Original erstellt von David:
Die "Hauptaufgabe" bei den grossen Booten dieser Bauart behaupte ich mal ist das Gleiten.
Wie sehen denn da die Chancen aus das ganze im Modell und natürlich auch als richtiges Gleitboot zu realisieren? (Eigenbau, nicht gekauft)
Das heisst dass gleiten (überschreiten der Rumpfgeschwindigkeit) dann auch mit dem Modell möglich wäre? Nach meinen bisherigen Erkenntnissen scheint das ja beim Modellsegelboot eher schwierig zu sein....
Moin,
bei den Großen gleitest du ab Halbwind abwärts sobald einigermaßen Wind ist.
Ich kann das nur vom Contender her direkt beurteilen, wenn du auf Raumschots richtig abgehst, hast du verhältnismäßig wenig Druck im Boot. Du stehst zwar im Trapez, hängst aber mehr über dem Achterdeck bzw. knapp daneben, aber nicht mehr voll draußen. Würdest/könntest du voll draußen hängen, sähest du auf der Kreuz keine Sonne mehr.
Das sieht man auch auf den ganzen Galleriebildern wie
diesem hier. Da man auf raumschots also noch Reserven hat, ist die Weiterentwicklung des Contenders das Musto Performance Skiff, von dem ich oben ein Bild gepostet habe. Auf der Kreuz hast du die gleiche Segelfläche wie der Contender, auf raumschots wirst du aber durch den Reacher wieder ans Limit getrieben, so dass du wieder voll draußen hängst wie auf dem Bild ein paar Posts vorweg zu sehen. Habe mit mehreren Contenderseglern gesprochen, die mit dem Contender wirklich fit sind und das Musto mal probegesegelt haben. Alle meinten, sie hätten nur gebadet
. Wenn du aber von normalem Trapezboot auf Einmanntrapez gehst, ist das auch schon ein Schritt, wo du zu Anfang fast nur badest
Kat mal außen vor, da ist Einmann/Doppeltrapez recht easy, auch am Ruder.
Im Modell sehe ich da kein weiteres Problem beim Speed. Trimarane und Katamarane werden auch sehr schnel, ... auch im Modell. IOMs und M-Boote können auch gleiten, tun dies aber erst bei mehr Wind, es sei denn sie fahren einen Stecker. Es sind halt Kielboote. Große Kielboote gleiten auch erst später - einfach wegen des Gewichtes. Ich sehe die Herausforderung darin, ein Modell ohne Kielblei so sensibel zu steuern wie ein Original. Es fehlt einfach das Popometer, nach dem du sehr viel bei diesen Booten entscheidest. Wenn dir ein Modellkielboot in der Böe auf die Backe geht und weil es gut getrimmt ist auf Kurs bleibt und eben nicht in die Sonne schießt, bist du mit einem nicht eigenstabilen Boot längst gekentert. Wenn du beim Contender erst reagierst, wenn du die Beschleunigung einer Böe spürst, ist es fast schon zu spät, dann kannst du noch was retten, optimal siehst du sie aber vorher kommen. Beim Modell spürst du aber nicht mal die Beschleunigung, die siehst nur das Resultat davon.
Ist die Frage, wie das Männeken gesteuert wird und wie viel Reserve das an Gewicht hat. Mit einem Kreisel auf Kränkung dürfte es einfacher werden, ich würde das Ding aber wirklich gerne mal life sehen, einfach um mal zu sehen, wie dicht es am Original dran ist, wie nervös es sich effektiv steuert.
[ 03. Dezember 2004, 13:21: Beitrag editiert von: plinse ]