Modell reparieren?!

Hallo,

Vor Kurzem habe ich meine vor 6 Monaten im Gestrüp abgestürzte Aircobra gefunden.
Ich wollte euch mal fragen was ihr dazu meint.
Reparieren?
Wegschmeißen?
Wie soll ich bei einer Reparatur vorgehen?
Die Schäden halten sich momentan in Grenzen.
Das Höhenruder und das Seitenruder sind vom Rumpf gerissen, wobei das Seitenruder ganz fehlt.
Bei den Flächen ist ein kleines Loch in der Beplankung.
Natürlich ist die Kiste komplett vollgesaugt und demensprechend schwer.
Das merkt man, indem sich Wellen in der Beplankung der Flächen bilden.
Der Motor (nagelneuer Os 25 LA) hat zwar gesteckt, läuft aber inzwischen wieder.
Das einzige Problem ist, dass der Vergaser sich weder auf noch zu bewegen lässt. Auf einem der Bilder seht ihr das ganze Laub, das im Rum
Was meint ihr?

Gruß, Sebastian!
 

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khi

User
Hallo Sebastian,

eigentlich bin ich von der Veranlagung so gestrickt, dass alles repariert wird.
In dem Fall würde ich aber für „wegschmeißen“ plädieren.
Das Hauptproblem sehe ich darin, dass das Holz vollgesaugt ist.
Selbst wenn es wieder getrocknet ist, dürften die Klebestellen nicht mehr die ursprüngliche Festigkeit haben.
Wie will man das wieder sicher fest bekommen?
Auch könnten sich durch das Trocknen Verzüge einstellen.
Vermutlich kriegt man es schon wieder in die Luft. Ob es dann aber den Belastungen standhält ist halt unsicher.
Auch die Elektronik würde ich nicht mehr im Flieger einsetzen.
Beim Motor würde ich auch vorsichtig vorgehen, die Lager sind ggfs schon zu weit geschädigt.
Ich hätte den Motor zerlegt und mit Ausnahme der Lager ins Ultraschallbad gepackt.
Für den Vergaser und die Lager mit WD40 o.ä. einweichen bzw. spülen.
Beim Vergaser hilft ggfs erwärmen mit geeigneten Mitteln, aber Vorsicht, nicht zu heiß machen und vorher Plastikteile abbauen!

Gruß, Karl-Heinz
 
Zuletzt bearbeitet:

Oxymoron

User
Das einzige Problem ist, dass der Vergaser sich weder auf noch zu bewegen lässt.
Das Drosselküken scheint schwer gelitten zu haben und zeigt eine starke Oxydation. Am besten den Vergaser demontieren, einen Tag komplett in Kraftstoff oder Konservierungsöl tauchen und dann das Drosselküken vorsichtig ausbauen und polieren.

Der Motor hat nur Gleitlager, deshalb vor der Reinigung die Kurbelwelle besser nicht drehen!
Die angerosteten Zylinderkopfschrauben würde ich austauschen.
 
Ja, das Problem ist, die Schrauben, mit denen der Motor eingebaut ist, sind ausgenudelt und beim Vergaser ist eine auch ausgenudelt.
Ich habe den Rest eh schon gereinigt, bevor ich probiert habe ihn zu starten.
 
Ich bin normalerweise auch der Typ, der (fast) alles repariert. Aber hier würde ich auch eher von einem Totalschaden ausgehen. Man sieht dem Holz an, dass es stark durch die Feuchtigkeit gelitten hat. Man müsste das ganze Ding komplett durchtrocknen, dann möglichst alle Verklebungen nachfugen und trotzdem hat man nix stabiles mehr. Den Motor kann man eventuell nochmal aufarbeiten indem man ihn komplett zerlegt, reinigt und poliert. Kann aber auch notwendig sein, die Lager zu tauschen. Ob das dann wieder lohnt ist mehr als fraglich. Und bei der Elektronik... man kann schon alles aufmachen, reinigen und dann schauen, ob es irgend welche Schäden etc gibt. Aber das ist von einem Laien kaum zu bewerkstelligen. Man müsste danach auch ausgiebige Tests machen, um etwaige versteckte Probleme aufzudecken. So leid es mir tut, aber ich glaube da ist nicht mehr alluzviel zu retten. Manchmal gibt es halt Schwund.

