Vollager........
Vollager........
Hallo Alfred und alle Selbstbauer die da mitlesen,
Das mit dem Käfig ist so eine Sache. Der hält Drehzahlen mechanisch nicht höher als etwa 90 000 min-1 beim 608er Lager aus. Man sollte sich mal die Mühe machen und einem Techniker oder Ing. da mal die Daten vorlegen. Die sagen alle, daß das eigentlich nicht geht.......
Sogenannte C3-Lager aus Stahl (Laufringe und Kugeln) wie Alfred schon anmerkte sind da nachteilig, da gleiche Materialpaarungen vorliegen.
Das zieht bei totalausfall der Schmierung auch einen Totalschaden des Lagers und evtl. des Brenners nach sich.
Da fressen sich die Kugeln dann in die Laufbahnen ein wenn sie zu heiß werden. Sollte der Käfig sich dann auch noch "atomisieren", dann wandern die Kugeln alle auf einen "Haufen" und geben den Innenring in der Führung an sich frei.
Das ist dann der Punkt, wo sich die Welle dann versetzt und dann das Turbinenrad und der Verdichter angehen.
Der Raumausdehnungskoeffizient der Kugeln übersteigt bei zu großer Wärme dann das Lagerspiel. D.h.: Es besteht KEIN Spiel mehr im Lager !! Das Lager heizt sich ohne weitere äußere Einflüsse selbst weiter auf. Die Lageraußen- und Innenringe können auch nicht "weg" in ihren Passungen (es sei denn, daß der Hersteller da O-Ringe in seinen Passungen des Außenrings vorgesehen hat) und dann steigt die Spannung im Lager dermaßen, daß einfach etwas nachgiebt und sich die Kugel in die Bahn frisst. Die Vorspannung kann da nix mehr machen.
Es handelt sich zwar immer noch um ein Kugellager, aber die Gesetze der hydrodynamischen Schmierung gelten da auch. Es darf einfach keine Rollreibung entstehen. Dies ist um so gefährlicher, wenn gleiche Materialien aufeinandertreffen.
Mit Keramikkugeln haben wir dann folgende Vorteile:
1. Die sind leichter und schwimmen schneller und besser auf wenn die Schmierung stimmt.
2. Die haben fast null Raumausdehnungskoeffizient und machen da eher mal einen Heißstart mit ohne gleich das C zu übersteigen.
3. Sollte die Schmierung mal aussetzen neigen sie nicht zum direkten Fressen, sondern laufen heiß und retten evtl das Laufzeug.
4. Die sind einfach stabiler (bis zum Kern) und verformen sich auch nicht (sind aber "Schlagempfindlich") und
5. Wenn die auch noch ohne Käfig laufen ist da "fast" keine Drehzahl-Grenze (siehe Kolibri mit fast 250 000min-1) !!!
Die Größe (Laufumpfang der Laufzeuge, auch Kugelanzahl) spielen da auch eine Rolle. Je kleiner, um so mehr Drehzahl verkraften sie, aber auch natürlich dann nur kleinere Massen, die gelagert werden sollen.
Nun hoffe ich, da einen kleinen "Einblick" in die Lagersystematik gegeben zu haben, daß meine "Erfahrungen" (Kaputte Lager mit samt Brenner) auch nicht ganz umsonst waren.
Gruß Jo