Reparaturen an gebrauchte Graupner Pegasus III

Enno62

User
Liebe Mitforisten,
vor einem Jahr habe ich mir eine schon gebaute Pegasus III von Graupner gekauft.
Jetzt (erst) finde ich endlich Zeit, mich um notwendige Reparaturen zu kümmern.

Pegasus_20220821_091943.jpg

Bild 1

Eingebaut waren schon:
- 2x Motoren Graupner SPEED 700 Turbo / 9,6 Volt),
- 2x Graupner Wellenrohre mit jeweils 2-flügeligem Propeller 36 mm
- 2x Blei-Akkus 6V / 7,0 Ah (in Reihe geschaltet, sodass sich eine Betriebsspannung von 12 Volt ergibt),
- ein Servo für die Ansteuerung der beiden Ruder
- und die Elektrik für die Beleuchtung.
beim Boot dabei waren auch noch die Original Bauanleitung und Baupläne

Als Fahrtregler verwende ich einen Quicrun 880 brushed (Hobbywing).
Die Fernsteuerung ist eine Graupner MC-16 / 40 Mhz.

Die Pegasus III hat folgende (kleine) Macken, die ich beheben möchte:
1.) wellige Bordwand
2.) fehlende Stabilisierungsflossen
3.) vorbildgerechte Anordnung der RADAR-Anlage (mit Antrieb)

zu 1): wellige Bordwand begradigen

Pegasus_20230725_092312.jpg

Bild 2: Die rechte und linke Bordwand im hinteren Teil des Bootes "schlängelt" sich so dahin / ist wellig.

Deshalb meine Frage: Welche Möglichkeiten seht ihr wie man diesen (Schönheits-)fehler beheben kann? (Ich bitte um Vorschläge zu Material und Kleber.)


zu 2.) fehlende Stabilisierungsflossen
Ein weiterer Problemfall sind die Stabilisierungsflossen rechst und links am Rumpf ungefähr in der Mitte des Bootes .
Der Erbauer hatte die im Bauplan vorgesehenen originalen Flossen angebracht.
Eine der Flosse war nicht richtig mit dem Rumpf verklebt und wackelte hin und her. Durch die mangelhafte Verklebung der Halteschrauben drang dann auch Wasser in die Flosse (siehe Rostspuren) und auch durch die Bohrung in der Bordwand Leckwasser ins Bootsinnere ein.
Ich habe dann beide Flossen mit den Halteschrauben (3 mm) entfernt.
Für Probefahrten ohne die Stabilisierungsflossen habe ich die beiden Löcher im Rumpf von innen und außen vorerst mit Panzertape abgedichtet (hält bei den Probefahrten ohne Probleme).

Pegasus_20230726_113360.jpg

Bild 3: Die originalen Stablisierungsflossen werden aus zwei Halbschalen zusammengebaut.
Sie sind nicht wasserdicht, sind zu klobig und lassen sich schlecht am Rumpf befestigen.




Pegasus_20230725_094056.jpg

Bild 4:
Zur besseren Sichtbarkeit der beiden Bohrungen für die Befestigung der Stabilisierungsflossen habe ich zwei Schaschlikspieße in die Löcher gesteckt. Der Holzrahmen in der Mitte des Rumpfes ist die Halterung für den vorderen 6V-Fahrakku. Wie man gut erkennen kann, wurden die beiden Bohrungen nicht an der gleichen Position am Rumpf gebohrt. Die Bohrung (der Stab) rechts im Bild ist weiter nach vorne im Rumpf, als die linke Bohrung (oberer Bildrand zeigt zum Bug).


Die aus zwei Tiefziehteilen zu erstellenden Stabilisierungsflossen sind meiner Ansicht nach sehr klobig. Selbst bei genauer Durchsicht der Bauanleitung und der Baupläne lassen sich keine genauen Angaben darüber finden, auf welche Dicke die beiden Halbschalen zurecht geschnitten und geschliffen werden sollen.
Auch die Befestigung mit einer nur am Schraubenkopf eingeklebten 3 mm Schraube (mit Unterlegscheibe und 3mm Mutter an der Innenseite) am Rumpf finde ich keine so gute Lösung.


