Hallo zusammen,
Ich habe heute mein neues Projekt eingeflogen: Einen Tomboy, aber motorisiert mit einem Gasparin G500T (Danke, Alex!).
Ich denke, zu dem Flugzeug an sich muss ich hier nichts schreiben. Für meine Verhältnisse ist das ja schon ein Großmodell. Der Bau aus dem Aeroplan-Bausatz war völlig unproblematisch. Höhen- und Seitenruder sind mit Schuckdraht und Gummibändern zur Rückstellung angelenkt, wie man es auch für F3K-Modelle macht. Ich wüsste auch gar nicht genau, wie man in den 60ern so eine Anlenkung gemacht hätte. Die Bespannung mit Seide ist mir nicht perfekt gelungen: Der Rumpf hat sich leicht verzogen und man sieht Schlieren im Lack. Ihr könnt ja mal meckern, was ich da nächstes Mal besser machen muss
Gebaut habe ich diesen Flieger wegen des Antriebs. Ich wollte ein alltagstaugliches Modell mit CO2-Motor für draußen haben. CO2-Motoren sind im Prinzip kleine Expansionsdampfmaschinen, nur dass als Arbeitsmedium Kohlenstoffdioxid verwendet wird. Das CO2 wird in flüssiger Form in einem kleine Aluminiumtank aufbewahrt. Getankt wird aus einem Sodastream-Zylinder mit Adapter. Auf dem Weg zum Motor verdampft das CO2 aus dem Tank, dabei werden Tank und Zuleitungen kalt. Im Zylinderkopf sitzt ein kleines Kugelventil, das vom Kolben am oberen Totpunkt geöffnet wird, um eine kleine Menge CO2 in den Zylinder zu geben. Diese verrichtet dann am Kolben die eigentliche Arbeit. (Umgangssprachlich werden diese Motoren manchmal Kohlensäuremotoren genannt. Streng genommen ist das Quatsch, denn Kohlensäure bildet Kohlenstoffdioxid nur in Verbindung mit Wasser. Säure können wir in unseren Motoren auch nicht gebrauchen. Es sei denn, jemand der nicht ich ist, möchte ein paar der interessanteren Raketentreibstoffe in einem Verbrennungsmotor ausprobieren...)
Da ein Abfluggewicht von knapp über 200g für CO2-Antriebe schon sehr viel ist, darf es gleich der größte mir bekannte Motor sein. Wie bei allen Gasparin-Motoren ist die Verarbeitung ganz hervorragend. Zusammen mit der Holzluftschraube und dem 20 cm^3 Tank wiegt der Motor ca. 60g. Bei diesem Boxermotor muss die Leistung für jeden der beiden Zylinder einzeln eingestellt werden. Wie bei allen Gasparinmotoren wird die Leistung eingestellt, indem der Zylinder etwas weiter in das Kurbelgehäuse hineingeschraubt wird. Dadurch bleibt das Kugelventil etwas länger geöffnet, wenn der Kolben den oberen Totpunkt passiert. Es scheint dem Motor jedoch nicht zu schaden, die Zylinder ungleichmäßig eingestellt zu haben. Nur die Leistung ist dann geringer. Für den Erstflug habe ich gut 3500 U/min eingestellt. Das müssten so ungefähr 10 W mechanische Leistung sein. Das sind so ca. 50 W/Kg. Dabei ist zu beachten, dass die Leistung nach kurzer Laufzeit abnimmt, sobald der Tank kalt wird und somit das verdampfte CO2 einen niedrigeren Druck hat. Dieser Effekt wird bei hoher Drehzahl stärker.
Der Erstflug selbst war erfolgreich. Ein paar Schritte gegen den Wind laufen um zu sehen, ob der Schwerpunkt passt und los gehts (Der Schwerpunkt passt immer, wenn ich das Modell selbst gebaut habe. Das hat man einfach im Gefühl, oder?). Dann Tanken, Motor anwerfen - uuuuund er läuft rückwärts. Das passiert leicht, wenn man beim Anwerfen zu vorsichtig ist und den oberen Totpunkt nicht komplett überwindet. Prinzipbedingt laufen CO2-Motoren in beide Richtungen gleich gut. Also warten bis der Tank leer ist und nochmal. Diesmal stimmt die Richtung. Sender greifen, werfen und das Flugzeug steigt problemlos mit ca. 1 m/s weg.
Nach gut 10 Sekunden geht die Leistung etwas zurück und ich kann gut eine Minute herumeiern.
Dann kommt das Flugzeug mit langsam laufendem Motor zur Landung herein. Die endete dann fast mit einem Kopfstand, der Platz ist dieses Jahr aus Gründen nicht ganz so gut gewalzt wie sonst.
Der Tank ist komplett vereist. Das bedeutet, dass die abgerufene Leistung höher ist, als es für diese Motor-Tank-Kombination bei dieser Lufttemperatur optimal wäre.
Trotzdem hatte ich Flüge mit 1:45 min gemessen - ein guter Anfang. Bei wärmerem Wetter und mit besser eingestellter Leistung ist sicherlich noch mehr drin.
