Pendelleitwerk alla Fireworks selber bauen

Hallo zusammen,

hat schon jemand von Euch versucht ein Pendelleitwerk alla Fireworks selbst nachzubauen? (Ich meine nicht das Kreuzleitwerk, das scheint mir ein wenig schwieriger zu bauen, sondern das normale). Ich moechte es gerne versuchen. Wenn es jemand schon versucht haette, waere ich froh ein wenig aus dieser Erfahrung zu lernen.

vielen Dank im voraus,
Andreas
 

Lownoise

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ja ich habe das damals öfters gemacht, allerdings die pendelruder des 3er FW, also das was unter dem rumpf an einer wippe ist... es ist nix wildes dabei:
eine cfk-wippe laminieren (die muss steif sein, also ruhig etwas mehr material nehmen), ins leitwerk ein stück bowdenzugröhrchen einlaminieren, mit der trennscheibe 2 schlitze rein, da wo später die wippe reinkommt, als lagerung 0,8er oder 1mm stahldraht nehmen, fertig...
meiner meinung nach wichtig: großes ruderhorn nehmen und anlenkung ohne spiel hinbekommen, seil möglichst gerade in den rumpf rein und keine experimente wie enge radien machen
 

pro021

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HLW mit Pylon unter dem Rumpf

HLW mit Pylon unter dem Rumpf

Hallo Andreas, also in Österreich wird sehr häufig das unter dem Rumpf angebrachte HLW verwendet. Die beschriebene Technik eignet sich jedoch auch (bedingt) für Leitwerksanordnungen oberhalb des Rumpfes. Dazu muss man sich einen Pylon (Träger, aus Balsa, CFK oder "whatever" für das HLW) vorstellen. Dieser Pylon beeinhaltet eine fix montierte (geklebte) CFK-Achse auf der das HLW sitzt. Ein Verbindungsdorn macht aus dem Ganzen dann eine Einheit. Hört sich etwas tricky an ist aber sensationell einfach. Schon fast steinzeittauglich! Damit das Ganz funktioniert muss eine Feder (0,5er Stahldraht) die Rückstellung bewerkstelligt während das Kevlarseil (0,3mm) das HLW in seiner Position hält und die gewünschten Bewegungen gestattet. Also Tiefenruder durch nachlassen des Kevlarfadens besorgt, Höhenruder wird durch Zug am umgelenkten Kevlarfaden bewerkstelligt.
Diese Anordnung funktioniert meines Wissens seit Jahren problemlos, ist sehr simpel, absolut wartungsfrei und robust:D :D :D . Ich selbst verwende diese Technik (unfallfrei :D :D :D ) seit etwa 6 oder mehr Jahren. Die Umlenkung des Fadens geschieht in einem gekrümten Bowdenzugrohr. Nahezu reibungsfrei und sehr elegant weil fast unsichtbar und sehr strömungsgünstig! Weiters erspart man sich unnötige Hebelarme und allerlei Technik die ausfallen kann und evtl. nach härteren Landungen auch ausfällt!!!! Nächster Vorteil "absolut spielfrei", "sehr direkte Anlenkung", "immer gleiche Ruderfolgsamkeit (im Gegensatz zu gedämpfen Rudern welche im Langsamflug und gegen Endausschlag dann stark an Wirkung verlieren)", "ohne Zahnradspiel präzise rückstellende Ruder", "extrem leicht und dennoch robust"! Keine Hebel, Wippe usw! Was soll ich sagen "wettbewerbsgeeignet und einfach superoptimal"! Nebenbei ist ein evtl. Tausch des HLW's in weniger als 5 Minuten erledigt! Ein Dankeschön an den Pionier der diese Möglichkeit gefunden hat. Einfach genial!

Gruß Heinz
 

pro021

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HLW Skizze

HLW Skizze

Hi Andy ich bin im Büro. Die pic's hab ich nicht mit dabei, aber ich kann dir eine kleine Skizze schicken.
Ist natürlich nur handgezeichnet und ich werde keinen Preis dafür kriegen. Allein die Funktion ist hoffentlich ersichtlich.
Der Pylon kann auch ganz einfach auch aus einer 2mm Kohlefaserplatte hergestellt werden und von unten in den Rumpf eingeschoben (Schlitz) werden. Eine Lage Gewebe drüber fertig! Früher nahmen wir Balsa, es gibt aber auch vorgefertigte, erschwingliche, Pylons vom Wolfgang Zach. Egal wenn die Dinger nur halten! Die Achse wird mit Kohleroovings und Superkleber an den Pylon gefesselt.
Der Abstand von Achse zum Dorn sollte 2cm betragen. Dann geht es sich z.B bei den D47 perfekt (Kraft/Weg) aus. Weniger ist nicht gut da die Belastung für das D47 recht groß wird und der Start zuerst flach und dann immer steiler wird. Mehr Abstand bringt zwar mehr Kraft auf das Höhenleitwerk, aber leider zuwenig Weg.
Die Feder ist nach Geschmack anzufertigen sollte aber soviel Festigkeit aufbringen dass das HLW definiert wieder zurückgestellt wird. Ich nehm dazu einen 0,5'er Stahldraht und wickle ihn ganz eng um die Achse (Wickelrichtung beachten).
Meine Leitwerke aus Balsa werden zuerst fertiggestellt, mit Erleichterungsborhrungen versehen und anschließend wird die Achse (aus dünnem Alurohr) in das Balsa versenkt. Ich mache das mit einem 2mm Bohrer den ich mit einem Lineal so lange ins Balsa einpresse (einkratze) bis die Vertiefung dem Alurohr entspricht und das Rohr vollständig versenkt ist. Hat sich bestens bewährt und ist die wenigste Arbeit. Das Alurohr hinten und vorne zustoppeln(damit kein Superkleber eindringt) und mit dünflüssigem Superkleber einkleben. Ein Streifen 19'er Gewebe drüber und das hält bombenfest. Nochwas! Die Achse und das Aluröhren sind 5cm lang. Nach den finalen Verschleifoperationen wird das HLW gebügelt und anschließend mittig auseinandergeschnitten...an den Pylon angepasst. Das Leitwerk muss sich nahezu spielfrei und ohne Behinderung, im gedachten HLW-Bewegungsbereich, frei bewegen.
Als Richtwert kannst du 3-4 Stunden Arbeitszeit veranschlagen (Pylon aus CFK-Platte erstellen, HLW hobeln schleifen bohren, Aluröhrchen versenken einkleben, bügeln).
Am besten ist jedoch du bestellst dir mal eine Pylon vom Wolfgang Zach. Dann hast du schon mal eine Ahnung wie sowas aussehen sollte.


Ich hoffe das dir mein Anstoß ein wenig hilft.
Ciao Heinz
 

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  • HLW.pdf
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Ah super, danke fuer die Skizze. Genau so wollen wir es auch machen. Den Pylon haben wir selber aus einer Kohleplatte gemacht. Wir habe ihn mit Sekundenkleber in einen Schliz im Rumpfrohr eingeklebt und mit GFK Matte gesichert.

Die Leitwerke wollen wir aus Depron+Glas bauen. Mal sehn ob das auch geht. Anstelle des Alurohrs wollen wir ein Bowdenzugrohr nehmen.

Andreas
 
Ich hab jetzt den Pylon in den Rumpfgeklebt. Soweit alles Tip Top bis zu dem Zeitpunkt an dem ich festgestellt habe dass der Pylon doch tatsaechlich an der Rumpfoberseite rauskommt (Rumpfrohr ist schon mit Rumpfschiff verklebt). Da war ich wohl nicht ganz bei der Sache...

So ein Pendelhoehenruder kann man ja nur mit Feder/Gegenzug realisieren oder? Ich hab mal gehoert dass bei Feder/Gegenzug das Hoehenruder unbedingt unten sein sollte, weil sonst beim Start was schief gehen kann. Was genau kann da passieren? Kann man dem evtl. mit einer staerkeren Feder entgegenwirken?

vielen Dank im Voraus,
Andreas
 

M.a.x.

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Grüß dich Andreas

Im Prinzip funktioniert es auch oben.
Ob es aerodynamisch besser ist sollen andere entscheiden.

Aber Achtung:

Dann must du die Anlenkung umlenken

Die Anlenkung muss in Richtung "Ziehen" wirken.

Die Feder muss in Richtung "Drücken" wirken.

Das ist unabhängig davon, ob das HL unten oder oben ist.

Wirkt die Anlenkung in Richtung "Drücken" ist die Feder beim Werfen
zu schwach, um das HL in Richtung "Ziehen"zu halten.
Hier hilft auch keine stärkere Feder, da ansonst das meist sehr kleine
Servo zu schwach wird.
Ich hatte schon das Vergnügen, einen derartigen Versuch zu erleben.
Vergnügen für mich ,nicht für den Pilot. Während dieser beim werfen nach oben blickte ,
war das Modell bereits am Boden (zerstört).

Ich hoffe meine Zeichnung ist halbwegs verständlich

gruß markus
 

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  • Anlenkung.jpg
    Anlenkung.jpg
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Hallo Markus,

vielen Dank fuer Deine Antwort und die Zeichnung. Was ich noch nicht ganz verstehe ist wie die Umlenkung funktioniert (Gruener Strich in Abb. 2). Muss dann die Zugschnur vor dem Drehpunkt liegen? Das wird dann eine wenig eng mit der Steckung aber vielleicht gehts...

Andreas
 

pro021

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Feder auf Ziehen (Höhenruder) beim Pendelruder ist...

Feder auf Ziehen (Höhenruder) beim Pendelruder ist...

...gefährlich aber nicht unmöglich. Ich erinnere mich dass ich einen Aspirin auf Pendelruder oben umgebaut habe. Nur soviel,.....es ging, aber mir war nicht wohl zumute. Bei Wind war es höchst gefährlich und der Flieger drohte ein paarmal zu unterschneiden. Es ging sich geradeso aus. Der Flieger wurde einmalig in Laucha ein gesetzt. Dort war aber mächtig Wind! Damit ließ ich es bei diesem einen Versuch bleiben und experimentierte nicht weiter in diese Richtung. Wenn schon obenliegendes HLW dann sollte es ein Klappenruder werden denn da halten sich die Kräfte in Grenzen.
Andrerseits es ginge auch mit Pendelruder oben wenn man den Seilzug eben vorne am HLW anbringt und die Achse im vorderen Drittel des HLW's anbringt, sodaß dann tatsächlich Höhenruder durch den Piloten und nicht durch eine Feder bewerkstelligt wird. Damit sollte dann auch genügend Windfahnenwirkung bestehen sodaß ein auf oder absaugen des HLW's nicht stattfindet. Wie gesagt ein bisserl sehr viel wenn und aber. Unser dienstältester HLG-Wettbewerbspilot, der Michael, hat eine solche Konstruktion und er wirft nicht mal so übel damit. Es funktioniert scheinbar sehr gut, aber wie gesagt man weiß ja nie was ein Brutalowerfer so anrichten kann und welche Saugspitzen wohin saugen. Also Vorsicht!
2 Zentimeter Abstand von Achse zu Anlenkung sollten es mit D47/FS31 oder baugleiche Servos schon sein....sonst..............usw. usf.:D

Als Richtwert kann man annehmen, wenn man direkt am fertigen Pendelruder auf "Tief" drückt und man hat den Eindruck dass es einen harten Widerstand gibt und man sofort, ohne Federwirkung, das Servo wegdrücken kann "dann ist es genau richtig"!!!!!!!!!!!!

Gruß Heinz
 

joe_1

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Höhenltw. oben, mit Feder auf hoch...

Höhenltw. oben, mit Feder auf hoch...

...ist möglich aber nicht empfehlenswert, oder?
Hab jetzt irgendwo im Forum gelesen, dass das jemand beim Blaster 2 erfolgreich gemacht hat.
Auch Alex Wunschheim schreibt das in seinem Aufwind Bericht:
http://www.aufwind-magazin.de/redaktion/Blaster-2_508/index.html

Soll ich das jetzt riskieren, oder doch auf die beiliegende Kohleanlenkung zurückgreifen?

Grüß
Josef
 
Steinigt mich ,aber ich habe alle Hlws mit Zug auf Tiefe gebaut
Blaster 2, Kis 150cm, Kis 120cm, und einen "Fireworks Nachbau",
sowie auch Klappenleitwerke an den Birdies.
Hatte noch keine Probleme.
Bin auch im festen Glauben,dass das Hlw beim Start "Druck" von unten kriegt-
-es soll ja das Aufbäumen verhindern-also muss es nach oben drücken,damits vorne unten bleibt(war das verständlich??).
Aber möglicherweise gibt es schon -je nach Modell (Profil und Klappenstellung
und Leitwerkshöhe in Bezug zu den Tragflächenwirbel)auch Wirbel und Sogwirkungen , die eine andere Anlenkung erfordern.

Aber was ich eigentlich sagen wollte:
Der Blaster 2 geht mit Zug auf Tiefe.

Gruss Klaus
 

M.a.x.

User
;) hallo klaus

Warum soll dich jemand steinigen?
Gottseidank ist es bei unseren schönen hobby noch jeden selbst überlassen,
was er baut.

Hier ist nur darauf hingewiesen worden, das die version HL oben
Probleme machen kann - bei kräftign Wurf und / oder Wind.

