F3G Antrieb(e)

Nachdem es von allen namhaften Herstellern entsprechende, modifizierte sogenannte “Elektro-Rümpfe” für die aktuellen F3B/F3F Modelle gibt, stellt sich die Frage nach einem passenden, regelkonformen Antrieb für die Klasse F3G.

Was sind die Rahmenparameter für einen regelkonformen F3G Antrieb laut Sporting Code:

Maximum “Average Input power” 1) 800 W​
Maximum energy 350 + 1 Wmin​
Maximum run-time of the motor 30 + 0,1 s​
Battery Any type of rechargeable batteries (U ≤ 42 Volt)​
Motor Any type of motor​
1) During the total energy-consumption of 350 Wmin​

Ich möchte meine Setup-welches ich 2019/2020 optimiert habe teilen, damit interessierte Piloten schnell ohne große Experimente, einen passenden Antrieb nutzen können. Neben den einzelnen Komponenten teile ich auch einige Daten hinsichtlich der “Performance” basierend auf dem von mir eingesetzten Pike Precision 2

Schema Antriebsaufbau
Gt4kvTnFkhi4rTYEYUcP7NaCqI5zsnmHRLJrx7HAPAM2izF95Eh64F1vqLmbkOAS5EzDc-vKj36nsc8azZSP05EGYmXbi_9KWZDt6zwb7J2FUP0MO58myYIj4zh5zNwwMPHT_1Ut


Motor: Leomotion 3031-2450
Getriebe: Leomotion 6,7:1 (6 mm Welle)
Spinner: GM 36x6, Durchmesser 36 mm
Mittelstück: Im Spinner integriert, gerade, Achsabstand 34mm
Luftschraube: GM 18x10
Akku: SLS Magnum 45C, 6S-1000mAH (2x3S seriel)
Regler: YGE 65LVT (nutze BEC)
Logger: Altis V4
Sensor: Altis Power Sensor

Alternatives Logger Setup:
SM Unilog 2​
SM Unilog Stromsensor 80A​


Flug Erfahrung
Un-ballastiert fliege ich den Antrieb - Leistung/Motorlaufzeit nicht aus, da die erzielte Höhe > 450 Meter für mich grenzwertig ist.
Auf 3100 Gramm ballastiert, steigt der Pike Precision mit dem Setup in 30 Sekunden auf ca. 370 Meter bei einer Durchschnittsleistung von 720W und unter Ausnutzung der gesamten Energie von 350Wmin.
Mit ca. 3500 Gramm wird immer noch ca. 330 Meter erreicht.
Die Kapazität des Akkus erlaubt 2 volle Steigflüge für einen evtl. Restart. Der 2 Steigflug ist ca. 30 Meter geringer aufgrund der Spannungslage der Akkus.

Regler Erfahrung
Der YGE 65LVT funktioniert mit den Standardeinstellungen problemlos.
Ich nutze das integrierte BEC mit 8V Spannung da alles Servos HV-Servos sind

Erfahrungen Logger
Aktuell nutze ich den Altis V4, da er ein Display bereits integriert hat und damit das Auslesen der Flugdaten einfacher als beim SM Logger ist. Ich habe in der Vergangenheit auch den SM Logger genutzt. Der SM Logger hat mehr Optionen und Anschlüsse, benötigt etwas mehr Platz zum Einbau und zum Auslesen der Flugdaten muss ein externes Display angeschlossen werden.
Die beiden Logger geben sich nach meiner Erfahrung nichts. Beide haben ihre spezifischen Stärken und Schwächen.

Generell habe ich mir angewöhnt nachdem der Logger den Motor gestoppt hat, diesen noch am Sender (Schalter) auf “Aus” zu stellen. Es gab in der Vergangenheit Probleme mit Loggern, das diese nach einem Reset (Akku ab-/angesteckt und Motorschalter auf “An” den Motor sofort wieder gestartet haben.

Generell konfiguriere ich die “Not-An/Emergency Motor On” Option am Logger. Damit ist es möglich den Motor wieder zu starten obwohl die max. Energie bzw. max Motorlaufzeit bereits erreicht ist. Im Wettbewerb gibt das natürlich einen “Nuller” aber das Modell kann (hoffentlich) gerettet werden.

Bei dem SM Logger hatte ich die Herausforderung das nach einer Konfigurationsänderung der richtige Sensor wieder eingestellt werden muss. Bei meinem SM Logger wurde immer der 400A Sensor “gesetzt”, was dazu führte das die falsche Energiemenge gemessen und der Motor nach wenigen Metern abgestellt wurde.

