Hi Jungs und insbesondere servus Karl
wenn ich hier wenig schreibe... bin kein Konstrukteur, baue nix und habe keine Ahnung vom Segeln...
---Ja, die Zeit nach dem Brombach-Meeting war ohne die Kleinen etwas einsam - bis zum letzten WE.
Segeln schon, aber auf ner 47-er Yacht auf der Ostsee mit Jens und Heinz in einem super Urlaub.
![Zunge rausstrecken :p :p](/styles/rcnetwork/smilies/tongue.gif)
is 'n anderes Thema.
Ich hatte meine "barbiedolls3" etwas lieblos in die Ecke gestellt und war ein wenig enttäuscht von meinem miserablen Abschneiden am Brombachsee. Selbst Schuld - mit den Riggs einfach verzockt.
Nun war ein kleines Treffen angesagt, wie wir es öfter machen. Jens, Heinz und ich. Ich wusste, dass Andreas und Rolf am Sonntag auch kommen würden. So war die Freude noch etwas größer.
Bedenken hatte ich nur wegen der Windvorhersage für Samstag. Über 20Kn im Stundenmittel. In Böen bis an die 30... Oh, oh, und ich lange kein Training gehabt!
Mir fiel ein, wie Michael Scharmer seine Riggs groß gehalten hatte trotz heftiger Böen und so packte ich zu hause schonmal 1100g Blei auf das zarte Mittelgestell der kleinen pinken Dame. Und los gings zum Riedsee nach Biblis.
Wie immer kam ich etwas zu spät (komme einfach samstags nicht so schnell und spritzig aus dem Bettchen). Jens und Heinz waren schon da. Die Oberfläche des Sees war nicht schlecht bewegt. Südwest. min. 5 - 6Bf. Etwas mulmig baute ich das Schiff auf, im Windschatten des Clubheims.
Erstmal 'n Bierchen und was klönen.
Die anwesenden Herren aus der A-Kat-Gilde wollten nicht so recht glauben, dass wir bei dem Wetter tatsächlich aufs Wasser gehen würden. Für die meisten von ihnen war das Wetter zu hackig um selbst zu segeln.
Dann kam was kommen musste: Jens stand auf. Und ich ging automatisch mit.
Schon der Transport zum Steg war nicht so einfach bei dem Wetter. Und dann waren sie auf dem wilden Wasser... und was dann geschah macht einen einfach süchtig!!!
C-Rigg -- klar. Blei 1100g. Und oh Wunder die kleine "barbiedolls.3" zeigte, was tatsächlich in ihr steckt! Die ersten 10 Minuten traute ich mich noch nicht so recht.Vorsichtige Halbwindkurse, Wenden. Etwas offenere Segelstellung. Schön auf 2 Beinen. Aber was für eine Fahrt machten sie. Das Wasser warf Fontänen bis auf die Hälfte der Masthöhe.
Immer mutiger werdend, versuchte ich dann immer mehr zu beschleunigen... Einbeinfahrten halbwinds und abfallend wobei das Boot einen völlig ruhigen Eindruck machte. Weder die 40cm Wellen, noch die Böen - nachgesehen bis 7Bf !! - ließen den Kat kribblig erscheinen. Die Bugspitzen blieben so angestellt, dass sie über die Wellen weg schossen oder einfach hindurch piercten. Dann wagte ich eine Halse. Kein Problem. Nicht einmal drohte das Boot zu stolpern oder seitlich umgeweht zu werden!!!
![Breites Grinsen :D :D](/styles/rcnetwork/smilies/biggrin.gif)
Die erreichten Geschwindigkeiten - atemberaubend!!
Einmal bin ich an diesem Tag gekentert: Gute 7-er Bö, die Kleine wollte nicht durch die Wende, was teils auf einen Fahrfehler von mir beruhte (zu wenig Schwung) und beim erneute Schwungholen zu früh dicht geholt, weil etwas Panik, da ihn Ufernähe bei DIESEM harten auflandigen Wind.
Sensationell, dieser Tag. Das Beste und aufregendste zugleich, was ich mit einem Modell(boot) jemals erlebt habe!!! Jens' A-Kat-Kollegen schauten jedenfalls schon etwas respektvoller, als wir uns wieder an den Tisch setzten...
Dass ein Ruderservo nach der Kenterung den Geist aufgegeben hatte... nicht so wild. Heinz hat mir eins von seinem Boot geliehen. So konnte ich am Sonntag auch noch weiter segeln. Ganz herzlichen Dank dafür!!
Wirklich sehr schade, dass wir das nicht gefilmt haben! Die Seglerkollegen vom Jens waren jedenfalls sehr beeindruckt!!!
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Sonntag:
Andreas und Jens leisteten wohl Pionierarbeit. Andreas Flügelrig auf Jens Kat!. Wir waren alle gespannt wie die Flitzebogen. Und nach einigen Anfangsproblemchen... das Ding bewegte sich nicht nur - es segelte! Schnell stellte ich meine kleine mit immer noch 1100g Ballast auch auf das Wasser um einen Vergleich zu haben.
Segelflächen: Flügelrig 0,9m² - mein A-Rig hat etwa 0,78 m²
Mein Boot war klar beweglicher wegen der gewissen Abstimmungsschwierigkeiten der beiden Crewmitglieder auf dem vom Wing getriebenen Boot. Aber von der Endgeschwindigkeit her gesehen, gab es keine großen Unterschiede. Höhe lief es auch recht beachtlich. Ich muss da allerdings an meinem Schiff noch den richtigen Trimm finden.
Ergo: Es funktioniert!!
Wenn man das eine oder andere am Wing noch etwas mehr automatisieren, das Gewicht noch erheblich reduzieren (etwas hoch liegender Schwerpunkt) könnte ... die Performance war für diesen Prototyp nicht übel.
Leider war der Wind am Sonntag nicht wie am Tag zuvor. Suchtfaktor vom Erlebnis zuvor.
Es war einfach ein tolles WE!!