Kleiner Baubericht Princess von Aeronaut

Hmm, ich glaube die Harzbeschichtung verträgt sich nicht mit meiner Clou Grundierung. Ich habe jetzt zwei Teststücke gestrichen, einmal mit verdünntem Harz und einmal mit unverdünntem Harz, um auszuschließen, das das Aceton den Effekt erzeugt. In beiden Fällen ist das Harz mit einer krisseligen Obergläche ausgehärtet - so ähnlich wie eine gesprungene Sicherheitsglasscheibe. Auch ist das Herz selbst nach 24h gefühlt noch nicht wirklich durchgehärtete. Vergleichsanstriche mit demselben Harz auf nicht Clou grundierten Flächen sahen ganz anders aus, ohne Krissel und durchgehärtet.

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Deswegen trage ich mich gerade mit der Überlegung, noch ein- oder zweimal mit Clou zu grundieren, das ganze dann jeweils bis auf 800 runterzuschleifen und dann direkt mit 2K auf den Clou zu lackieren… ohne Harz.

Was meint ihr?

LG,
Stephan
 
Zum Vergleich: So sieht die Stelle, aus die ohne Clou Grundierung nur mit verdünntem Harz behandelt wurde (Servobrettchen)…

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Mach ruhig einen Test mit der 2K Lackierumg auf dem Clou Grund - das muss sich ja vertragen.
In meiner Ausbildung haben wir regelmäßig Teak-Roulettekessel wieder Aufgearbeitet -
An sich kannst du die Epoxischicht weglassen, aber du brauchst dann für Hochglanz wirklich viele Lackschichten, so ab 6-8.
Wir haben die größten Macken mit dem 2K Lack vollgeträufelt und dann mit Schleifklötzen (19mm Sperrholz mit aufgeklebtem Papier in div. Körnungen) wieder Plan gezogen.
Das wichtigste ist, nicht durch die Lackschicht durchzuschleifen, da Stellen sich die angerissenen Holzfasern dann wieder auf.

Viele Grüße,
Sebastian
 
Hi Sebastian, ja, so ähnlich hatte ich es mir vorgestellt, es fehlt ohne das Harz halt eine Schicht „Porenfüller“ als Lackbasis. Ich werde heute mal das Epoxi runterschleifen in der Hoffnung, dass es jetzt dann durchgehärtete ist und schauen, wie es darunter aussieht. Die Krissel an der Oberfläche sind in dem Fall ja nicht das Problem, meine Sorge ist aber, dass die Struktur insgesamt angegriffen ist und das dann später lustige Reaktionen mit oder unter dem Lack gibt… Hab da irgendwie noch kein gutes Gefühl…

Kleine Anekdote noch: Ich hatte ja die Lehnen der beiden Vordersitze und der Rückbank als Versuchskaninchen genommen. Bei den Vordersitzen habe ich jetzt festgestellt, dass die Rückseite gebogen sein muss, die Brettchen durch die Epoxi-Beschichtung aber so hart geworden sind, dass sie die Rundung oben gar nicht mehr annehmen 😡😡 Da muss ich dann wohl noch mit etwas Wärme ran…

LG, Stephan
 
So, I did it…. Epoxid Zwischenanstrich😲😲

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Wesentlicher Grund dafür, doch mit Epoxid zu beschichten war (a) dass die Probestücke heute einigermaßen durchgehärtete erschienen und nach dem Schleifen auch eine einigermaßen Oberfläche hatten und (b) Stress mit der Clou Grundierung mit einer Harz Zwischenschicht noch irgendwie beherrschbar erschien, aber wenn sich Clou und Endlackierung nicht vertragen hätte, gäbs nicht mehr viel zu machen - außer komplett abschleifen natürlich 😾

Dann warten wir mal, ob das morgen ein Fall fürs Brennholz oder einigermaßen weiterbearbeitbar ist…

Ach so, Epoxid war das R&G L mit einem kleinen Schuss Aceton, so dass es die Viskosität von normaler Lackfarbe bekommen hat.

LG,
Stephan

Edit: Morgen fahre ich zu Prosol und kaufe Schleifpapier & Pads😀😀
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Aceton löst die Clou-schicht an, wird dann aber hart und bildet einen Film, der Verhindert, dass das Aceton verdampfen kann. Nächstes mal besser Spirituss ins Epoxi kippen.
 

molalu

User

sieht auf dem Foto sehr gut und erinnert mich an meine diversen Mahagoni-Rümpfe, die in dieser Form vorbehandelt wurden. Ich hoffe nur, dass Du das Epoxi nicht zu dick aufgetragen hast!!??

Morgen fahre ich zu Prosol und kaufe Schleifpapier & Pads

Ich würde jetzt nicht in Hektik verfallen. Laß den Rumpf ruhig mal 48/72 Stunden "ausdampfen", bevor Du das schleifen beginnst.

Bei meinen Arbeiten ist es schon mal vorgekommen, dass ich durchgeschliffen habe. Beim Nassschleifen gut daran zu erkennen, das sich das Wasser rötlich verfärbt. Das war für die spätere 2K-Lackierung nie ein Problem. Das Mahagoni war dicht und der Klarlack hat gleich beim ersten Sprühgang gedeckt.

Viel Erfolg👍
 
Also, hat funktioniert. Keine krisselige Oberfläche und bereits jetzt schön ausgehärtet. Schöner Glanz, könnte man fast so lassen - Scherz 😀😀

Und ja, mit dem Schleifen lass ich mir noch Zeit, das soll erstmal richtig durchhärten.

Werde heute mal testen, ob das Motörchen die geplante Abgasanlage auch verträgt und mal an einem Ölabscheider basteln.

LG,
Stephan
 
Technisch kommen wir der Sache langsam näher. Wurde hier ja bereits geschrieben und ich war auch nicht ganz sicher, ob das Motörchen auf ca 30 cm Teflonschlauch am Auspuff komisch reagiert, aber kein Gezicke feststellbar.

Ob die Schwungmasse ausreicht, muss man dann im Wasser testen. Ich hab heute im Leerlauf mal ein bisschen mit dem Fingern an der Schwungmasse gebremst, im ganz niedrigen Leerlauf geht er dann schon mal aus, bei etwas erhöhten Leerlauf geht nur die Drehzahl runter, er läuft aber brav weiter.

Fotos habe ich keine gemacht, da in der einen Hand den Sender und mit der andern musste der Kübel mit den Kühlwasser hochgehalten werden.

LG, Stephan
 
Nichts spannendes heute, nur eine Unmenge Schleiferei - Ingolf hat schon zu recht vermutet, dass der erste Epoxid Auftrag etwas (zu) dick war… Naja, man lernt eben😀

Heute Abend dann der zweite Auftrag, der ist mir dann schon dünner gelungen und so langsam sieht es tatsächlich wie eine Lackierung aus.

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Um gerade Oberflächen zu bekommen, habe ich überwiegend mit einem Schleifklotz geschliffen und dadurch natürlich an der einen oder anderen Stellen bis zum Holz durchgeschliffen. Deshalb - und weil man langsam ein Gefühl fürs Epoxid Streichen bekommt - werde ich wahrscheinlich vor der Endlackierung noch eine dritte Schicht Epoxid darüberlegen. Wenn das dann annähernd wie die fertige Lackierung aussieht, kommt der eigentliche Lack. Müsste dann eigentlich ganz gut werden für das erste Mahagoni Projekt.

LG und schönen Abend, Stephan
 
Einer der vielen guten Tips hier aus dem Forum war, beim Lackieren Geduld und Ruhe zu wahren 😀 Deshalb habe ich es mir heute auch verkniffen, den nächsten Schleifgang einzulegen (obwohl es schwer fiel 😀), sondern lasse dem Harz noch etwas Zeit zum Durchhärten. Stattdessen mal die Polsterung des Gestühls angeschaut. Die Anleitung sieht ein Verkleben des weißen Kunstleders um die Schaumstoffkerne vor und dann soll das ganze auf die Sitze/Bank geklebt werden.

