Kleiner Baubericht Princess von Aeronaut

Der Motor Dreht in der Luft (bei einem Sprung) bei Vollgas zu schnell hoch und/oder wird beim Wiedereintauchen abgewürgt..
Schau dir mal die Schwungmassen von Serien-Marinemotoren an... Nur damit du mal ein Gefühl bekommst - das sind meist Massive Stahl- oder Messingteile..
 

molalu

User
OK, verstanden. Das Schwungmasse ist aus Stahl mit zwei eingepressten Messinghülsen, aber der Hebelarm des originalen war natürlich länger, das stimmt. Kannst du nochmal erklären, wo genau das Problem bei den Lastwechseln liegt? Überbelastung des gesamten Wellenstrangs oder eher, dass der Motor überdreht? Ich kenn das Problem mit zu geringer Schwungmasse tatsächlich nur von Getriebemotoren (insbesondere Riemengetriebe), wo ohne Schwungmasse halt jeder Verbrennungstakt voll auf die Mechanik knallt und/oder auf dem Riemen hochverschleissende Schwingungen erzeugt.

Ich wollte mich ja nicht nicht einmischen, wenn die Verbrenner-Fraktion das diskutieren anfängt. Dennoch hoch interessant und fast so kontrovers wie bei den Ampere-Junkies.

Stephan, Du machst das richtig gut. Das Stevenrohr mit der Führungs-Finne steht wie eine 1 und die Aufkantung zwischen den beiden Rumpfboden-Brettchen spachtelst Du noch, wenn es soweit ist?? Oder gibt es vielleicht gar keinen Spalt zw. den 2 Brettchen, weil der Spalt mit glasklarem Epoxid gefüllt ist???
 

molalu

User
Schau dir mal die Schwungmassen von Serien-Marinemotoren an

Meinst Du sowas???


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Ragnar

User
Genau sowas meint er.
An meinem HB 20 hatte ich eine Schwungscheibe aus Messing ca. 3 cm Durchmesser und etwa 4 cm lang.
Ohne Fliehkraftkupplung wird der Motor beim ins Wasser setzen stark abgewürgt von der Schiffsschraube.
Da braucht es Masse um dagegen anzuarbeiten. Vllt. ist es hier nicht so wild, weil der Motor ja erst im Wasser gestartet wird.
 
Ohne Fliehkraftkupplung wird der Motor beim ins Wasser setzen stark abgewürgt von der Schiffsschraube.
Danke Ragnar, jetzt hab auch ich es begriffen, die Situation hat man bei Flugmotoren natürlich nicht. Das Problem ist, ich hab bis zum Kielbalken nicht mehr viel Platz für eine wesentlich größere Schwungmasse. Deshalb werd ich’s mal so wie es ist probieren und wenn es nicht klappen sollte, muss ich mir wohl ein maßgeschneidertes Drehteil machen lassen.

Oder gibt es vielleicht gar keinen Spalt zw. den 2 Brettchen, weil der Spalt mit glasklarem Epoxid gefüllt ist???

Ist mit Epoxi gefüllt, wird aber trotzdem vor dem Grundieren nochmal gespachtelt. Dito ein paar Spalten zwischen Rumpfboden und den Sprayrails im hinteren Bereich. Was würdest du für einen Spachtel empfehlen? Einen aus dem KFZ-Bereich?

Die kecke Rundung in der Finne hab ich von einem deiner Boote abgeschaut, hat mir sehr gut gefallen 👍👍

Bilder gibts heute nicht, weil zu sehen gäbe es nur, dass die rechte Dreiecksleiste jetzt auch am Rumpf klebt und die sieht genau so aus wie die Linke :)

Eine Frage noch: Hast du oder jemand von euch schon mal das Eposeal 3000 von der Miniwerft probiert? Liest sich, als ob das die perfekte Grundierung für Holzboote wäre und zudem nicht zwingend eine weitere Zwischenschicht Epoxy braucht, sondern ggf auch direkt mit 2K Lack übergespritzt werden kann. Bin heute zufällig im Netz darauf gestoßen und tendiere seit dem stark dazu, das in in Verbindung mit dem ebenfalls angebotenen Klarlack aus der Sprühdose zu verwenden. Ist zwar teuer, aber das ist das Epifanes Zeug auch und das kann ich nicht spritzen. Da würde mich eure Meinung interessieren, insbesondere vor dem Hintergrund der Anwendungsfreundlichkeit für Newbies:) Mit der Sprühdose umgehen kann ich einigermaßen, hab mangels Kompressor und Lackierpistole schon einige Flieger so lackiert.