Ich hatte als Jugendlicher mal so einen Fall, da ist mir ein kleiner Segler ins tiefe Gras abgehauen und ich konnte ihn partout nicht mehr finden. Gut einen Monat später brachte ihn der Nachbar wieder der ihn beim mähen gefunden hatte. Inclusive Ameisennest und Wurmbefall. Tat zwar weh, aber da war auch nichts mehr zu retten.
 
Ja, das Problem ist, die Schrauben, mit denen der Motor eingebaut ist, sind ausgenudelt und beim Vergaser ist eine auch ausgenudelt.
Sonst noch Ausreden?:D
Frei nach Manousakis, wenn du etwas gangbar machen willst, dann willst du das gangbar machen...*Katastrophe*
Den Vergaser bekommst du raus, oder nicht?
Falls nicht, warum nicht?

Wenn er draußen ist Düsenstock komplett demontieren (also alles, nicht nadel raus sondern direkt am Gehäuse).
Dann den Plastehebel weg und alles was sich demontieren lässt.
Pssende Inbus oder Sechskanschraube an der Stelle wo der Anlenkhebel befestigt wird auf Block eindrehen, warum, dazu später mehr.
Den Rest packst du 1-3 Tage unter Wärme in ein geschlossenes Gefäß, wobei der Vergaser dabei komplett unter WD40/Caramba (oder was du sonst an Rostlöser hast) bedeckt ist.
Hin und wieder kannst du versuchen ob sich das Küken gelöst hat - dazu an der Schraube, die du zuvor anstelle des Vergaserhebel geschraubt hast drehen, natürlich im Uhrzeigersinn, aber das merkst du schnell wenn du anders herum drehst. ;)

Nun warte ich mal auf das Ergebnis...
 
@Oxymoron
Der Vergaser steckt jetzt noch.
Den Motor habe ich (so gut es geht) auseinandergebaut und gereinigt, dann ging er wieder zum Drehen und hatte Kompression.
Die Schrauben, die den Vergaser am Motor befestigen sind kaputt und im Moment krieg ich sie nicht raus.
 

Oxymoron

User
Und bei der Elektronik... man kann schon alles aufmachen, reinigen und dann schauen, ob es irgend welche Schäden etc gibt. Aber das ist von einem Laien kaum zu bewerkstelligen. Man müsste danach auch ausgiebige Tests machen, um etwaige versteckte Probleme aufzudecken.
Elektronikkomponenten für ein Flugmodell, die ein halbes Jahr der Witterung - Wasser (Regen/Schnee) und Feuchtigkeit (Kondensat) - ausgesetzt waren, würde ich sofort entsorgen. Auch sollten diese jetzt noch funktionieren, ist eine dauerhafte Funktionalität in Folge fortschreitender Oxidation nicht gewährleistet! Es wurden offensichtlich keine besonders teuren Komponenten verbaut, sodass sich zumindest der wirtschaftliche Schaden in Grenzen hält.
 
