Hallo Hans,
nun habe ich mal deinen Thread gefunden und mir angeschaut. Scheinbar gibt es an einigen Stellen Ungereimtheiten. Der nicht ganz passende Plan ist meiner Meinung nach ein großes Ärgernis! Besonders wenn mal eine größere Reparatur ansteht, ist kaum ein Ersatzteil vernünftig herzustellen. Und dafür kauft man so einen Baukasten mit Plan!
Für einen Bausatzvertreiber der Exklusiv vor dem Namen stehen hat, finde ich persönlich solche Fehler unverzeilich!
Von daher empfinde ich deine Ausführungen zu den Mängeln nicht als Jammern, sondern als konstruktive Kritik, die ein Hersteller/Vertreiber sich mal auf den Arbeitszettel schreiben sollte!
Du hast auch ausgeführt ein änlich anspruchsvolles Modell schon erfolgreich gebaut und ausgerüstet zu haben.
Von daher bist nicht du verantwortlich für die Stolperstellen, sondern EMHW!
oder bist du Tester? Neudeutsch Betatester?
Eine vernünftige Bauanleitung mit Fotos der kritischen Stellen und eine Stückliste, sowie nummerierte Bauteile bei den Holzteilen und im Plan sind Standard! Und das schon seit Jahrzehnten!
Da sollte sich EMHW mal an die Nase fassen und entsprechend reagieren, denn den Bausatz gibt es ja auch nicht mal eben für lau. Für das Geld bekommt man schon ein fertig bespanntes Modell in ordentlicher Bauausführung. Und wer da noch Baukästen vertreiben möchte, sollte seine Produktlinie pflegen und erst veräußern wenn die Bausätze ausgereift sind! Wer dann als Ausrede auf Fernost schimpft, hat den "Schuss" der Weltmärkte immer noch nicht gehört, will aber doch gerne auch ins Ausland verkaufen.
Als Bautipp von mir möchte ich folgendes beisteuern. Verwende nur Langzeitharz, für belastete Stellen am besten Uhu Endfest oder dergleichen, was mit leichtem Anwärmen mittels Heisluftgebläse/Fön eine noch höhere Festigkeit erreicht - Gebrauchsanweisung beachten. 5-Min. Epoxy ist eigentlich für tragende Teile nicht geeignet. Besonders nicht auf die Langzeitfestigkeit bezogen. Dieses vergammelt regelrecht, wird weich und brüchig. Es lässt sich nach einiger Zeit ohne großen Kraftaufwand einfach vom Bauteil ablösen. 5-min. Epoxy ist maximal für die Verklebung von Schaumwaffeln geeignet, die in der Regel materialspezifisch geringe Festigkeiten haben und auch kein all zu langes Modellfliegerleben. Oder für punktierte Fixierung mit anschließendem Nachkleben durch Langzeitharz.
Epoxy ist gut für die Verklebung von unterschiedlichen Materialien, besonders Holz/Metall/Alu/Kunststoff. In den meisten Fällen geht klassischer Holzleim bei Holz/Holz Verleimungen besser. Immer auf Pressung der Leimstellen achten. Ein großer Pack Wäscheklammern, ein paar Leimzwingen und ein paar Starke Gummis und Schnellverbinder reichen in der Regel aus. Das gibt hohe Belastungsfähigkeit und eine homogene Verbindungsstelle. Holzverleimungen erhalten die Elastizität des Holzes bei hoher Festigkeit. Es entsteht quasi ein Bauteil ohne Sollbruchstelle wo die Verklebung aufhört.
In einem gut konstruierten Holzbau, braucht es bis auf die genannten Ausnahmen der Metall- und Kunststoffverklebung (Ruderhörner, Metallbeschläge, etc.), eigentlich kein Harz. Wenn, wird damit nur unzulängliches ausgeglichen.
Bei Verleimungen mit Holzleim tut ein einfacher Malpinsel und ein Glas Wasser Wunder!
Der Leim wird besser und schneller verteilt und durch das zusätzliche Wasser kann der Holzleim noch besser in das Holz einziehen.
Außerdem kann die Leimstelle von überflüssigem, herausgequollenem Holzleim befreit werden.
Zwischendurch immer wieder den Pinsel im Wasserglas ausspülen. Dann bleibt er auch über Stunden gebrauchsfähig.
Nun wünsche ich dir beim weiteren Aufbau trotz allem viel Spaß. Geh gelassen ran. Eventuell vor den nächsten Arbeiten ein Ruhetag einlegen und diesen mit dem Studium schon existierender Bellanca Bauthreads verbringen. Dann kannst du vielleicht den einen oder anderen Stolperstein umgehen und gleich die richtige Lösung finden.
Und frag lieber noch mal nach, am besten beim Hersteller, bevor du ein wichtiges Bauteil an falscher Stelle einklebst und es wieder heraus reissen mußt - das ist weit frustrierender!
Ich habe die Bellanca nicht gebaut und kann dir deswegen vorab wenig Hilfe anbieten.
-Als Anregung würde ich die Leitwerkssteckung noch mit dreieckigen Restebrettchen abdecken und mit der Kontur verschleifen.
die quer verklebte Cockpitstrebe mittels enger Passbohrung beitseitig in den Wurzelrippen einlassen. Also verlängern. Wenn das Buchenrundholz mit Leim nur schwer eingeschoben werden kann ist es perfekt. Das gibt eine viel stabilere Verbindung. Überschüssigen Holzleim gleich mit feuchtem Lappen/Pinsel abwischen. Und wenn es unbedingt Harz sein muß, dann Langzeiharz nutzen. Wie oben beschrieben. Überschüssiges Langzeitharz kann zur Verschönerung der Sichtstelle sauber mit Spirituslappen abgewischt werden.
Bedenke das die Streben im Cockpitbereich später sehr gut sichtbar sind. Sie liegen direkt unter der Verglasung. Also möglichst sauber arbeiten. Die jetzige 5 min. Verklebung wird schnell vergilben und gibt dem Flieger dann ein unschönes aussehen. Auch überlackiert. Haltbarkeit siehe oben!
Grüße, Bernd