1.
Lackieren kannst Du generell wann Du willst. Sind die Komponenten zu dem Zeitpunkt bereits eingebaut, so ist es sicher nachvollziehbar, dass diese vor dem Lack (beim Sprühen) geschützt werden sollten. Dazu klebt man einfach ein passend zugeschnittenes Papier auf die Flächenanformung, so dass kein Tröpchen von dem Sprühlack in das Rumpfinnere gelangen kann. Bei anderen Rumpföffnungen, hinter denen sich Komponenten befinden, die vor Lack geschützt werden müssen, geht man gleich vor. Sollten die Öffnungen sehr klein sein, so leistet hier ein zusammengerolltes Stückchen Papiertaschentuch oder Küchenrollenpapier gute Dienste. Wenn zum Zeitpunkt des Lackauftragens schon Bowdenzüge aus dem Rumpf hervorstehen, müssen bei diesen die inneren, beweglichen Seelen ebenfalls vor Lack geschützt sein, zumindest auf der Länge, auf der sie bei Maximalausschlag in das Führungsrohr eingezogen werden. Hierfür bietet sich Tesafilm an, welcher auf die zu maskierende Länge der Seele aufgebracht wird.
Du siehst: Wenn das Lackieren vor dem RC-Einbau erfolgt erspart man sich mehr oder weniger viel Arbeit. Die Entscheidung wird einem rational denkenden Menschen wohl nicht allzuschwer fallen.
2.
Wie bügel' ich? - Tja, diese Frage ist, um es hier einmal sehr diplomatisch zu formulieren, wenig zielführend. Das liegt vor allem daran, dass sie nicht pauschal zu beantworten ist. So gibt es z.B. Folien, die nur am Bauteil haften, wenn es zuvor mit einem geeigneten Heißsiegelkleber behandelt wurde. Es gibt aber auch Fabrikate, bei denen dieser Heißsiegelkleber bereits auf der Rückseite aufgebracht ist und aufgrund der hiermit verbundenen Arbeitsersparnis würde ich Dir zu einer solchen Folie raten. An dieser Stelle sei z.B. Oracover, Orastick, oder OracoverLight genannt, wobei letztere primär für kleinere Flugzeuge (Slowflyer, Parkflyer) gedacht ist.
In jedem Fall ist es aber vor dem Aufbügeln der Folie nötig, dem Untergrund eine ausreichende Oberflächengüte zu verpassen. Das bedeutet also zunächst etwas Schleifarbeit, wobei man sich schrittweise an eine glattere Oberfläche heranarbeitet. Ein letzter Schliff mit Körnung 400 ist völlig ausreichend.
Ist es dann soweit, wird die Folie mit ringsum gut 4cm Übermaß zugeschnitten. Ob man dabei eine Oberseite und eine Unterseite ausschneidet, oder beides in einem Zuschnitt kombiniert, das bleibt auch jedem selbst überlassen, bzw. es ist abhängig von der Komplexität der Tragflächengeometrie. Man legt nun den Folienzuschnitt auf den Flügel auf, so dass er völlig faltenfrei ist und beginnt dann mit eher moderater Temperatur die Folie an der Nasenleiste anzuheften. Dann kann die Folie auch schon flächig aufgebügelt werden. Dazu mit der einen Hand die Folie im Bereich der Endleiste fassen und nach hinten ziehen wärend die andere Hand das Bügeleisen langsam auch in Richtung Endleiste führt. So geht das dann Schritt für Schritt, bis man sich im Randbogenbereich befindet. Hier wird das Bügeleisen in Richtung Randbogen, statt zur endleiste hin, geführt.
Auf der Unterseite wird ebenso verfahren. Den Überstand mit Schere oder Skalpell abtrennen und seinen letzten verbleibenden Rest nochmals zur Schnittkante hin mit etwas höherer Temperatur festbügeln. So wird gewährleistet, dass sich der Rand der Folie nicht so schnell beginnt sich wieder abzulösen. Zum Schluss mit flächig aufliegendem Bügeleisen eventuell vorhandene Falten (sofern es sehr kleine sind) ausbügeln und der Folie zusätzlichen Halt vermitteln.
3.
Ob Du die Hutzen der QR-Anlenkung vor oder nach dem Bügeln einbaust, das bleibt auch Dir selbst überlassen. wenn Du sie aber nach dem Bügeln einbaust, hat das den Vorteil, dass Du sie beim Bügeln noch nicht im Weg sind. Damit verhält es sich also wie mit der Reihenfolge Lackieren/RC-Einbau bzw. RC-Einbau/Lackieren...
Ich empfehle Dir, das mit dem Bügeln zunächst an einem Anderen Stück Balsa zu probieren.
mfg jochen