Hochwertiger Balsahobel gesucht

Claus Eckert

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Ja, das ist wie beim manuellen schleifen. Nur eben geführt. Das gefällt mir.
 
Hallo Felix,
der Hira Kanna interessiert mich sehr. Welche Nacharbeiten waren erforderlich damit er verwendet werden kann?
Gruß Peter

Hallo Peter

Also eigentlich musste ich genau das machen, was auch in diesem (sehr guten) Video gezeigt wird:

Ausser dass bei mir der Spanbrecher schon von Anfang an zu weit runter ging; ich musste die oberen Ecken etwas mehr biegen damit ich die richtige Distanz einstellen konnte. Es ist schon so, dass der Hobel unbrauchbar ist, so wie er geliefert wird. Aber das ist bei japanischen Hobel normal.

Der Aufwand für das Einrichten eines Japan-Hobels scheint hoch zu sein, aber wir sind ja Modellbauer und es macht Spass!

Wie schon in diesem Thread erwähnt wurde, kann man das Eisen mit Nass-Schleifpapier schärfen, aber ich mag japanische Wassersteine und habe schon zu viele davon... Aber eigentlich braucht man nur wenige. Der wichtigste zum Schärfen ist der 1000er und dann einen feineren; ab 4000 bringt es einem ein Lächeln ins Gesicht. Ich mache meistens noch einen Zwischenschritt mit einem 2000er, aber das ist nicht unbedingt nötig, es geht nur schneller.
Das Schärfen muss man etwas üben. Dabei ist eine starke Lupe zum Prüfen der Schneide hilfreich.
Wenn man sich eine Scharte eingefangen hat, ist der 240er Schruppstein von SUN TIGER mein Tipp. Mit dem habe ich auch die Sohle vom Kunz-Taschenhobel flach gekriegt.

Grüsse
Felix
 

Claus Eckert

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Hallo,

Schleifstein, Schleifhilfe und der kleine Hobel sind schon da.
In die Schleifhilfe habe ich gleich mal einen Stechbeitel eingespannt und geschliffen. Das Einstellen mit der Länge um den richtigen Schleifwinkel zu treffen ist etwas "tricky". Aber das geht nach ein paar Versuchen recht gut.

Kein Modellbauer der nicht irgendetwas besser weiß. :D
Die Einkerbungen für die Klingen in der Führungshilfe, kann man evtl. nachfeilen um eine exaktere Lage der Klinge zu bekommen. Aber das sind Marginalien.
Da ich unter fließendem Wasser schleife, habe ich die Schleifhilfe anschließend mit Druckluft ausgeblasen. Evtl. gebe ich noch etwas Balistol auf die Kugellager. Hilfts nicht, schadet es nicht.
Das Schleifergebnis war gut. Erst mit der 1000er Seite vorgeschliffen und dann mit der anderen 6000er Seite nachgeschliffen.
Ist aber nur ein Baumarkt-Stechbeitel. Der wird wohl bald wieder stumpf werden.

Der kleine Hobel macht einen guten Eindruck. Das Messer hat eine gute Materialstärke. Der andere Hobel ist noch unterwegs.
Da ich bereits beim Bespannen der Tragfläche bin, werde ich die Hobel erst ausgiebig beim Rumpfbau testen können. Da wird wohl wieder ein großer Sack Balsa-Hobelspäne entstehen. ;)
 

Claus Eckert

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Hallo,

heute ist der zweite Hobel der Japan-Hobel angekommen.
Der Aufwand für das Einrichten eines Japan-Hobels scheint hoch zu sein, aber wir sind ja Modellbauer und es macht Spass!
Ja, das kann ich jetzt bestätigen.

Um das einigermaßen neutral zu beschreiben, hier mal meine Vorgehensweise:
Erst mal mit einem Schraubendreher den Spannhalter der Klinge entfernt. Dann mit einer Kombizange und Kraft die Klinge aus dem Hobel gezogen. Festgestellt, das Messer ist an der Klinge an einer Seite nicht geschärft.
Um es gleich vorweg zu schreiben, die Schleifhilfe (s.o.) und das Messer sind mitenander nicht verwendbar. Das Messer ist zu kurz um es sicher haltend einzuspannen.

Dann fiel mir ein, ich habe doch irgendwann eine elektrische Schärfmaschine gekauft. Ich habe einfach zu viel Zeug. Also auf die Suche gemacht und gefunden. Mit der Maschine habe ich dann erst mal die Klinge im vorgegebenen Winkel geschliffen.
Danach mit der Hand und dem Schleifstein feingeschliffen.

Der Wiedereinbau der Klinge auf mein gewünschtes Maß erfolgte dann mit dem wichtigsten Werkzeug - dem Hammer. Tatsächlich ist sowohl die Positionierung der Klinge im Hobel nur mit dem Hammer möglich. Die Holzführung ist einfach untermassig. Die Sicherungsplatte für die Klinge habe ich dann mit leichten Schlägen im Hobel positioniert. Vorher aber noch im Schraubstock mit dem Fäustel die kleinen Ohren etwas stärker eingestellt. Sonst rutscht die Platte zu leicht nach unten durch.
Ich habe erst nach ein paar Versuchen die richtige Position der Klinge erreicht, um einen vernünftigen Span zu bekommen.

Ich hätte gern einen fein einstellbaren, stabilen Balsahobel. Bei den Modellen, die ich kenne, lässt sich die Spanabnahme nicht sauber einstellen.
Da kann ich dem Threadstarter nur schreiben, dann ist der Japan-Hobel (wird er eigentlich in China hergestellt?) für Dich absolut ungeeignet.
Der braucht schon wesentlich mehr Zuwendung als mancher andere Hobel.
Was aber gut ist, hat man ihn mal eingestellt, dann ist die Länge von 180mm schon perfekt um lange Strecken zu hobeln.

Welcher Hobel sich im Laufe der Zeit als Lieblingshobel herausstellen wird, zeigt sich noch. Auswahl habe ich ja jetzt genug. ;)
 
Hier werden immer zwei Dinge durcheinander gebracht:
- Schleifen macht man auf der Maschine
- Auf einem Stein, oder Schleifpapier wird anschliessend, oder zwischendurch zum nachschärfen, der Stahl abgezogen: im Gegensatz zum Schleifen oben und unten.
 

Claus Eckert

Moderator
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Ja, kann sein.
Aber ich habe ehrlich gesagt keine Lust mehr mit Mitte Sechzig eine Schreinerlehre oder Messerschleiferlehre anzufangen und mich mit deren Fachbegriffen auseinanderzusetzen. :D
Für die Mehrheit der Modellbauer ist nur wichtig, ist eine Klinge scharf oder stumpf wenn ich sie geschliffen habe?
Fachbegriffe sind nett zu wissen. ;)
 
Erst mal mit einem Schraubendreher den Spannhalter der Klinge entfernt. Dann mit einer Kombizange und Kraft die Klinge aus dem Hobel gezogen.
Das geht einfacher mit dem Hammer. Den Hobel mit der Hand umfassen, mit dem Daumen der gleichen Hand das Eisen halten und dabei mit dem Hammer auf die hintere Kante des Hobels schlagen. Das Eisen kommt so durch seine Trägheit aus dem Hobel (siehe auch am Anfang vom oben verlinkten Video bei ca. 00:20). Auch ein sehr fest sitzendes Eisen bringt man so heraus.
So wird auch die Spandicke eingestellt; durch Klopfen auf das Eisen um dieses tiefer zu stellen und hinten auf den Hobel um es wieder höher zu stellen. Ich verwende dazu einen leichten 200g Hammer.

Gruss Felix
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Felix,

danke schön für die Erklärung der richtigen Vorgehensweise.
Man lernt nie aus. :)
 
Fein einstellen lässt sich jeder Schreinerhobel, wenn er scharf ist, in gutem Zustand und wenn man es kann.
Wir haben im ersten Lehrjahr drei Monate mit Handsäge und Hobel, ohne Schleifpapier aus rohen Bretter kleine Möbel gebaut.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Ulrich,

mit der Beschreibung von Felix lässt sich das Messer wirklich fein einstellen. Ich habe das ausprobiert und bin begeistert wie einfach das geht.
Um aber flächig so fein hobeln zu können wie in Deinem Video-Beispiel, muss die Klinge super scharf sein und die Maserung des Holzes sollte auch passen. Aber das ist schon beeindruckend wie schön der Hobel das Holz abhebt.
 
Sie Spanstärke finde ich mutig. Ich würde eher halb so vie abnehmen und dafür ggf. zweimal drüber gehen.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Die neuen im Einsatz. Bin sehr zufrieden.

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