Eine alte Fernsteuerung erweitert nutzen

Ich plane den Bau eines Nostalgiemodelles mit alter Technik
5 Kanal Anlage 27,12MHz AM
Start DP5 mit 2 Kreuzknüppeln und einem Poti
Zweimotorantrieb (11V 7 Pol Motoren)
Ein Regler je Motor (5A V/R Regler der Fa. Leßnau mit Relais)

Wunsch
Zustand 1
Beide Motoren werden synchron über den linken Gashebel betrieben

Zustand 2

Linker Motor wird mit Gasknüppel betrieben
Rechter Motor wird mit rechtem Knüppel V/R betrieben.


Frage:
Wie kann mein Wunsch realisiert werden?

Für Eure Hinweise möchte ich mich im Voraus bedanken

Ulli
 

S_a_S

User
Hallo Ulli,
es gibt zwei Ansätze:

1) Der eine ist, die Anlage so zu benutzen, wie sie ist und die Signale auf der Empfängerseite auszuwerten.
Dazu brauchst Du Gaskanal (würde ich auch mit Rückstellfeder machen, nicht mit Raste), "HR" für den zweiten Motor und noch einen dritten Kanal, um den Zustand schaltbar zu machen (z.B. den Potikanal 5).
Gab in der Vergangenheit analoge Mischerschaltungen, aber wegen Temperaturdrift etc. würde ich das heute digital mit einem kleinen Mikroprozessor machen (gibt bei Arduino z.B. ServoInput library - bei mehr als 2 Kanälen müssen dann aber mindestens 3 HW-Interrupts unterstützt werden, z.B. beim micro/Leonardo mit 32U4 oder Mega).

2) Du wirfst den Impulsteil aus der DP5 raus und ersetzt es durch einen Mikroprozessor oder die komplette Elektronik einer modernen Fernsteuerung mit schaltbarem Mischer.

Grüße Stefan

PS: es gibt noch einen dritten: mit dem Poti steuerst Du einen elektronischen Schalter mit Relais an. Den Signalpin vom zweiten Steller hängst Du an den Wechsler-Kontakt. In der einen Stellung ist er parallel zum Gas-Kanal geschaltet, in der anderen wird er auf den HR-Kanal geschaltet.
Kann beim Umschalten aber etwas ruckeln...
 
Zuletzt bearbeitet:

sponi

User
Also wenn daran gedacht ist, den rechten Motor synchron zum linken nur mit der Möglichkeit ihn gegenläufig zu haben reichen simple Relais. Wenn natürlich der rechte Motor alleine v/r laufen soll braucht es eine Umschaltung des rechten Motors und ein Abschalten des linken. Möglichkeit wäre die Impulsleitung zum linken Motor in dem Fall zu unterbrechen ( noch ein Relais Kontakt).
Wie das konkret geht muss man mal aufzeichne. Aber vorher muss klar sein was gewollt wird.
Die Möglichkeit mit Mischern ist zwar modern, aber passt m.M. nach nicht zu der geplanten "historischen" Ausstattung.
Gruß
Klaus
 

S_a_S

User
Hallo Ulli,
PS: es gibt noch einen dritten: mit dem Poti steuerst Du einen elektronischen Schalter mit Relais an. Den Signalpin vom zweiten Steller hängst Du an den Wechsler-Kontakt. In der einen Stellung ist er parallel zum Gas-Kanal geschaltet, in der anderen wird er auf den HR-Kanal geschaltet.
Kann beim Umschalten aber etwas ruckeln...
oder "stilecht" auf Basis der Schaltung aus Günter Miel Elektronische Modellfernsteuerung
1687356857351.png

(ohne Versorgung und Motoren gezeichnet).

Grüße Stefan
 

bendh

User
Hallo Stefan,
ich habe es gesehen und meinen Beitrag gelöscht damit er keine falschen Hoffnungen weckt.
 
Zuerst mal möchte ich mich bei Allen für Eure Antworten bedanken.
Leider hatte ich einige Informationen vergessen
- Ich habe von Elektronik wenig Ahnung. Von programmierbaren Bauteilen gar keine.
- Er sollte bei DDR Technik bleiben
- Es geht um ein Schiffsmodell der Klasse F4-A

Ich möchte beide Motoren mit dem Gashebel synchron betreiben wie bei einem normalen Schiffsmodell mit nur einem Regler oder beide Regler mit Y-Kabel auf Gaskanal.
Bei der geforderten Rückwärtsfahrt und noch mehr Beim Eindockmanöver möchte ich die beiden Steuerknüppel in einer Art Panzersteuerung nutzen.
Dann will ich nur mit den beiden Steuerknüppeln operieren. dann kann ich jeden Motor gezielt und unabhängig voneinander V/R bedienen.

Ich könnte das einfach mit dem Futaba Twin Stick realisieren. Fällt bei meinem Vorhaben aus

Ich kenne die Kettenmischer von Modellbauregler. Die möchte ich auch nicht versteckt verwenden.


1687369343664.png

Ich vermute es geht wohl in Richtung separates Servo auf K5 mit einem mechanischen Wechselschalter. Servos Servomatic 16is habe ich genug.
Am Wechsler kommt die Impulsleitung eines Reglers.
An die beiden Außenkontakte kommen
a) über Y-Kabel der Impuls des anderen Motors
und
b) der Impuls des rechten Kreuzknüppels.

