Welchen fertigen 3D-Drucker kaufen?

Heute hat mir der Lieferant mitgeteilt, dass es mindestens noch 2 weitere Wochen dauern wird bis er liefern kann, weil er angeblich die Motoren und Elektronik nicht bekommt. Na super.

Dann habe ich geschaut ob ich einen MendelMax von woanders schneller bekomme. Der österr. Shop hat ihn zwar als lieferbar aufgeführt, es geht aber den ganzen Tag keiner ans Telefon. Die sind vielleicht alle "patschert" wie wir in Österreich sagen.
 
Seit gestern ist mein 3D-Drucker - zumindest ein Teil davon - auf dem Weg zu mir. Wenn ich mit dem Zusammenbau beginne werde ich einen neuen Thread aufmachen und davon berichten, sofern Interesse daran besteht.
 
Hallo Gerhard,

Daumendrück, daß es noch heute oder spätestens morgen noch kommt ;)
Ich habe meinen Drucker am Mittwoch in betrieb genommen, das funktioniert auch schon einigermaßen, aber mit der Qualität der gedruckten Teile bin ich noch nicht zufrieden. Den ersten Layer kann ich beim fertigen Teil nach dem Abkühlen die äüßeren Bahnen bahn für Bahn vom fertigen Teil ab ziehen. Irgendwas scheint da mit den Temperaturen nicht zu stimmen... und überall diese "Stacheln" an den Teilen, wenn er die Kontur verlassen oder neu angefahren hat...
Nicht gefallen tut mir auch, daß die Düse beim verfahren von Druckstelle zu Druckstelle nicht angehoben wird (Wie ein Fräser, der wird ja auch ein paar mm aus dem Material rausgefahren, bevor man an der nächsten Stelle wieder eintaucht) - da rumpelt die Düse andauernd über die fertig gedruckten Stellen drüber - dem Teil wird das egal sein, aber auf Dauer tut das der Düse bzw. deren Befestigung sicher nicht gut...

Leider habe ich bei der Konstruktion meines Druckers etwas gepennt, so daß ich keine Langlöcher für dei Schrittmotoren X und Y gemacht habe - dadurch kann ich jetzt die Riemen nicht nachspannen. (die Riemen habe ich schon an den Befestigungspunkten so straff gezogen wie geht, aber das reicht noch nicht ganz... wackelt noch ganz schön rum bei Richtungswechseln...
 
Heute ist der Drucker gekommen, allerdings fehlen die Motoren und die Ramps-Elektronik. Lt. Fra. GRRF dauert das mind. 14 Tage, weil die Ware verspätet auf dem Schiff unterwegs ist.

Mechanisch habe ich den Drucker schon fast fertig gebaut, soweit es ohne die Motoren möglich war. Morgen kommt noch das beheizte Druckbett dran und dann kann ich das Ding in die Ecke stellen und warten.

Der Edelstahlrahmen ist übrigens eine Wucht. Viel steifer als die üblichen Rahmen aus Gewindestangen. Auch die Verbindungsteile sind von sehr guter Qualität. Diese sind gesintert und nicht gedruckt.
 
Hi Gerhard,

zu den Motoren - ich habe bei mir 4 Stück von denen verbaut: http://www.watterott.com/de/Schrittmotor-Unipolar/Bipolar-200-Steps/Rev-42x48mm-40V-1200mA-NEMA-17
die laufen schon sehr kräftig, obwohl ich die Pololus nur ganz wenig Strom eingestellt habe. (linksanschlag gedreht, wenn du dann so davorstehst, dass der Linksanschlag auf ca. 7 Uhr ist, dann hab ich sie auf 9:00 Uhr eingestellt.)

Hast du zu deinen Pololus auch Kühlkörper dazu bekommen? - falls nein, solltest dir bei Reichelt wirklich so ne kleinen Chipkühlkörper bestellen. die gibts in verschiedenen Höhen - Laut Einkaufslister der Gen7 waren 10mm hohe vorgesehen, aber die Klebefolie würde ganz sicher auch 20mm hohe halten und wenn du die Zwangsbelüftest, kannst du auch mit höheren Strömen fahren - ist eben ne Frage der Kühlung dann . die Pololus können wohl bis zu 2A bei guter Kühlung...
 
Kühlkörper sind dabei. Die werde ich aber nicht mit dem beiliegenden Pad, sondern mit Wärmeleitkleber verkleben. Ich habe mir ein Gehäuse für die Elektronik gefräst mit 2 Varianten von Deckeln. Variante 1 - 1 Lüfter, Variante 2 - 2 Lüfter. Damit sollten die Pololus und die Sicherung auf dem RAMPS optimal im Kühlstrom liegen. Das Gehäuse wird hinten am Edelstahlrahmen auf einer Holzplatte befestigt. Ist noch ein wenig schwer zu erkennen, aber die Lage wird so sein, dass die Lüfter on oben auf die elektronik blasen und die Schlitze seitlich sind.

comp_RAMPS Gehäuse.jpg
 
Windig ?

Windig ?

