Motorspant in GFK-Rumpf kleben

Hallo Allseits!

Der nächste Schritt bei meinem F3A-Modell wäre das Einkleben des Motorspants. Dies ist mein erster GFK-Rumpf, und ich bin unsicher, wie ich die Verklebung durchführen soll. Mit dickem Kleber (Uhu Plus 300) ohne Glasgewebe, oder mit normalem Harz und Glasgewebe? Oder vielleicht PU-Kleber?

Ich freue mich auf Eure Erfahrungsberichte,

Wolfgang
 

Gerd

User
Ich hab´s so gemacht:

Den Motorspant mit 5min-Epoxy fixieren. Dann mit einem Gemisch aus Epoxydharz und Microballons den Motorspant einkleben. Wenn Dir das Einkleben ohne jegliche Fuge zu hinterlassen gelungen ist, beidseitig mit 80 gr. Gewebestreifen und Epoxy verstärken.

Gruß Gerd
 

plinse

User
Moin,

statt Microbal Baumwollflocken zu nehmen hält noch besser. Microbal-Mumpe ist spröder und hat keine Faserstruktur in sich (Kugel an Kugel zu kleben hält nicht viel.)

Prinzipiell halt den Spant ausrichten und fixieren (z. B. mit ein paar Punkten 5min. Epoxy oder Sekundenkleber) und dann flächig mit Harz einlaminieren.

Wichtig ist es den Rumpf vorher anzuschleifen.

[ 30. Dezember 2002, 11:55: Beitrag editiert von: plinse ]
 
Also wenn ich Euch richtig verstanden habe, erst mit dickem Kleber einpappen und dann mit Glasgewebe und dünnem Harz laminieren?

LG, Wolfgang
 

guidos

User gesperrt
moin erstmal,
@ spunki,
hab ich noch beschlag auf der linse oder hast du wirklich geschrieben das harz auf gfk nicht hält ?.
da magst du bei einem polyester gfk teil recht haben, bei allen epoxy-gfk rümpfen liegst du voll daneben.
und selbst bei einem polyester rumpf kannst du mit polyester harz harzen.
wie kommst du auf den quatsch ?
man muß natürlich die trennmittelreste beseitigen und den rumpf an den klebestellen anschleifen aber das haben die anderen ja bereits beschrieben.
guido
 
@ Spunki: Ich bin krank, kann nicht fliegen, nur vor´m Computer sitzen. Vielleicht geht´s zu Neujahr.

Dass Epoxyharz auf bestehenden (Epoxy)- GFK- Oberflächen nicht halten soll, kommt mir auch merkwürdig vor. Wie ich beobachte, machen das alle, ohne dass die Flieger auseinanderfallen ???

LG, Wolfgang
 

Gerd

User
Kann nur dasselbe sagen. Und oft genug gesehen.
Die einzige Klebestelle die auch bei einem Absturz alles aushält ist die Verbindung Motorspant / GFK-Rumpfhülle. Ich konnte in den 20 Jahren Modellflug noch nie beobachten das ein sorgsam eingeklebter Motorspant alleine (ohne Rumpfteile), also mit quasi gerissener Klebestelle an der Absturzstelle liegt. Wenn man den Spant nach so einem Ereignis betrachtet, wird man feststellen, dass die Verklebung gehalten hat und das die Rumpfteile rund um den Spant noch vorhanden sind.

Gruß Gerd
 

Spunki

User
Gute Besserung Wolfgang, ja vielleicht am 1.1. :)

Zum Kleben: Ich (aber auch genug andere!) haben die Erfahrung gemacht das Epoxidharz (egal ob jetzt als 5min-, 30min- oder auch 24h-Laminierharz) auf der Innenseite von GFK-Rümpfen nicht hält! - da hilft auch kein sauberes Anschleifen und entfernen einer event. Trennschicht (wieso solls im Inneren des Rumpfes überhaupt ne Trennschicht geben???). Mir - und vielen anderen - ist bis jetzt auch eine jede dieser "Verklebungen" spätestens bei harten Schlägen (Landestöße) völlig rückstandsfrei teilweise oder ganz von der Rumpfinnenseite abgeplatzt! ... und wenn was abplatzt ohne auch nur die geringste Spuren zu hinterlassen dann isses nicht geklebt sondern nur "zusammengepappt"! ... von einer "Klebung" kann man da nicht sprechen ...

Und warum hälts trotzdem bei vielen? - weil sie mit reichlich Harz, Füllstoffen und viel Matte den Spant reinpappen und dann damit über die Rauhigkeit und Mattenstruktur der GFK-Oberfläche einen "Formschluß" erzwingen ... der Spant ist sozusagen in den Rumpf "eingegossen" und kann nirgends hin ...

