Griffon

So'n Winzling... altmodisch, britisch... könnte aber gut fliegen... heißt es.

Also, das gefällt mir und wird wohl auch in gemächlichem Bautempo beizeiten zu schaffen sein.
Ich möchte nämlich wenigstens noch ein besonderes kleines Schätzchen unter die Haube bringen, bevor ich endlich an die größeren Kaliber gehe.
Obwohl, der Hammersbach-Sharma wär' ja eigentlich auch noch Ehrensache... na, schaun mer mal.

Von einem Zielgewicht habe ich niemand sprechen hören (?), also mache ich alles so leicht und stabil wie möglich.
Mit um die 350 g würde ich wohl noch gerne starten, besser weniger.

Für eine Radial-Befestigung brauche ich einen etwas stärkeren Spant 1, Motorträger entfallen.
Der Twinfin wiegt 132 g (statt 85 g/ 3 oz für einen A.M. 15), da darf ich wohl die Nase ganz dezent kürzen.
Ich mache Rumpfseiten-Doppler aus recht dünnem Sperrholz. Tank muß viel tiefer, der DS hängt ja 2,2 cm weit unter CL.
Hmmm...
Wo kriege ich überhaupt einen passend coolen 30 mm Spinner her?

Ok. Sobald die Nase klar ist, kann ich den Rest wohl so bauen, wie's da steht – außer ohne Inch, G etc. Material.
Aber mit genähtem Scharnier!

Bild 01.jpg


Freut sich - Albrecht
 
Hallo Albrecht !

Das ist ein Tolles Modell ! Den hab ich auch schon länger in der engeren Auswahl. Mit dem Motor wirds der Hammer..
Bin gespannt, was du draus machst.
Viele Grüße,
Sebastian
 
Ja, ich finde den Entwurf auch richtig hübsch.
Und das beste: einen Flieger dieser "Größe" kriege ich weitgehend aus meinen Restekisten zusammen.
So geht es weiter: guter alter Rippenblock. Am Schluß ist aber doch jede anders.

Bild 02a.jpg


Zuerst muß ich die Fläche bauen, mit Schubstange und allem Komfort (ruhig auch Bespannung, na ja, ich weiß nich...), und dann den Rumpf drumrum.
Und zwar auf dem Rücken - Motor, Tank und Seiten, Spanten von hinten einfädeln, Leitwerk einhängen.
Dann auf den Bauch, hohle Blöcke oben und vorne.
Der Rest ist Finnisch ;-)

Meine Nasenfrage bleibt derweil nur aufgeschoben.
Die Original FinTwin Propeller-Hutmutter (links) hat ein M 5 Gewinde, dazu mehrere Kragen, 8 und ca. 18 mm.
Mein 10er Steckschlüssel paßt so lala auf ihren Sechskant.

Bild 03.jpg


Der "Froom Spinner" (rechts und oben) soll es werden, ich finde einfach nichts Cooleres – danke Andreas ;-)
Paßt von Form und Patina her, wiegt fabelhafte 12 g und funktioniert einzigartig plausibel: die Spitze, die mittels Knebel angezogen wird, hält die ganze Apparatur zusammen. Sie hat ein 1/4" UNF Innengewinde.
Da fehlt bloß noch was, eine Art Adapter...

Etwa bloß eine 1/4" UNF Gewindestange mit M 5 Innengewinde?
Fragt sich - Albrecht
 
Der "Froom Spinner" (rechts und oben) soll es werden, ich finde einfach nichts Cooleres – danke Andreas ;-)
Paßt von Form und Patina her, wiegt fabelhafte 12 g und funktioniert einzigartig plausibel: die Spitze, die mittels Knebel angezogen wird, hält die ganze Apparatur zusammen. Sie hat ein 1/4" UNF Innengewinde.
Da fehlt bloß noch was, eine Art Adapter...

Etwa bloß eine 1/4" UNF Gewindestange mit M 5 Innengewinde?
Fragt sich - Albrecht

Aha, wieder der Herr Dieselbetreiber mit den Sonderwünschen.
Hat der Motor wirklich M5, oder ist das ein UNF 3/16 Gewinde?

In eine 1/4 Zollschraube bekommst du kein M5 Innengewinde hinein. Da wird der KernØ nicht reichen.
Entweder du drehst die 1/4 Stange einseitig ab und schneidest ein M5 drauf und nimmst für die Motorseite eine M5 Langmutter aus dem Baumarkt.
Oder du nimmst sowas hier:
Froom Spin Gewi.jpg


Eine Langmutter aus Aluminium mit 1/4 auf der einen und 3/16 auf der anderen Seite. In das 3/16 kann man ganz leicht M5 hineinschneiden.
Die M5 Seite kannst du sogar noch abdrehen, damit sie in den Propeller passt.

