Creation vs Evolution-Theory

Im Grunde geht es doch darum, dass bibeltreue Gläubige den Menschen als die Krone der Schöpfung ansehen und alle anderen Lebewesen auf unserem Planeten nur eine untergeordnete Rolle spielen. Ebenso wie jede andere Religion falsch sein muß ist es auch unmöglich, dass Tiere irgendeine Art von Sprache sprechen, diese ist ja allein dem Menschen vorbehalten.

Wenn man nicht erkennt, dass die Menschen nicht von Anfang an mit dem Bewusstsein ausgestattet waren über das wir heute verfügen, wird man auch abstreiten, daß Tiere irgendeine Art von Bewusstsein oder Sprache entwickelt haben. Der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn den die Evolutionstheorie skizziert wird einfach zugunsten der biblischen Schöpfungsgeschichte ignoriert. Wenn alle Lebewesen in ihrem uns heute bekannten "Zustand" geschöpft wurden, braucht man sich ja über eine mögliche Entwicklung vom einfachen zum komplexen Bewußtsein gar keine Gedanken zu machen.

Wenn der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn nicht tatsächlich stattgefunden hätte und sich nicht selbst den besten Beweis für seine Richtigkeit liefern würde sondern alleine das Wissen der heiligen Schrift die ultimative Wahrheit wäre hätten wir noch nicht einmal das Rad erfunden. Dass wir uns heute aber mit Flugzeugen über Kontinente bewegen und mit Raketen sogar zu anderen Planeten unterwegs sind ist ein klarer Beweis, dass die Wissenschaft, auch wenn sie nicht alle erklären kann, auf dem richtigen Weg ist.

In der Frühzeit haben die Menschen Sonne und Mond oder die Naturgewalten angebetet und sie als Götter verehrt. Kluge Köpfe haben herausgefunden, dass die Sonne kein Gott ist, sondern nur ein mittelmäßiger Stern, der durch seine Wärme Leben spendet. Auch Regen und Unwetter lassen sich nicht durch Opfergaben beeinflussen sondern folgen komplizierten natürlichen Abläufen. Viele Vorgänge die man göttlichen oder übernatürlichen Mächten zuschrieb konnten auf natürliche Weise erklärt werden.

Die von der Wissenschaft gefundenen und beschriebenen Naturgesetze würden keine zuverlässigen Aussagen machen, wenn es göttliche Eingriffe in diese Welt gäbe. Die Naturgesetzte würden sich täglich ändern. Es spricht also einiges dafür, dass es diese göttlichen Eingriffe nie gegeben hat.

Die Sprache hat sich genauso natürlich entwickelt wie jedes Lebewesen auf dieser Erde. Ein göttlicher Eingriff war dazu nicht notwendig.
 
Hallo zusammen,

ich möchte Euch auf zwei Artikel hinweisen, deren Lektüre ich wirklich anregend und unterhaltsam fand. Es geht zwar nicht um Evolution vs. Kreationismus sondern um die gesellschaftliche Wirkung von Religion, aber so viel Threaddrift ist mir hoffentlich gestattet.

Da ist zunächst Karen Armstrong, eine ehemalige Nonne, die mittlerweile zum religiösen Pragmatismus gereift ist. Sie vertritt den Standpunkt, dass der Gottesglauben durch seinen Nutzen geadelt wird, obwohl Ihr gleichzeitig klar ist, dass die Religion von Menschen geschaffen wurde.
"Think Again: God" auf foreignpolicy.com.

Und dann ist da die herrlich süffisante Antwort vom Evolutionsbiologen und Erz-Atheisten P.Z. Myers, der Ihr und allen anderen Menschen, die nicht (mehr) an Gott glauben, die Erlaubnis erteilt, sich ruhig offen zu bekennen. Köstlich:
"The zombies will sup on Karen Armstrong with a straw" auf scienceblogs.com/pharyngula.

Viel Vergnügen!
 
...Wenn alle Lebewesen in ihrem uns heute bekannten "Zustand" geschöpft wurden, braucht man sich ja über eine mögliche Entwicklung vom einfachen zum komplexen Bewußtsein gar keine Gedanken zu machen.

