@Tomi:
Ich verstehe Dich ehrlich gesagt nicht so ganz.
Ejets überschüttet Dich förmlich mit Messungen, die alles Relevante enthalten.
Natürlich könnte die Drehzahl mit angegeben werden (bei uns fehlt die momentan auch noch), aber sie ist für eine Berechnung der Strahlgeschwindigkeit völlig irrelevant.
In die Berechnung der Strahlgeschwindigkeit geht der Auslaßdurchmesser, der tatsächliche Schub und ein paar Umgebungsbedingungen ein, sonst nichts. Die Formel wurde Dir ja oben schon mehrfach genannt.
Das ist übrigens auch der Grund, warum die Kalkulatoren meist an dem Punkt nichts taugen. Zwar kann man den Düsendurchmesser einstellen, aber das macht nur Sin, wenn der tatsächliche Schub in Abhängigkeit vom Düsendurchmesser hinterlegt wird. Das kann man aber praktisch kaum leisten.
Auch haben verschiedene Impeller ja auch verschiedene Wirkungsgradkurven in Abhängigkeit vom Düsendurchmesser (ohne den Thread jetzt kapern zu wollen, der Midi hat z.B. bei einer 76er Düse einen höheren Wirkungsgrad als ohne Düse, während der CS 90 mit Düse völlig einbricht).
Rainer hat das auch sehr schön beschrieben, und natürlich hat er Recht, daß eine Messung der Strahlgeschwindigkeit durchaus abweichen kann (hauptsächlich, weil der Schubstrahl über die Fläche meist nicht homogen ist). Deshalb sind unsere Angaben zur Strahlgeschwindigkeit auch als Mittelwert gerechnet.
Man kann den Spieß übrigens auch rumdrehen. Ich habe mal in einem Artikel von Daniel Schübeler gelesen, daß er seit Jahren den Schub überhaupt nicht mehr mißt, sondern stattdessen die Strahlgeschwindigkeit und daraus den Schub berechnet. Wenn man weiß was man tut, ist das völlig legitim.
Im Gegensatz zu Rainer (vielleicht auch nicht), finde ich die Angabe der Strahlgeschwindigkeit im Stand übrigens durchaus sinnvoll. Zwar kann man daraus die spätere Fluggeschwindigkeit eines Modells nicht ermitteln, man kann aber durchaus sehen, ob die Relation stimmt.
Das hilft z.B. in zwei Fällen, die Anfängern gerne unterlaufen.
1. Werbeaussagen: Da wird ein Modell beworben (bevorzugt billig) mit der Werbeaussage: "fliegt 200".
Der Fachmann wundert sich schon, wie das mit einem 3s 1200er Akku gehen soll bei einem Modell mit 69er Impeller.
Kurz nachgerechnet und man sieht z.B., die Strahlgeschwindigkeit liegt gerade mal bei 130 km/h. Schneller als der Antrieb, der es antreibt, wird ein Modell nicht fliegen. Das kann man so schnell prüfen (nur erwähnen darf man es nicht, da man dan gleich des Bashings beschuldigt wird, denn Praxis sei besser als Theorie...).
2. Größere Impeller
Gerade bei Anfängern herrscht vielfach die Meinung vor, ein größerer Impeller hätte mehr Leistung (gibt hier auch einen Thread dazu). Wenn man allerdings nicht gleichzeitig die Eingangsleistung drastisch erhöht, kommt man mit einem größeren Impeller schnell an den Punkt, daß ein größerer Impeller eine derart niedrigere Strahlgeschwindigkeit hat, daß er ein Modell förmlich ausbremst. Das sieht dann so aus, daß ein Modell zwar sehr kraftvoll startet, in der Luft aber wirkt, als fliege es mit angezogener Handbremse. Das kann man über einen Vergleich der Strahlgeschwindigkeit sehr gut nachvollziehen.
Kurzum, zwischen den Messungen von Ejets und Deinem Wunsch nach der Strahlgeschwindigkeit liegt nur ein Taschenrechner.
Oliver