Wage es trotzdem:
Habe viele Segler-TF im Sandwich mit solchen Flächensteckungen selbst gebaut, wenn auch nicht 3-, sondern 2-teilig. Das sollte am Prinzip nichts ändern, oder?
Flachstähle und zugehörige, idR Messing-4-Kantprofile gab es in diversen Abmessungen - allesamt relativ schwer. Man nutzte sie hochkant eingebaut, was im Flug enorme Stabilität versprach und idR auch hielt, bei den Landungen jedoch nicht selten zu Knickstellen an den Rumpfaustritten der Flachstähle führte. Letzteres war nicht weiter schlimm, solange man die Stähle aus den Messingtaschen ohne Gewaltanwendung heraus bekam. Eben raus damit und neue Stähle nehmen, fertig. Schwachstellen waren die durch Aussparungen geschwächten Wurzel- und Stützrippen sowie eine oft ungeschickte und unzureichende Krafteinleitung und -verteilung in den TF-Teilen.
Gerade bei Styroflächen, ob mit Balsa oder Furnier beplankt, ist großflächige Krafteinleitung wichtig (bei Rippenflächen oder GfK-/Kfk-Schalen auch, klar). Das bedeutet, Einbau hochkant zwischen oberem und unterem Holmgurt sowie möglichst dreieckige "Bewehrung" der kritischen Stellen, von der Wurzelrippe (dort breiter) bis über das in der TF äußere Ende der Messingtasche hinaus Gf-Matte ins Sandwich legen. Nachträglich in einer bereits beplankten TF wird das schwierig bis so praktisch undurchführbar.
Statt der Stahl/Messing-Kombination bietet sich hier ggf. alternativ eine KfK/KfK-Kombi an - deutlich leichter, aber, je nach Bauart der Taschen uU auch riskanter.
Jetzt folgende Überlegung: sofern die oberen und unteren Styroteile des TF-Schneidens als Formen noch verfügbar sind, dazu zwei passende, stabile MPX-Plattenzuschnitte zur Press-Fixierung, könnte man es, mit ziemlicher Fummelei und, Verzeihung, Sauerei, doch hin bekommen. Die Idee ist, Die TF später, beim Verkleben, zwischen den Styroformteilen und außen den MPX-Platten im Schraubzwingen in Position zu halten und, die TF-Teile so senkrecht auf- und dort reingestellt, mit den Taschen und entweder PU-Schaumfüllung, oder einer anderen geeigneten Konstruktion, neu zu füllen (deswegen zwischen Zwingen, da der PU-Schaum beim Aushärten enorme Ausdehnung hat (mW etwa 40x Ursprungsvolumen!)). Das Styro an den entsprechenden Stelle aus dem TF-Sandwich lokal raus zu lösen (geht zB mit einem heiß gemachten Stück Metallrohr), ist eine Frage des geschickten Vorgehens, der Geduld und Nerven des Bauausführenden - und bitte nur im Freien, das Styro lösen ist mit gesundheitsschädigenden Gasen verbunden. Das entstandene "Loch" müßte Oben und Unten eine Lage GfK-Matte erhalten, dann der Tascheneinbau und die Neuverfüllung mit PU-Schaum.
Klingt sehr aufwendig und im Erfolg (habe es so noch nie gemacht, pardon) zumindest fraglich. Alternative: Flächen bis auf den Styrokern abschleifen, Taschenaufbau wie bei Neubau einer Styro-Furnier-Sandwichfläche. Auch hierfür wären die Styroteile über und unter der TF erforderlich - oder heiß neu zu schneiden.
Zur Vereinfachung hab ich das Thema Wurzelrippenausfräsung etc weggelassen - kommt noch dazu, mind. eine Stützrippe weiter Innen pro TF-Teil auch.
Auch wenn ich es selbst so noch nicht gemacht habe, hoffe ich, damit Anregung gegeben zu haben. Messingrohr-Taschen nachträglich auf ähnliche Weise, mit einer Holzführung in Position gebracht, in Styro-Sandwich-TF nachträglich eingebaut (nach "Unfällen"), hatte ich mehrmals praktiziert - im Prinzig ähnlich. Viel Erfolg.