GS-Flieger
User
Hallo Freunde von Susi,
ich hatte in meiner Lehrzeit vor ca. 37 Jahren meine erste Begegnung mit der Susi in der Form, dass ich vom Mann der damaligen Sekretärin einen Plan Lichtpausen konnte. Dieses schwarzgraue Etwas schlummerte nun all die Jahre in meinem Fundus. Vor ca. 2 Jahren fiel mir der Plan wieder in die Hände und ich hatte auch wieder einmal die Nase voll von Harz und anderem, lästigen Gefriemel. Der Entschluss stand, eine Susi neu zu bauen. Material und Profilbretter hatte ich alsbald auch besorgen können. Allerdings bot dann ein junger Mann aus dem Nachlass von seinem Opa hier im Forum zwei in würde gealterte Susis mit je einer neuen Kabinenhaube und Originalplan samt Pendelruderbauanleitung an. Ich konnte von den beiden noch das weiß lackierte Fliegerle für kleines Geld bekommen.
Mein Plan war, von dem rein optisch doch recht mitgenommenen und leicht müffelnden Exemplar lediglich die Kunststoffnase abzuschneiden und die Kabinenhaube zu verwenden.
Allerdings war bei näherem Hinsehen lediglich das Seitenleitwerk wegen seiner mehrfach gerissenen, waagerechten Holzmaserung zu überarbeiten , der Steckungskasten unter der Fläche zu optimieren, da er immer wieder beim Erstbesitzer wegen der kurzen Anbindung zum Flügel abgerissen war und aus diesem Grund von ihm mit Pattex elastisch angeklebt wurde. Der Rumpf war nie gebrochen und hatte innen noch die original-Teilenummernstempel des Baukastens eingeprägt. Die Flächenohren waren zwar geflickt und eine Flächenseite war verzogen. Aber im Grunde genommen war sie OK!
Kurzum mir tat die Susi leid und ich konnte sie nun nicht mehr brutal "Ausschlachten".
Ich begann also mit der Renovierung und habe die Schwachstellen Stück für Stück ausgemerzt.
Die neue Haube wollte ich für einen späteren Neubau noch im Original erhalten und habe sie daher erst einmal abgeformt. Die Susi hat nun eine GFK-Haube bekommen. Man möge mir das verzeihen.
Den Flügelverzug habe ich nach dem Anschleifen des Lacks angefeuchtet und mehrfach aufgespannt. Ein Teil des Verzugs ist allerdings noch geblieben.
Das Original-Höhenleitwerk ist aus robustem Balsa und leicht übergewichtig - aber eben original.
Die gröbsten Narben und Knitter habe ich etwas nachgearbeitet, jedoch nicht grundsätzlich entfernt, wie sie einfach zu einer Dame im besten Alter gehören.
Mit neuem Lack ist sie sicher kein Leichtgewicht. Da die Susi eine nette, aber kurze Stupsnase besitzt, wie sie für die schweren RC-Einbauten aus jener Zeit gepasst hatte,
wanderte ein 2000-er Eneloop samt etwas Blei in das dafür vorgesehene Tiefziehteil hinein. So lag die Susi nun bereits fast eine ganzes Jahr und wartete auf ihren ersten Ausflug ins Freie.
Vor ein Paar Wochen durfte sie nun tatsächlich mit zu unserem flachen Nordhang. Zuerst war mein F3J Modell an der Reihe. Nach ca. 2 Stunden eher emotionslosem Herumfliegen war ich eigentlich schon am Einpacken, als mich Susi dann aus dem Kofferraum anstrahlte.
Gegen Abend, als nur noch zwei Blaster der noch anwesenden Freunde flogen, durfte die Susi dann noch raus. Nach anfänglichen kurzen Trimmflügen mit Optimierung der Ruderausschläge und des Schwerpunkts schlug sie sich schon recht wacker in dem doch recht schwachen Hangaufwind. Bei den weiteren Feineinstellungen begeisterte mich die Susi von Flug zu Flug immer mehr. Als dann die beiden Freunde mit ihren Blaster die Heimreise antraten, waren Susi und ich alleine am Hang im Abendlicht im frisch duftendem Heu.
Der Wind frischte alsbald noch etwas auf und so bescherte mir und Susi noch einen absolut schönen Flug von über einer halben Stunde und ca. 100 Meter Starüberhöhung. Dabei war Susi für eine 2-Achser erstaunlich agil und gut zu steuern. Als sie dann gegen halb-acht abends sanft landete, hatte ich tatsächlich mein Herz an sie verloren. Dieses Erlebnis war an diesem Tag die Krönung und mein Grinsen war noch zu Hause in meinem Gesicht sehen.
Es ist erstaunlich, wie gut die genial einfache und preisgünstige Konstruktion von Wilfried Klinger auch noch nach heutigen Maßstäben fliegt, und wie viel Spaß man mit diesem kleinen Flieger für wenig Geld doch haben kann.
Ich hoffe ich konnte euch ein wenig von meinem schönen Erlebnis mit der kleinen Susi vermitteln.
Vielleich schlummert ja in eurem Keller auch noch eine kleine Susi, die darauf wartet, von euch wachgeküsst zu werden.
Ich bin gespannt auf eure Bilder und Erlebnisse.