Hmm… Abgesehen davon, dass ich dieses signalweisse und etwas grobe Kunstleder nicht wirklich passend finde, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich das nicht so hinbekomme, dass es hinterher auch gut ausschaut. Selbst auf den Bildern des Kartons sehen die Polsterkanten etwas handgestrickt aus…

Wenn man sich schon die ganze Mühe mit dem Lackieren macht, sollte der Teil, auf den man ständig schaut - die Polster - eigentlich auch zum Gesamtbild passen. Ingolf, deine „Sitzgarnitur“ ist ein Meisterwerk, Respekt vor deiner Handwerkskunst! Ich werde das so befürchte ich nicht hinbekommen und deshalb das ganze Geraffel inklusive Sitzen & Schaumstoffkerne mal zu unserer Schneiderin mitnehmen und hören, ob sie daraus nicht etwas Passenderes zaubern kann. Werde berichten.

LG,
Stephan
 

molalu

User
Ingolf, deine „Sitzgarnitur“ ist ein Meisterwerk, Respekt vor deiner Handwerkskunst!

"Widerspruch, Euer Ehren". Ehre, wem Ehre gebürt - in diesem Fall nicht mir, sondern einem Modellbaukollegen, der a) über eine Nähmaschine verfügt und b) damit auch umgehen kann. Ich bewundere selbst auch die Modellbau-Kollegen, die alles können und alles mit den eigenen Fingern machen. Ich gehöre leider nicht dazu. Es soll aber auch Kollegen geben, die glauben alles selbst machen zu können und machen es auch. Dementsprechend sehen dann die Arbeitsergebnisse aus.
Ich muß nicht alles wissen und nicht alles können, aber machmal hilft es schon jemanden zu kennen, der das kann, was mir abgeht. Sollte er mitlesen, dann auch an dieser Stelle viele Grüße und vielen Dank nochmals an Dominikus.

Ich kenne das Kunstleder, wie es von Aeronaut, aber auch von anderen Baukasten-Anbietern mitgeliefert wird. Ich würde damit auch nicht arbeiten wollen. Obendrein sieht es im Modell nicht gut aus.

Ich habe mir für meine Princess seinerzeit ein sehr dünnes Nappaleder, oder Handschuhleder besorgt. Die Stärke des Materials war nach meiner Erinnerung so ca. 1mm und ließ sich mit der Nähmaschine problemlos bearbeiten. Dein Kunstleder Stephan sollte doppelt so stark sein, richtig?

Ich habe ein weiteres Sportboot, eine CYTRA CB23 im Masstab 1:6 aufgebaut. Auch da habe ich eine L-Sitzgruppe, einen Skipperstuhl und eine Liegefläche mit weißem Nappaleder verarbeitet. Um den Scale-Charakter zu erreichen, war es mir wichtig die Steppnähte in der Polsterung darzustellen. Das machts aus, wie ich finde.

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Das war der Unterbau vom Skipperstuhl

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Danke Ingolf und Uli, habe glaube schon was gefunden in einem schönen hellen Elfenbein und 0,6 Stärke. Hoffe, unsere Schneiderin bastelt dann was schönes draus😀.

Hab heute den Rumpf geschliffen und muss eins sagen: Die Empfehlung, erst mit Epoxid zu beschichten, statt gleich Bootslack draufzulegen, war Gold wert. Die Oberfläche nach 2 maligem Epoxid Auftrag und Schleifen ist einfach unglaublich, wie plastifiziert.

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Am Anfang war ich eher skeptisch mit dem Epoxid wie man hier lesen kann, vor Allem nach den beiden Probestücken, die bei mir nicht so glorreich aussahen. Aber das Ergebnis jetzt ist wirklich toll und eigentlich jetzt schon eine super Grundlage für den Klarlack. Also danke nochmal für den Tip und die Anregung an alle Bootsanfänger wie mich, das genau so zu machen.

Geschliffen habe ich mit den MIPA Pads und am Anfang 400‘er Papier.