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Die Sprache hat sich genauso natürlich entwickelt wie jedes Lebewesen auf dieser Erde. Ein göttlicher Eingriff war dazu nicht notwendig.

Sicher????:D:D:p:p

Grüße, Marc ;)
 
Mann Leute, habt ihr es immer noch nicht kapiert???
Ich erkläre es euch jetzt noch einmal:

Also,
Am Anfang schuf ich Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war...
Gruß
Hias ;)
 
Egal, was Myers zu sagen hat, wie er es sagt, ist allerunterste Schublade. (OK, zweitunterste.)

Ich denke, die allerunterste Schublade ist bereits von dem Versuch belegt, Massenmorde mit heiligen Texten zu rechtfertigen.

In dem Artikel, auf den sich PZ Myers bezieht, behauptet Karen Armstrong übrigens, 9-11 könne man nicht dem religiösen Fanatismus ankreiden - nein, es war die böse säkulare Welt, die die armen Gläubigen in die Defensive gedrängt hat. Warum sollte er ein solch haarsträubend verdrehtes Argument nicht lächerlich machen dürfen? Sobald Atheisten ähnlich unmoralische Apologetik betreiben, sollten alle Gläubigen ebenso deftig widersprechen dürfen.

Ich halte generell nicht viel von Maulkörben. Wer sich komplett im Ton vergreift, entwertet seine eigene Sache.

Gruß,
Frank
 
Hallo "Baumknuddler"

Sie vertritt den Standpunkt, dass der Gottesglauben durch seinen Nutzen geadelt wird, obwohl Ihr gleichzeitig klar ist, dass die Religion von Menschen geschaffen wurde.

dadurch bekommt der Glaube die Rolle eines Placebos. Das ist ein sehr interessanter Aspekt. Wenn unter den Gebildeten Einvernehmen darüber besteht, dass es keinen eingreifenden Schöpfer gibt, könnte man darüber diskutieren, ob man den weniger Gebildeten trotzdem die Illusion lässt, weil sie dann glücklicher leben. In Analogie zu dem Placebo. Obwohl ich weiß, dass die "Traubenzuckerpille" keine medizinisch nachweisbare Wirkung hat, könnte ich sie trotzdem einem Patienten verabreichen, in der Hoffnung, seine Selbstheilungskräfte anzuregen. Dieser Effekt ist ja durchaus belegt.

Mit den Worten von Max Frisch: "Man sollte dem Anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, daß er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren schlagen."

Gruß
Gerald
 
Wie kann man über so etwas triviales so lange diskutieren? Ist doch reine Hirnfixerei.

Manchmal zweifel ich echt am Homo Sapiens Sapiens. Welch falsche, und verwegene Selbsteinschätzung...
 
Wie kann man über so etwas triviales so lange diskutieren? Ist doch reine Hirnfixerei.

Manchmal zweifel ich echt am Homo Sapiens Sapiens. Welch falsche, und verwegene Selbsteinschätzung...

Das musst du in einem größeren Zusammenhang sehen:

"Wer nicht von 2000 Jahren sich weiß Rechenschaft zu geben, bleibt im Grunde unerfahren, mag von Tag zu Tage leben." Goethe

Für den, der keine Lust zum Philosophieren hat, ist dieser Thread nichts.

Gruß
Gerald
 
Wenn unter den Gebildeten Einvernehmen darüber besteht, dass es keinen eingreifenden Schöpfer gibt, könnte man darüber diskutieren, ob man den weniger Gebildeten trotzdem die Illusion lässt, weil sie dann glücklicher leben.

Im Grunde basiert doch die Religionsfreiheit auf demselben Gedanken: Wenn mehrere Personen ihre jeweils unbeweisbaren Ideen als absolut wahr ansehen, gibt es keinen Mittelweg - die beste Kompromissformel lautet "we agree to disagree". Ob nun die "klugen Atheisten" den "dummen Gläubigen" ihre Götter lassen oder ob die "spirituell Erleuchteten" Nachsicht mit den "religiös Tumben" üben, läuft auf das selbe hinaus: die Forderung nach Toleranz. Für die Ausübung der Religion ist die Existenz eines Gottes völlig nebensächlich. Solange er nicht eingreift, ist jede Vorstellung - inklusive gar keiner Vorstellung - prinzipiell gleichwertig.