Hallo,

ich habe mir auch meine Drucker nach Mendelart selbst gefertigt, hier sieht man mal Version 1 (aus Holz gefertigt...) und Version 2 (mit Version 1) gefertigt. Nahezu alle Teile Elektronik und Mechnik wurden selbstgefertigt (auch die Extruder) - nach meinen Erfahrungen funktionieren meine Extruder inzwischen im Gegensatz zu manchen fertigen sehr zuverlässig :D

Anbei mal ein paar Bilder.

Wer sich dennoch etwas kaufen möchte, dem kann ich noch http://thefutureis3d.com/ empfehlen. Die Jungs betreiben eigene Entwicklungsarbeit, sind dennoch günstig und verwenden meinen 5D Patch für ReplicatorG :)

Version 1: https://vimeo.com/38112580
Version 2: siehe Fotos, hier habe ich noch kein Video gemacht...

Achja, man kann mit 3D Druckern nicht nur 3D Drucker bauen ... siehe auch hier http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/320968-Eigenbau-CNC-Roving-Wickelmaschine-YARwM
 

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Roland Schmitt

Vereinsmitglied
Ich verfolge das hier mit Interesse. Auf welcher Messe kann man sich denn informieren? Ich denke da an die Modelltech oder so, sind da euch bekannte Firmen vertreten?
 
Hallo und Tipp

Hallo und Tipp

Hallo RC-Network.de Forum,

das ist mein erster Post, weshalb ich mich kurz vorstellen möchte. Ich heisse Joscha Zeltner, bin Student und beschäftige mich in meiner Freizeit mit 3d Druckern (-> www.3dprinterkit.ch). Die ganze RC Welt kenne ich leider nur von meinem Bruder, ich habe jedoch gesehen, dass Bruchflieger auf meine Seite verwiesen hat und doch einige von euch den Weg auf die Seite gefunden haben. Da dachte ich mir, schaue ich doch einmal bei euch vorbei.

Wenn ihr Fragen bzgl. 3D Druckern habt, kann ich euch gerne weiterhelfen, da ich mich schon seit 2010 damit auseinandersetze und bereits 4 Maschinen gebaut habe.

Ich habe gesehen, dass das Interesse am Up!Mini hier gross ist. Ich habe ihn leider noch nie selber benutzt, aber ich denke es ist eine feine Maschine. Va. die Software und die einfache Handhabung sind Pluspunkte.
Falls ihr aber einen solchen kaufen wollt, empfehle ich, dass er direkt beim Hersteller erworben wird (http://www.pp3dp.com/), ist deutlich günstiger als bei den Resellern;-)

Beste Grüsse
Joscha
 
Nach meinen ersten Erfahrungen mit einem fertigen Drucker der Fa. GRRF habe ich mir nun noch einen Mendel90 selbst gebaut. Erstens kann ich nun besser beurteilen, was ich brauche und was beim einen oder anderen Konzept gut oder schlecht ist und zweitens da der Trend onehin zum Zweitdrucker geht.

comp_IMG_1736.jpg
 
Na, dann will ich auch mal meinen Senf dazu geben.
Ich habe mir den Makerbot 2x gegönnt.
Grund: Ich wollte zwei Materialien miteinander kombinieren (2 Extruder) und die volle Materialbandbreite - bestehend aus PLA und ABS - verarbeiten können (beheizter Tisch).
Das Gerät ist schnell aufgestellt und quasi sofort betriebsbereit.
Nach anfänglichen Fehlern meinerseits kamen dann auch brauchbare Teile raus.

Aber dann.
Nach den ersten paar Stunden Betrieb ging das Andrucken immer schlechter, dann gab es mitten im Druckvorgang Aussetzer am Extruder, zum Schluss ging nichts mehr.
Nach langem Laborieren und etlichen Stunden in Foren bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es nicht gut ist, wenn man eine Baugruppe, die Kunststoff aufschmelzen soll um Teile draus zu machen, aus Kunststoffteilen gemacht ist. Insbesondere, wenn sie mit starken Federn dauerbelastet ist.
Plastik + Federlast + Temperatur = Verzug.
Seit ich den meistbenutzten (rechten) Extruder aus Metallteilen neu aufgebaut habe, läuft die Kiste stabil, auch für große Bauteile, die etliche Stunden Druckzeit benötigen.

Und da kommen wir gleich zum nächsten Thema.
Der Makerbot hat ein Gestell aus Stahlprofilen.
Andere 3D-Drucker sind aus Sperrholz.
Zugluft ist beim 3D-Drucken äußerst störend und kann das ganze Werkstück verderben, also sollte die Kiste ringsrum zu sein, allenfalls gezielt belüftet, um die Innenraumtemperatur stabil zu halten.
Jetzt stellt Euch die Sperrholzkiste vor, die sich langsam erwärmt und dementsprechend austrockent.
Das kann der Maßhaltigkeit des Werkstücks nicht dienlich sein.
Und die Drucker, die aus Gewindestangen und Plastik-Verbindern zusammengeheimert sind, wackeln in der Gegend rum, dass man sich wundern muss, dass der Extruder seine Sollkontur überhaupt trifft (hab ich auf der Medtec bei den Profis am Messestand gesehen ... furchterregend).

Nächster Punkt:
Der Bautisch muss ja sehr genau einjustiert werden, damit das Werkstück über den gesamten Druckvorgang hin ordentlich drauf hält. Sonst kommt nur unförmiges Zeug bei raus.
Dazu muss der Tisch in sich eben sein und unter Temperaturwechsel bleiben.
Und seine Aufhängung sollte so stabil sein, dass man nicht jedes mal neu justieren muss.
Da hat der Makerbot deutliche Mängel. Die ganze bewegte Mechanik ist halt aus Plastik (bis auf die Führungsstangen und Buchsen). Das bleibt einfach nicht stabil stehen wie eine Eins, von der Wäremdehnung ganz abgesehen.

Was gut ist, ist das Programm für die Aufbereitung der Daten.
Einfach zu bedienen, und die Steuerung des Druckvorgangs scheint recht ausgereift zu sein. Wenn mal alles mechanisch stabil läuft, sind die Teile sehr ordentlich, die das Ding druckt.
Wie das bei anderen Druckern aussieht, kann ich nicht beurteilen.

Fazit:
Wer sich nicht einen fertigen Drucker leisten kann oder will, der sollte sich einen Bausatz kaufen und gleich ein paar Teile durch solide Metallkonstruktionen ersetzen. Das Gestell z.B. aus handelsüblichen Aluprofilen, wie man sie z.B. auch für Messestände nimmt.
Undbedingt die Extruder-Mechanik auf Standfestigkeit auch unter höherer Temperatur (bis 60°C) ansehen und ggf. gleich durch eine einfache Metallmechanik ersetzen ... man spart sich Stunden der Verzweiflung.
Wenn möglich den Bautsich aus einer Glasscheibe machen, die unten zunächst mit Kupferfolie (für Abschirmzwecke in der Elektronik üblich) beklebt wird, auf die dann erst die Heizfolie kommt. Das verteilt die Wärme recht gleichmäßig.
Und unten drunter natürlich gute Wärmedämmung.

Im Moment läuft mein Gerät ganz gut, aber die eine oder andere Verbesserung dieser Art kommt bestimmt noch dran.
 
So ähnlich sind auch meine Erfahrungen.
Eines der wichtigsten Bauteile ist das Hotend in Kombination mit dem Extruder. Da bin ich nach vielen positiven Meinungen in der reprap-Community auf das V3-Hotend von reprap-fab.org umgestiegen. Damit war ich in einer anderen Liga. Normalerweise druckt man so um die 40 - max. 60 mm/sec. Mit meinem neuen Hotend fahre ich Geschwindigkeiten von 120mm/s wenn es um "schöne" Teile mit Fokus auf die Oberfläche geht - also z.B. meine Pilotenköpfe - und bis zu 180mm/s bei normalen, "technischen" Teilen. Da gibt es kein Aussetzen, Blopping, ungleichmässige Förderung, usw.

Auch der Aufbau des Druckers, die Verteilung der zu bewegenden Massen, die Steifigkeit usw. muss dann natürlich passen um diese hohen Geschwindigkeiten zu erreichen. Viel lässt sich auch noch in der Firmware mit den Eisntellungen für Beschleunigungen, Jerk,... optimieren. Mein Mendel90 erfüllt meine Wünsche in allen Punkten.

Bei größeren Drucken ist eine Heizkammer ein Muß, will man vernünftige Teile ohne Risse bekommen.

Für optimale Druckergebnisse ist als weiterer Punkt die Software (Slicer, Host, Firmware) und deren Einstellungen extrem wichtig. Dort holt man dann die letzten Quäntchen heraus.

Einem Anfänger würde ich einen MendelMax oder einen Mendel90 empfehlen, weil die steifer als die üblichen Verdächtigen sind.

Ich beschäftige mich seit ca. 2 Monaten intensiv mit dem 3D-Druck und bin schön langsam dort wo ich mit der Qualität zufrieden sein kann.

comp_Buddha 03.jpg

comp_Kopf 200mm 003.jpg
 
Und weil wir ja hier im RC-Network-Forum sind, mal ein Beispiel, welchen Unfug man mit so einem Drucker anstellen kann.
Das ist die Luftführung einer kleinen Mirage III.
Das Innenleben besteht aus einem Laufrad eines Computerlüfters und einem Notebook-Festplattenmotor, der etwas zu Kräften gekommen ist.
 

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Wieder ein Schub Werbung für die 3D-Drucker-Branche:

Der Conrad möchte in Kürze auch mit einem Homeuser 3D-Drucker-Bausatz einsteigen. Metallrahmen, ähnlich dem RepRap, 20x20x20 cm Druckgröße.
Da Conrad-Produkte leicht zu bedienen sein müssen, darf man mit einem großen Bekanntheitsschub auch unter breiten Modellbauer-Schichten rechnen.
 
und kurze Zeit später kannst Du die Drucker dann günstig auf Ebay kaufen :D

Da werden Viele einsteigen und nach einigen Tagen/Wochen entnervt das Handtuch werfen. Die Hardware ist ein Teil, das Verstehen des Prozesses und das Beherrschen der Werkzeugkette mindestens genau so wichtig.
 
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