Hallo Bernd,
Vielen Dank für die Gelegenheit, mal wieder ein paar Minuten mit phantasievoller Gedankenarbeit zu verbringen. Nach den Fotos kamen da noch ein paar Gedanken:
Unter Wasser:
Das Plexiglasstück stört die Wasserströmung beim Umfließen der Kielvorderkante. Der gepfeilte Kiel ist in der originalform gar nicht schlecht, weil dadurch das Boot ausgeglichener wird. Bei Modifikationen müssen wir die Luv-/Leegierigkeit beachten.
Die Kielbombe kann natürlich noch ein wenig Refinement vertragen, speziell der hintere Knick und der Auslauf.
Über Wasser:
In Bezugnahme auf
http://www.berlinrc.de/Nahaufnahme.jpg wären ein paar Verbesserungen möglich:
- mehr Vorstagspannung durch mehr Achterstagspannung, wenn möglich
- weniger Twist durch mehr Niederholerspannung
- Unterliekstrecker leicht auffieren, die Segel sind unten zu flach
- Fockdirk montiert?
Vielleicht einfach mal ein paar Bilder von den IOMs ansehen, deren Trimm ist recht ausgefeilt. Die Bausatzsegel scheinen nicht die besten zu sein.
Verdrängung und Stabilität:
Mehr Verdrängung bedeutet auch mehr Widerstand, d.h. das Kielgewicht kann nicht unbegrenzt erhöht werden, nur um die großen Segel möglichst lange fahren zu können. Evtl. ist ein Schiff mit Original-Kiel und kleineren Segeln dann schneller.
Es läßt sich so etwas wie eine "maximale Auslegungswindstärke" einführen, bei der die folgenden Bedingungen herrschen
1. Krängung von 45°
2. ausgeglichenes Fahren bei leichter Luvgierigkeit.
Von Bedeutung ist, wann Bed.1 bei flachem Segeltrimm erreicht wird. Wenn zu früh, müssen wir tatsächlich die Stabilität erhöhen (scheint beim Originalentwurf der Fall zu sein)
Bed.2 läßt sich häufig durch geigneten Trimm erreichen, evtl. muß man die Segelgeometrie variieren.
Diese beiden Punkte sind nochmal ausgeführt, damit wir nicht den Fehler machen, bei 5 Windstärken die großen Segel fahren zu wollen oder daß wir uns beschweren, daß das Boot bei 60° Krängung total luvgierig ist.
Von daher gibt es viel Anlaß zu ausgiebigen Testfahrten
Bist Du denn zufrieden mit der jetzigen Stabilität? Gibt es ein Foto, von der jetzigen Schwimmlage? wäre auch interessant.
Daneben gibt es bestimmt noch eine Reihe von Maßnahmen, den Schwerpunkt weiter nach unten zu bringen (mehr Stab. bei gleicher Verdrängung, z.B. ganz neuer Kiel), da sind hier die Baupraktiker gefragt.
Schönen Gruß,
Niels