Rumpfreparatur Tomahawk Mistral

Nobs99

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Ich wollte auf einem 1m breiten Grasstreifen neben einem Feldweg landen. Kurz vor dem Aufsetzen hat ein höherer Grasbüschel den linken Flügel erwischt und den Segler auf den Weg geschleudert. Leider so unglücklich, dass der Rumpf hinten zu 90% durchgebrochen war und auch vorn ein Riss entstand. Da ist allerdings auch eine Sollbruchstelle vom Hersteller eingebaut. Die Cfk-Verstärkung innen endet da und es sind noch zwei Endlüftungslöcher an der Stelle drin. Kleine Anrisse gab es rechts und links von den Löchern schon lange.
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Wollte mich erst um eine Reparatur drücken und den Rumpf neu kaufen, aber der ist nicht mehr lieferbar. Also musste ich reparieren. Ich hatte so was vorher noch nie gemacht. Also erstmal hier im Forum recherchiert. Dann ging es an die Arbeit. Erstmal richten und die Risse wieder so gut es geht zusammen bringen. Dann mit Klebeband stabilisiert und den Rumpf auf Verwindung kontrolliert. Danach von innen so gut es ging mit 79gr-Gewebe die Stelle stabilisiert. Um die Ausrichtung während der Reparatur zu erhalten, habe ich den Rumpfbruch abschnittsweise behandelt. Erst die unteren Risse ausgeschliffen.
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Und dann auch laminiert. Mit 79gr-Glasgwebe. Ich hatte mir eine Papierschablone gemacht und die Gewebestücke ausgeschnitten. Immer ein bisschen kleiner werdend. Also zuerst die großen Stücke aufgelegt und dann die kleineren. Das soll die beste Methode sein. Wird auch bei den Manntragenden eingesetzt.
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Leider habe ich erst bei den nächsten Laminierarbeiten festgestellt, dass man die Stelle nach dem Laminieren einfach mit Frischhaltefolie umwickeln kann und dadurch abstehende Glasfasern verhindert werden. So sieht das erstmal nicht so gut aus. Auch habe ich gelernt, dass man alle Teile, die man gerade nicht bearbeitet, abdecken sollte. Irgendwo kommt sonst doch Harz dran.
Bei den weiteren Arbeiten war ich leider mit dem Fotos sehr sparsam.
Ich habe danach erst den Bruch oben ausgeschliffen und laminiert und dann die beiden Seiten.
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Nach dem Laminieren kam das Schleifen und Spachteln. Ich habe mir dafür passende Schleifklötze gedruckt. Und mit Naßschleifpapier geschliffen. Erst 80er fürs grobe, dann nach dem ersten Spachteln mit 120er, 240er und später bis auf 600er für die Lackiervorbereitung runter.
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Trotzdem hatte ich mit dem Schleifen recht große Probleme. Die groben Unebenheiten konnte man ja noch fühlen, aber irgendwann fühlte sich das eben an, aber nach dem Auftragen des Primers sah alles wieder katastrophal aus. Also wieder spachteln und schleifen. Und dann muss ich gestehen, hatte ich keine Geduld mehr (die Reparatur hat sich über fast 5 Wochen hingezogen und ich wollte wieder fliegen) und habe lackiert, obwohl mir klar war, dass das nicht so gut werden kann, wie ich es gerne gehabt hätte.
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Mit dem Lackierergebnis bin ich nicht sehr zufrieden. Natürlich hätte ich noch besser vorbereiten müssen, aber auch der Glanz vom Lack ist nicht überzeugend. Ich habe nun noch Polierpaste bestellt. Auch um den Farbnebel der Übergänge zum alten Lack aufzupolieren.
Nach der Reparatur habe ich den Schwerpunkt und die Einstellwinkeldifferenz kontrolliert und neu eingestellt.
Heute war wieder Erstflug. Allerdings musste ich einmal landen und den Akku um ca. 10 mm nach vorne ziehen. Dann flog er wieder einwandfrei und er kam mit einem leichten Bogen aus dem 45° Abwärtssturz wieder raus.
Im Winter werde ich wohl die Stellen noch mal angehen und das Endlosprogramm (Spachten - Schleifen - Primern - Spachteln - Schleifen... Lackieren) wiederholen.
 

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