Nur:
Bin ich gedanklich auf dem Holzweg?
Was macht die Reglerelektronik, wenn sie für einen kurzen Moment vom Impulstelegramm getrennt wird?
Die Servos sind relativ langsam


Ulli
 

bendh

User
Das kommt auf die Regler der Firma Leßnau an, die du ja verwenden willst.
Du kannst es ausprobieren, einfach Impulsleitung trennen und schauen was passiert.
 
Das einfachste wäre doch 2 Servos mit angebauten Microschalter, diese getrennt mit je einem Ratschenknüppel zu steuern?
So war das auch früher....
Alternativ ein abschaltbar Mischer, aber die gab es damals nur selten...
Servoaufsätze mit Microschalter finden sich noch...
 

S_a_S

User
Ich vermute es geht wohl in Richtung separates Servo auf K5 mit einem mechanischen Wechselschalter. Servos Servomatic 16is habe ich genug.
Am Wechsler kommt die Impulsleitung eines Reglers.
An die beiden Außenkontakte kommen
a) über Y-Kabel der Impuls des anderen Motors
und
b) der Impuls des rechten Kreuzknüppels.
hallo Ulli,

Servo mit Schalter geht natürlich auch. Hier war ich schon zu modern unterwegs.

Das Servo ist vermutlich nicht das Problem, wenn ein Mikroschalter mit "Schnappkontakt" benutzt wird, also entweder den einen oder den anderen Kontakt bedient. Kann dennoch einen Punkt geben, wo der Kontakt dann "wackelt", aber das sollte auch bei einem langsamen Servo nur sehr kurz anliegen. Auch das mechanische Umschalten wird einige Millisekunden dauern.

Jetzt gibt es drei Szenarien
- Der Regler bekommt längere Zeit kein Signal (ausgesteckt, frei in der Luft), im besten Fall bleibt der Motor aus. Hier kann man eventuell noch einen Pullup (5kOhm nach +) oder Pulldown (5kOhm nach -) am Eingang des Regler schalten, falls der Motor brummt oder das Umpol-Relais klappert. Kann aber auch zu Vollgas führen... Also wie von Bernd vorgeschlagen einfach mal testen.

- Der Regler bekommt beim Umschalten zwei Pulse direkt hintereinander
- Der Regler bekommt eine verkürzte Pause
Die beiden letzteren sind vermutlich von einer Knackstörung im Funksignal nicht zu unterscheiden, liegt aber daran, dass die Kanäle nacheinander übertragen werden.

Grundsätzlich sollte die Umschaltung aber nur bei Mittelstellung (Motoren aus) erfolgen. Und vermutlich werden die synchronisierten Regler eh nicht ganz parallel laufen, so dass es dadurch zu Abdrift bei Geradeausfahrt kommen kann. Inwieweit sich da die Regler selbst abgleichen lassen (Trimmer für Mittelstellung und Verstärkung), kann ich Dir nicht sagen, habe keinen. Mit der Trimmung am Sender lässt sich das nicht machen, denn die wandert beim Umschalten ja auch mit.

Grüße Stefan
 
So, vielen Dank für die Hinweise, Nun habe ich Hausaufgaben zu machen, Das Dauert noch etwas, da ein anders Projekt auf dem Tisch ist
Grundsätzlich sollte die Umschaltung aber nur bei Mittelstellung (Motoren aus) erfolgen.
Das hatte ich vor.

- Der Regler bekommt längere Zeit kein Signal
Das dürfte nur bei einem Kabelbruch vorkommen
wenn ein Mikroschalter mit "Schnappkontakt" benutzt wird,
Ja, ich habe von einem DDR Traktor 10A Wechselschalter, die nur in der einen oder anderen Position stehen können und beim Umschalten springen.
Der Regler bekommt beim Umschalten zwei Pulse direkt hintereinander
Dann muss er bis zur nächsten oder übernächsten Synchronisation warten

Ulli
vermutlich werden die synchronisierten Regler eh nicht ganz parallel laufen, so dass es dadurch zu Abdrift bei Geradeausfahrt kommen kann.
Damit rechne ich. Das wäre die normale Fahrsituation, bei der ich Kurskorrektur mit dem Ruder fahre.
oder "stilecht" auf Basis der Schaltung aus Günter Miel Elektronische Modellfernsteuerung
1687356857351.png
Mich hatte der Begriff Schaltverstärker etwas aus dem Tritt gebracht. Falls ich ein passendes Relais mit Umschalter im Bestand habe, könnte ich eine Servoelektronik dafür nehmen.
Entweder aus einem Servo oder aus dem 3K Servoverstärkerbaustein. (unsere ersten Rudermaschinen hatten keine integrierte Steuerelektronik. Nur Poti und 5 polige Kabel)
 

S_a_S

User
Ja, ich habe von einem DDR Traktor 10A Wechselschalter, die nur in der einen oder anderen Position stehen können und beim Umschalten springen.
Ulli,
Du bist hier im Signalpfad mit sehr kleinen Strömen unterwegs. Und das ganze in "feuchter" Umgebung.
Schalterkontakte haben die unangenehme Eigenschaft, dass die Oberfläche oxidiert/korrodiert und dann nichtleitend wird (und dann sind wir bei "längere Zeit kein Signal"). Bei ausreichendem Strom wird der Kontakt "freigebrannt" url=https://www.iba-automation.com/wp-c...2/Crouzet-Katalog-Schalter-deutsch-1.pdf]hier auf S. 20 beschrieben[/url].
Also ist da beim Schalter auf Goldkontakte zu achten (auch bei Relais).

z.B.
Screenshot_20230622-063926~2.png


Oder magnetbetätigter Reed-Kontakt

Grüße Stefan
 
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