Pegasus_20230726_113359.jpg

Bild 5

Deshalb habe ich mir überlegt an Stelle der originalen (wenig eleganten) Stabilisierungsflossen zwei vergleichbar große Ruderblätter einzubauen (Bild 5)
Der Einbau / die Befestigung der beiden Ruderblätter rechts und links am Rumpf der Pegasus III soll mit den beiliegenden Führungsrohren erfolgen.
Meine Idee ist es, die beiden Führungsrohre ungekürzt einzubauen und auf einen (senkrecht) im Rumpf eingeklebten Querspant abzustützen.
Dazu wird das Profil des Querspants (Sperrholz, d = 3 - 4 mm) rechts und links entsprechend dem Winkel zu den beiden Führungsrohren zugesägt.
Die Position des Querspants und damit auch der beiden Bohrungen im Rumpf müssen dafür aber einige Zentimeter weiter nach hinten verlegt werden, hinter den Holzrahmen für den vorderen Fahrakku. (siehe Bild 4)

Ich habe zu dieser Art der Befestigung der neuen Stabilisierungsflossen folgende Fragen:
a) Können sich die Verschiebung der Stabilisierungsflossen um ca 4 bis 5 cm nach hinten nachteilig auf die Fahreigenschaften der Pegasus III auswirken?
Oder wird diese geringe Verschiebung der Stabilisierungsflossen keinen Einfluss auf die Fahreigenschaften der Pegasus III haben?

Es wäre schön, wenn sich zu dieser Frage Besitzer der Pegasus III mit Stabilisierungsflossen (oder anderer vergleichbarer RC-Boote) äußern würden.
b) Wie kann ich die bestehenden alten Bohrungen im Rumpf sicher verschließen? (mit welchem Material? / welchem Kleber?)


3.) vorbildgerechte Anordnung der RADAR-Anlage (mit Antrieb)
Der Erbauer hat die RADAR-Anlage auf dem Dach des Oberdecks befestigt. Laut Bauplan gehört das RADAR aber auf die untere Plattform des Antennenaufbaus.
Das möchte ich auch noch ändern. Die Drehung des RADAR-Balkens soll über eine dünne Achse von unterhalb erfolgen. Der Antrieb soll unter dem Dach des Oberdecks seinen Platz finden.
Meine Frage: Welchen Antrieb / Getriebemotor könnt ihr für eine vorbildgerechte langsame Drehung des Schiffsradars empfehlen?
Bitte macht Angaben zur Untersetzung und zur Betriebsspannung des Motors und zur tatsächlichen Arbeitsspannung des Motors.
Gibt es spezielle Regelungselektronik für diese Anwendung?



So dass waren für heute meine Fragen.
Ich freue mich auf eure Antworten!

Beste Grüße
von Enno
aus Braunschweig
 

jufi

User
Meine Frage: Welchen Antrieb / Getriebemotor könnt ihr für eine vorbildgerechte langsame Drehung des Schiffsradars empfehlen?
Bitte macht Angaben zur Untersetzung und zur Betriebsspannung des Motors und zur tatsächlichen Arbeitsspannung des Motors.
Gibt es spezielle Regelungselektronik für diese Anwendung?
Hierzu mal diesen Beitrag anschauen:
 

molalu

User
Hallo Enno,

ich versuche mal ein paar Antworten auf Deine vielen Fragen zusammenzustellen.

Fangen wir an mit den welligen Bordwänden an. Ein Problem, das bei dem dünnen ABS-Material und langer, falscher Lagerung häufig passiert.

Du kannst die Wellen rausbekommen, indem Du innenseitig 0,5 oder 0,6mm GFK-Platten passend zuschneidest - GFK und ABS mit 120er Schleifpapier aufrauhen und mit 40 Minuten Epoxid GFK und ABS gepresst verkleben. Das GFK läßt sich nach dem verkleben auch ohne Probleme innenseitig mit Kunststoffarbe (Revell) lackieren.

Zu den Stabilisatoren. Typisches Baukastenteil aus dieser Zeit. Ich würde die vorhandenen Teile eigentlich nur noch als Maßverlage verwenden und aus 5mm Sperrholz diese Stabilisatoren neu aufbauen. Das Maß ist simpel. Lediglich die Vorderkante in Fahrtrichtung rund schleifen und nach hinten (achtern) beidseitig spitz verjüngend schleifen. Die Form ist dann, glaube ich, vergleichbar mit einem NACA-Profil, wie es die Flieger an den Tragflächen verwenden.
Die Position der Stabilaisatoren kannst Du geringfügig nach vorne und/oder nach hinten verschieben, ohne das sich am Fahrverhalten Deiner Pegasaus etwas verändert. Wie es das Wort schon sagt - die Stabilisatoren verhelfen dem langen schmalen Rumpf zu einer fahrstabilen Lage im Wasser, ohnen das seitliche Kippneigungen auftreten.

