Rumpfhälften verkleben

Delion

User
Hi,
hab folgende Frage:
Viele Rümpfe haben das Seitenruder ja direkt am Rumpf ,zum Beispiel oft bei Kreuzleitwerken von F3X Geräten.Bisslang hab ich solche Rumpfformen noch nicht gehabt und konnte meine infachen Rümpfe immer mit einer überlappenden nass in nass Verbindung der beiden Rumpfhälften und anschließendem Aufblasen einen Balons in der Form einen guten Rumpf herstellen.Jetzt hab ich bei meinem nächsten Projekt aber einen Rumpf,wo das Seitenleitwerk direkt am Rumpf sitzt und mitlaminiert wird.Der komplette Rumpf soll in Sichtkohle!Das Problem liegt nun beim Seitenleitwerk,da wird ja eine überlappende Nass in nass Verbindung etwas schwer,da das Harz ja nirgends rausgepresst wird.Die Rumpfkeule etc. geht ja alles wie sonst auch.Beim Seitenleitwerk müsste man dann halt das überstehende Gewebe abschleifen.Das wäre bis jetzt noch alles Problemlos,aaaaaaber,beim Seitenleitwerk kommt der Ballon ja nicht in den kompletten Zwischenraum der Dämpfungsfläche inkl. Ruder und verpresst nicht alles!Ich laminiere ja an sich an Sichtkohle auch ohne Vakuum Luftblasenfrei.Aber es kommen manchmal eben doch immer wieder durch ganz kleine Luftblasen Schönheitsfehler rein.Man hat eben nie eine 100% garantie,dass alles Luftblasenfrei wird.Um den ganzen Rumpf also zu verpressen müsste ich beide Rumpfhälften Im Vakuum verpressen.Dann kann ich zwar beide Hälften nicht mehr nass in nass Verkleben,aber ich habe halt keine oder zumindest nur sehr winzigste Luftblasen drin.Zu dem hätte ich dann ja nicht nur am Seitenleitwerk,sondern über die komplette Naht überstehendes Gewebe,welches zu verschleifen ist.Oder schneidet ihr das noch nasse Laminat in der Form bündig zu Trennebene ab,so dass ihr da nicht mehr großartig verschleifen und nacharbeiten müsst?Welche Erfahrunden habt ihr mit den beiden Methoden gemacht und wie würdet ihr vorgehen?

mfg
Nils
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hallo Nils,

ich würde mit der http://www.rc-network.de/magazin/artikel_06/art_06-020/art_020-01.html Methode die Rumpfhälften fertigen und später über die Lasche beide Rümpfe verkleben. Bedenken, dass diese Klebeverbindung nicht hält, hätte ich keine. Der SRTL von Thomas Nothdurft wird ebenfalls so hergestellt - Vorteil : Einbauten wie Umlenkhebel, Halbspanten und sonstige Geschichten können können super vormontiert werden. Am Seitenleitwerk kann zusätzlich noch mit Mumpe geklebt werden.

Das gelierte Laminat lässt sich wunderbar mit einer Klinge, die gegen die Form geführt wird, abschneiden. Übrigends ist ein Vakuumlaminat in vielen Fällen wesentlich "pin hole´iger" als ein Handlaminat, da durch zu starke Unterdrücke das Harz ausgast oder einfach zu viel Harz ins Saugvlies bzw. Krepp-Papier gezogen wird und dadurch sehr, sehr trockene Laminate entstehen. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass Sichtlaminate mit optimalem Faservolumengehalt nicht mit porenfreier Oberfläche zu fertigen sind ( Nasslaminat vorausgesetzt / Autoklav kann ja jeder).

Das ist im Prinzip ähnlich wie mit "infiltrierten" Bauteilen - otimale Faservolumengehalte sind hierbei sicherlich nicht zu erzielen - aber eben sehr gleichmässige Laminatqualitäten. Die Oberfläche sieht dabei meistens auch sehr gut aus.


Stefan
 

FamZim

User
Hallo Nils

Im Leitwerksbereich kann man doch mehrere Ballons nebeneinander einlegen.
Die stützen sich seitlich ab wie Bienenwaben und füllen die ganze Seitenruderhöhe dann aus.
Haubtsache sie drücken sie nicht nach hinten raus.

Gruß Aloys.
 