Schönen Abend, Stephan
 

molalu

User
Ich kenne den Gernot Kreutzer von der Miniwerft persönlich sehr gut und weiß welchen ungalublichen Aufwand er beim Finish seine Modelle betreibt.
Ich habe Eposeal3000 noch nie verwendet, weil nach meinem Wissen dieses Material eine Holzversiegelung ist, die man üblicherweise vor dem ersten, verdünnten Epoxidanstrich anwendet. Mir war das zu aufwendig und auch nicht billig. Deshalb habe ich vor dem Epoxi den billigen Porenfüller verwendet und das hat bestens funktioniert. Wichtig ist die Vorbehandlung des Mahagoni.

Bei meinen bisherigen Mahagoni-Modellen habe ich erfolgreich diese Reihenfolge an Arbeitsgängen angewendet (habe ich wohl schon so beschrieben):

1) Mahagoni mit 240er so stark anschleifen, das eine samtweiche Oberfläche entsteht
2) Schleifstaub absaugen
3) Porenfüller auftragen
4) Porenfüller schleifen und absaugen
5) 1. Lage mit Aceton verdünntes Epoxid auftragen
6) nass mit 240er schleifen und 2. Lage unverdünntes Epoxid auftragen
7) erneut nass mit 240er und im letzten Schleifgang mit 300er nass schleifen
8) mit 2K aus der Dose klarlackieren - mindestens 2 Srühgänge

Was ganz wichtig ist - bei diesen Arbeiten darf nicht gehudelt werden. Die Sorgfalt dieser Arbeiten am Finish sind alles entscheidend für "Hui oder Pfui".
 
Schwunggrad:
Rennsemmel hat die Problematik gut beschrieben. Die Masse ist indirekt von Interesse. Ausschlaggebend ist das Trägheitsmoment der Schwungscheibe. Heißt in weelchem Abstand von der Drehachse befindet sich die Masse.

Car Motoren haben schmale Schwungmassen mit großem Radius.

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Bildquelle

In der Wirtschaft möchte man mit weniger Material ein hohes Trägheitsmoment erreichen

Bei den Schiffsmodellen ist der Platz nicht so üppig. Also werden sie länger und schwerer.
ich hab bis zum Kielbalken nicht mehr viel Platz für eine wesentlich größere Schwungmasse. Deshalb werd ich’s mal so wie es ist probieren
schwerere Schwungräder beruhigen den Motorlauf. gehen oft zu lasteen der Spitzenderehzahl. Wenn Dein Modell nicht springt, sollte das Problem geringer sein. Bleibt noch die Problematik Start ohne Friekraftkupplung. Ich vermute Du wirst eine gesonderte Kraftstoffreguliering benötigen.
Zum Start mit überfettetem Gemisch. Wenn der Motor auf Drehzahl ist etwas abmagern, um auf Höchstleistung zu kommen.

Versuch macht kluch Ich mochte früher den Geruch und Klang der Verbrenner mit Standardkraftstoff und Schalldämpfer.

Ulli
 

matt

User
Versuch macht kluch Ich mochte früher den Geruch und Klang der Verbrenner mit Standardkraftstoff und Schalldämpfer.

Das verstehe ich gut! Ich habe als Kind mal ein FSR-Rennen in Schwerin am Schloss (Petermännchen-Pokal?) erlebt, das war ein nachhaltiges Erlebnis! Einfach nur Adrenalin pur und verdammt geil, auch als Zuschauer! :D

Grüße Andreas
 

molalu

User
Das verstehe ich gut! Ich habe als Kind mal ein FSR-Rennen in Schwerin am Schloss (Petermännchen-Pokal?) erlebt, das war ein nachhaltiges Erlebnis! Einfach nur Adrenalin pur und verdammt geil, auch als Zuschauer! :D

Grüße Andreas

Hallo Andreas, wenn die FSR-V Rennboote für Dich Adreanalin pur waren, dann hast Du noch nicht richtig schnelle Elektro getriebene Powerboote mit Geschwindigkeiten ab 200km/h aufwärts gesehen und gehört.

Wenn allerdings bei Dir der Motorensound der Verbrenner das Adreanlin ausgelöst hat, dann kannst Du Dir die Begegnung mit elektrischen Powerbooten sparen. Die haben war auch einen sehr speziellen Sound, aber die Verbrenner-Fetischisten werden da nur müde die Stirn runzeln.
 

Ragnar

User
Also bei mir schlagen da zwei Herzen in der Brust.
Verbrenner sind für mich mit Jugenderinnerungen - Wenn unser Nachbar mit seinem Luchs auf der Kieskuhle unt und das Problem, wenn unser Nachbar mit seinem Luchs unterwegs war mussten wir da zwingend mit dem Rad hinfahren. Und es roch immer irgendwie nach Bratwurst .......Rizinus.
Dagegen spricht der nicht immer zuverlässige Motorlauf. Wenn der Motor ausgeht heisst es schwimmen und das Öl im Rumpf. Elektrisch sammelt sich immer wieder ein wenig Energie um wieder ans Ufer zu kommen falls man die Akkus mal zu leer gefahren hat.
 
1) Mahagoni mit 240er so stark anschleifen, das eine samtweiche Oberfläche entsteht
2) Schleifstaub absaugen
3) Porenfüller auftragen
4) Porenfüller schleifen und absaugen
5) 1. Lage mit Aceton verdünntes Epoxid auftragen
6) nass mit 240er schleifen und 2. Lage unverdünntes Epoxid auftragen
7) erneut nass mit 240er und im letzten Schleifgang mit 300er nass schleifen
8) mit 2K aus der Dose klarlackieren - mindestens 2 Srühgänge

Hallo Ingolf, vielen Dank für die Schrittfolge! Welchen Porenfüller/Absperrlack hattest du denn genommen? Clou Schnellschliff?

Meine mal gelesen zu haben, dass manche für die Sperrschicht auch direkt mit verdünnten Epoxid arbeiten, dann aber natürlich mehrere Schichten verdünnt auftragen. Das wäre wohl auch grob das Konzept von Miposeal, weil das nach meinem laienhaften Verständnis auch "nur" sehr dünnflüssiges und kriechfähiges Epoxid ist. Was meinst du?

Viele Grüße, Stephan
 

Ragnar

User
Was hab ich denn da zusammengeschrieben ..........ts
 
So, heute ist nicht viel Berichtenswertes passiert, außer dass ich einige Spalten am Unterboden gespachtelt und eine Stunde überlegt habe, wie man den Tank am besten befestigen könnte.

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Der Plan ist, alle Verbrenner Komponenten so zu befestigen, dass sie möglichst rückstandsfrei wieder rückgebaut und gegen einen E-Antrieb ersetzt werden können - wenn nötig oder die Vernunft überhand gewinnt :) Das gilt auch für den Tank. Position ist klar (siehe weiter oben im Thread), aber an einer einigermaßen optisch ansprechenden und einfach demontierbaren Lösung zur Befestigung hirne ich noch. Der innere Schweinehund sagt natürlich mit Silikon einkleben, aber dagegen wehre ich mich noch:):)

Dann noch ein paar Leisten aus dem Baumarkt mitgenommen. Aus denen soll eine Art kleiner Lackierkabine entstehen, die zumindest einen Teil des üblichen Staubes davon abhalten soll, auf den frischen Lack zu rieseln. So zumindest der Plan, ob’s funktioniert, werden wir sehen.

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molalu

User
Welchen Porenfüller/Absperrlack hattest du denn genommen?

Ich habe sowohl mit dem Porenfüller von Aeronaut gearbeitet, als auch mit Clou Schnellschliff. Beides arbeitet gleich schnell und mit der gleich guten Tiefenwirkung im Mahagoni.

Meine mal gelesen zu haben, dass manche für die Sperrschicht auch direkt mit verdünnten Epoxid arbeiten, dann aber natürlich mehrere Schichten verdünnt auftragen. Das wäre wohl auch grob das Konzept von Miposeal, weil das nach meinem laienhaften Verständnis auch "nur" sehr dünnflüssiges und kriechfähiges Epoxid ist. Was meinst du?

Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte nicht als arrogant rüber kommen. Meine Meinung? Wenn ich diese sensiblen Finish-Arbeiten am Mahagoni zum ersten Mal vor der Brust hätte, würde ich die Anwendungsempfehlungen derer annehmen, die das schon mehrfach erfolgreich gemacht haben. Das muß man nicht, ist aber mit mindestens 90%-iger Sicherheit für ein respektables Ergebnis verbunden.

