Hallo zusammen,
heute abend möchte ich euch auch über ein paar Praxiserfahrungen mit dem IDS berichten.
Ich habe das System als "echtes" LDS gebaut, damit meine ich, dass die Hebellängen so gewählt wurden , dass nichts über die Flügelkontur hinausschaut.
Eingebaut habe ich es in einen 2,2m Hangflieger "Quickstep", den ich aus eigenen Formen bauen kann. Daher konnte ich das ganze System "unter Putz" in der offenen Schale einbauen was generell sehr komfortabel ist. Allerdings kann man so die Hebel(längen) am Ruder wirklich max. so dick bauen wie der Flügel an der Stelle dich ist (abzüglich der Schalendicke). Im Vergleich zum typischen F3X-ler sind aufgrund der kleineren Abmessungen die möglichen Hbellängen nochmal kleiner. Am QR so klein dass ich ernsthaft überlegt habe, das Ruderhorm nachträglich mit etwas Überstand zur Flügelschale einzubauen. Habe es dann doch unter Putz gemacht mit resultierend sehr kleinem Hebel und es als Bewährungsprobe für´s System so gemacht.
Die Bilder sollten ansonsten ziemlich selbsterklärend sein. Dazu noch in Schrift ein paar Details. Die Servos sind KST DS225 MG HV. Am QR wurde servoseitig die zweitkleinste Hebellänge aus dem Sortiment verwendet. Die allerkleinste wäre noch sinniger gewesen, erschien mir aufgund der sehr starken Ausnehmung aber fast etwas zu fiilgran. Im Nachhinein wohl eine unbegründete Sorge. Ich nutze so den Servoweg nur zu ca. 60%. Eigentlich schlecht aber erstens haben die Servos genug Kraftreserven bei der Flieger(klappen)größeund zweitens wieder mal das Motto Bewährungsprobe für die Anlenkungsqualität.
Negatives ist mir grundsätzlich, beim Einbau und in den ersten nun ca. 15 Flugstunden, nicht aufgefallen, alles funktioniert hervorragend. Die Anlenkungsqualität ist wirklich und trotz der sehr kleinen Hebellängen hervorragend. Nach allem was ich sagen kann ist nur das geringe und etwas streuende Servospiel auch an der Klappe fühlbar und das liegt zwischen fast 0mm an der Endleiste an der "besten" Klappe und etwas unter 1mm an der "schlechtesten Klappe". Auch die Steifigkeit der Anlenkung ist ziemlich gut. Das alles dürfte in der F3X-Größe nochmal besser sein dank längerer Ruderhebel. Rückstellgenauigkeit auch top. Die Ruderhörner (Drehpunkt) habe ich extrem dicht an der extra etwas dünn geschliffenen Schale eingebaut für max. Hebel im kleinen Flieger.
An der WK liegt der Drehpunkt am Ruder vor der Scharnierlinie, Gründe dafür sollten bekannt sein. Dadurch und weil es bei mir vielleicht einen Tick zuviel geworden ist dreht sich das direkt unter der Schale liegenden Ruderhorn bei WK-Ausschlag nach unten etwas aus der Flügelkontur heraus, dafür musste ich mit einer entsprechenden Ausfräsung der Oberschale noch etwas Platz schaffen.
Gespannt war ich auf die Anlenkungsqualität auch wegen der Kunststoffauslegung (im Gegensatz zu den teuren Vollalusystemen). Die Steifigkeit ist aber auch so wirklich top. Hervorragend einstellen ließ sich der manchmal schwierige Spagat zwischen Spielfreiheit(-armut) an den beiden Lagerpunkten und ausreichender Leichtgängigkeit derselben. Hier spielen die Kunststoffteile eher einen Vorteil aus. Die Bohrungen für die Achsen habe ich jeweils nochmal mit der passenden Bohrergröße sorgfältig nachgearbeitet. Da eine Bohrung in Kunststoff meist noch etwas wieder "zumacht" ließ sich so vorsichtig aber hervorragend eine passend stramme Führung der Achse einstellen. Mit einem Tropfen Öl im Lagerpunkt ist alles wirklich spielfrei und doch leichtgängig genug. Da habe ich bei den Alusystemen schon für meinen Geschmack zu stramme Passungen gesehen die mir Servo etc. zu sehr belasten würden. Eine axiale Sicherung der Achse habe ich nicht verwirklicht, ist wohl nicht vorgesehen und vmtl. auch nicht nötig. Die Zeit wird zeigen ob die Einschätzung richtig ist. Ansonsten könnte man auch einen Durchgang der Achse sehr stramm belassen und im anderen Teil leichtgängig genug ausarbeiten. Kam mir aber erst später die Idee....
Was ich weiterhin toll finde:
Das Preis-Leistungsverhältnis ist wirklich spitzenklasse.
Das Sortiment an gelieferten Teilen für verschiedene Varianten und gerade die 6 verschiedenen Hebellängen für´s Servo sind super und lassen eine sehr feinfühlige Anpassung an den Bauraum des Modells und die gewünschte Untersetzung zu. Man bekommt einen bekannt guten Servorahmen incl. Gegenlager, Gestänge, Servo- und Ruderhörner in mehreren Varianten und mit 6 verschiedenen Hebellängen! Umfassend ist da fast noch untertrieben.
Kritikpunkte habe ich aktuell keine. Gespannt bin ich auf die Langzeitstabilität der Kunststoffauslegung und ob auf Dauer irgendetwas ausschlägt.
Aufgrund der sehr positiven Erfahrungen werde ich das System jetzt auch mal als "Highend-Variante" mit einem MKS HBL 6625 in einem Highlander verbauen der auch Geschwindigkeiten noch jenseits der 350km/h fliegt und auch dann noch Ruderperformance und natürlich Flatterfreiheit bieten muss. Ich bin gespannt und ziemlich sicher, dass das top funktionieren wird, zumal hier die Hebellängen doch geünder sein werden im Gegensatz zum Quickstep.
Grundsätzlich kann der hier gezeigte Einbau auch nachträglich in einem gekauften Modell genau so umgesetzt werden. In der offenen Form ist es letzlich nur etwas einfacher, die Möglichkeiten haben die meisten natürlich nicht.
Abschließend noch ein Bild vom Quickstep.