Beste Grüße
Andreas
 
Ja, da hast Du mal wieder vollkommen recht, Andreas:
in eine 1/4" UNF Schraube oder Stange paßt kein M5 Gewinde mehr hinein - jetzt sehe ich's auch :-(

Stattdessen werde ich also Deinen mütterlichen Ansatz verfolgen (Lang- oder Distanzmutter, Gewindemuffe, stand off...)
Etwa so:

Bild 04.jpg


Schade, schade, so ein Wundertier läuft hier nirgends frei herum.
Stahl, Messing usw. kommt ja nicht in betracht (noch schwerer).
Sondern ich werde nach Einkaufstour jemanden samt seiner Drehbank irgendwie bewegen müssen – hmm, knifflig!

Abgesehen davon, andere Frage:

Bild 05a.jpg


Hier sollen dereinst schön passende Ausschnitte hin.
Anzeichnen, bearbeiten, ohne viel zu vermasseln... wie macht man das am besten?

Derweil noch beim Holz
grüßt - Albrecht
 
Hallo Albrecht,
vielleicht kannst du die Idee adaptieren :


Grüße !
 
Hi Albrecht,

wenn du meine bewust gestellte Sicherheitsnachfrage nach dem kleineren Gewinde explizit beantworten könntest, würde ich dir gern eine passende Doppelgewindehülse aus Alu zusenden.
Nun zu deiner Spinnermantelausklinkung für Propellerblätter:

Bild 05a.jpg


Zuerst 2x der blaue Schnitt mit der Puksäge, dann 4 beherzte Knipser mit dem Seiten- bzw. Vornschneider: erst Nr. 2, dann die 3. Die Orientierung an der werksseitigen Rechteckausklinkung lassen beide Seiten zuverlässig punktsymmetrisch werden.

Mit besten Erfolgswünschen
Andreas
 
...oh, das sind ja herrliche Aussichten.
Und danke auch für die Hinweise betr. Propeller-Ausschnitt.

Also, die Kurbelwelle hat zuverlässig ein amtliches M5 Gewinde. Mehrfach selbst nachgeschräubelt, und auch im AM Testbericht wird es so bezeichnet.

Bild 06.jpg


Die schöne Nachbearbeitung von .jpg Dokumenten muß ich allerdings erst noch meistern.
Merkt - Albrecht
 
Das Steuerdreieck hätte hier aus "Paxolin" sein sollen, das gibt meine Restekiste nicht her. Aber Ausführungen nach Plan kriege ich hin.
Gerührt, nicht geschüttelt, Redundanz 3 – 8 Original-Flüge reicht mir!

Bild 07.jpg


Fällt eigentlich jemandem an den roten Griffon-Bildern bei OZ etwas auf?
Meine eigenen Ideen werden langsam konkreter... Japanpapier läßt sich übrigens auch tadellos färben ;-)

Bild 08a.jpg


Womöglich doch mal eine Art Kabinenhaube?

Vertieft
grüßt - Albrecht
 
Hallo.

Bei den Bildern vom roten Griffon sieht es so aus, als hätte der Erbauer Flaps installiert. Meinst Du das?
Ich glaube aber nicht, daß dies unbedingt nötig ist. Wenn Dave Platt, wie er das im Text beschreibt, bewußt die Flaps weggelassen hat, dann hat er das ausprobiert, nicht nur "durchgedacht". Das Modell soll "etwas schneller" fliegen, da würde ein Flapsauschlag wohl zu viel "bremsen". Und anscheinend geht das Modell mit dem kleinen Motor trotzdem durch die eckigen Figuren.

Gruß
Willi
 
Na freilich Willi: nicht nur mit Gegenklappen, sondern auch deutlich vergrößert (140%), mit OS 25 LA samt Dämpfer: das ist ja was völlig anderes ;-)
Aber natürlich sehr ansprechend, schwarz-rot, ein schnittiger Flieger...!

Bild 09.jpg


Mir ist hier inzwischen was Komisches passiert: die Seide will sich nicht gescheit spannen lassen!
Gemacht habe ich's wie immer, außer mit MOBA Spannlack.
Weil ich den halt gerade da hatte. Und Ethylacetat, dito.
Ahaaa...

Bild 10.jpg


Früher (mit CLOU) war die Bespannung doch sofort bestens straff, oder erinnere ich mich da falsch? Gibt es etwa spannende Unterschiede zwischen verschiedenen Lacken? So gesehen: wahrscheinlich schon.

