Graupner Gracia

[Ulrich Burbat]

@ Ragnar
Ich gehe davon aus, dass Dir auch an Hinweisen gelegen ist, die Dir helfen Verbesserungen zu ermöglichen.
Ich habe mir mal Dein Foto aus 276 angesehen.
Vorweg
zum beurteilen des Profils sollte das Modell steiler stehen, wenn das Gewicht des Segelmaterials nicht so stark wirkt.


Foto: Thomas Förster Ungarn
Mit solchen Farbstreifen auf den Segeln ist das Profil besser zu beurteilen.

Wenn das Modell etwas schräge steht, gibt es kaum Profilbeeinflussung durch Tuchgewicht

Foto H.Heuer GER

Vom Top betrachtet ist dasProfil besser zu erkennen.

So kontrollieren gute Segler Profil und Stellung von Fockprofil zu Großprofil


Nun zu Deinem Beispiel.
Es ist meine Meinung sie muss nicht mit anderen übereinstimmen.
Es fehlt der Blick auf die Fock. Sie ist zwar kleiner aber doch sehr bedeutend für den "Motor" unserer Modelle.
Ich kenne das Material nicht. Daher kann ich nur vom Bild ausgehen.


Bei der Riggposition sollte das Vorliek harmonich in den Schnüren am Mast hängen.
Nach meinem Eindruck ist es mal oberhalb und mal Unterhalb der Mastmitte.
Meine Vermutung
1. Groß ist zustramm am Mast angebunden
2. Die Anbindeschnüre sind zu steif/dick
3. zu viele Anbindeschnüre

zu 1. Ich hatte zwischen Mast und Vorliek einen Spalt von 1-3 mm
zu 2. Ich hatte dünne Schnüre vom Angelsport genommen. Etwa 0,2-0,5 mm geflochtene Schnur
zu 3. Bei IOM/F5-E sind bei Vorlieklänge von etwa 160cm 9-10 Anbindungen (habe auch schon von nur 7 gehört)

Nun wird es schwierig nur mit dem Foto zu arbeiten

Diese Verformungen des Unterlieks sind in meinen Augen inakzeptabel.
Für die Ursache kann ich nur spekulieren
1. sehr flexibles Segelmaterial
2. verzogenes/verspanntes Segelmaterial
3. Fehler beim Verkleben der Segelbahnen
4. ungeeignetes Klebeband für die Klebebahnen
Zu1.

Bei den Originalsegeln meiner QUARTO, konnte ich das Unterliek stramm ziehen und nach Entlastung sah es so aus. Venn ich das beim Achterliek machte, waren die Wellen dort
zu 2.
Ich sollte JemandemHelfen seine Colin Archer fertig zu bekommen.
Das Segeltuch war so steif und verformt, dass es mir nicht gelang die Segel irgendwie zu meiner Zufriedenheir anzubinden. Nach Auskunft einiger Colin Archer Eigner hatten diese das Bausatzsegel enrsetzt.
zu 3.
Ich habe einige Segel in die Tonne gehauen, bevor ich einigermaßen zufrieden war

So darf ein Segel nach dem Verkleben auf dem Tisch aussehen.........

...... damit es beim Anheben von 2 Ecken so erscheintda
Ich habe zum Schluss nur Klebeband verwendet, das Andere als gut empfohlen

Ich hatte schon Klebeband, da wurde das Segel immer Länger und das Klebeband kam zum Vorschein, bis die Naht offen war.

Ich hatte auch das andere Extrem erwischt..... das Klebeband wurde immer kürzer


Und nun

Der Stoff fällt sehr gut ins Profil.

Das sehe ich etwas anders.

Bei den Pfeilen deute ich die Figur der Klebenähte als ausgesprochene Täler. Von dort gehen fast gerade Linien zu Vor- und Achterliek.
Das ist in meinen Augen kein angestrebtes Profil.

Quelle

So ein Profil habe ich nie hin bekommen.
Bei der Internetseite sieht man weiter unten, wie das Segelprofil verändert werden kann.


Ich hoffe, dass Dein Groll gegen mich in Grenzen bleibt


Ich wünsche Dir mit der schönen Garcia viel Freude. Egal ob im Bastelraum oder auf dem Wasser.

Ulli

 

[Ragnar]

Moin Ulli,

alles prima.
Ich lese gern die Meinungen anderer.

Mit dem Anbinden am Mast hast Du sicherlich recht. Da muss ich nochmal ran.
Zm Profil der Segel ist folgendes zu sagen.
Den Schnitt hat mir einKollege aus dem Nachbarforum gemacht, der auch ein absoluter Profi ist was Modellsegeln angeht. Er ist mit dem Profil zufrieden. Aber ich werde mal ein Foto vom Topp her machen und einstellen. Dann sieht man mehr.

