Preis-Leistung im Modellbau früher und heute

Eisvogel

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Die Kaltmiete liegt einiges darunter.

Dann hast du Glück, daß dein Vermieter nicht rechnen kann, oder der Wert der Immobilie ist geringer als von dir angenommen.

Du kannst dir aber selbst ausrechnen, was mit deiner Mietzahlung möglich wär. Vielleicht denkst und schwenkst du noch um und schreibst dann hier in ein paar Jahren: Gut daß ich damals auf den Eisvogel gehört hab. :cool:
 

UweHD

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Dann hast du Glück, daß dein Vermieter nicht rechnen kann, oder der Wert der Immobilie ist geringer als von dir angenommen.
In den letzten Jahren hat die Entwicklung der Mieten nicht mit der Entwicklung der Immobilienpreise Schritt gehalten. Das liegt an vielen Faktoren, wie z.B. dem Zinsverfall, der Bodenspekulation und der Flucht in Betongold aufgrund von Euroskepsis und undurchsichtiger Lage an der Börse, die die Kaufpreise antreiben. Dem gegenüber sind viele Mieter in langfristigen Mietverhältnissen, die noch zu günstigeren Konditionen abgeschlossen wurden, und/oder es greift die Mietpreisbremse.

Im Moment parken viele ihr Kapital lieber in einer Immobilie, anstatt sie zu Geld zu machen - selbst dann, wenn die erzielbaren Mieteinnahmen rechnerisch keine gute Rendite ergeben. Beim derzeitigen Immobilien-Wertzuwachs kann man ja, verglichen mit anderen, ähnlich sicheren Investments, auch durchaus mit einer Kaltmiete zufrieden sein, die alle Kosten großzügig deckt.

Ich habe persönlich in 2014/2015 die Erfahrung gemacht, dass viele Baugrundstücke auch auf Nachfrage nicht verkauft wurden. Häufigste Begründung: "Das ist meine Altersvorsorge, das bleibt schön da, wo es ist. Geld ist mir im Moment zu heikel". Da wurde nicht mal zu den momentanen Hochpreisen verkauft.
 

UweHD

User
...Du kannst dir aber selbst ausrechnen, was mit deiner Mietzahlung möglich wär. Vielleicht denkst und schwenkst du noch um und schreibst dann hier in ein paar Jahren: Gut daß ich damals auf den Eisvogel gehört hab. :cool:
Wenn du an langfristigen Kapitalaufbau denkst, hast du natürlich nach wie vor Recht. Mit einem Invest von vielleicht 200k€ Eigenkapital plus weiteren 300k€ von der Bank, lässt sich eine eigene Immobile irgendwann mit einer Rate in Höhe der zu erwartenden Kaltmiete abzahlen.
Dann erlebt man aber, je nach Alter beim Baubeginn, die letzte Rate nicht mehr, und hat bis dahin auch sein gesamtes Erspartes mit auf den Kopf gehauen. Kommt also drauf an, was das primäre Ziel ist: Den eigenen Lebensunterhalt decken oder den Kindern möglichst viel hinterlassen.
 

Erdie

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Es war mir ja nur daran gelegen zu erläutern, dass der Lebensstandard heute in Anbetracht essentieller Dinge wie Wohnung und Grund gegenüber damals keineswegs gestiegen ist, sondern eher gefallen ist.

Wir diskutieren jetzt den Vergleich Miete zu Eigenheim. Aber das war doch gar nicht die Frage und ist noch weiter vom Threadthema entfernt wie das vorherige Thema ;)
 
...lässt sich eine eigene Immobile irgendwann mit einer Rate in Höhe der zu erwartenden Kaltmiete abzahlen.
Dann erlebt man aber, je nach Alter beim Baubeginn, die letzte Rate nicht mehr...
Genau das hatte ich mit
Man mietet quasi bei sich selbst. :rolleyes:
gemeint.

Der Junge Arbeiter (gibt es den denn heute noch?), vielleicht gerade die Freundin in freudige Erwartung versetzt, der kann sich kein Reihenhaus mit'n Kaktus als Gartenanlage leisten.
Und ist er endlich soweit (Vorarbeiter), dann erlebt er den Tag der Schlüsselübergabe nicht mehr. Und die Kinder prügeln sich drum...
Kein Wunder Mieten so viele. Da bleibt was über für was anderes... Urlaub, das 25 zigste Modell, der Schnelle Flitzer (Leasing)...
 

Eisvogel

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Dann erlebt man aber, je nach Alter beim Baubeginn, die letzte Rate nicht mehr, und hat bis dahin auch sein gesamtes Erspartes mit auf den Kopf gehauen. Kommt also drauf an, was das primäre Ziel ist: Den eigenen Lebensunterhalt decken oder den Kindern möglichst viel hinterlassen.

Man kann die Immobilie ja auch wieder abstoßen, wenn sie halb oder dreiviertel abbezahlt ist, dann hat man ein schönes Sümmchen zum auf den Kopf hauen.
Und die Kinder brauchen auch nicht übers Erbe streiten ;)
 
Und dann kann es sein, was 50% von uns erwarten dürfen, dass du dich komplett neu orientieren darfst, weil deine Partnerschaft einen anderen Weg genommen hat, als erwünscht.

Ist ein durchaus nicht kleines Risiko.
 

Eisvogel

User
Und dann kann es sein, was 50% von uns erwarten dürfen, dass du dich komplett neu orientieren darfst, weil deine Partnerschaft einen anderen Weg genommen hat, als erwünscht.

Ist ein durchaus nicht kleines Risiko.

Das spricht natürlich dafür das Geld für Modellflieger zu verprassen. Davon will die Partnerschaft nix, von der Immobilie mind. die Hälfte :(
 
Ich hol's nochmal hoch.

Hier hatte ich eine mal Kaufpreisabschätzung eher vor meiner eigenen Laufzeit gemacht. OP Gerhard wird das persönlich vielleicht nachvollziehen können.

Es gibt >hier< einen Rechner, der die jeweiligen Inflationen des durchschnittlichen Warenkorbs in D mit einbezieht. Wenn man nun einzelne Sachen rauspickt, die signifikant danebenliegen, hat das lustige Effekte. Z.B. Elektronik allgemein, hier speziell Fernsteuerungen. Meine erste Fernsteuerung war ein Sender Microprop 4-6, ein Empfänger 6K, ein Micro-Servo und ein Schalterkabel mit Batteriebox, jeweils als Bausatz. Akkus und Ladegerät war nicht im Budget drin. Kaufdatum August '75, Preis 530 DM. Heute 800 €. Meine Entscheidungsgrundlagen waren natürlich der Preis, drum die erheblich billigeren Bausätze. Aber auch eine gewisse Zukunftssicherheit: ich hatte den dringenden Rat bekommen und verstanden, mir keine einfachere Anlage zu kaufen, da ich mit der in einem, spätestens zwei Jahren an die Wand fahren würde.. Also keine Multiplex Mini 2: "Fernsteuern beginnt jetzt bei 338.- DM", keinen Robbe Einknüppelsender DBP 2/1 zu 325.-, keine Graupner Miniprop 4 zu 470.- DM, keine Minitron 3 von Schöning & Scheck zu 550.- DM im Komplettumfang (= mit Akkus, Ladegerät, drei Servos), aber alle ohne die Möglichkeit, QR, HR, SR und Drossel zu fliegen. (Nagelt mich bitte nicht auf die genauen Preise fest.)

Andersherum wird auch ein Schuh: der niedrigste Spritpreis, an den ich mich erinnern kann, war Sommer 1967 (sicher, das kann ich festmachen) auf dem Weg nach Cuxhaven in Bremen oder Bremerhaven. Der war mir aufgefallen, weil er sooviel niedriger lag, als die von zuhause bekannten. Mein Vater erklärte mir das mit den kürzeren Wegen ab Rotterdam.(*) 44.6 Fennich pro Liter waren angesagt. Ja, "[...]komma sechs". Es gab auch "[...]komma drei"-Spritpreise, seltener "[...] komma vier". Das wären nach dem Rechner heute 92.6 ct/l.

(*)
Man möge z.B. mit GMaps die Strecke Rotterdam -> HB mit Rotterdam -> FFM vergleichen. Und mit den heutigen Strecken aus China und Südkorea nach z.B. Legau für eine Fernsteuerung.

;-)

servus,
Patrick
 

glipski

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Die Tage habe ich wieder mal mit Holz gebaut und da ist mir der Preis auf diesen beiden Boxen aufgefallen, nichts großartiges, aber sehr gut vergleichbar. Die blauen Stoßnadeln noch mit DM-Preis, müssen so aus den 80ern sein, und die gelben Stoßnadeln mit EUR-Preis, als es noch Graupner gab. Stückmenge gleich, Zeitunterschied so 25+ Jahre, 2,7-facher Preis (wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob die blauen auch von Graupner sind).

IMG_5780.jpeg


Grüße Gerhard
 

madmao

User
Hallo Gerhard, ist/war eine Mark 50 Euro-Cent? Dann schon. Wenn ich das mit CHF rechne, ist es deutlich weniger. 1. Mark waren etwa 80 Rappen, der Euro ist etwa 1.10 CHF. Macht für Schweizer "nur" Faktor 1.9
 

glipski

User
Hallo, 1 DM = 0,5128 €. Bei der Umstellung von DM zu € sind viele Preise zusätzlich zur „normalen“ Inflation gestiegen. Und wenn man so die heutige Finanzpolitik der Europäischen Zentralbank …., aber das ist ein anderes Thema.
 

Eisvogel

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Vor knapp 4 Jahren schweifte dieses Diskussion mal kurz zu Eigenheim und Grundstück ab.
Wer damals das Geld hatte, oder von der Bank die Kohle bekam, und die Investition jetzt wieder verkauft, der braucht sich keine Sorgen mehr um die Modellbaukasse machen, die ist dann übervoll.
 

maddyn

User
hi

und wer heute kauft, braucht sich keine gedanken über die gestiegenen hobbypreise zu machen
weil hobbys sind dann eh nicht mehr

wenn man sich aber mal die preis von modellen vor 2000 anschaut und dann welche unverbastelt und neu bekommt zahlt auch das ordentlich
drauf
z.b. ebay kleinanzeigen
arf taxi3 von graupner 145dm heute 300€
 

Eisvogel

User
Genau diese Autokorrektur haut die meisten Fehler rein. Wenn man dann nicht genau nachliest, weil man ja richtig geschrieben hat, dann ist halt mal ein s zuviel drin....
 
Hui. Der Thread ist dann doch etwas ins Immobile abgedriftet. Mal was ganz anderes: hat einer noch Rechnungen von Balsaholz und kann den Vergleich aufmachen, ob die heute angezogenen Preise inflationsbereinigt teurer oder billiger sind?

Beste Grüße,

Patrick
 

.Claus

User
Ja, wir haben zur Zeit eine hohe Inflation, diese ist viel höher als uns verkauft wird, da der Warenkorb wie die Inflation berechnet wird, eh eigenartig zusammengestellt ist. Was hilft es zu jammern, ändern können wir es eh nicht, da muss man durch.

Manche Vergleiche sind hier eh etwas schräg. Klar, vergleicht man die DM Preise mit den € zueinander ist dies heftig.
Warum ist das so? Auch mein Gehalt ist seit DM um das mehrfache gestiegen. Das wird oft vergessen.
Höhere Gehälter wirken sich auch auf die Preise aus. Der Wert meiner Immo hat sich aber in den letzten 20 Jahren vervierfacht.

In der heutigen Zeit treibt die Inflation aber nicht nur die Gehälter (die langsamer wachsen als früher), heute ist es die EZB durch ihre 0% Zinspolitik und die ganze Zockerbanden an den Börsen, den Immo Markt darf man auch nicht vergessen. Dann wurde noch die Einfuhr für uns aus Fernost erschwert, was mich am härtesten trifft 😟

Was aber noch viel schlimmer ist und was mir Sorge bereitet ist die Enteignung der "normalen" Bürger. Der Mittelstand verschwindet. Hier werden Gesetze erlassen welche nur Großkonzernen nützt (die Lobbyisten schreiben ja die Gesetze) Die 0% Zinspolitik trägt zur Umverteilung auch kräftig mit.
 
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