Presskraft bei der Herstellung von Styro-Abachi-Flächen

Moin,

nur mal so zum Veranschaulichen: Unser Umgebungsdruck von rund 1 bar entspricht einer Wassersäule von rund 10m Höhe. Wenn Du Deine Fläche auf 0,7 bar abs. (entspricht -0,3bar) absaugst, entspricht dies einer Wassersäule von rund 3m Höhe auf der Fläche. Bei einem Flächeninhalt von 0,35 m² (eine Swiftfläche für Maßstab 1:4 also mit 3,17m Spw.) entspricht dies etwa 1050 l Wasser. Bei 12 l / Kasten + 1 kg für Kasten und Flaschen sind das immerhin rund 81 Kästen Wasser!!

So viel Mineralwasser hat kaum jemand zu Hause :D und rumschleppen und stapeln will ich's auch nicht. Zumal mein Bastelkeller dafür nicht hoch genug ist.

Wenn ich die gleiche Fläche in einer Form baue und auf 0,15 bar abs. (-0,85 bar) absauge sind es schon 8,5m Wassersäule = 2800 l Wasser = 215 Kästen Wasser :D

Bist Du schon mal im Schwimmbad auf 3,5 m getaucht? Gibt's ja in fast jedem Schwimmbad. Was haben Deine Ohren dazu gesagt? *Piep*

Wenn wir also ein paar Kästen Bier, Mineralwasser oder ähnliches auf unsere Flächen stellen, dann ist das nur eine verschwindend kleine Kraft. Vergleichbar dem Tauchen im Babybecken :)

cu
Markus
 
Hallo Michael,

vielleicht ist Dir dieses etwas hilfreich:

d30a0.jpg
d30a3.jpg
d30a7.jpg


Beschreibun findest Du hier: http://www.aero-hg.de/D-30.html
 
Übrigens bleibe ich bei der vor 1978 allgemein geltenden Druckangabe in Kg/cm², zumal die Abweichungen, zwar ungleich auf der Erde, aber so minimal sind, sodass sie nicht ins Gewicht fallen, aber für die meisten Modellflieger besser verständlich ist.
Ich presse, wie auch auf meiner HP beschrieben, kurzzeitig mit etwa 0,5...0,6 Atü (auch ein alter Ausdruck, steht aber auf meinen Manometern noch drauf) und gehe dann auf 0,3...0,2 herunter. Auch feuchte ich mitunter das Furnier minimal an, um ein reißen des Furniers bei starken Wölbungen zu vermeiden. So kann man auch leichte, sphärische gebogene Beplankungen sehr gut machen.
Das Anfeuchten des Furniers selbstverständlich auf der nicht einzustreichenden Harzklebeseite.
 

migru

User
Danke, Günther, für deine Hinweise und den Baubericht!

Habe mittlerweile jede Menge Berichte über Flächenbau durchgelesen und jeder Bericht hat wieder andere interessante Vorgehensweisen oder Varianten.

Ich werde mir nun eine Aquariumpumpe anschaffen, da eine solche Pumpe wohl ausreichend Unterdruck erzeugt und nebenbei nicht viel kostet.
 
migru schrieb:
Ich werde mir nun eine Aquariumpumpe anschaffen, da eine solche Pumpe wohl ausreichend Unterdruck erzeugt und nebenbei nicht viel kostet.

Tue dies nicht ! und kaufe eine vernünftige Pumpe... Geiz ist GEIEEELLLL :confused:
 

migru

User
@ Karim

Dachte mir schon, dass eine solche Antwort kommen würde. Meine Entscheidung hat aber nichts mit Geiz zu tun ;)
 
Hallo Karim, hallo Michael,

ich habe früher mit einem Kompressor aus einem Kühlschrank meinen Unterdruck gemacht. Diese Aggregate aus den Kühlschrängen haben wie eine Membranpumpe aus der Aquaristik auch eine Membranpumpe, die allerdings Metallblattventile hat und bis 0.95 Bar ziehen. Nur die Menge/Zeit ist etwas gering. Ich habe sogar mit einem Speicher (Propangasbehälter) bis auf 15 Bar gedrückt und durch einen Druckminderer auf 0.8 etwa mit einem kleinen Spritzpistole lackiert. Ein Kühlaggregat würde Dir gar nichts kosten. Ein Tipp: Du solltest die Flüssigkeit zur Kühlung und Schmierung im Aggregatgehäuse belassen, nur darfst Du dann es nicht kippen, dass sie ausläuft. Auch kann man einen sehr langen Schlauch als Speicher verwenden, was ich auch schon gemacht habe.
 