Allen einen guten Rutsch heute :)

Grüße Spunki

[ 31. Dezember 2002, 14:49: Beitrag editiert von: Spunki ]
 
@ Spunki: Hast Du mit Deinem Kleber schon länger Erfahrung? Bleibt der elastisch oder wird der auch knochenhart? In welchem Bauhaus bekommt man den (Hirschstetten, Wagramerstr. ??)

LG, Wolfgang
 

Spunki

User
Hallo Wolfgang :)

Habe mit diesem Kleber seit ca. 1 Jahr Erfahrungen gesammelt - unser Club-Kollege Chris hat nun auch sämtliche Spanten in seine Turbinen-MB339 reingeklebt damit, mail ihn mal an und frag ihn was er von diesem Kleber hält :D

Ich hab ihn im Bauhaus im 10. Bez. gekauft - frag Chris wo er seinen besorgt hat - den Kleber gibts in einer Standard-Silikonkartusche, ist elefenbeinfärbig, geruchslos und läßt sich mit dem Finger wie Silikon auftragen ... dabei kannst Du sogar Spalten zwischen Rumpf und Spant bis zu 5mm mit dem Finger überbrücken ... Du brauchst das GFK nichtmal anzuschleifen, gerade mal entstauben - hält trotzdem wie die Pest, am Holz sowieso ... nach dem Aushärten hat er die Konsistenz wie ein harter Radiergummi - also bleibt etwas elastisch ... grad für nen Motorspant vielleicht gar nicht mal so schlecht (Vibrationsdämpfung) ... also Spant mit etwas Untermaß rein, ausrichten und an einigen Punkten erstmal damit nur anheften ... nach dem die Heftung hält (24h) auf beiden Seiten mit dem Finger eine schöne Hohlkehle reinschmieren ...

Gutes Gelingen

Spunki

PS: nimm aber unbedingt den mit dem Zusatz "X-Treme" - der ist speziell für glatte Oberflächen wie Glas, Stahl, usw. ...

PPS: Du kannst im Falle des Falles den Spant auch wieder demontieren, Klavierseite zwischen Spant und Außenhaut durch und "raussägen" ... deswegen auch der Spalt zwischen Rumpf und Holz, weiters verspannt sich durch den Spalt der Rumpf nicht beim Montieren ...

[ 31. Dezember 2002, 15:23: Beitrag editiert von: Spunki ]
 

Steffen

User
@Spinki:
Dann sind die Verklebungen aber nicht korrekt aufgerauht.

Grundsätzlich sind sowohl Epoxid- als auch Polyesterharze noch chemisch aktiv. Es sind nicht alle Molekülketten vernetzt, damit ist eine chemische Anbindung bei der Verklebung grundsätzlich möglich. Eine rauhe Oberfläche begünstigt zusätzlich die Verklebung, weil die Oberfläche vergrößert, eine Verankerung in den Riefen ermöglicht und offene Molekülketten freigelegt werden.

Eine perfekte Verklebung trennt dann auch i.A. nicht vollständig in der klebefläche, sondern springend zwischen den Klebeflächen und den Faseroberflächen. Dies ist jedoch nicht immer zu erreichen, ein Trennen in der Klebefuge deutet auf mangelhafte Vorbereitung der Klebestelle, ein nichtoptimales Klebemittel oder einfach einen nicht klebegerechten Kraftfluss hin.

Meiner Meinung nach, fallen die Klebungen auseinander, weil sie einfach ungeeignete Kraftflüsse hatten.

@Wolfgang:
Die Klebephilosophien sind so viele, wie es Lösungen und Kraftflüsse gibt.

Eine Klebung sollte auf Schub beansprucht werden und eine hinreichende Klebefläche haben. Da der Spant zu dünn ist, um genügend Klebefläche zu haben, macht es Sinn, eine Lage über die Klebung zu legen. Die Verklebung selbst sollte aber mit Baumwollflocken gemacht werden, da durch die Kurzfasern überhaupt eine Kraftübertragung durch die Klebung stattfinden kann.

Eine Microballonkehle ist dann auch nicht als eigentliche Verklebung anzusehen, sondern nur als Stütze der eigentlich tragenden folgenden Gewebelage.

Falls man nun nicht unbedingt die volle Klebefläche braucht (weil die Kraftflüsse klein genug sind), kann man auf die Lage natürlich verzichten.

Ciao, Steffen
 
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