Viel wichtiger als die Kamera, ist die Story, die du erzählen willst. Ein Flugzeug, was da so rumfliegt ist unglaublich langweilig für den Betrachter. Erfahrungsgemäss ist es deutlich angenehmer, hinterher etwas spannendes zusammen zu schneiden, wenn man sich vorher Gedanken macht. Überleg dir bei jeder Szene: Ist die auch für jemanden anderen interessant? Wie lange zeig ich die Szene. usw. Bei dem geringsten Zweifel, ob das wirklich spannend genug für das Video ist, ist die Chance groß, dass es das nicht ist. Die meisten Modellflugvideos sind grotten langweilig! Keinen interessiert die Startvorbereitung. Keinen interessiert die Zeit, die das Modell auf dem Platz steht und auf den Start wartet. Keinen interessiert die Platzrunde in 100m Höhe. Passiert nach dem Start nichts, interessiert wohl kaum einen, wie der Flieger ein paar Kurven fliegt. Interessant ist, wo es etwas zu sehen gibt. Ein schöner langsamer tiefer Vorbeiflug, wo man das schöne Modell erkennen kann. Schöne Starts und Landungen. Aber auch hier: Videos von startenden und landenen Pipers gibt es wie Sand am Meer.
Darum: überleg dir eine Story, die du darstellen willst und geh dann los filmen. Sammel wirklich viel Material. Ich musste feststellen, dass aus 10 Minuten fliegen am Ende vielleicht 10-20 Sekunden Material übrig blieben.
Dann kommt der Schnitt: Lange Szenen können schnell langweilig und unspannend sein. kurze Schnitte werden schnell hektisch. Lange Szenen wirken teils besser, wenn man mehrere Kamerawinkel hat um so die selbe Sache in einem Lauf aber mit unterschiedlichen Bildern zu zeigen. Ich finde schnitte, die zur Musik passen deutlich ansprechender, als welche, die beliebig geschnitten wurden.
Ich persönlich finde Videos mit 30 Sekunden Vorspann fürchterlich. Mal abgesehen davon, dass es immer das selbe in jedem Video ist, ist da meist nichts interessantes drin. Gutes Beispiel ist hier FliteTest. Die haben sehr schnell gelernt, ihren Vorspann zu kürzen. Witzig sind hier kurze schnitte zu entsprechender Musik. Vielleicht Vorspann-Elemente und Outtakes aus dem Videomaterial zu mischen. So wird auch der Vorspann spannend und teasert den User weiterzuschauen. Hier kann man kurze Ausschnitte aus der Vorbereitung nehmen usw.
Ich weiss, das ist viel Text und viele Anforderungen. Aber du fragtest, was man machen kann usw. Letztendlich musst du dich fragen: Will ich Erinnerungen für mich oder Unterhaltung für andere schaffen. Die eigenen Erinnerungen brauchen ja nur angeregt werden. Da reichen teils Bilder und es geht um Emotionen, die du schon in dir trägst. Einem Fremden musst du diese Emotionen entfachen. Dafür ist deutlich mehr Arbeit notwendig.
Oh, ganz wichtig: Für das eigene Wohl sollte man, wenn man möchte, dass die Videos von vielen gesehen wird, entweder die Kommentar-Funktion abschalten, oder aufhören diese zu lesen!