Ich weiß nämlich nicht genau, was ich ggf. besser machen sollte – Saum (also die Kettfäden) klassisch parallel zum Holm.
Genau da scheint jetzt die Spannung zu fehlen. Hmm...

Kennt jemand Methoden, die "Laufrichtung" von Seide (vorher) zu erkennen?
Oder habe ich jetzt was ganz anderes völlig übersehen?
Ich werde jedenfalls zu CLOU Produkten übergehen und hoffen, daß sich das Poblem verliert...

Außen wird übrigens planmäßig eine volle Unze Blei im Kreis herumfahren = vielleicht 1/10 des Gesamtgewichts, ohne Gegenruder oder Motorzug.
Der Flügel allein fühlt sich wie eine Art Keule an.

Aus Seidensphären grüßt
vorläufig faltig - Albrecht
 
Heißluft aus dem Haarföhn könnte das Seidenspannungsproblem lösen.
Dazu langsam mit kreisenden Bewegungen mit genügend Abstand vortasten.
Doch Vorsicht, dabei könnte sich ein Verzug einschleichen.

VG
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Albrecht.
Hast du die Seide auch "nass" aufgebracht? Bevor die Seide auf den Flügel gelegt wird, muß sie gut durchfeuchtet sein (nicht tropfnass, aber gut befeuchtet, damit sich die Seide "entspannt"). Dann rundum (NICHT die ganze Fläche, nur die Ränder!!) mit Spannlack "ankleben" und trocknen lassen. Nach der Trocknung sollte die Seide schon recht straff sein. Jetzt die üblichen Anstriche mit verdünntem Spannlack usw., usw. ...

Der Spannlack zieht durch die Feuchtigkeit "weiß" aus, aber das geht nach wenigen Spannlackanstrichen wieder weg.

Den MOBA Spannlack kenne ich nicht, ich verwende entweder den Spannlack von AERONAUT (mit Nitroverdünnung verdünnt) oder jetzt wieder, SPANNFIX IMMUN von Graupner, der wird mit Aceton verdünnt. Die "Art" der Verdünnung dürfte aber eigentlich nichts damit zu tun haben, daß der Lack nicht spannt. Zugabe von einigen Tropfen Rizinusöl "dämpft" das Spannen allerdings!

Die Kettfäden sollen in Richtung der Holme verlaufen, das ist schon richtig, damit es in der Richtung "quer" dazu (Richtung der Rippen) weniger spannt und alles verzieht. Dabei habe ich mich auch immer am Saum orientiert.
Mit Heißluft würde ich es nicht versuchen, wenn es "echte" Seide ist, eher nochmals mit Wasser besprühen. Echte Seide schrumpft nur unwesentlich bei Wärmezufuhr, das tun nur "künstliche" Fasern.

Gruß
Willi
 
Zuletzt bearbeitet:

f4bscale

User
"Kennt jemand Methoden, die "Laufrichtung" von Seide (vorher) zu erkennen? "
Man muss versuchen einen einzelnen Faden von eine Schnittkante abzuziehen. Lässt dieser sich leicht in Richtung der anderen Fäden abziehen ist das ein Schussfaden. Die Kettfäden ( Das ist wohl die Laufrichtung) lassen sich nicht so einfach aus dem Gewebe ziehen. Oft wellt sich das Gewebe auch beim Ziehen am Kettfaden.

@ Willi:
MOBA Spannlack, das war der, den wir in der ehemaligen hatten.

Wolfram
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Servus Albrecht!

Bei meiner Moskwa - die ist ja auch mit Seide bespannt - habe ich die großzügig zugeschnittenen Seidenstücke vor dem Bespannen angefeuchtet und am Bügelladen bei großer Hitze glatt gebügelt. Das hat wunderbar funktioniert - der Stoff lässt sich danach eigentlich faltenfrei auflegen und wie Willi schon beschrieben hat, an den Rändern mit Aceton (ich nehm gleich stark vedünnten Spannlack) anreiben.
 
Danke für die vielen hilf- und kenntnisreichen Hinweise.
Sie bestärken mich, daß ich zumindest nichts so richtig falsch gemacht habe ;-)

Außer vielleicht zu wenig Geduld geübt: Spannlack braucht einfach ein paar Tage, um gescheit zu trocknen und entsprechend anzuziehen.
Das weiß ich eigentlich auch, hatte es nur anders in Erinnerung!
Inzwischen sieht die Fläche ganz manierlich aus, ist allerdings auch schon tüchtig schwer.