Man muss den ketzerischen Gedanken zulassen, wenn Gott tatsächlich in den Lauf der Welt eingriffe, hätten die meisten Religionen ein fettes Problem; Er/Sie kann es ja leider nicht allen recht machen. Zum Glück machen sich die weisesten Götter über die Jahrtausende eher rar.

Gruß,
Frank
 
Für mich ist, vereinfacht ausgedrückt, Gott eindeutig die bessere Antwort als die "Symbiose" aus Zeit und Zufall.

Hier generalisierst Du zu sehr. Nicht alle Atheisten sagen, die Welt und alles drum herum sei das Resultat von Zeit plus Zufall. Manche sagen auch: es gibt Dinge, die ich (noch) nicht verstehe oder nicht verstehen kann; Aber anstatt das Unwissen mit Dogma zuzustopfen, versuche ich lieber mit einem Rest Ungewissheit zu leben. Anders gesagt, man akzeptiert den Zweifel als Grundbedingung des Menschseins.

Atheismus bedeutet also lediglich den Nichtglauben an Götter, nicht notwendigerweise den Glauben an diejenigen Ersatzgewissheiten, die Du bequemer zu attackieren findest.

Gruß,
Frank
 
another reason why religion is bad for people and for nations: it turns good brains to mush
Besonders die Zusammenfassung von Myers finde ich köstlich :D
Wenn das Eure Vorbilder sind, erklärt sich der Ton in diesem Thread.

Egal, was Myers zu sagen hat, wie er es sagt, ist allerunterste Schublade. (OK, zweitunterste.)
Gerade über das "wie" habe ich sehr geschmunzelt!
Nicht über die Vorbildfunktion :rolleyes:
 
Wenn unter den Gebildeten Einvernehmen darüber besteht, dass es keinen eingreifenden Schöpfer gibt, könnte man darüber diskutieren, ob man den weniger Gebildeten trotzdem die Illusion lässt, weil sie dann glücklicher leben. In Analogie zu dem Placebo.
Wäre es nicht wichtig, gerade in diesem Fall die weniger Gebildeten aufzuklären?

Ich bin mir aber sicher, dass es auch unter den "Gebildeten" genügend gläubige Menschen gibt.
Manchmal werden sogar politische Ziele (Krieg) als christliches Handeln (Achse des Bösen) kaschiert.

"Religion ist das Opium des Volkes." (Karl Marx)
Das Plazebo wird zur Droge und das "dumme" Volk stirbt in der Illusion "Gutes" zu tun.
 

MGS

User
Atheismus bedeutet also lediglich den Nichtglauben an Götter, nicht notwendigerweise den Glauben an diejenigen Ersatzgewissheiten, die Du bequemer zu attackieren findest.
Das ist etwas, was gewisse Herren nie begreifen werden :rolleyes:

MfG Martin
 

Raziel

User
Wäre es nicht wichtig, gerade in diesem Fall die weniger Gebildeten aufzuklären?

Ich bin mir aber sicher, dass es auch unter den "Gebildeten" genügend gläubige Menschen gibt.
Manchmal werden sogar politische Ziele (Krieg) als christliches Handeln (Achse des Bösen) kaschiert.

"Religion ist das Opium des Volkes." (Karl Marx)
Das Plazebo wird zur Droge und das "dumme" Volk stirbt in der Illusion "Gutes" zu tun.

Morgen

Wichtig wäre es schon, aber damit würden sich die Gebildeten ja die Möglichkeit der Manipulation nehmen. Religion ist im Okzident als Mittel zur Kontrolle mittlereweile wirklich so nützlich wie ein zahloser Zombie aber es gibt ja genug ander Mittel wie Parteien und ihre Programme. Die Dummheit des Volkes zeigt sich nicht an dem was sie glaubt sonder daß sie an etwas glaubt ohne es zu hinterfragen.

LG Martin
 
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