Tachauch,
Ja… man kann nicht umhinkommen Festzustellen, dass ARF nicht gleich ARF ist. Einige Hersteller nehmen dieses
ARF wohl etwas zu Wörtlich:
Almost Ready to Fly, heißt ja nicht unbedingt zwingend, dass es auch aus der Box fliegen muss. Da muss man Nacharbeiten, sonst ist das eine Eintagsfliege.
Bei solchen ARF ist der USER, der vom Modell
bau keine Ahnung hat, natürlich Stocksauer und schwer enttäuscht. Verständlich, zumal die Hobbykasse dann schnell die Weiße Flagge schwenkt, und der USER die Lust auf das Modellfliegen verliert. Grade Anfänger sollten sich daher wirklich erst bei den Kollegen auf dem Platz und im Netz „schlau“ machen und mit einem Modell anfangen, welches nun nicht grade das neuste auf dem Markt ist. Auch wenn das nicht dem entspricht was man unbedingt haben wollte.
Erfahrung wächst nicht an Bäumen, und Impfen lässt sich das auch nicht.
Hier mal meine Erfahrungen mit ARF aus meinem Hangar:
Pilot RC :
Meine 100cc Katana habe ich „gebraucht“ von einem Kollegen übernommen: Nach einer harten Notlandung in den Gramadulas (Dead-Stick = Motor aus) war der Rumpf in der Mitte durchgebrochen. Nach Begutachtung der Schäden habe ich die wieder aufgebaut und sie fliegt wieder einwandfrei: Denn Pilot hat so gut und so stabil gebaut, das sich das gelohnt hatte. Besser hätte das auch ein versierter Modellbauer nicht hinbekommen. (Ja, ich kann das beurteilen, baue ich ja seit 25 Jahren Modelle…)
Meine 30cc Yak musste 3 Mal wegen eines kaputten Vergasers Notlanden, bis der Fehler gefunden war. Auch hier: Jede Reparatur war lohnend, weil der Air Frame und Tragwerk auch durchdacht Konstruiert war. Leicht, aber doch Stabil.
Seagull:
Meine 30cc Percival Mew Gull fliegt sauber, die Verarbeitung (Klebestellen und das verwendete Material; Flügel und Rumpf) ist anständig.
Nur das Fahrwerk und die Fahrwerksaufnahmen sind ein echter Alptraum. Erst nach einigen notwendigen Umbaumaßnahmen kann man nun da drauf auch landen. Besser wäre aber ein komplett neues Fahrwerk. Es ist immer noch ein Spuruntreuer Lämmerschwanz.
Space Walker II:
Einwandfrei. Ist gut gebaut und fliegt gut.
Black Horse:
Wilga. Tja… Kein Anfänger ARF für den Verbrenner Betrieb. Rumpf und Flächen sind gut gebaut. Nur die Pass- Genauigkeit von Flächen und Höhenleitwerk könnte besser sein.
Das Fahrwerk… nun… zwei Stützstreben haben sich ab vibriert und die Streben im Cockpit auch. Zum Glück klebt der Kleber der die Windschutzscheibe nur grade gut genug damit sie nicht einfach so abfällt. Mit ein bisschen fummeln geht die nämlich doch ab und man kommt dann recht gut an diese Streben. Leider (?) sind die verschraubt, mit Hot-Glue verklebt und auch noch mit Balsa abgedeckt.
Überhaupt: Hot-Glue. Alle Einschlag- Muttern und auch wirklich
alle Schrauben sind damit gesichert. Lobenswert, wenn man die nicht rausfummeln muss.
Ich weis das so gut, weil ich ja meine neulich durch einen Mysteriösen 2.4GHz „Log-Out“ verloren habe. Ich konnte nach dem Crash wirklich fast überall reinschauen. Und beim „Leichen fleddern“ sowieso.
Übrigens: Wenn ich nicht grade ein Uralt- Holz Bausatz auf meiner Werkbank hätte, ich denke, ich hätte mir diese Wilga noch mal bestellt. Denn nun weis ich was man machen muss, um aus diesen ARF ein wirklich sehr schönes und auch ausgesprochen gut zu fliegendes Modell zu bekommen.
(Wer mehr wissen will: PM.)
Was ich persönlich an den meisten ARF Modellen nicht mag: Die Beigelegten „Kleinteile“. Das ist meist der (vor-) letzte Schund (außer bei Pilot RC) billigster Zulieferer.
50 ~80 % davon landen bei mir in meiner „Bibel- Box“ (= Suchet, so werdet ihr finden…
), weil ich auf gute Anlenkungen Wert lege. Und Reifen die auf Asphalt das Modell wie einen Hasen hoppeln lassen… nee, das muss nicht sein.
Falls der Weihnachtsmann grade mitliest
:
Ich wünsche mir…, die ARF wären etwas weniger ARF. Denn dann wären sie zwar gut gebaut und bespannt, aber die Cockpithaube, die Tragflächentipps (usw.) kann man auch selbst festkleben, so man das will.