Zum Training verwende ich die Telemetrie der Logger und Übermittlung an den Sender. Im Wettbewerb ist das natürlich tabu und das Telemetriekabel wird abgezogen.

Beide Logger bieten die Möglichkeit einen Reset-Schalter anzuschließen um den Logger schnell bei einem Neustart zu reseten. Ich nutze dazu ein Reedkontakt damit der Reset schnell von Außen per Magnet durchgeführt werden kann. Diese Funktion ist den Anleitungen gut versteckt.


Bei Interesse kann ich noch weitere Setups von F3G konformen Antrieben posten. Allerdings fehlen mir da die Flugdaten um aussagekräftige Angaben bzgl. der Starthöhen machen zu können.

Ich würde mich freuen wenn auch andere F3G Piloten Ihre Antriebskonfiguration teilen und damit den Einstieg in F3G erleichtern.

Harry
 
Bonjour Harry,

J'ai une certaine expérience avec Reisenauer leopard 2845-3300KV, c'était bon mais pas plus de 3 kg. J'ai testé le Tenshock 1530 9T, c'est bien mieux surtout avec l'hélice VM 16x8.5, l'altitude à 3100g est d'environ 370m comme vous. Je vole en 4S 1300mA.
Nous avons des compétitions cette année, j'espère que les gens y participeront, je pense que beaucoup de pilotes ont le staff prêt, et il est important de montrer aux futurs organisateurs la possibilité de faire du F3G.
Vous êtes les bienvenus à Anthisnes en juillet
Denis
 
Merci Denis,

für die Piloten welche kein Französich können habe ich Denis Infos über Google Translate übersetzen lassen. Hier der Text in Deutsch:

Ich habe einige Erfahrungen mit Reisenauer Leopard 2845-3300KV, er war gut, aber nicht mehr als 3 kg.
Ich habe den Tenshock 1530 9T getestet, er ist viel besser, besonders mit dem VM 16x8.5 Propeller. Die Höhe bei 3100 g liegt bei 370 m wie bei Dir. Ich fliege ihn mit 4S 1300mA.
Wir haben dieses Jahr Wettbewerbe, ich hoffe, dass die Leute teilnehmen werden, ich denke, viele Fahrer haben das Personal bereit und es ist wichtig, den zukünftigen Organisatoren die Möglichkeit zu zeigen, F3G zu machen.
Sie sind im Juli in Anthisnes willkommen
 
Hier noch eine Tabelle mit F3G Antrieben und den verwendeten Komponenten die ich von Ralf Decker erhalten habe und teilen möchte.
Die erste Spalte ist der von mir eingesetzte Antrieb, wobei ich mittlerweile auf den AltisV4 Logger gewechselt bin.

Zu den anderen Antriebskombinationen liegen mir keine detaillierten Logs oder Erfahrungen vor. Aber sie geben einen guten Überblick über die mögliche Bandbreite von möglichen F3G Antrieben.

F3G-Power Trains-dt..PNG


Quelle Ralf Decker / Thomas Schorb
 
Hallo,
Eine Frage zum Aerobtec Power Sensor den ich mit Altis Nano betreiben möchte. In der Beschreibung steht Telemetrieunterstützung.
Bekomme aber keine Daten auf meinen Jeti Sender DS 24. Wüsste auch nicht wo ich die Telemetrie anschließen soll. Nano ist mit Extern Jeti am COM verbunden. was auch funktioniert.
Aber der COM am Powersensor gehört an den COM vom Nano angeschlossen.
Wenn ich Com vom Power Sensor mit Com vom Nano verbinde und im Flightmanager auf Power Sensor stelle bekomme ich die Werte geloggt.

Aber wie kann ich die Stromwerte vom Power Sensor auf meinen Sender kriegen ? Oder ist das kein Telemetriesensor ? steht aber Telemetrie Unterstützung.

LG Gerhard
 

czyno

User
Hallo
Die Sache ist einfach. Nano hat nur einen COM-Ausgang. So:
Altis Nanao - entweder Telemetrie oder Power Sensor
Altis V4 - Telemetrie ist immer verfügbar

Schöne Grüße Jurek
 
Danke für die rasche Antwort,
Ich hab mir schon gedacht ich benutze ein Jeti Expandermodul E2 EX , aber das wird vermutlich auch nicht gehen, oder ?
Ich habe den Power Sensor allein an den Telemetrie Anschluss der Jeti an Ext , angeschlossen, hat auch nicht funktioniert.
LG Gerhard
 
POWERLINE1520/10 TURBO F3G mit Yge65er Regler
VM-PROP.16X8,5 CFK
VM-SPINNER

und die HK HV Bolt 4S Lipo 1800mAh oder 1300mAh
 
Hab noch mal mit meinem neuen E-Device experimentiert und das folgende Setup passt auch sehr gut.