Bild 11a.jpg


Motor noch 135 g, Propeller, Tank, Räder und Sprit - da bleibt für den Rumpf nicht mehr viel, wenn man zufällig gern bei 350 g herauskäme.

Eine ganz entzückende Wundertier-Mutter von Andreas ist übrigens auch schon eingetroffen, fabelhaft! Vielen Dank dafür!
Die ist jetzt in der Weiterbearbeitung, denn sie braucht ja noch den 8 mm Absatz ("boss") am richtigen Ende.
Dann werde ich mich ernsthaft über den Rumpf hermachen.

Da fällt mir ein, was macht denn Dein Humongous (Riesenhaft, Ungefüg..?)
Deine Baumarktwinkel-Methode kommt mir zwar reichlich pragmatisch vor – aber im Prinzip hast Du recht, ohne eine Art Helling wird es wohl nicht so gut gehen.

Argwöhnt – Albrecht
 
So sieht's hier inzwischen aus: Rumpfdoppler aus 0,4 mm Sperrholz und ein paar weitere Halbfertigteile, zusammen 38 g.

Bild 12a.jpg


"22 G wire" entspricht etwa 0,8 mm Federstahl-Draht, s. Plan oben.
Wie hat David Platt daraus ein Ruderhörnchen für eine 2 mm Schubstange gemacht???
Ich hab's nicht geschafft ;-(

Bild 13a.jpg


Amtlich genäht - danke an @hartmutbehrendt für das persönliche coaching! – kommen etwa 15 g dazu.
Bleiben 42, ohne Leim, Lack, Tank, Räder oder gar Blei hinten dran...

Eins steht fest: es werden mehr als 350 g.
Hoffentlich fliegt er trotzdem schön...

So vor sich hin - Albrecht
 

Wilf

User
Servus Albrecht,
das Höhenruder vom Griffon sieht echt klassisch aus. Was für einen Faden hast du denn für das Vernähen des Ruders genommen? Ist das Zahnseide?

"22 G wire" entspricht etwa 0,8 mm Federstahl-Draht, s. Plan oben.
Wie hat David Platt daraus ein Ruderhörnchen für eine 2 mm Schubstange gemacht???
Das ist genau derselbe Schmarrn wie die eingezeichnete Höhenruder-Schubstange aus 1,3 mm Draht. Falls der Plan imperiale Maßeinheiten enthält, dann wären es immerhin 1,6 mm. Aber selbst das ist noch zu mager.

Sir Platt geruhten zu Scherzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe 0,25 mm Perlonfaden genommen und die Knoten mit dickem Sekundenkleber gesichert. Die Löcher habe ich absichtlich größer gebohrt (2 mm), damit ich sie vorher "innen" mit lackieren kann - das fand Hartmut besonders wichtig.
Das Scharnier ist jetzt zwar nicht ganz so geschmeidig geworden, wie ich es erträumt hatte, aber ich werde mal schauen, wie es sich im Prinzip bewährt.

Für einen vergleichbaren Flieger, Veron Stunter, würde das Ruderhorn übrigens aus 18 SWG gebogen werden, immerhin 1,2 mm – aber erst recht ein Problem, diese kleine Öse hinzubekommen. Oder hatten die Zeitgenossen damals besondere Werkzeuge?

Bild 14.jpg


Die Stoßstange läuft beim Griffon ja noch durch drei Spanten, so daß ich notfalls Führungen einbauen könnte, falls sie sich zu stark durchbiegt.
Aber es ist schon alles recht kleinwinzig – außer dem voraussichtlichen Gesamtgewicht eben.

Grüßt bescheiden - Albrecht
 
Hallo Albrecht !
Wenn die Stoßstange noch geführt ist, reicht das 1.6er aus.
Ich nehme inzwischen harten, gezogenen Aludraht (nicht das Blumenbindezeug), gibts bei modulor. Den kann man entweder mit Stellringen klemmen oder mit hochfestem Locktite (fügen welle nabe) Löthülsen für Gabelköpfe aufkleben.
Die Drähte neigen durch den Großen Durchmesser nicht mehr so zum Knicken, sind aber noch halbwegs leicht.

Bei so kleinen Ösen wie bei dem Ruderhorn biege ich um einen eingespannten Bohrerschaft.
Das ist mit dünnem Draht natürlich einfacher. Dann steht da ja nichts von Federstahl..
Die haben damals mitunter auch genauer gezeichnet, als man es mit vertretbarem Aufwand bauen kann.
Viele Grüße,
Sebastian
 
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