winddancer
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Hallo allerseits,
gestern nun war es soweit, mein erster Flug mit dem Albatross von Simprop stand unmittelbar bevor. Vorher hatte ich die Kollegen aus dem kleinen Verein, in dem ich seit letztem Spätsommer fliege, befragt, ob einer von ihnen die gleiche Knüppelbelegung hätte wie ich, aber meine ungewöhnliche Knüppelbelegung, Seite/Höhe links und Gas rechts, teilte niemand. Nachdem dann ein sehr erfahrener Kollege mir versicherte, dass er keine Bedenken bzgl. meines Steuervermögens habe und er sich auch bereit erklärte, neben mir zu stehen, gegebenenfalls die Trimmhebel zu bedienen und mir mit Ratschlägen beizustehen, war es schliesslich so weit. Willi warf den Albatross sehr schön gerade heraus. Der Flieger stieg auch sofort gen Himmel, aber was war das, er bäumte sich auf, stand fast auf der Schwanzspitze, wollte zur Seite wegkippen. Alles ging so schnell, aber wir zwei, Willi sei Dank, waren nicht minder schnell, und so wurde flugs die Trimmung ganz auf Tiefe geschoben. Außerdem nahm ich das Gas zurück, und siehe da - selbst mit Halbgas zog der riesige Vogel, mit 2 Metern Spannweite und 1,5 Kg Gewicht mein grösstes und schwerstes Flugzeug bisher, immer noch in einem beachtlichen, ja Hotliner-verdächtigen Speed und Winkel in den Himmel. Der Flieger ließ sich also fliegen und flog auch einigermaßen geradeaus, zwei Zacken Seitenrudertrimmung, dann flog er wirklich geradeaus.
Nun als nächstes in ca. 70 Metern Höhe den Motor ausgeschaltet, und siehe da, er segelte sehr gut, wenn ich die Tiefentrimmung vom Motorflug ganz zurücknahm und ihn etwas auf Höhe trimmte. Nach einigen Segelrunden versuchte ich dann erneut mit Vollgas zu steigen, aber es stellte sich heraus, dass selbst die größtmögliche Tiefentrimmung nicht ausreichte, um den Flieger am zu starken Naseheben mit anschliessendem Abkippen zu hindern. Also hieß es landen, und nach einigen Probeanflügen in ca. 10 Metern Höhe gelang auch die Landung sehr gut. Daraufhin jubelte ich und hüpfte herum und jemand klatschte Beifall. Ich muss dazu sagen, dass der Albatross einen wirklichen sehr guten Gleitwinkel besitzt, das heißt, der Flieger muss in ca. 100 Metern Entfernung bereits höchstens 5 Meter hoch sein, dann kommt er ohne Drücken ungefähr dort auf, wo man steht. Nun, in der Nähe unserer Flugwiese gibt es eine Stromleitung, außerdem ist das Gelände sehr hügelig, also gar keine leichte Übung für jemand wie mich, der bisher nur kleine Flugzeuge mit um die 1 Meter Spannweite geflogen hat.
Da ich keine Computeranlage besitze, wurde nun am Gestänge geschraubt und sogleich wieder gestartet. Hmm, das war wohl zuviel des Guten, denn nun stieg der Flieger selbst bei Vollgas überhaupt nicht. Mit der Trimmung voll auf Höhe stieg er dann aber doch noch, aber vorher gab es so in unmittelbarer Bodennähe einige Schrecksekunden für mich und die Zuschauer. Wieder gelandet, zum Glück erneut weich, und wieder am Rudergestänge geschraubt. Erneuter Start, und nun stieg er bei Vollgas und größtmöglicher Tiefentrimmung zwar in einem steilen, jedoch zum Glück noch beherrschbaren und der Motorkraft angemessenen Winkel. Zum motorlosen Segelflug nahm ich dann die Trimmung auf ungefähr Neutralstellung zurück. Zum Schluss noch einmal ein Schreck, denn der Akku meldete sich ab, und die Höhe reichte nicht mehr für eine grosse Landerunde, also hieß es landen aus der Richtung der Stromleitung. "Jetzt bist du unter der Stromleitung." "Nein, ich bin über der Stromleitung", so ging es ein Weilchen hin und her, bis ich beruhigend feststellen konnte: "Jetzt bin ich vor der Stromleitung." Und tatsächlich der Landeanflug passte,und ich musste nur 20 Meter gehen, nein, vor Begeisterung wurde daraus ein Rennen, um den unversehrten Flieger zu holen. Ups, nun setzte Entspannung ein und ein Hochgefühl erfüllte mich, ich vermute so ähnlich fühlen sich Leute nach einem Bungeesprung, einer Achterbahnfahrt oder einem Marathonlauf. Na ja, von all dem ist mir Modellflug doch am liebsten!
Fazit: Wenn er mal in der Luft ist und korrekt ausgetrimmt, dann ist der Albatross ein Superflieger mit sehr elegantem Flugbild und hervorragenden Segelflugeigenschaften. Auf der Minusseite würde ich verbuchen, dass sowohl Seitenleitwerk als auch Höhenleitwerk etwas wackelig wirken, was aber das Fliegen kaum zu beinflussen scheint. Für einen absoluten Anfänger würde ich dieses Flugzeug jedoch nicht empfehlen, da gibt es bessere aus diversen crashresistenten Schäumen. Ich selber fliege seit 2 Sommern, habe begonnen mit Firebird XL, später dann Primus von Avira, Flexifly in diversen Ausführungen, Tipsy von Graupner, Accipiter Badius und seit neustem auch Toro 300. Nach all dieser Vorbereitung und auch vielen Flügen in Bodennähe ist ein grosser Flieger wie der Albatross nun eine sehr willkommene Steigerung. Er ist sooo groß, sehr gut am Himmel zu sehen, kann sowohl zügig, als auch sehr langsam geflogen werden, und auch der Preis mit weit unter hundert Euro incl. Antrieb geht in Ordnung. Ach ja, die Flügel bestehen aus balsabeplanktem Styropor, und hier heißt es aufpassen und nicht zu stark auf die Flächen drücken, denn das Holz scheint von der spröden Sorte zu sein und knackt bei zu festem Zupacken.
Fragen: Fliegt noch jemand diesen Flieger, wie sind eure Erfahrungen, und ist es normal zwei verschiedene Trimmungen für Motor- und Segelflug zu haben? In meinem Antriebsstrang sitzen 8 Zellen Sanyo NiCD Flash 2400 mAH. Wie fliegt sich der Albatross mit 7 oder gar 6 Zellen am Standardantrieb? Der Rumpf besteht aus einem Kunststoffmaterial namens Polyethylen, und laut Hersteller haftet darauf kein Kleber sondern es kann nur geschraubt werden. Gibt es vielleicht doch einen Kleber für dieses Material? Welche Lösung habt ihr für die wackelnden Leitwerke, Seiten- und Pendelhöhenleitwerk, gefunden?
Albatros von Simprop:
Spw.: 2000 mm
Länge: 1015 mmm
Tragflächeninhalt: 38,6 qdm
Fluggewicht: ca. 1500g
Motor: 600ter direkt
Klapp-Propeller: 8 x 4,5
Akku : 8 Zellen Sanyo 2400 mAh
gestern nun war es soweit, mein erster Flug mit dem Albatross von Simprop stand unmittelbar bevor. Vorher hatte ich die Kollegen aus dem kleinen Verein, in dem ich seit letztem Spätsommer fliege, befragt, ob einer von ihnen die gleiche Knüppelbelegung hätte wie ich, aber meine ungewöhnliche Knüppelbelegung, Seite/Höhe links und Gas rechts, teilte niemand. Nachdem dann ein sehr erfahrener Kollege mir versicherte, dass er keine Bedenken bzgl. meines Steuervermögens habe und er sich auch bereit erklärte, neben mir zu stehen, gegebenenfalls die Trimmhebel zu bedienen und mir mit Ratschlägen beizustehen, war es schliesslich so weit. Willi warf den Albatross sehr schön gerade heraus. Der Flieger stieg auch sofort gen Himmel, aber was war das, er bäumte sich auf, stand fast auf der Schwanzspitze, wollte zur Seite wegkippen. Alles ging so schnell, aber wir zwei, Willi sei Dank, waren nicht minder schnell, und so wurde flugs die Trimmung ganz auf Tiefe geschoben. Außerdem nahm ich das Gas zurück, und siehe da - selbst mit Halbgas zog der riesige Vogel, mit 2 Metern Spannweite und 1,5 Kg Gewicht mein grösstes und schwerstes Flugzeug bisher, immer noch in einem beachtlichen, ja Hotliner-verdächtigen Speed und Winkel in den Himmel. Der Flieger ließ sich also fliegen und flog auch einigermaßen geradeaus, zwei Zacken Seitenrudertrimmung, dann flog er wirklich geradeaus.
Nun als nächstes in ca. 70 Metern Höhe den Motor ausgeschaltet, und siehe da, er segelte sehr gut, wenn ich die Tiefentrimmung vom Motorflug ganz zurücknahm und ihn etwas auf Höhe trimmte. Nach einigen Segelrunden versuchte ich dann erneut mit Vollgas zu steigen, aber es stellte sich heraus, dass selbst die größtmögliche Tiefentrimmung nicht ausreichte, um den Flieger am zu starken Naseheben mit anschliessendem Abkippen zu hindern. Also hieß es landen, und nach einigen Probeanflügen in ca. 10 Metern Höhe gelang auch die Landung sehr gut. Daraufhin jubelte ich und hüpfte herum und jemand klatschte Beifall. Ich muss dazu sagen, dass der Albatross einen wirklichen sehr guten Gleitwinkel besitzt, das heißt, der Flieger muss in ca. 100 Metern Entfernung bereits höchstens 5 Meter hoch sein, dann kommt er ohne Drücken ungefähr dort auf, wo man steht. Nun, in der Nähe unserer Flugwiese gibt es eine Stromleitung, außerdem ist das Gelände sehr hügelig, also gar keine leichte Übung für jemand wie mich, der bisher nur kleine Flugzeuge mit um die 1 Meter Spannweite geflogen hat.
Da ich keine Computeranlage besitze, wurde nun am Gestänge geschraubt und sogleich wieder gestartet. Hmm, das war wohl zuviel des Guten, denn nun stieg der Flieger selbst bei Vollgas überhaupt nicht. Mit der Trimmung voll auf Höhe stieg er dann aber doch noch, aber vorher gab es so in unmittelbarer Bodennähe einige Schrecksekunden für mich und die Zuschauer. Wieder gelandet, zum Glück erneut weich, und wieder am Rudergestänge geschraubt. Erneuter Start, und nun stieg er bei Vollgas und größtmöglicher Tiefentrimmung zwar in einem steilen, jedoch zum Glück noch beherrschbaren und der Motorkraft angemessenen Winkel. Zum motorlosen Segelflug nahm ich dann die Trimmung auf ungefähr Neutralstellung zurück. Zum Schluss noch einmal ein Schreck, denn der Akku meldete sich ab, und die Höhe reichte nicht mehr für eine grosse Landerunde, also hieß es landen aus der Richtung der Stromleitung. "Jetzt bist du unter der Stromleitung." "Nein, ich bin über der Stromleitung", so ging es ein Weilchen hin und her, bis ich beruhigend feststellen konnte: "Jetzt bin ich vor der Stromleitung." Und tatsächlich der Landeanflug passte,und ich musste nur 20 Meter gehen, nein, vor Begeisterung wurde daraus ein Rennen, um den unversehrten Flieger zu holen. Ups, nun setzte Entspannung ein und ein Hochgefühl erfüllte mich, ich vermute so ähnlich fühlen sich Leute nach einem Bungeesprung, einer Achterbahnfahrt oder einem Marathonlauf. Na ja, von all dem ist mir Modellflug doch am liebsten!
Fazit: Wenn er mal in der Luft ist und korrekt ausgetrimmt, dann ist der Albatross ein Superflieger mit sehr elegantem Flugbild und hervorragenden Segelflugeigenschaften. Auf der Minusseite würde ich verbuchen, dass sowohl Seitenleitwerk als auch Höhenleitwerk etwas wackelig wirken, was aber das Fliegen kaum zu beinflussen scheint. Für einen absoluten Anfänger würde ich dieses Flugzeug jedoch nicht empfehlen, da gibt es bessere aus diversen crashresistenten Schäumen. Ich selber fliege seit 2 Sommern, habe begonnen mit Firebird XL, später dann Primus von Avira, Flexifly in diversen Ausführungen, Tipsy von Graupner, Accipiter Badius und seit neustem auch Toro 300. Nach all dieser Vorbereitung und auch vielen Flügen in Bodennähe ist ein grosser Flieger wie der Albatross nun eine sehr willkommene Steigerung. Er ist sooo groß, sehr gut am Himmel zu sehen, kann sowohl zügig, als auch sehr langsam geflogen werden, und auch der Preis mit weit unter hundert Euro incl. Antrieb geht in Ordnung. Ach ja, die Flügel bestehen aus balsabeplanktem Styropor, und hier heißt es aufpassen und nicht zu stark auf die Flächen drücken, denn das Holz scheint von der spröden Sorte zu sein und knackt bei zu festem Zupacken.
Fragen: Fliegt noch jemand diesen Flieger, wie sind eure Erfahrungen, und ist es normal zwei verschiedene Trimmungen für Motor- und Segelflug zu haben? In meinem Antriebsstrang sitzen 8 Zellen Sanyo NiCD Flash 2400 mAH. Wie fliegt sich der Albatross mit 7 oder gar 6 Zellen am Standardantrieb? Der Rumpf besteht aus einem Kunststoffmaterial namens Polyethylen, und laut Hersteller haftet darauf kein Kleber sondern es kann nur geschraubt werden. Gibt es vielleicht doch einen Kleber für dieses Material? Welche Lösung habt ihr für die wackelnden Leitwerke, Seiten- und Pendelhöhenleitwerk, gefunden?
Albatros von Simprop:
Spw.: 2000 mm
Länge: 1015 mmm
Tragflächeninhalt: 38,6 qdm
Fluggewicht: ca. 1500g
Motor: 600ter direkt
Klapp-Propeller: 8 x 4,5
Akku : 8 Zellen Sanyo 2400 mAh