Die alten Löcher im Rumpf verschließt Du ebenfalls mit 40 Minuten Epoxid. Außen am Rumpf ein stabiles Paketklebeband verwenden, um das Lock zu verschließen und von innen Epoxid auf das Loch träufeln. Das ABS zuvor mit 120er Scheifpapier anrauhen.

Für Dein Radar empfehle ich Dir diesen Getriebemotor:


Bei diesem Händler findest Du im übrigen fast alles zum Thema "Schiffsmodellbau".
 

andihubi

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Hatte auch einen echten Schrotthaufen im Netz erstanden,war viel Aufwand kann sich aber wieder sehen lassen.Bei solchen alten Schätzen lohnt sich die Arbeit.
 

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molalu

User
Ich mag so etwas - mache ich auch gerne - ebay-Schrott für schmales Geld kaufen und aufhübschen.

Tolles Arbeitsergebnis, gefällt mir ausgesprochen gut und ist besser wie das Original. Kannst Du etwas zu der verbauten Technik, also Antriebe und ggf. Sonderfunktionen sagen?
 

pefi

User
Hallo
Auch ich habe eine Pegasus in der Werft. Verbaut sind 2 6V Decaperm mit Getriebe. Schrauben 52,5X. Das ganze wiegt momentan knapp 8kg.
Ich hatte sie jetzt einmal im Wasser. Die Fahrleistung ist nicht berauschend. Meine Frage ist ob diese Antriebsvariante die Richtige für dieses Boot ist. Ich werde das Ganze jetzt mal etwas erleichtern und dann noch mals fahren. Hinter dem Seitenruderservo liegt auch noch so ca 1kg Blei.

IMG_20230822_211553466.jpgIMG_20230822_211559258.jpgIMG_20230822_211605477.jpg
 

molalu

User
Die Fahrleistung ist nicht berauschend. Meine Frage ist ob diese Antriebsvariante die Richtige für dieses Boot ist. I

Ich vermute mal, dass es sich um exakt den Antriebsstrang handelt, den Graupner in Kombination mit dem Baukasten empfohlen hat. Wenn dem so ist, dann ist in Deiner Pegasus die richtige Antriebsvariante verbaut. Ggf. kann man den schweren Bleiakku gegen 2 x 7,2V NiMH SUB-C Akkus austauschen.

Wenn Du allerdings aus der Pegausus ein Rennboot machen willst, dann solltest Du 2 komplett neue Antriebsstränge mit 2 x 2200kv Außenläufer an 2 x 3S und 2 x 50A Bl-Reglern verbauen.
 

khi

User
Hallo,
Im 94er Graupner Katalog werden schon 2 Speed 700 9,6V an vermutlich 6V vorgeschlagen.
Als Regler nur 20A pro Motor, daher die Vermutung, dass die Akkus parallel laufen sollen.
Die sollten schon mehr Leistung bereitstellen als die momentan verbauten Antriebe.

Gruß, Karl-Heinz
 

pefi

User
Hallo molalu
Ich will hier kein Rennboot daraus machen. Den Antriebsstrang habe ich bei Graupner als Vorschlag nicht gefunden. Meine Frage ist passen die Propeller zu diesem Set. Die Getriebe Version bringt wohl ca 3000 U/min auf die Schraube. Wenn ich dem Boot eine Geschwindigkeit von 6km/h zuordnen würde und unser See 600m lang ist müsste ich die Strecke in ca 6 min zurück legen wenn ich mich nicht irre. Davon bin ich aber weit entfernt.
Hallo Karl-Heinz
Auf die Idee mit dem Katalog hätte ich Dödel auch selber kommen können.🤷
 

zfang

User
Ich hab die zwei Decaperm mit Getriebe im Happy Hunter (Schlepper mit 1m Länge) mit normalen 60mm Schrauben. Dafür war das auch vorgesehen. Für einen Schlepper ein passender Antrieb, aber ich denke damit wirst Du nicht glücklich. X-Schrauben waren glaube ich (bin kein Bootfachmann) für hochdrehende Rennboote.
 
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