ulli

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90° Schlauchanschluss für das Aufnahmerohr für die TEK Düse:

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Soweit der Plan. Nun ist mir eingefallen, dass der hintere Bereich der SLW Finne noch durch ein Brettchen verschlossen werden soll zur Erhöhung der Torsionssteifigkeit, das hatte ich im Überschwang ausgeblendet. Das würde bedeuten, dass ich an das Vario nicht mehr dran komme, ohne das Brettchen aufzufräsen. Das behagt mir nicht. Wenn ich genau dieses Modell schon in drei anderen Fliegern ohne Komplikationen eingesetzt hätte, würde ich es machen, aber hier lieber nicht. Muss ich halt doch Schlauch verlegen. Blöd. Hatte die Verkabelung schon soweit fertig.
 
Zuletzt bearbeitet:

OE-0485

User
- ja, echt klasse 👍
Denke da können wir auch erfahren wie man so eine Düse richtig einstellt. Da fehlen mir einfach die Grundlagen. Rolldinger muß sie ja haben. Denke nach dem Prinzip Versuch und Irrtum baut er dieses edle Teil sicher nicht. Auf Fortsetzung freut sich

Hans
 
Naja... Ich habe im Internet ein bisschen gestöbert und mit jemandem gesprochen, der selbst Düsen herstellt. Ich kam zu der Erkenntnis, dass viele Wege zum Ziel führen, es gibt eine Reihe verschiedener Düsenformen, die alle irgendwie funktionieren. Letztlich muss man im Flug ermitteln, ob die Düse das Vario über- oder unterkompensiert. Man kann das nachträglich korrigieren und optimieren. Mich wundert ein wenig, dass der übliche Weg der ist, an der Hardware Veränderungen vorzunehmen. Wieso wird das Unterdrucksignal nicht einfach digital so parametriert, dass die Kompensation passt?

Gruß
Bernd
 
Verdammt! Ich habe einen Fehler in der Verkabelung der rechten Tragfläche! Wenn ich Wölb oder Quer an den Servotester anschließe, bewegen sich alle 3 Servos gemeinsam, so als hätte ich alle Signalkabel miteinander verbunden. Wenn ich Störklappe anschließe, läuft nur die Störklappe. Also doch nicht alles verbunden. Wie schafft man sowas???
Alle Servos hängen an einer gemeinsamen Plus- und Minusleitung. Das Störklappenservo verträgt keine 8V und hat deshalb eine Hochlastdiode in der Versorgungsleitung, an der ca. 1V abfällt. Das Problem liegt definitiv in der Tragfläche und nicht im Verbindungskabel zum Empfänger. Alle Verbindungen in der TF sind verlötet und eingeschrumpft. Ich war mir meiner Sache so sicher, dass ich zwischendurch nicht kontrolliert habe, ob alles passt. Wer hat eine Idee, welcher Fehler zu dem geschilderten Effekt führen?
 

LT45

User
Verdächtige Leitungen durchmessen oder "durch klingeln" .. wahrscheinlich zinnbrücke am Stecker oder rot und orange vertauscht. Bei manchen leitungsherstellern sind sie sich farblich sehr ähnlich. Viel Erfolg.
Gruß andreas
 
Servus

Wenn du kein Signal am Servo hast (ist bei 2 von 3 zutreffend) dann fährt immer nur das Servo mit Signal kontrolliert, die andren gehen in irgendeine Position. Die Feststellung musste ich machen, kann auch schnell mal was abreissen oder durchbrennen wenn man zu langsam mit abstecken ist..

MFG

Christian
 
Bisher ist keins an den Anschlag gefahren. Werde heute Abend die Verteilerplatine freilegen und hoffe dann den Fehler eingrenzen oder direkt lokalisieren zu können.
 
Du kannst die einzelnen Signalkabel der Servos "durchklingeln", indem Du Stecknadeln durch die Isolierung der Kabel steckst. Damutt solltest Du der Ursache auf den Grund gehen können, ohne großflächig Schrumpfschlauch zu entfernen.

Gruß
Christoph
 

skytra

User
Durch deine Verteilerplatine liegt auch bei nur einem Servo(am Tester eingesteckt) an den anderen beiden Spannung an aber kein Steuersignal.

Anstelle des Servotesters besser einen Empfänger anschließen und die Kanäle einzeln ansteuern.
 
Ich denke auch da ist kein Fehler drin. Skytra hat es gut beschrieben. Ich hatte das Problem auch mal. Alle Stecker an den Empfänger und das Problem sollte weg sein.

Torsten
 
Das ist es, genau! Offene Signalleitungen! Kein Fehler in der Verkabelung! Ich bin so froh. Manchmal ist es doch von Vorteil, wenn mehr Leute drauf schauen!
Danke!
 
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