Silver

User gesperrt
Hi Migru

Ich sag nur zwei Dumme ein Gedanke!!! Was willste denn noch mehr :)
Die Pumpe ist das ah und oh deiner ganzen Flächenherstellung.

Grüsse
 

Chrima

User
Hallo
Ist ein sehr informativer Thread, welcher auch mir Mut macht einmal so eine Vakuum-Presse zu basteln. :)
Nur die verschiedenen Druckangaben, wie 0.2 Unterdruck (?), oder -0.2 bar oder eben 0.8bar fand ich allerdings eher verwirrend und nicht gerade technisch.
Danke und Grüsse
Christian
 
Hi Chrima,

wenn's technisch sein soll, dann sind alle negativen Druckangaben als Unfug abzutun. Druck kann nicht negativ sein. Bei 0 bar ist ende, kleiner geht physikalisch nicht.

Im allgemeinen Sprachgebrauch redet man dann aber doch von negativem Druck wenn die Differenz zum Umgebungsdruck angegeben wird.

cu
Markus

*KlugscheißermodusAn*
Mit technischen Angaben sind auch viele unglücklich die da gerne von Stundenkilometern reden (korrekt sind's Kilometer pro Stunde)
*KlugscheißermodusAus*
 

geko

User
Ich habe den Eindruck, daß einige, die hier schreiben, nicht die Leistungsfähigkeit einer "Kühlschrankpumpe" kennen.
Für so eine simple Aufgabe wie den Unterdruck zum Pressen von Tragflächen ist sie fast zu Schade :D

Wer sich genauer über die Pumpe informieren möchte, sollte in einem alten AEG-Hilfsbuch (Stadtbücherei z.B.) nachschauen.

Ich habe lange Zeit eine derartige Pumpe zum Spritzen (5 bar/ atü) benutzt (mit 25ltr Kessel), bis sie mir dann gestohlen wurde!

Gruß geko
 

Chrima

User
geko schrieb:
Ich habe den Eindruck, daß einige, die hier schreiben, nicht die Leistungsfähigkeit einer "Kühlschrankpumpe" kennen.
Hallo
Doch, wenn ich das richtig verstanden habe, muss man ja nun also nur von Atmosphärendruck 1 bar auf 0.75bar runter (für Baustyro), das sollte ja schon zu schaffen sein !

@ Markus; Danke so leuchtets ein ! :)

Gruss
Christian
 
Der "blöde" Kühlschrankkompressor für 0,-€ vom Sperrmüll leistet noch erheblich mehr als diese 0,75 bis 0,8 bar abs.. Der schafft auch ganz locker die 0,2 bar abs. (-0,8bar) die wir beim Absaugen in einer Form benutzen können. Styrokerne mutieren da, wie oben erwähnt, längst zur ebenen Platte.

Ihr dürft nur das Kältemittel nicht einfach so in die Umwelt ablassen. Das Zeug ist extrem giftig. Ich hab meinen bekommen, weil die Frau eines Kollegen ihren Tiefkühlschrank mit 'nem Stechbeitel abtauen wollte, sie hat damit in den Verdampfer gestochen :D und weil sicher Fragen kommen: Ja, sie ist blond :D :D :D :D

cu
Markus
 
Hallo allerseits
bin auch sehr interssiert an dem Thema. Meinen ersten Flügel hab ich nicht fertiggebaut... an der Endleiste hat sich die Beplankung wiedergelöst.
Wahrscheinlich bekommt man mit Platte und Pflastersteinen keine gleichmässige Pressung hin.
Meine Frage zum Vakuum: Kommen die Kerne mit den Negativformen in den Sack, oder nur der beplankte Kern?
Gruss Stefan
 

Silver

User gesperrt
Hi Stefan.