Elektronikkomponenten für ein Flugmodell, die ein halbes Jahr der Witterung - Wasser (Regen/Schnee) und Feuchtigkeit (Kondensat) - ausgesetzt waren, würde ich sofort entsorgen. Auch sollten diese jetzt noch funktionieren, ist eine dauerhafte Funktionalität in Folge fortschreitender Oxidation nicht gewährleistet! Es wurden offensichtlich keine besonders teuren Komponenten verbaut, sodass sich zumindest der wirtschaftliche Schaden in Grenzen hält.
Jein. Prinzipiell sind 90% aller Elektronikbauteile nicht nur Wasser, sondern komplett Gasdicht. Sprich einem SMD-Chipwiderstand, nen Elko oder einem Prozessor selbst macht es nichts aus, wenn er tagelang untergetaucht ist. Auch eine moderne Leitplatte ist ja durch den Lötstopplack komplett versiegelt. Die werden nach dem Lötprozess auch "gewaschen" um die Flussmittelreste zu entfernen. Wenn man dann das Lot anschaut, handelt es sich um diverse Zinn-Legierungen welche eigentlich auch nicht zur Korrosion neigen sondern höchstens eine Oberflächliche Patina aufbauen. Das Selbe gilt für die Bauteilfüßchen die ja auch verzinnt sind. Nicht umsonst wird Zinn als Rostschutz eingesetzt. Wenn mal also eine Elektronik-Platine so nimmt, in den Schmutz wirft und dort ein paar Monate gammeln lässt wird sich zwar oberflächlich was aufbauen, aber rein aus Elektronischer Sicht nicht mal soviel passieren. Eine andere Sache ist dann aber, wenn Spannung anliegt. Kommt da dann Feuchtigkeit dran, dann bilden sich Kriechströme und Kurzschlüsse und die können so manches Abrauchen lassen. DAS ist dann meistens der wirkliche Tod der Elektronik.
Wie ich sagte, mit Sachkenntnis kann man so was reinigen, durchmessen und mit etwas Glück ist nicht allzuviel passiert. Gebrochene Lötstellen oder Haarrisse in den Leiterbahnen sind dann nochmals ein eigenes Thema wo man nur mit Dauertests und akribische Suche sicher gehen kann.

Warum ich das sage: aus beruflicher Erfahrung. In meiner früheren Arbeit hatten wir häufig den Fall, dass uns ganze Pumpstationen mitsamt Steuerungstechnik, Elektrotechnik usw. abgesoffen sind. Wir hatten da in unseren Anlagen immer ein Sicherungssystem wo über induktive Näherungssensoren im Fall der Fälle die Hauptsicherung rausgeworfen wurde. War dann alles Spannungsfrei und hieß es Land unter, dann war das zwar ne wilde Schweinerei aber 90% der Anlagenteile überlebten. Wasser abfließen lassen, alles gut durchtrocknen (mehrere Tage Heißgebläse im Raum) und ne Inspektion, danach konnte wieder Saft ran. Die Teile, die das meist nicht mitmachten waren halt Displays, Drucker (die Mechanik ist hinüber) und die Lager der Motoren die einrosten. Aber Steuerungsplatienen etc. hatten außer nen ordentlichen Fischgeruch kaum was abgekriegt.
 

Oxymoron

User
Es ist m. E. ein signifikanter Unterschied, ob nass gewordene Elektronikkomponenten sofort spannungsfrei gemacht, gereinigt und getrocknet werden - oder aber bereits ein halbes Jahr in der Botanik verbracht haben und somit Feuchtigkeit aufgrund der Kapillarwirkung in und unter einige Bauteile (Servomotoren, Kontakte) eingedrungen ist. Falls es zwischenzeitlich mal gefroren haben sollte, sind sogar mechanische Beschädigungen möglich, die u. U. visuell nicht wahrnehmbar sind.

Beachte bitte, dass hiermit ein Flugmodell (mit Verbrennungsmotor) betrieben wird mit potentiellen Risiko eines (Sach- oder Personen-) Schadens.
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hi

Ich denke die Schrauben am Vergaser sind Kreuz 3,5 x 8 oder so. Kann man
schon im sauberen Zustand schnell ausnudeln wenn der Kreuz nicht richtig passt.
Auch sind die ab Werk gut angezogen. Auch hier hilft Wärme. Wenn der Kreuzschlitz ausgenudelt ist
mit der Säge oder der Dremel den Schraubenkopf schlitzen und mit guten Schraubdendreher
losdrehen. Wie Martin schon geschrieben hat dann den Vergaser im Motor sitzend warm machen
durch die unterschiedliche Materialausdehnung löst sich da manches.

Einen kompletten Vergaser bekommst du hier für 10Euro

auch andere Teile sind gelistet je nach Verpackungsgröße bezahlt du unter 20 Euro für den Versand 19% Steuer
mußt du aber drauf rechnen.

Aber halt ich sehe gerade den Düsenstock vorne das ist kein LA das müßte ein OS MAx 25FX II sein
Dann würde ich den auf alle Fälle zerlegen und die Lager auf Rost prüfen. Wenn der sich löst ist die Garnitur
in null Komma nix hin Eisenoxid/Rost ist ein gutes Schleifmittel.