Delion

User
Cool Danke,das mit den mehreren Luftballons in der Flosse gefällt mir irgendwie besser.Aber das andere funktioniert bestimmt auch prima!Gibt es eigentlich auch solche Luftballonkissen,die man in der Flosse aufbalsen könnte?

mfg
Nils
 

FamZim

User
Hallo Nils

Es gibt doch so Folienschweisgeräte für den Haushalt, damit kann man aus dünner Folie beliebige Bolons basteln die dann auch hoffendlich dicht sind.
Ich habe damit mal einen Solarheissluftbalon gemacht aus schwarzen und transparent-Folienstreifen etwa 3 m Durchmesser :)
Der muß auch noch irgendwo rumliegen.

Gruß Aloys.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hallo Aloys,

die Folie müsste natürlich gut dehnbar sein - ich denke nicht, dass Latex sich verschweissen lässt oder dass Polyesterfolie sich großartig dehnt - das Aufblasen (Ausdehnen) ist ja gerade der Trick.

Wenn Latex, z.B. Latex Gummituch von R&G, dann bitte mit CA kleben.

Ich habe noch Reststücke - bei Bedarf mach ich mal Klebeversuche


Stefan
 

FamZim

User
Hallo Stefan

Schon klar das mit Folie alles gut passen muß weil es wenig Dehnung gibt.
Dafür kann man aber auch ganz breite Tüten machen.
Dünne Abdekfolie zum Tapezieren gibt "schon" etwas nach!
Ich laminiere bis jetzt aber alles ohne Balons oder so, da meine Teile dafür nicht geeignet sind.
(Kabinenhauben; Motorhauben; Spinner)

Gruß Aloys.
 

dkeil

User
Hallo zusammen,

ich weiß, daß es in anderen Freds schon diskutiert wurde. Ich habe das Verkleben mit Modellierbalons (..ich glaube so heißen die Dinge wo man Figuren draus knoten kann) versucht und war anscheinend zu blöd dafür.

Jedenfalls war der Erfolg bescheiden. Entweder ist der Ballon schon in der Form geplatz oder vorne oder hinten aus der Form unkoordiniert herausgeqollen.

Ich verwende zum Aufblasen ein Airbrush Kompressor und in dem ballon ein Kunstoffrohr, so daß der Ballon "von hinten " aufgeblasen wird.

Vielleicht habt Ihr noch Tipps für mich.

Grüße aus der Rhön

Detlef
 

Delion

User
Hi,
mir ist noch eine sehr einfache Methode eingefallen,weiß aber nicht ob die was taugt:Ich saug die beiden Rumpfhälften Im Vakuum ab,danach zieh ich das Abreisgewebe ab und kleb an die Naht einen Gewebestreifen mit Sekundenkleber punktweise fest.Dann tränk ich das Gewebeband komplett mit Harz, leg einen langen Luftballon in den Rumpf und schließ die Form wie bei einer überlappenden Verklebung.Ich Pumpe ich den Ballon auf und das Gewebeband müsste sich dann doch eigentlich genau über die Naht legen.Nachdem das Harz dann Trocken ist den Rumpf entformen und den Luftballon rausnehmen.Was meint ihr dazu?

mfg
Nils
 

Martin Petrich

Moderator
Teammitglied
Moin Nils,

Wenn du eine halbwegs große Öffnung im Rumpf hast würde ich das mit dem Ballon lassen.
Geh sparsam mit dem Harz um, dann brauchst du nicht absaugen.
Wenn die Gewebelagen drin sind schneidest du beide Seiten bündig, so wie du es dir auch gedacht hast (geht mit einem scharfen Cuttermesser super; immer "aus der Form raus" schneiden). Dafür sollte das Laminat schon angeliert sein, aber noch nicht ausgehärtet. Meist so nach 1-2h je nach Temperatur und Härter.
Dann machst du, wie du ebenfalls gedacht hast, einen getränkten Gewebestreifen an die Nähte (Streifen für oben UND unten in eine Formenseite). Hinten beim Leitwerk nimmst du wie zur Verklebung von Flügeln etwas Mumpe, das wird halten.
Durch die Öffnung kannst du den Gewebestreifen mit einem Stab andrücken, falls er sich nicht von allein anlegt. Den streifen brauchst du eigentlich nicht mit Sekundenkleber fixieren, das angelierte Harz klebt ganz gut. Es gehört zwar etwas Übung dazu, wird aber sicher einfacher sein als mit Ballon und Absaugung etc. zu arbeiten.
Die Rümpfe werden so genauso stabil und nicht unbedingt schwerer, wenn du ordentlich arbeitest.
Gegen Luftblasen könnte Klarlack helfen.
Probiers mal aus, viel Erfolg
 

Delion

User
Danke,ich werd es erstmal ohne Vakuum ausprobieren.Ein Luftblasenfreies Laminat macht ja schließlich der Bastler und nicht das Vakuum.

mfg
Nils
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten