Dazu kommt noch, dass das altbekannte "selber am Bau anpacken" heute schwieriger geworden ist.
Früher hat man öfter am Geburtsort im Familenverbund gelebt, da gab es Hilfe von Vater, Onkel, Schwager oder sonstwem, und meistens war dann noch einer vom Fach. Heute ist man in vielen Fällen gezwungen, aus beruflichen Gründen den Wohnort zu wechseln. Da rennen einem nicht mehr allzuviele Leute die Tür ein, um sich abends für ein Bier noch am Bau zu verdingen.
Dazu kommt noch, dass der Anteil der Handwerker kleiner geworden ist, auch im Bekannten. und Freundeskreis. Ich konnte selbst beim Bau feststellen, dass ein Summa Cum Laude in Wirtschaftswissenschaften nur bedingt beim Ausheben und Gießen eines Fundaments hilft, zumal wenn man keine erfahrene Anleitung hat. Da muss man dann einfach meistens wieder auf professionelle Dienstleister zurückgreifen, die sich die Arbeit natürlich bezahlen lassen.
Das war auch früher schon so, nur damals hatten Angestellte in akademischen Berufen es meistens auch nicht finanziell nötig, beim Bau des Eigenheims den Beton selber anzumischen. Heute sieht das vielfach schon anders aus: Ein Diplom mit Vollzeitstelle ist schon lange kein Garant mehr, eine Familie zu ernähren und gleichzeitig eine gute halbe Million an Kredit für das bescheidene Eigenheim abzahlen zu können. Ich sehe das doch auch im eigenen Bekanntenkreis: Fast alles Doppelverdiener, trotz kleiner Kinder. Und das nicht, weil man sich selbst verwirklichen will.... nein, anders reicht die Kohle nicht zum Leben, wenn einem die Bank im Nacken sitzt. Ist übrigens auch kein deutsches Phänomen, ist hier nur erst kürzere Zeit der Fall. In USA z.B. kenne ich im Bekanntenkreis eigentlich niemanden, bei dem die Frau keinen eigenen Job hat, bzw. haben muss, wenn die Kinder denn auch irgendwann mal auf's College gehen sollen.