Also das ist ne gute Frage. Ich kenne Leute die machen die Lagen und die Inserts in den Kern ohne dabei die Negativformen mit in den Sack zu integrieren. Funktioniert genauso, nur dass der Kern im Sack, dann zum Ausrichten in die Negativformen gelegt wird. Die Beplankungen werden dann ganz am Schluss beidseitig aufgebracht, diesmal aber mit den Negativformen im Sack. Ich würde jedoch davon Abstand nehmen. Die für mich beste Vorgehensweise ist es erst die Untere Belplankung mit Ihren Lagen auf die untere Seite des Kerns zu pressen (untere Negativform). Danach kann man entweder mit dem Skalpell oder individualisierten Styroschneidewerkzeugen die Flächenkerne ausschneiden. Davor zeichnet man sich natürlich alles an. Nun kann man Holm, Flächenaufhängung, Querruder und Wölbklappe (verkastet) und sogar die Servos einbringen wenn man will und die obere Beplankung mit den Lagen auf den Kern harzen. An der Nasenleiste mache ich inwischen gute 4-5 mm vom Kern weg. Da kommen dann später bervor ich den oberen Beeplankunksteil draufharze Kohlerowings rein. Bocksteife Nasenleiste mit hoher Profilgenauhigkeit. Das ist bei vielen Profilen sehr wichtig :cool:

Zum Thema Pumpe. Also das man jetzt verwirrt wird wegen 0,2 oder -0,2...
Wichtig ist doch nur was der Manometer anzeigt und da ist dann eigentlich alles klar. Wer sich nen alten Kühlschrankkompressor zulegen will braucht garnicht erst lange suchen. Man wird fast überall abgeblockt und stehen gelassen, da die ganzen Leute Angst wegen Umweltbestimmungen haben. Das Lustige ist aber, dass fast jeder Schrotthändler die Dinger immer noch im Hinterhof unsachgemäss rausrumpft. Als ich das letze mal bei unserem Schrottplatz war wurde ich gleich wieder abgewimmelt. Als ich dann sagte, dass er mal nen Gang zurückschrauben sollte, da ich die Dinger schonmal hier geholt habe und Sie hinterm Haus schon liegen sah, hat er mich dann welche einpacken lassen. Drei Stück habe ich für 20,00 € bekommen. Ich wusste ja nicht ob die alle gehen :cool:

Grüsse
 
M.Schloter schrieb:
Ihr dürft nur das Kältemittel nicht einfach so in die Umwelt ablassen. Das Zeug ist extrem giftig.
Nicht ablassen, ja. Giftig, nein. Sind (zumindest bei den älteren Modellen) fluorierte Kohlenwasserstoffe (Freon). Das Zeug wurde früher als Treibmittel in Sprühdosen verwendet. (hätte man wohl kaum gemacht, wenns giftig wäre.) Ist heute wegen der kränkelnden Ozonschicht verpönt. Und ein Kühlschrank hat schätzungsweise einige hundert Gramm davon intus, das sollte man schon nicht einfach in die Atmosphäre ablassen.

PS: Obwohl nicht blond, habe ich es beim Enteisen auch schon geschafft, den Wärmetauscher eines Uralt-Kühlschrankes, der mehr Reif als Kälte produziert hat, zu himmeln.
 
Okay okay, extrem "umweltgiftig"?

Google liefert u.a.:
Wie in den Basistexten von Einheit zwei gezeigt, haben FCKW sehr nützliche Eigenschaften für viele Anwendungen. Sie sind in keiner Weise giftig und sehr stabile Gase. In der Atmosphäre sind sie in zweierlei Weise von Bedeutung. Zum einen sind sie Treibhausgase mit einem sehr hohen Erderwärmungspotential (global warming potential GWP) und sie haben eine sehr lange Lebenszeit. Letztere bedingt, dass sie in der Troposphäre nicht abgebaut werden und langsam in die Stratosphäre transportiert werden. Wenngleich ihre Produktion wenige Jahre nach dem Montreal Protokoll von 1987 verboten wurde, dauert es noch lange, bis sie abgebaut sind.