Gruß, Jörg
ich hatte in meiner Lehrzeit vor ca. 37 Jahren meine erste Begegnung mit der Susi in der Form, dass ich vom Mann der damaligen Sekretärin einen Plan Lichtpausen konnte. Dieses schwarzgraue Etwas schlummerte nun all die Jahre in meinem Fundus. Vor ca. 2 Jahren fiel mir der Plan wieder in die Hände und ich hatte auch wieder einmal die Nase voll von Harz und anderem, lästigen Gefriemel. Der Entschluss stand, eine Susi neu zu bauen. Material und Profilbretter hatte ich alsbald auch besorgen können. Allerdings bot dann ein junger Mann aus dem Nachlass von seinem Opa hier im Forum zwei in würde gealterte Susis mit je einer neuen Kabinenhaube und Originalplan samt Pendelruderbauanleitung an. Ich konnte von den beiden noch das weiß lackierte Fliegerle für kleines Geld bekommen.
Mein Plan war, von dem rein optisch doch recht mitgenommenen und leicht müffelnden Exemplar lediglich die Kunststoffnase abzuschneiden und die Kabinenhaube zu verwenden.
Allerdings war bei näherem Hinsehen lediglich das Seitenleitwerk wegen seiner mehrfach gerissenen, waagerechten Holzmaserung zu überarbeiten , der Steckungskasten unter der Fläche zu optimieren, da er immer wieder beim Erstbesitzer wegen der kurzen Anbindung zum Flügel abgerissen war und aus diesem Grund von ihm mit Pattex elastisch angeklebt wurde. Der Rumpf war nie gebrochen und hatte innen noch die original-Teilenummernstempel des Baukastens eingeprägt. Die Flächenohren waren zwar geflickt und eine Flächenseite war verzogen. Aber im Grunde genommen war sie OK!
Kurzum mir tat die Susi leid und ich konnte sie nun nicht mehr brutal "Ausschlachten".
Ich begann also mit der Renovierung und habe die Schwachstellen Stück für Stück ausgemerzt.
Die neue Haube wollte ich für einen späteren Neubau noch im Original erhalten und habe sie daher erst einmal abgeformt. Die Susi hat nun eine GFK-Haube bekommen. Man möge mir das verzeihen.
Den Flügelverzug habe ich nach dem Anschleifen des Lacks angefeuchtet und mehrfach aufgespannt. Ein Teil des Verzugs ist allerdings noch geblieben.
Das Original-Höhenleitwerk ist aus robustem Balsa und leicht übergewichtig - aber eben original.
Die gröbsten Narben und Knitter habe ich etwas nachgearbeitet, jedoch nicht grundsätzlich entfernt, wie sie einfach zu einer Dame im besten Alter gehören.
Mit neuem Lack ist sie sicher kein Leichtgewicht. Da die Susi eine nette, aber kurze Stupsnase besitzt, wie sie für die schweren RC-Einbauten aus jener Zeit gepasst hatte,
wanderte ein 2000-er Eneloop samt etwas Blei in das dafür vorgesehene Tiefziehteil hinein. So lag die Susi nun bereits fast eine ganzes Jahr und wartete auf ihren ersten Ausflug ins Freie.
Vor ein Paar Wochen durfte sie nun tatsächlich mit zu unserem flachen Nordhang. Zuerst war mein F3J Modell an der Reihe. Nach ca. 2 Stunden eher emotionslosem Herumfliegen war ich eigentlich schon am Einpacken, als mich Susi dann aus dem Kofferraum anstrahlte.
Gegen Abend, als nur noch zwei Blaster der noch anwesenden Freunde flogen, durfte die Susi dann noch raus. Nach anfänglichen kurzen Trimmflügen mit Optimierung der Ruderausschläge und des Schwerpunkts schlug sie sich schon recht wacker in dem doch recht schwachen Hangaufwind. Bei den weiteren Feineinstellungen begeisterte mich die Susi von Flug zu Flug immer mehr. Als dann die beiden Freunde mit ihren Blaster die Heimreise antraten, waren Susi und ich alleine am Hang im Abendlicht im frisch duftendem Heu.
Der Wind frischte alsbald noch etwas auf und so bescherte mir und Susi noch einen absolut schönen Flug von über einer halben Stunde und ca. 100 Meter Starüberhöhung. Dabei war Susi für eine 2-Achser erstaunlich agil und gut zu steuern. Als sie dann gegen halb-acht abends sanft landete, hatte ich tatsächlich mein Herz an sie verloren. Dieses Erlebnis war an diesem Tag die Krönung und mein Grinsen war noch zu Hause in meinem Gesicht sehen.
Es ist erstaunlich, wie gut die genial einfache und preisgünstige Konstruktion von Wilfried Klinger auch noch nach heutigen Maßstäben fliegt, und wie viel Spaß man mit diesem kleinen Flieger für wenig Geld doch haben kann.
Ich hoffe ich konnte euch ein wenig von meinem schönen Erlebnis mit der kleinen Susi vermitteln.
Vielleich schlummert ja in eurem Keller auch noch eine kleine Susi, die darauf wartet, von euch wachgeküsst zu werden.
Ich bin gespannt auf eure Bilder und Erlebnisse.
Gruß, Jörg