Situation Intermodellbau Dortmund
Situation Intermodellbau Dortmund
Hallo Leute,
eure kritischen Bemerkungen zur Intermodellbau in Dortmund, veranlassen mich, hier meine Meinung in Form dieser Zeilen kundzutun.
Mit einigen Fliegerkollegen fuhr ich von 1991 bis 1999 regelmäßig zur Messe nach Dortmund.
Die einfache Anfahrtsstrecke aus Österreich nach Dortmund von cirka 750 Kilometer, bewog uns, die Messe immer 2 Tage zu besuchen, wobei uns auf Grund der vielen interessanten Hersteller, diese Besuchsdauer als durchaus angemessen erschien.
Als etwa 1997 der Motorenhersteller 3W erstmalig der Messe fernblieb, begann sich ein Trend abzuzeichnen, der sich in den letzten Jahren immer mehr zuspitzte. Schon vor dem Jahr 1999 war es so, daß sich damals auch Firmen, wie FiberClassics, Lagemann, King, Wega-Sunshine, Breakmann, WABO, HAWE, Zoder, Airworld usw. zurückzogen und der Messe fernblieben.
Von anderen Herstellern weiß ich aus persönlichen Gesprächen, daß sie die Intermodellbau von vornherein nicht ins Auge fassten, weil ihnen die Basarcharakteristik immer mehr missfiel!
Für mich als Besucher war diese Messe allerdings nur dann interessant, wenn soviele Hersteller wie möglich, dort konzentriert ihre Produktpalette zur Schau stellten. Als Hersteller verstehe ich vor allem Firmen, die eigene Modellbausätze, Motoren, Fahrwerke usw. entwickeln und vertreiben. Weiters interessant sind Firmen, deren Produkte (z.B.: Werkzeuge, Fachbücher, Fachvideos usw.) ich nicht beim Modellbauhändler ums Eck kaufen kann.
Es ist auch interessant, einmal ein Messemodell, einen Baukasten, oder einen Motor mitzunehmen.
Den die Produkte der Hersteller, die an den Endverbraucher direkt verkaufen (und dabei handelt es sich bei den obengenannten Firmen), sind meist bei den örtlichen Modellbauhändlern nicht zu bekommen.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt eines Messebesuches ist, daß dabei neue Entwicklungen und Erkenntisse der Hersteller aus allererster Hand zu
bekommen sind.
Weniger interessant ist für mich ein Messebesuch dann, wenn die
Messehallen in erster Linie von sogenannten "Ramschhändlern" belegt sind. Den das dabei angebotene Modellbauzubehör kann meist auch beim heimatlichen Modellbauhändler gekauft werden.
Ein eventueller Preisvorteil bei einzelnen Billigservos auf der Messe, rechtfertigt eine Anreisestrecke von 750 Kilometern in keinster Weise.
Ein Preisvergleich zeigt, daß hochwertigere Produkte auf der Messe meist auch nur zu Normalpreisen angeboten werden.
Die Folge dieser Entwicklung war, daß viele Hersteller der Messe fernblieben, dafür aber eine eigene Hausmesse veranstalten. Ein zweifelhaftes Vergnügen, wie ich meine.
Während bei einer Modellbaumesse alle interessanten Hersteller an einem Wochenende besucht werden können, müßten im anderen Fall viele Wochenenden aufgewendet werden, um die einzelnen Hausmessen zu besuchen. Die dabei jeweils zu absolvierenden Fahrten machen für mich einen Besuch eigentlich von vornherein uninteressant.
Der mancherorts geäußerten Meinung, die Intermodellbau in Dortmund habe deswegen an Bedeutung verloren, weil die Messe in Sinsheim nur einige Wochen vorher stattfindet, kann ich nichts abgewinnen.
Ganz im Gegenteil. Die Größe, der in Dortmund zur Verfügung stehenden Messehallen, müßte eigentlich ein Garant für eine hervorragende Messe sein.
Aber grobe Fehleinschätzung der Istsituation durch die Messeleitung haben die Intermodellbau zu dem verkommen lassen, was sie heute ist. Ein von renommierten Herstellern, und interessierten Fachpublikum immer mehr gemiedener Basar.
Gruß Gerald