Leomotion 3031-2900V2 mit Getriebe 6,7:1
SLS XTRON 5S 1000mAh 50C/100C
VM 17x10 Luftschraube auf VMPro 30mm Spinner

Ballastiert auf 3,000 Gramm (das ist meine Referenz) steigt der E-Device jetzt in 28 Sekunden auf 370 Meter.
Hier noch das dazugehörige Log

1625426902099.png
 
Die F3G Saison ist zu Ende und es hat sich gezeigt das eine Vielzahl an verschiedenen Antriebs-Konfigurationen sehr gute Ergebnisse (Höhe) liefern und dabei sehr robust und Alltagstauglich sind. Den "Wunderantrieb" oder die Konfiguration welche alle anderen übertrumpft hat gab es - zum Glück nicht.

Für Piloten welche in F3G einsteigen wollen gibt es damit eine breite Palette an Konfigurationen, welche "out of the box" übernommen und eingebaut werden können und sofort auf Anhieb, ohne Anpassungsarbeiten, funktionieren.
Auch für den "Hobby-Piloten", der keine Wettbewerbsambitionen hat, sind die Antriebe geeignet da sie sehr robust und Alltagstauglich sind.

Für die endgültige Auswahl sollte zuerst die Akku/LiPo Frage beantwortet werden. Klingt komisch. Aber die Rümpfe der Modelle sind doch sehr "kompakt" und unterschiedlich. Viele Akku-Typen und Größen lassen sich nur sehr schwer oder gar nicht einbauen. Also erst einmal den passenden Akku auswählen und überprüfen ob er in den Rumpf passt und auch durch die Kabinenhaube gewechselt werden kann.

Daher gibt es auch, wenn man von einer Tendenz sprechen kann, den Trend zu höherer Spannung (5S/6S) und dafür geringeren Strömen und damit geringerer erforderlichen Kapazität (850-1000mAh). Die "kleinen" Lipos lassen sich einfacher im Rumpf unterbringen und wechseln.

Ich für meinen Teil werde für die F3G Saison 2022 bei meinem bewerten Leomotion Antrieb aus Post #9 bleiben. Der hat sich in den ca. 150 Starts in 2021 voll bewährt und war 100%ig zuverlässig. Weiteres Verbesserungspotential sehe ich bei mir eher im sauberen, gesteuerten Steigflug - nicht zu langsam/nicht zu schnell - und der Optimierung der Klappenstellung im Steigflug.
 
Vereinfachung F3G Reglement 2022

Für 2022 wird das F3G Reglement, nach ausführlichen Tests in 2021, vereinfacht und die Durchschnittsleistung des Antriebs (bisher <= 800W) freigegeben und nicht mehr kontrolliert.

Unzählige Test verschiedenster F3G Antriebe in 2021 hat klar gezeigt das die erzielte Steigflughöhe einzig von der Energie (350Wmin) und Motorlaufzeit (30 Sekunden) abhängt. Testflüge mit Antriebsleistungen von 600W (mit verlängerter Motorlaufzeit) bis über 1KW ergaben reproduzierbar die selben Höhen (innerhalb einer engen Toleranz).

Für die Piloten entfällt damit die zum Teil nervige, Feinabstimmung des Antriebs um die Durchschnittsleistung von 800W nicht zu übersteigen.
Ich persönlich bin in 2021 mit einer Leistung von 700W-750W, Abhängig vom Modellgewicht, geflogen und habe die 30 Sekunden Motorlaufzeit fast vollständig ausgenutzt.

Für die Veranstalter vereinfacht sich der Wettbewerbsablauf auch deutlich da nicht mehr bei jedem Flug die Durchschnittsleistung protokolliert werden muss. ES reicht jetzt im Zeitflug die F5J Höhe zu dokumentieren und stichprobenartig die Energie und Motorlaufzeit zu kontrollieren.
 

Lownoise

User
Hallo, ich habe eine Frage. Fliegen eigentlich alle hier mittlerweile ohne Stützakku oder Backup Guard usw.? Sind die ESC BECs so sicher, dass man sich das trauen kann? (Habe früher immer 4 Zellen NiXX in teureren Elektroseglern als zusätzliche Sicherheit eingebaut).
Danke!
 
Ich fliege schon seit über 10 Jahren diverse Elektrosegler und Wettbewerbsmodelle für F5J und habe immer einen Regler mit intgriertem BEC ohne jegliche Stützakkus verwendet. Das ist teilweise aus Platzgründen auch nicht möglich. Ich beobachte dabei die gelieferte Empfängerspannung und lasse mich auch beim Unterschreiten der eingestellten Spannung um mehr als 0,2 Volt warnen.

