Goldkontaktstecker richtig an Regler und Motor löten

Hallo zusammen,

kann mir einer erklären, wie man diese Goldkontakte richtig an einen Regler/Motor lötet?

Habs probiert mit bleifreiem Zinn bei ca 360 Grad, nur leider krieg ichs nicht gebacken, dass sich Kabel und Stecker verbinden.
Mich irritiert vor allem die Buchse, da hier keine Vertiefung vorhanden ist, in die ich das Lötzinn fließen lassen kann.

Danke schon mal!

Grüße Felix
 

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BulDo

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Hi,
dafür hast du die Lasche, Nase. Es gibt zig Variationen.
Kabel und Stecker verzinnen und am besten mit einer Löthilfe zusammen führen.
Dann einfach den Kolben mit etwas Lötzinn dazwischen und fertig.
Wenn der Kolben zu wenig Leistung bringt, ne Nummer größer nehmen.
Bei den kleinen Steckern sollten aber 30-40 Watt reichen.
Wenn sich die Motorkabel nicht verzinnen lassen, kann noch der Isolierlack stören, den wegschleifen.

Gruss
Thomas
 
Habs probiert mit bleifreiem Zinn bei ca 360 Grad
Hallo Felix!

Ich fürchte Du lötest etwas zu "kalt"! Bei solchen Querschnitten und viel Metall darfst Du gut und gerne mit 400°C oder höher löten. Die Kontaktstecker ziehen ganz schön die Hitze weg. Wenn da der Lötkolben nicht heiß genug ist oder nicht schnell genug dagegen nachheizt, ist die Lötstelle zu kühl. Oft ist kurz und sehr heiß besser, als zu lange mit weniger Hitze.
Wieviel Watt hat denn Dein Lötkolben und bis welcher Temperatur geht der?

Schöne Grüße von
Tobias
 

S_a_S

User
Felix,
falls am Motor nur der Kupferlackdraht im Schrumpfschlauch rausgeführt ist, muss dieser erst mal vernünftig an den Enden entlackt (Schleifpapier) werden und dann verzinnt. Der Lötkolben alleine schafft es meist nicht, den Lack frei zu "brennen".

Grüße Stefan
 

Scrad

User
falls am Motor nur der Kupferlackdraht im Schrumpfschlauch rausgeführt ist, muss dieser erst mal vernünftig an den Enden entlackt (Schleifpapier) werden und dann verzinnt
Dann hat aber Jemand die Motorkabel gekürzt , denn in den ganzen Jahren seit dem es BL Motoren für unser Hobby gibt habe ich noch keinen Motor in die Finger bekommen der ab Werk nicht sauber verzinnte Enden hatte.

Sind die Motorkabel wirklich gekürzt worden wirds für den "Lötlaien" gerne schwer. Der schleift einmal aussen rum und denkt das wars.

Jede einzelne Litze muss rundherum blank geschliffen werden , dann wieder zusammendrehen und mit ordentlich Temperatur verzinnen.


Ich löte solche Kabel/Steckerkombinationen mit Lötkolben ab 60 W aufwärts und mit dicker Spitze die ordentlich Hitze nachführt.
Die pimmeligen Lötstationen mag ich nicht für sowas.
Dazu ganz normales "Elektroniklot" was es in jedem Baumarkt gibt. Da ist auch das Flussmittel schon mit drin.

Temperatur ist hier alles. Stecker und dicke Kupferkabel wollen erstmal richtig durchgewärmt werden.

So lange ich das Kabel noch mit den bloßen Fingern beim Löten ohne Schmerzen festhalten kann ist es auch noch nicht warm genug :D
 

Malmedy

User
Lötkolben ist für das Verlöten von Kabel mit Goldstecker nicht optimal. Ich nehm dafür immer einen kleinen Taschenlötbrenner
(wird auch gerne zum Flambieren benutzt)

Das Kabel an der Spitze mit Lötkolben verzinnen, Goldstecker mit der Spitze vorsichtig in eine Gripzange einspannen, mit dem Lötbrenner so weit erhitzen, dass Lötzinn die Vertiefung oder Lasche des Steckers füllt bzw. benetzt und dann unter Zugabe von Lötzinn und weiter erhitzen mit dem Brenner das Kabel eindrücken.
 

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Hallo Felix
Was ich bei deiner Beschreibung so rauslesen kann fehlt es bei Dir wohl eher ein bisschen an Erfahrung beim Löten . Das ist nicht schlimm.
Mir ging das beim Krimpen von Kabeln genauso. Die gegebenen Tipps sind alle hervorragend.Leider lernt man nur durch die Praxis wie es wirklich funktioniert.
Nach vielen eigenen Fehlversuchen beim Krimpen hab ich mir das dann mal von Jemanden aus dem Verein zeigen lassen der das wirklich kann
Seit dem klappt es auch bei mir sehr gut.
Es gibt sicherlich in deinem Umkreis jemanden der dir das mit dem Löten mal zeigen kann.
Viel Erfolg.
Gruß Hans
 

Robinhood

Vereinsmitglied
Solche Aufgaben löte ich grundsätzlich mit einem 230V/100W-Kolben. Damit braucht die Lötstelle nur 2 sec, um gut heiß zu sein für eine optimale Verbindung. Das langsame Rumgebrutzele mit schwachen Lötkolben und kleinen Lötspitzen heizt die Kabel unnötig auf und schädigt unter Umständen sogar die Elektronik, die da dranhängt.

Wichtig ist ein üppiges Vorverzinnen der Litzen, denn die schlucken ganz schön Lötzinn, darf man nicht unterschätzen. Um es zu prüfen, ob das Kabel wirklich bis in den Kern voll mit Zinn ist, 2-3mm abzwicken. Dann erkennt man schon, ob das Zinn nur außen rum ist oder durch und durch.

Eine Löthilfe ist auch sehr empfehlenswert. Damit hat man beide Hände frei zum Löten und die Lötstelle wird während des Abkühlens nicht bewegt. Nachdem der Kolben von der Lötstelle genommen wurde, sofort auf die Stelle pusten, um den Abkühlvorgang zu beschleunigen.

Fazit: Viel Hitze und das sehr kurz. Damit habe schon sicher über hundertmal Goldstecker von 3mm bis 6mm erfolgreich verlötet.
 
Im Baumarkt und im Fachhandel kriegste das nicht mehr. Bleihaltiges Zinn gibt es nach meinem Wissensstand nur noch für den gewerblichen Anwender.

Ich habe neulich 1kg in 1mm Dicke aus einem Privatverkauf ergattern können, das sollte einige Zeit reichen. Bei dem Chinesenangebot von Franz könnte es sich auch um bleihaltiges Zinn handeln, wenngleich die Beschreibung chinesentypisch völlig untauglich ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was sind denn "pimmelige" Lötstationen? Meine alte Weller PU-81 hat mit dicker Spitze bei bis zu 450° noch jeden 6mm Goldi schnell und sauber an 10AWG gelötet und das mit normalem Pb-freiem Lötzinn. Wie schon oft hier gesagt: kurz und heiß!

Und die Goldis mit der halb-offenen Kontaktlasche sind die besten. Von älteren Goldis mit geschlossenen Hülsen dremel ich die Hälfte weg, damit sie offen sind und ich jedes noch so dicke Kabel sauber auflöten kann.
 

Eisvogel

User
Habe mir Lötzinn mit Blei in Österreich bestellt, Problem gelöst. Lässt sich mit der alten Weller Station super löten
 

Rüdiger

User
Im Baumarkt und im Fachhandel kriegste das nicht mehr. Bleihaltiges Zinn gibt es nach meinem Wissensstand nur noch für den gewerblichen Anwender.

Hi!

Andersrum, Privatanwender dürfen bleihaltiges Lot noch anwenden, gewerbliche nicht mehr. Bei Bedarf einfach mal nach bleihaltigem Lot googlen, Eisvogel hat schon eins gefunden, Stichwort Pb40 (Plumbum, Blei).

Oder z. B. https://www.allekabel.de/p/lotzinn-allteq?p=3808491&c=102&mc=de-de&gad_source=1

LG,

Rüdiger
 
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Robinhood

Vereinsmitglied
Ich habe mir meinen 10-Jahresvorrat an PB-haltigem Lötzinn bei Kleinanzeigen besorgt.
 

Robinhood

Vereinsmitglied
Was manchmal zu Mißverständnissen führt: Die Hitze eines Lötkolbens ist das Eine, aber diese muss auch konstant zugeführt werden. Ein 20W-Lötkolben kann auch 400°C erreichen, sobald der Kontakt mit dem kalten Metall von Buchse und Lötzinn erfolgt ist, bricht die Lötspitzentemperatur ein. Durch geringe Leistung wird die nötige Hitze nicht mehr erreicht und man brutzelt ewig dran rum. Ein 100W-Kolben wird auch nicht heißer, aber schiebt die Hitze viel schneller nach. Dünne Elektronik-Lötspitzen sind schlechter als breite, meißelförmige.
 
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