Wichtig zu wissen ist auch, dass der Nitroanteil jeweils eine entsprechende Glühkerze bedarf. Ich fuhr zu meinen OR 1:8 Zeiten immer 25% mit heiss - ultra heiss. Bei 16% empfehle ich Dir eine Medium. Die eigentliche Lebensdauer eines Nitromotors entscheidet sich allerdings in den ersten 60 Minuten seiner "Lebenszeit", vorrausgesetzt es wird immer ein geölter, dichter und sauberer Markenluftfilter verwendet und dem Motor nach der Einlaufzeit über 2 Minuten schonend warm gefahren.
Zurück zu den ersten 60 Minuten Lebenszeit. Da Anfangs die Kolben mit 1-2 hundertstel Übermaß gegenüber der Laufbuchse kommen, werden diese Komponenten schonmal mit Sprit vorbenetzt ohne den Kolben über den OT zu drehen (niemals einen nagelneuen Motor kalt drehen!!!). Dann kommt die Kerze rein, welche ohne große Kraft nichtmal handfest gezogen wird - 2 Finger reichen. Danach gehts mit einem Bügeleisen auf den Kühlkörper bis mit der Infrarotpistole gute 100°C am oberen Motorgehäuse gemessen wird. Ansaugen und gute 2-3 Startstöße auf der Startbox vollziehen. Wichtig: Springt der Motor nicht gleich an, bitte immer auf die Temperatur achten und beim Auskühlen wieder auf 100°C hochheizen. Die erste Tankfüllung einfach mit Standgas durchlaufen lassen und Gasstöße vermeiden. Hier ein gutes Verhältnis zwischen Überfettung und zu mager an der Düsennadel einstellen, in beiden Fällen geht der Motor einfach aus. Sollte der Motor mit Standgas in Richtung 140°C hochgehen, eine halbe Umdrehung an der Düsennadel aufdrehen und nach ner halben Minute wieder messen. Ab 145°C den Motor abstellen und auf 100°C runterkühlen lassen. Vorgang wiederholen.
Ab der 2. -6. Tankfüllung das Geschriebene wiederholen, allerdings mit leichten Gasstößen rollend sanft einfahren und dabei maximal Halbgas geben. So wird nun auch der Motor optimal gekühlt und die Einlaufprozedur wird finalisiert. Die Düsennadel immer leicht überfettet stehen lassen, so dass er immer schön aus dem Reso "rauskotzt". Der Motor sollten nie über 145°C heiss werden, falls ja immer ne viertel Umdrehung im eingefahrenen Zustand fetter drehen und nach ner Runde wieder messen.
So hab ich das immer über Jahre gemacht...nach 25-30 Liter Sprit habe ich dann die Laufbuchse in einer Vorrichtung "klemmen" lassen und habe dem Motor so nochmal 10L Sprit an Leben eingehaucht mit der neu gewonnen Kompression.
Waren das schöne Zeiten...damals fuhr ich Novarossi, RB und OS. Mit OS macht man definitiv nie etwas falsch.