 

[molalu]

Ich wünsche Dir mit der schönen Garcia viel Freude.

Ulli, die GARCIA tanzt in Andalusien Flamenco und der Ragnar segelt die GRACIA .

Mir gefällt das Profil an Ragnars GRACIA, denn sie ist absolut nicht vergleichbar mit den Rennziegen, die Du aufgezeigt hast.
Zuviel Profil ist für die GRACIA nicht gut, denn dann liegt sie ab 2Bft. auf der Back. Ich denke bei solchen Diskussionen gerne zurück an das Original Tuch, wie es Graupner damals im Baukasten mitgeliefert hat. Ich glaube, dass sich seinerzeit bei Graupner niemand Gedanken über ein Profil gemacht hat. Frei nach dem Motto "was, da will jemand mehr Bauch im Groß, also dann Klemmschieber am Niederholer lockern".

Bitte nicht alles tierisch ernst nehmen, was ich gerade geschrieben habe.

 

[Ulrich Burbat]

Ulli, die GARCIA tanzt in Andalusien Flamenco und der Ragnar segelt die GRACIA

Danke für den Hinweis.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil
Wer richtig schreiben kann ist besser dran

 

[molalu]

Alles gut Ulli, sollte nur ein Spässle sein.

 

[Ulrich Burbat]

Ist auch so angekommen, aber.....die Steilvorlage kam von mir.
Richtig ist, man kann nicht hübsche Segelbootmodelle mit Zweckmodellen vergleichen. Bei Lösungsdetails kann es aber möglich sein.
Wenn Du die Figur desAchterlieks vom Beispielfoto bewertest, finde ich sie auch gut. Zum Profil habe ich eine Andere Meinung.

Ich glaube, dass sich seinerzeit bei Graupner niemand Gedanken über ein Profil gemacht hat. Frei nach dem Motto "was, da will jemand mehr Bauch im Groß, also dann Klemmschieber am Niederholer lockern".

Annahme:
Achterliek und Unterliek vom Groß und sind gerade/stramm.
Das Segeltuch ist (ohne Windlast/Schwerkraft) eben wie eine Platte
=>gröst mögliche projizierte Fläche
=> Kein Profil
=> Kein Twist
=> hohe Krängungsneigung
=> rel. geringer Vortrieb

Sehr stark vereinfachte Annahmen

Achterliek bleibt stramm ich veschiebe horizontal das Ende vom Segel auf dem Baum
=> Achterliek bleibt gerade
=> ich bekomme Profil
=> kein Twist
Trotz etwas verringerter prijizierte Fläche
- leicht höhere Krängungsneigung, da die Strömung sich am geraden AL staucht
- mehr Vortrieb, da ein Profil eine höhere Vorwärtskomponente erzeugt als eine Platte

Jetzt den Niederholer entlasten
=> Segelprofil bleibt fast erhalten
=> Twist des Segels wird erzeugt
Trotz noch kleinerer projizierter Fläche (speziell im Top Bereich) wird das Boot schneller
- Strömung kann im Kopfbereich besser abfliessen
- weniger Krängungsneigung bedingt mehr wirksame Segelfläche
Mit dem Klemmschieber am Niederholer reguliere ich den Twist/Segelverwindung im oberen Bereich aber kaum das Profil/Bauch, wenn das Segelende fest am Baum ist.

Ich deute das Foto so
In Mastnähe und beim linken Pfeil versucht das Unterliek sich eher zum Großbaum auszurichten.
Ich vermute sowohl Hals als auch Horn werden durch die Anbindung fixiert und sind nicht frei beweglich um leicht ins Profil zu fallen.
Bei diesem Foto erwarteete ich zumindest eine Figur ähnlich einem Kreissegment.

Bei den "Rennziegen" bemühen wir uns darum, dass alle Segelenden frei beweglich sind und nicht das Profil verschlechtern

Wenn der Niederholer etwas entspannt ist, klappert die Öse lose in der Halterung (wenn der Spalt breit genug ist)

Diese kugelgelagerte Lösung ist bei IOM verboten, kommt z.T. in anderen Klassen zum Einsatz


Ich gebe zu, es fällt mir momentan schwer Jemandem für seine Bellissima Riggkomponenten zu fertigen, die nicht zu weit vom Bausatz entfernt aussehen. Zwei ALU Bäume (Pfeilschäfte vom Bogensport super stabil und super leicht) hatte ich schnell mit Komponenten von Sailsetc zusammen gesteckt. Nun versuche ich gut funktionierende Lösungen mit Holzbäumen hin zu bekommen.

 

[Ulrich Burbat]

So darf ein Segel nach dem Verkleben auf dem Tisch aussehen.........

........wenn es hinterher so ein Profil und Twist hat.
Habe doch noch ein Foto von meiner Godewind II gefunden