Wenn Du die von Dir erwähnten Materialen nicht kennst und noch nicht verarbeitet hast, dann lass die Finger davon. Weil ich mich vor Jahren des öfteren in einem Yachtzubehör-Laden rumgedrückt habe, bin ich irgendwann auf Epifanes gestoßen. Ich dachte mir "was für die Großen gut ist, muss doch auch für die Kleinen gut sein". Das Zeug ist nicht nur sündhaft teuer, sondern bestimmt auch sehr gut, aber ich habe es dennoch nicht hinbekommen.

Fang einfach an und bomardier uns nach jedem Arbeitsschritt mit Fragen. Wir schaffen das😎
 
Warum nicht einfach mit einem Klecks Silikon befestigen , bei Nichtgefallen Silikon einfach wieder entfernen, läßt sich mit Benzin rückstandslos einfach wieder ablösen
Genau so mache ich es jetzt auch, danke für die Bestätigung👍👍

Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte nicht als arrogant rüber kommen. Meine Meinung? Wenn ich diese sensiblen Finish-Arbeiten am Mahagoni zum ersten Mal vor der Brust hätte, würde ich die Anwendungsempfehlungen derer annehmen, die das schon mehrfach erfolgreich gemacht haben. Das muß man nicht, ist aber mit mindestens 90%-iger Sicherheit für ein respektables Ergebnis verbunden.

Ingolf, da verstehe ich gar nichts falsch sondern bin im Gegenteil sehr dankbar für die super Tips - ganz abgesehen davon, dass die Bilder deiner Boote und die Bauberichte einfach nur für sich sprechen! Ich versuche halt immer nur zu verstehen, was wie warum so funktioniert. Deshalb die ganzen Fragen :)

Werde morgen mal Clou Schnellschliff & Verdünner besorgen und nächste Woche ein paar Probestücke streichen. Am Wochenende gehts aber erstmal in die Berge zum Skifahren.

Grüße, Stephan
 

molalu

User
Am Wochenende gehts aber erstmal in die Berge zum Skifahren.

Super Idee⛷️

Traumhaftes Wetter und oberhalb 1500mtr. schönster Pulver. Ich glaub ich bin gerade neidisch.

OK, Regattasegeln am Samstag macht bestimmt auch Spaß und man lernt mal wieder einige Foren-Mitglieder kennen.⛵
 

molalu

User
Ich habe diese Fotos hier schon einige Male eingestellt, wenn es um das Finish bei Mahagoni-Rümpfen ging. Das ist aber nur ein Rumpf von vielen, die ich immer nach dem gleichen Strickmuster gefinished habe.

Ein Mahgoni-Jollen Rumpf aus den 50-igern nach dem 2. Epoxi-Anstrich:

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Und nach der 2K-Dusche:

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Bei meinen bisherigen Mahagoni-Modellen habe ich erfolgreich diese Reihenfolge an Arbeitsgängen angewendet (habe ich wohl schon so beschrieben):

1) Mahagoni mit 240er so stark anschleifen, das eine samtweiche Oberfläche entsteht
2) Schleifstaub absaugen
3) Porenfüller auftragen
4) Porenfüller schleifen und absaugen
5) 1. Lage mit Aceton verdünntes Epoxid auftragen
6) nass mit 240er schleifen und 2. Lage unverdünntes Epoxid auftragen
7) erneut nass mit 240er und im letzten Schleifgang mit 300er nass schleifen
8) mit 2K aus der Dose klarlackieren - mindestens 2 Srühgänge
Ich gehe davon aus, dass hier Erfahrung und Ergebnis stimmen.

Ich habe bisher wenig mit Mahagoni gearbeitet


Meine letzte Methode läßt sich Bei Dir nicht mehr anwenden (vom Projekt "Holzwurm")


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Glasplatte mit Partall Paste behandelt und poliert
mit Epoxy eingestrichen
49-er Glasgewebe rauf
Mahagoni auf einer Seitee mit Klebeband (packband) "versiegelt"
Mahagonifurnier auf der anderen Seite mit Epoxy bepinselt und mit Epoxy Seite auf Glasplatte mit Glasgewebe
Abdeckfolie drüber
Alles zwischen zwei Platten und mit Schraubzwingen gepresst

Mache ich vermutlich nie wieder Ausschuss und Aufwand zu hoch

ABER:
ohne Mahagonivorbehandlung
ohne Schleifen
ohne Lack
ohne Politur

von Anderen als super Oberfläche bewertet
 
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