In diesen Sinn, weiterhi viel Spass mit deinen Modellen :) :)

Gruß Markus
 

pro021

User
Zug auf Tief

Zug auf Tief

Hi Klaus, wie gesagt es hat auch bei mir funktioniert, aber bei starkem Wind, sowie er in Laucha war, ist es ein ziemliches Risiko. Das kommt daher, weil der Flieger bei Wind sehr spitz getrimmt wird damit er gegen den Wind ankommt und zusätzlich wird er bis zum Rand angeladen. Damit ist der Flieger, beim Start, nahe am unterschneiden. Ich hab es vermutlich nicht optimiert genug! Meine Entscheidung war damals aufzuhören. Die Feder war aus 0,5'er Stahldraht und sollte eigentlich reichen. Tat es aber nicht. Möglicherweise mit 0,8'er Stahldraht und DS 281 sodaß mit der Kraft keine Probleme aufkommen. Präziser ist dieses Servo allemal. Dann sollte es auch mit Sicherheit hinhauen!
Probieren!

Gruß Heinz
 

joe_1

User
Hallo,

vielen Dank für die Infos, werd jetzt die Höhe doch mit dem Kohleschubstab anlenken, sicher ist sicher.

Gruß
Josef
 
Das kommt daher, weil der Flieger bei Wind sehr spitz getrimmt wird
jupp,und weil mein Problem beim Start eher ein zu starkes Aufbäumen ist,-
weil ich eben einen ziemlich stabilen Schwerpunkt fliege(weil ich damit mit meinen bescheidenen Steuerkünsten sicherer Kreisen kann),-denke ich ,dass für mich, "Zug auf Tiefe-Feder zieht Höhe", besser ist.

werd jetzt die Höhe doch mit dem Kohleschubstab anlenken

Glaube nicht ,dass Du das ,(im Verhältnis zu den Profi SALs´riesige) Blaster Hlw zum flattern bringst,und weniger Gewicht kann er allemal vertragen.
Ausserdem kannst Du ihn bei starkem Wind rückwärts einparken,d.h.bei viel Wind macht er eh nicht so viel Spass.
 
Hallo,

vorneweg: Ich hab noch kein Pendel oberhalb des Rumpfrohrs realisiert. Aber trotzdem ein paar Gedanken dazu.

  • Beim Start (Überfahrt) muss das HLW Abtrieb erzeugen. D.h. es versucht richtung Auftrieb (also nach unten) auszuweichen. Zugleine auf Hoch und Feder auf Tief ist daher für diesen Fall die "härtere" Variante.
  • Der Bedarf an Abtrieb wird höher, wenn der SP nach vor wandert (stabiler SP), nicht weniger.
  • Klappenruder mit Feder auf Hoch funktionieren seit eh und je (zB Aspirin, SALpeter, ...) unter beliebigen Windbedingungen. Die Feder muss halt stark genug sein.
  • Bei einem Klappenruder erzeugt der Auftrieb auf jeden Fall ein Moment um die Scharnierlinie, das man mit der Zugleine bzw der Feder auffangen muss. Dagegen kann man nichts machen.
  • Beim Pendelruder kann man das Moment durch die Lage der Pendelachse beeinflussen. Theoretisch wird es 0, wenn die Achse in der t/4 Linie des Ruders liegt.
Es ist zumindest mir nicht einsichtig, wieso man ein Pendelruder nicht genauso mit Feder auf Hoch realisieren können sollte, geeignete Lage der Drehachse vorausgesetzt.

Gruss,
Matthias
 

sidigonzales

User gesperrt
Nee, das geht schon.
Bei selbst geschnitzten Leitwerken liegt nur manchmal der Drehpunkt nicht beim T4 und dann muss man mit stärkeren Federn nachhelfen, gar nicht gut für das Servo und das Seil, oder nachschnitzen.
Bei der drelaschen Variante, Stahldraht in Teflontubing, wird eine Menge über die Steifigkeit des Stahldrahtes und die Spielfreiheit der Anlenkung abgefangen selbst wenn man den Drehpunkt nicht ideal legt.
Spätestens wenn man auf Seilanlenkung umsteigen muss weil kein Material mehr vorhanden ist merkt man das man ein bisschen falsch lag.

Auf jeden Fall sollte man vermeiden den Drehpunkt hinter die T4 Linie zu legen.

sanfte Grüße
 
Bisschen verwirrend die Sache mit dem Auftrieb.

Auftrieb am Hlw bedeutet doch praktisch Tiefenruder für den Flieger.

Also bei mir ist mal ein Pendel Hlw nach oben rausgerissen,deshalb bin ich mir ganz sicher ,dass,-mal auf gut deutsch-,das Hlw beim Werfen starken Wind von unten kriegt und anfangs von schräg rechts unten.(Rechtshänder).
Also für mich: -obenliegendes Hlw, Faden nach unten(zieht Tiefenruder)
= härtere Variante.
 
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