Ist schon ein Grund, das Zeug unbedingt fachgerecht entsorgen zu lassen. Ich kann jedenfalls eine absichtliche Freisetzung nicht mit meinem (ohnehin schwachen) Umweltgewissen vereinbaren.

Abgesehen davon was die so zur Giftigkeit schreiben, inhallieren will ich's nicht. Asbest, Formaldehyd (und holländische Tomaten :D ) galten auch lange Jahre als völlig ungefährlich!

cu
Markus
 
schön,schön...
aber gings nicht ursprünglich um die Presskraft bei Styro Abchiflächen?
Silver: der Tip mit der Kohlenase hat was. Eigenlich wollte ich nach dem Beplanken eine Formleiste stumpf draufkleben und verschleifen.
Wenn ichs richtig verstandenhabe ziehe ich die Unterbeplankung biszur Nasenspitze hoch, dann entfern ich die 3-4mm Kernmaterial (das wird ein gepfrimel) ; leg den Roving ein und beplanke dann die Oberseite. Richtig?
Gibts zu dieser Methode vielleicht sogar noch einen Link?

Gruss Stefan
 

Silver

User gesperrt
Hi Stefan

So habe ich das zwar noch nie gemacht, sollte aber auch so gehen wie du es beschreibst. Ich nehme die Flächenkerne (Styroblock) vor dem Schneiden (wenn man schneiden lässt sollte man dies demjenigen mitteilen) und zeichne senkrechte Linien im Abstand von 1 cm zueinander aussen (da wo die Profilrippen angepinnt werden) an. Wenn der Flächenkern nun geschnitten ist, dann kann ich über die Linien den Kern eindeutige in der Negativform wieder richtig zuordnen (meiner Meinung nach super wichtig). Durch den Abbrand und die Profilmodifikation hinsichtlich der Beplankungsdicke, kann der Kern nicht mehr 100% in der Form zugeordnet werden. Wenn man jetzt 3-4 mm von der Nasenleiste wegschneidet, dann hat mans richtig schwer mit der Zuordnung. Jetzt die untere Beplankung ganz genau an der Nasenleiste zuschneiden und auf den Kern pressen. Wenn du alle weiteren Schritte beendet hast und die obere Beplankung aufbringen willst, dann die obere Beplankung auch genau an der Nasenleiste ablängen. Diese sollte aber nun einen Hauch kürzer sein, damit ein kleiner Spalt zwischen beiden Beplankungsteilen an der Nasenleiste vorkommt. Auf keinen Fall sollten sich die Beplankungsteile berühren und dadurch verdrücken! Die Rowings legst du nun ganz zum Schluss ein, bevor du die Formhälften in den Sack steckst. Wenn du die Formteile aufeinanderlegst, dann sollten durch den dünnen Spalt die Rowings nach aussen gedrückt werden. Wenn alles ausgehärtet ist, dann musst du nur noch den Rest der Rowings vorsichtig von der Nasenleiste abtrennen und verschleifen. Ich habe mit dieser Methode begonnen, da ein Profil an der Nasenleiste durch das Kastrieren (abschneiden der Profilnase) und Ankleben einer standartisierten Nase stark verändert werden kann (RG 15 z.B.).

Bei meiner Version muss man nicht auf der unteren Beplankung rumschneiden :p , also die Kuh von hinten aufgezogen.
 
Hallo,
zum Thema Kohlerovings in der Nasenleiste:
Das ist so ziemlich das unklügste, das man machen kann. Alle Vorteile, die Kohlefaser bietet, brauche ich genau in der Nasenleiste überhaupt nicht, im Gegenteil sie bringt hier nur Nachteile.Wesentlich besser und einfacher ist hier zum Bsp. nur eingedicktes Harz , den dann wird bei "Feindberührung" aufgrund der Sprödheit des reinen Harzes der Schaden nur auf die Stelle der Berührung begrenzt bleiben, wohingegen bei eingelegten Rovings die Nasenleiste so richtig schön der ganzen Länge eingedrückt wird und der Schaden wesentlich grösser wird.

Hangfritz
 
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