Ich habe heute mein neues Projekt eingeflogen: Einen Tomboy, aber motorisiert mit einem Gasparin G500T (Danke, Alex!).
Ich denke, zu dem Flugzeug an sich muss ich hier nichts schreiben. Für meine Verhältnisse ist das ja schon ein Großmodell. Der Bau aus dem Aeroplan-Bausatz war völlig unproblematisch. Höhen- und Seitenruder sind mit Schuckdraht und Gummibändern zur Rückstellung angelenkt, wie man es auch für F3K-Modelle macht. Ich wüsste auch gar nicht genau, wie man in den 60ern so eine Anlenkung gemacht hätte. Die Bespannung mit Seide ist mir nicht perfekt gelungen: Der Rumpf hat sich leicht verzogen und man sieht Schlieren im Lack. Ihr könnt ja mal meckern, was ich da nächstes Mal besser machen muss
Gebaut habe ich diesen Flieger wegen des Antriebs. Ich wollte ein alltagstaugliches Modell mit CO2-Motor für draußen haben. CO2-Motoren sind im Prinzip kleine Expansionsdampfmaschinen, nur dass als Arbeitsmedium Kohlenstoffdioxid verwendet wird. Das CO2 wird in flüssiger Form in einem kleine Aluminiumtank aufbewahrt. Getankt wird aus einem Sodastream-Zylinder mit Adapter. Auf dem Weg zum Motor verdampft das CO2 aus dem Tank, dabei werden Tank und Zuleitungen kalt. Im Zylinderkopf sitzt ein kleines Kugelventil, das vom Kolben am oberen Totpunkt geöffnet wird, um eine kleine Menge CO2 in den Zylinder zu geben. Diese verrichtet dann am Kolben die eigentliche Arbeit. (Umgangssprachlich werden diese Motoren manchmal Kohlensäuremotoren genannt. Streng genommen ist das Quatsch, denn Kohlensäure bildet Kohlenstoffdioxid nur in Verbindung mit Wasser. Säure können wir in unseren Motoren auch nicht gebrauchen. Es sei denn, jemand der nicht ich ist, möchte ein paar der interessanteren Raketentreibstoffe in einem Verbrennungsmotor ausprobieren...)
Da ein Abfluggewicht von knapp über 200g für CO2-Antriebe schon sehr viel ist, darf es gleich der größte mir bekannte Motor sein. Wie bei allen Gasparin-Motoren ist die Verarbeitung ganz hervorragend. Zusammen mit der Holzluftschraube und dem 20 cm^3 Tank wiegt der Motor ca. 60g. Bei diesem Boxermotor muss die Leistung für jeden der beiden Zylinder einzeln eingestellt werden. Wie bei allen Gasparinmotoren wird die Leistung eingestellt, indem der Zylinder etwas weiter in das Kurbelgehäuse hineingeschraubt wird. Dadurch bleibt das Kugelventil etwas länger geöffnet, wenn der Kolben den oberen Totpunkt passiert. Es scheint dem Motor jedoch nicht zu schaden, die Zylinder ungleichmäßig eingestellt zu haben. Nur die Leistung ist dann geringer. Für den Erstflug habe ich gut 3500 U/min eingestellt. Das müssten so ungefähr 10 W mechanische Leistung sein. Das sind so ca. 50 W/Kg. Dabei ist zu beachten, dass die Leistung nach kurzer Laufzeit abnimmt, sobald der Tank kalt wird und somit das verdampfte CO2 einen niedrigeren Druck hat. Dieser Effekt wird bei hoher Drehzahl stärker.
Der Erstflug selbst war erfolgreich. Ein paar Schritte gegen den Wind laufen um zu sehen, ob der Schwerpunkt passt und los gehts (Der Schwerpunkt passt immer, wenn ich das Modell selbst gebaut habe. Das hat man einfach im Gefühl, oder?). Dann Tanken, Motor anwerfen - uuuuund er läuft rückwärts. Das passiert leicht, wenn man beim Anwerfen zu vorsichtig ist und den oberen Totpunkt nicht komplett überwindet. Prinzipbedingt laufen CO2-Motoren in beide Richtungen gleich gut. Also warten bis der Tank leer ist und nochmal. Diesmal stimmt die Richtung. Sender greifen, werfen und das Flugzeug steigt problemlos mit ca. 1 m/s weg.
Nach gut 10 Sekunden geht die Leistung etwas zurück und ich kann gut eine Minute herumeiern.
Dann kommt das Flugzeug mit langsam laufendem Motor zur Landung herein. Die endete dann fast mit einem Kopfstand, der Platz ist dieses Jahr aus Gründen nicht ganz so gut gewalzt wie sonst.
Der Tank ist komplett vereist. Das bedeutet, dass die abgerufene Leistung höher ist, als es für diese Motor-Tank-Kombination bei dieser Lufttemperatur optimal wäre.
Trotzdem hatte ich Flüge mit 1:45 min gemessen - ein guter Anfang. Bei wärmerem Wetter und mit besser eingestellter Leistung ist sicherlich noch mehr drin.