Fazit: Funktioniert problemlos und sicher. Ich hatte jedenfalls bisher keinerlei Ausfall des BEC und Absturz eines Modells zu beklagen.

Gruß, Karl Hinsch
 
Die F3G Saison 2022 hat deutlich gezeigt das es nicht nur 1-2 Antriebs-Konfigurationen gibt, sondern eine sehr breite Anzahl an Motoren/Getriebe/Luftschrauben die ohne Einschränkungen wettbewerbs- und alltagstauglich sind.
Der gemeinsame Nenner ist der YGE 65LVT Regler und Aerobtec Altis V4 Logger der von fast allen Teilnehmern eingesetzt wird.
Ansonsten existiert eine große Bandbreite.
 
Hans-Peter Haase hat über den Winter eine neue Antriebskonfiguration ausgetüftelt die für F3G aber auch zum Spaßfliegen sehr gut funktioniert.
Die Komponenten sind im Einzelnen:
  • Motor: Mega 16/30/1,5s
  • Getriebe: Reisenauer 1:5
  • Spinner: VM
  • Mittelstück: Im Spinner integriert
  • Luftschraube: VM 17x10
  • Akku: Turnigy Graphene 1000mAh, 75C (1x3S, 1x2S in Reihe)
  • Regler: YGE 65LVT
  • Logger: Altis V4+
  • Sensor: Altis Power Sensor

Hier Bilder wie die ganze Einheit als kompaktes Paket "zusammengesetzt" und damit sauber in dem Rumpf eingebaut werden kann. - Saubere Arbeit.

IMG_E8193.JPG


IMG_E8196.JPG
 

moze

User
Danke Harry für den Tipp! Direkt mal geordert, bin gespannt! Die Peisgestaltung bei Leo inklusive Importzöllen ist leider eine Echte Ansage, da kommt so ein Setup genau richtig!
 

moze

User
Für den Device habe ich den entsprechend direkt bei Martin mit bestellt. Mein Shinto allerdings fliegt noch mit 3S und Micro Edition…. Muss somit nur den Motor hinter dem Getriebe tauschen. Das stellt sich in meinem Fall also als absolut kostengünstige Alternative dar. Prop liegt eh schon herum…

Grüße

Tim
 

sgies

User
Hallo zusammen,
Überlege gerade, womit ich einen F3B-Segler motorisieren kann. Die Nase existiert noch nicht (zeichne ich gerade). Das Modell wird ein Dopamin sein.
Ich nehme an, dass wenn man die Wahl hat bei gleicher Leistung (Watt) eher einen 6s als einen 5s oder 4s Antrieb zu nutzen. Der Strom geht ja dann runter. Habe nämlich noch kompakte 3s 1.300 mAh Lipos hier und die könnte ich ja in Reihe schalten.
Oder spricht was dagegen? Habe keine direkten Wettbewerbsambitionen, möchte aber ähnlich flott auf Höhre kommen. Hatte andere Modelle, da hat es etwas gedauert, bis man auf Höhe war.
Hab mal mit eCalc geschaut und für eine 17x10 Luftschraube hab ich Antriebe gefunden, die ähnliche Werte wie der empfohlene Leomotion 3031 2900kv auf f3g.info liefert (der erste hier: https://www.f3g.info/deutsch/f3g-technik/f3g-technik-antriebe ).

Gruß
Sebastian
 
Hallo Sebastian,

der Ansatz ist genau richtig. Lieber mehr Zellen (=höhere Spannung) und dafür einen niedrigeren Strom.
Auf der Website F3G.info hast Du eine breite Auswahl an Antrieben die sehr gut funktionieren und vor allem extrem alltagstauglich sind. Mein Leomotion den Du als Vergleich genommen hast hat sicherlich schon über 200 Starts hinter sich und läuft absolut klaglos.

Ich kenne den Rumpf vom Dopamin nicht, würde aber als erstes schauen welche Zellen Du da gut unterbringen kannst. Je nach Rumpfquerschnitt passen gewisse Zellen nicht wirklich. Die Seglerrümpfe sind halt meist oval und die Akkus rechteckig.

eCalc gibt eine erste Annäherung für einen Antrieb. Ich habe anfänglich viel mit eCalc rumprobiert um dann doch festzustellen das die Realität was Strom und Leistung zum Teil deutlich anders aussieht. Aber wie gesagt für eine erste Annäherung passt das schon.

Zur Feinabstimmung kannst Du ja noch mit dem Timing des Reglers arbeiten.

Harry
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten