IMC-Lack in Leuchtrot (RAL 3024)

Ich habe folgendes Problem. Ich würde gerne der Sicherheit halber einen IMC-Lack von HP verwenden. Dabei stellen sich mir zwei Fragen:
  • Sie haben kein Leuchtrot (RAL 3024) im Programm. Flügelspitzen sollten damit lackiert werden. Was kann ich da sinnvollerweise - außer nachträglich folieren ;) - machen? Ist es eine gute Idee, diese Fläche mit einem "normalen" 2K Lack zu machen und eventuell mit dem IMC dann noch drüber. Die Grundfarbe bei der Fläche ist Weiß und beim Leuchtrot ist es offenbar eine gute Idee, Weiß zu hinterspritzen.
Für eure Inputs wäre ich dankbar.

Christian
 

Berrie

User
Ich habe vor, die folgende Farbe für meinen 1:3 JS1-Flügel zu verwenden. Vielleicht auch eine Idee für dich.

 

Danke für deinen Input. Allerdings möchte ich 1K-Lack auf keinen Fall in der Form verwenden. Die 2K-Farbe in RAL3024 (Leuchtrot) bekomme ich ja ohne weiteres, allerdings eben nicht als IMC-Lack.
 

Vakuum

User
Hallo Christain,
wir führen aktuell einen Versuch mit genau diesen Leuchtpigmenten v. Breddermann durch.
Wir verarbeiten den Inmould-Lack v. Breddermann (bzw. HP...) seit 2009, und wollen auch bei diesem System bleiben.
Vor 6 Jahren haben wir einmal Ferrari-rot (ebenfalls Leuchtfarbe) v. Breddermann verarbeitet, das funktionierte überhaupt nicht... ( https://www.rc-network.de/threads/d...e-ich-mir-eine-hangrakete.494893/post-6004207 )
Vor ein paar Jahren habe ich dann v. Herrn Breddermann freundlicherweise etwas von den Farbpigmenten für Versuchszwecke zur Verfügung gestellt bekommen, vor etwa 5 Wochen habe ich endlich diverse Versuchsträger mit leuchtroten Pigmenten lackiert und dem Tageslicht ausgesetzt.
Ich habe jetzt wenig Zeit, schreibe heute Abend ausführlicher zu der Sache...
Gruß
Gregor
 

Waldy74

User
Hallo Christian
Ich Lackiere (Beruflich) zwar nicht in formen aber müsste Qwasi in umgekehrter Reihenfolge gehen. Habe bei allen meinen Scale segeln es so gemacht wie folgt:
Das Neon Orang ist von obi. Ankleben wir gewollt, dann nehme ich immer ein weisen haftgrund aus der Dose das man eine gleichmäßige Weißen Untergrund hat (ohne gehts nicht) das trocknen lassen dann 3 Schichten Neon Orang (dazwischen immer trocknen lassen) dann das wichtigste das es auch UV beständig bleibt 2K Klarlack drauf.
Hat so immer bei mir funktioniert und hält auch dauerhaft. Du könntest das theoretisch so in der Form machen da ist dann der Lack Aufbau anders herum, bevor du dann Neon Orang auf den Klarlack spritzt mit grauen schleifflies leicht an Schleifen. Kannst ja vielleicht vorher mal ein Test Stück probieren.
Gruß Walter
 

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Ich Lackiere (Beruflich) zwar nicht in formen aber müsste Qwasi in umgekehrter Reihenfolge gehen. Habe bei allen meinen Scale segeln es so gemacht wie folgt:...

Hallo Walter,

danke dir für den Vorschlag. Ich fürchte aber, dass es bei Lackierung in der Form nicht so einfach geht. Stichwort "Farbe bleibt teilweise in der Form nach dem Entformen zurück..." Genau aus dem Grund möchte ich den IMC-Lack verwenden. Aber eben auch mit Leuchtfarbe.

Grüße,
Christian
 

Waldy74

User
Hallo Christian
Ich denke wenn die Farbe in der Form bleibt ist es ein anderes Problem! Diverse Hersteller nehmen zum Teil normale Ral Töne in 2K Lacke da bleibt auch nichts in den Formen und teileweise nehmen die auch vorher bei sicht Cfk auch manchmal Klarlack in den Formen damit keine sichtbaren Löcher mehr sind. Eventuell mal anderes Trennwachs oder so versuchen, probieren.
Gruß Walter
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,
anfangs lackierten wir mit Lesonal 2k, da musste man sehr aufs Zeitfenster achten und durfte nicht zu lange warten. Dann sind wir auf IMC Breddermann umgestiegen, da furte auch mal eine Woche dazwischen liegen. Wenn es keine Probleme mit IMC weiß auf den anderen 2k-Lack leuchtrot gibt (Vorversuch) ist ja die Haftung vom letzten Lackauftrag zum Laminat entscheidend.
Hans
 

Vakuum

User
Feierabend, Teil II…

Versuchsaufbau:
Proben ca. DIN A4-Größe, auf Glasscheibe lackiert, darauf Reste C-Gewebe laminiert.

Probe 1
1. Lackschicht
HP-IMC-0000-1.5 „transparent“ + 30% Farbpigmente leuchtrot (v. Breddermann)
2. Schicht
HP- IMC-9003-1.5 „signalweiß“

Probe 2
1. Schicht
„transparent“
2. Schicht
„transparent“ + 30% Farbpigmente leuchtrot
3. Schicht
„signalweiß“

Probe 3
1. Schicht
„transparent“ + 3% BEL 91 „UV-Stabilisator“
2. Schicht
„transparent“ + 30% Farbpigmente leuchtrot
3. Schicht
„signalweiß“

Ich habe jeweils einen Teil der Proben nicht weiß hinterspritzt - geht gar nicht, also unbedingt deckend weiß hinterspritzen…

Die Proben habe ich dann geteilt, jeweils eine Hälfte steht seit dem 28.11. hinter einer Fensterscheibe, die anderen liegen in einer Schublade…

Bis heute gibt es keine sichtbare Veränderung.

Die Farbechtheit soll nach Wollskala 4 von 8 erreichen, d.h.
 
Danke dir, das ist schon eine belastbare Aussage. Werde diesen Ansatz also auch mal nachverfolgen. Das reizvolle mit dem Farbpigmenten wäre auch, dass man wohl nur den Klarlack als Basis haben muss und nicht die jeweils gemischten Farben.

Jetzt frage ich mich aber noch, ob nicht eventuell das verwendete Fensterglas einen UV-Schutz bietet und somit das Ergebnis verfälschen würde. Hab' grad ein wenig gegoogelt und da gibt's Unterschiede im UV Schutz zwischen den unterschiedlichen Glasarten.

Grüße,
Christian
 

Vakuum

User
Bei der Gelegenheit…
Wir verwenden den IMC-Lack so gerne, weil er nicht so stinkt wie UP, und weil wir auch nach langen Pausen zwischen Lackierung und Harzauftrag überhaupt keine Haftungsprobleme haben.
Unsere Pausen haben mehrfach schon 1 bis max. 4 Jahre betragen, bisher ohne Probleme.
Ich schleife den Lack nicht an (nur hervorstehende Schmutzpartikel), wische aber immer mit Aceton durch.
Wir haben auch schon Bestände verarbeitet, die teilweise 5 Jahre alt waren, hat immer funktioniert - irgendwann wird die Viskisität allerdings zu gering…
Gruß
Gregor
 
im Winter ca. 3 Monate.

Aber nicht bei uns im Hochgebirge, da gebe ich ihm 3 Tage... wenn Du magst, schicke mir nach Deinem test mal die am wenigsten verblichenen Proben und ich halte sie mal ein paar Minuten in unsere Februar- bis Aprilsonne :cool:

LG Bertram
 

Vakuum

User
Die Angaben zur Lichtechtheit nach Wollskala habe ich übrigens Wikipedia entnommen, für mich handelt es sich hier um Richtwerte…
Uns wird dieser Versuch genügen, um die Leuchtfarben für unseren DizzGO auszuwählen.
Falls wir einmal auf dem Everest dissen wollen, mache ich vorher eine neue Testreihe…😂👍
 
Du hast recht, das Fensterglas filtert UV-Licht aus dem Sonnenlicht, in unserem Fall handelt es sich um 20 Jahre altes 2- fach Glas. Ich schätze den Effekt aber relativ gering ein, wollte die Proben nicht ins Freie legen…
Naja, geht so... 4-mm-Floatglas absorbiert ungefähr 40% UV-A und 99,98% UV-B. Doppelverglasung dementsprechend 64% UV-A und praktisch 100% UV-B. Bezüglich der Alterungseffekte, die auf UV-A beruhen, entsprechen also 100 Stunden Sonnenlicht hinter Glas rund 36 Stunden draußen; UV-B-Beständigkeit kann hinter Glas überhaupt nicht ermittelt werden. Aber selbst wenn man mal unterstellt, dass UV-B nicht relevant für Ausbleichen ist ("Echte" WS-Messungen werden auch ohne quantifiziertes UV-B durchgeführt), lässt sich eine Lichtechtheit oberhalb von WS3 aktuell hinter Glas nicht prüfen - dafür ist einfach der Winter zu kurz. ;)

Tschöö
Stephan
 

sualk

User
Hallo Gregor (Vakuum),

hast du bei Zugabe von 30 % Farbpulver auch Verdünnung zugegeben, wenn ja, wie viel Verdünnung?
Gruß Klaus
 

Vakuum

User
@ Stephan
Da hat mich mein Gefühl aber gewaltig getäuscht, vielen Dank für die Nachhilfe...
Ich richte die Proben morgen mal auf unserem überdachten Süd-Balkon zur Sonne aus, knapp hinter der Traufkante.

Wenn sich bis zum Frühlingsanfang keine Veränderung zeigt, werde ich das System einsetzen...

@ Klaus
ich habe den Lack wie immer nach Härterzugabe spritzfähig verdünnt, wir nehmen dazu selten mehr als 5% Verdünnung.
Die 30% (Gewichtsanteil) Farbpulver haben die Konsistenz nicht spürbar nachteilig beeinträchtigt.
Interessanterweise wird auf unseren Packungen eine maximale Zugabe von 30% empfohlen, auf der Breddermann-Homepage aktuell 20%...
Für den UV-Stabilisator gibt Breddermann aktuell max. 4% an, auf unserer Packung steht 3%, zugegeben haben wir 5% ...:)
Wichtig ist noch der Hinweis, die Farbpigmente gut unterzurühren. Wir rühren unsere Lacke prinzipiell mit Bohrmaschine und Schiffsschraube an...

Gruß
Gregor
 
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