Habe wiedermal etwas interessantes aus vergangenen Zeiten gefunden. Ist zwar nicht direkt Moba Geschichte.
Wenn mann an Fertigmodelle aus Plaste denkt, fällt einem immer gleich Made in China ein. Die Idee ist aber in der DDR
entstanden.
Super! "In der DDR entstanden" würd' ich's nicht formulieren, eher "es lag in der Luft". Zumindest in der ersten und zweiten Welt
(So's die vor der "Dritten Welt" überhaupt gibt. Eher die "Alte" und die "Neue Welt" USA, als ob's da vorher keine Indianer, Wikinger usw. gegeben hätte. Anneres Thema, keines für RC-Network ;-) China möchte ich ausdrücklich ausnehmen. Dort hatte Mao zu der Zeit seine Bibel und die Kulturrevolution vorangetrieben AKA jeden totgemacht, die mit so'm Scheiß wie dem Kant'schen Imperativ rumkam. (Siegreiches) Modellfliegen als Vorzeigeziel für die Überlegenheit des sozialistisch aufgewachsenen Menschen scheint mir erst in dien Siebzigern aufzukommen. Und die dazugehörige Notwendigkeit der Breitenförderung z.B. über die GST, daß darüber eben die Spitzensportler entdeckt werden.
Ich habe hatte lange nach dem
Motortrainer vom Versandhaus Quelle gesucht, der nach seinem Scheitern dort wie Phoenix aus der Asche leicht modifiziert 1964 bei Schuco-Hegi auftauchte. Denn
Frau Schickedanz hatte
Wolfgang Sörgel damit beauftragt, den zu entwerfen, aber er wollte das aus genau dem von Dir gefundenen und von Werner Zorn bemängelten Grund vermutlich bei der Pico-Leitung befürchteten Grund nicht
so tun. Es sei zu anspruchsvoll für die durchschnittlichen 10000 Kinder der Schrankwand-bei-Quelle-Käufer, den Fliegerkasten zu kaufen, einen daraus flugtauglich zu erstellen und auch noch das mit dem kleinen Webra Piccolo-Diesel auf die Reihe zu kriegen.
(Der in der RC-Wiki verlinkte Lassogeierartikel von Karl Ehinger geht ins Leere, vielleicht kann ich Axel Jungherz dazu überreden, den wieder abrufbar einzustellen.)
Hegi war die erste Firma in dem hier offtoppichen Teil Deutschlands, die mit fertigeren Modellflugis rumgekommen ist. Der erste war 1960 der Styrofix, der - wie der Name schon andeutete -
fix einige Balsabrettchen um den fertig vorgearbeiteten Kern aus
Styropor (TM by BASF) kleben und fertig ist der Rumpf mit der Aufnahme für den Tank, die eventuelle Fernsteuerung und das Ganze fast nicht krumm zu bauen und auch schwerer kaputt zu bekommen. Es gab in den Folgejahren einige Eigengewächse mehr, an denen eine gute Lernkurve erkennbar ist.
Bei Robbe in Metzlos-Gehaag
(ist wirklich romantisch dort - Fuchs, Hase, Zwerge und bestimmt mehr als sieben Berge. Es wirkte auf mich ähnlich wie der von Ralph gezeigte VEB Moba Schönbrunn ;-) gab es wenig später einige Modelle aus "T-Polystyrol", bei Graupner mit Fertigrumpf aus "Schaumplastik" (TM nicht bei BASF!). Später hatte Hegi den
Ranger 42 von Carl Goldberg im Programm
(das Erscheinungsjahr stimmt nicht, der kam gegen Ende der Sechziger erst) und - obacht - nicht mit dem Ranger (ohne "42") von ebenfalls Hegi zu verwechseln.
Den mMn "fertigsten" Flieger hatte Futaba im Angebot, bis hin zur bereits eingebauten Einkanal-Tipanlage. Zu dem hatte ich mal einen
eigenen Thread gestartet.
Im Katalog von 1964 sind 2 Schnellbausätze vorgestellt, Diese wurden jedoch nie vertrieben. Die Hindergründe
dafür habe ich auch gefunden in der Zeitschrift "Modellbau und Basteln" . Es ist ja auch schwer vorstellbar wie 10.000 Kinder und
Jugendliche mit einem 1cm³ Dieselmotor zurechtkommen sollten.
Im Westen noch viel weniger ...
Hier üwrinx der für den Motortrainer vorgesehene Webra Piccolo, erstmalig 1953 aufgetaucht:
Piccolos werden ja nicht alt, sagt man ;-) Ich find' ihn ähnlich hübsch wie den roten, kolbengesteuerten Zeiss Jena 1cc.
servus,
Patrick