Gruß Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

die Elektronik gehört in die Tonne. Siehe Post #15.

Modell neu bauen. Nach der Zeit wird es irgendwo schon gammeln. Festigkeit ist nicht mehr einschätzbar und damit Fliegen??
Beim Motor wirst du vor einem Flug auf dem Prüfstand wissen, ob er nach der Pflege wieder läuft.

Grüße, Bernd
 

Rüdiger

User
Die dunklen Stellen auf dem Balsa sind von Schimmel befallen. Unrettbar, wirklich. Hatte ich schon mal bei einem in den Baum gesetzten Segler, der hing "nur" zwei Wochen im Baum, wurde aber reichlich beregnet.

Zur Elektronik: Wenn du kein Elektroniker bist und nicht alles penibel reinigen, kontrollieren und einschätzen kannst, ist die auch für die Tonne.

cu,

Rüdiger
 
Hallo Sebastian,

ich kann hier nur für mich sprechen und will auch keine Aussagen über dein defektes Modell oder die Reparaturen machen,
aber es gibt für mich immer einige Gesichtspunkte, die ich vor jeder Überlegung kläre:

1. Welchen Wert stellt das (ursprüngliche) Modell dar. War es teuer und sind ggf. Emotionen damit verbunden?
Es gibt Profis, die aus einer einzigen Fahrwerksschraube ganze Warbirds wiederherstellen. Alles eine Frage der Kosten und der Zeit.
Bei seltenen oder erhaltungswürdigen Flugzeugen kann das durchaus sinnvoll sein. Emotionen können schwer wiegen!
Auch sollte man durchaus in Betracht ziehen, ein Ausstellungsstück herzurichten. Manch ein Flieger machts sich besser unter der Decke, als in der Luft.

2. Lohnt sich eine Reparatur finanziell und vom Aufwand her?
Was kosten der Baukasten oder ggf. ein gebrauchtes Modell am Markt. Wie lange dauert ein kompletter Neubau im Verhältnis zur Reparatur. Oft lassen sich Ersatzbauten schneller herstellen als die Reparatur so mancher Baustelle. Zudem kann man bei einem Neubau sicher sein, dass die ursprüngliche Festigkeit wieder hergestellt ist.
Ein weiterer Gesichtspunkt ist deine Modellbaukasse. Sind 100€ eher in deiner Portokasse zu finden oder stellen sie eine Investition dar.
Das wäre nähmlich (:D) die Summe, die ich für eine Reparatur ansetzen würde.

3. Kann ich eventuell Teile für andere Modell verwenden?
Ich habe etliche Modelle aus Einzelteilen zusammengestellt, die von Abstürzen übrig geblieben sind. Viele RC-1 Flächen und Rümpfe lassen sich recht einfach untereinander tauschen. Auch bei Seglern sind Flächen meist problemlos adaptierbar. Warum also einen Riesenaufwand betreiben, wenn du z.B. noch einen anderen Rumt oder eine andere Fläche übrig hast. Ein paar meiner meistgeflogenen Modelle sind Hybrieden.

Jetzt zu deiner Aircobra:
Die Schäden sind zwar nicht unreparabel aber doch erheblich. Wassergeschädigtes Holz, zerstörte Haube, fragliche Elektronik, unklarer Motor und noch einges mehr........
Vom Ehrgeiz gepackt würde ich den Motor wieder komplett herstellen. Das düfte kein größeres Problem sein, auch wenn ein entsprechender Ersatzmotor für 20-30€ gebraucht gekauft werden könnte. Also Reperatur lohnt nicht aber die Herausforderung und der Bastlerehrgeiz eben!!!
Das Modell inkl. Elektronik würde bei mir so wie es ist in die hinterste trockene Ecke wandern, die ich finden könnte.
Da würde es dann eben mal ein paar Jahre liegen bleiben, bis ich eine Bauchentscheidung treffe.
Bei mir kommt dann irgendwas wie Wiederaufbauen, Verschrotten, Ersatzteilbeschaffung oder auch Verschenken heraus.

Grüße
Werner
 
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