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LG, Stephan
 
PS: Als Klarlack werde ich auf Empfehlung hier und auch von anderer Seite den 2K Lack aus der Dose von Mipa nehmen. Wie haben hier Gott sei Dank einen Mipa Shop, der die ganzen Sachen vorrätig hat.

LG, Stephan
 

molalu

User
Am Anfang war ich eher skeptisch mit dem Epoxid wie man hier lesen kann, vor Allem nach den beiden Probestücken, die bei mir nicht so glorreich aussahen. Aber das Ergebnis jetzt ist wirklich toll und eigentlich jetzt schon eine super Grundlage für den Klarlack. Also danke nochmal für den Tip und die Anregung an alle Bootsanfänger wie mich, das genau so zu machen.

Schön zu hören, dass das weitergegebene Wissen von uns alten Säcken dann doch zum Erfolg des Baus beigetragen hat. Das Lehrgeld haben wir in Zeiten bezahlt, als es noch keine Foren, kein Wiki und kein Google gab.

Als Klarlack werde ich auf Empfehlung hier und auch von anderer Seite den 2K Lack aus der Dose von Mipa nehmen.

Gute Entscheidung Stephan. Mipa wird sich auf diesem samtigen Untergrund pudelwohl fühlen. Wichtig nur, dass Du erneut die notwendige Geduld aufbringst und nicht gleich beim ersten Lackauftrag Hochglanz erwartest. Diesen Hochglanz solltest Du nach dem 3. Auftrag erreicht haben.

Denk an die penible Säuberung des Rumpfes vor dem ersten Auftrag. Wegen der Pickel😜

So, jetzt halte ich meine Klappe. Du machst eh alles richtig😀
 

molalu

User
Einen hab ich noch:)

Sollte Deine Modellbaukasse mal gut gefüllt sein, empfehle ich dir den RollsRoyce unter den 2K Klarlacken:



Ich habe damit 2 Rümpfe lackiert - 1 x Mahagoni, 1 x Basislack auf GFK. Ich hatte den Vergleich zu Mipa. Dieser Lack hat eine unglaublich hohe Deckkraft. D.h., anstatt der üblichen 3 Sprühgänge war ich mit Standox nach dem 2. Sprühgang fertig. Weiterer Vorteil, Standox kann auch unter 20° verwendet werden und trocknet dennoch in den vom Hersteller angegebenen Zeiten.

Auffälig war auch der deutlich bessere Glanz. So wie es auf der Dose steht "Kristall Hochglanz".

Aber dann der Preis: MIPA 400ml = ca. € 20 - Standox 250ml = ca. € 34

Alter Spruch: "Wer einen RollsRoyce haben will, bekommt ihn nicht zum Preis eines VW Golf"

So, ich will an dieser Stelle keine Werbung für Standox machen. Meine Beschreibungen basieren lediglich auf gemachten Erfahrungen und ich bekomme kein Geld von Standox🤣
 
Danke Ingolf, solche Tips sind auch Gold wert👍👍! Und im Zweifel ist ein guter Lack auch preiswerter, als ein Billiger, den ich danach wieder runterschleifen muss:)

Leider habe ich jetzt schon eine Dose Mipa bei mir stehen, aber wenn der komplett für die "Schublade" (das Cockpit) draufgehen sollte, werde ich für den Rumpf gerne den Standox probieren.

Aber zunächst kommt über Rumpf und Schublade noch die letzte Schicht Epoxid drüber, hat also noch Zeit mit der Lackierung. Habe gestern noch die hintere Scheuerleiste an den Rumpf geklebt und heute kommen die beiden seitlichen dran, wenn's sich zeitlich ausgeht. Die sind auch schon 1 X mit Epoxid vorbehandelt und geschliffen und bekommen dann mit dem Rumpf zusammen ihren 2 Auftrag. Ich hatte die mit Absicht erst jetzt angebracht, weil sich der Rumpf nach meinem Empfinden ohne die deutlich einfacher schleifen lässt.

LG, Stephan
 
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