Na, dann will ich auch mal meinen Senf dazu geben.
Ich habe mir den Makerbot 2x gegönnt.
Grund: Ich wollte zwei Materialien miteinander kombinieren (2 Extruder) und die volle Materialbandbreite - bestehend aus PLA und ABS - verarbeiten können (beheizter Tisch).
Das Gerät ist schnell aufgestellt und quasi sofort betriebsbereit.
Nach anfänglichen Fehlern meinerseits kamen dann auch brauchbare Teile raus.
Aber dann.
Nach den ersten paar Stunden Betrieb ging das Andrucken immer schlechter, dann gab es mitten im Druckvorgang Aussetzer am Extruder, zum Schluss ging nichts mehr.
Nach langem Laborieren und etlichen Stunden in Foren bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es nicht gut ist, wenn man eine Baugruppe, die Kunststoff aufschmelzen soll um Teile draus zu machen, aus Kunststoffteilen gemacht ist. Insbesondere, wenn sie mit starken Federn dauerbelastet ist.
Plastik + Federlast + Temperatur = Verzug.
Seit ich den meistbenutzten (rechten) Extruder aus Metallteilen neu aufgebaut habe, läuft die Kiste stabil, auch für große Bauteile, die etliche Stunden Druckzeit benötigen.
Und da kommen wir gleich zum nächsten Thema.
Der Makerbot hat ein Gestell aus Stahlprofilen.
Andere 3D-Drucker sind aus Sperrholz.
Zugluft ist beim 3D-Drucken äußerst störend und kann das ganze Werkstück verderben, also sollte die Kiste ringsrum zu sein, allenfalls gezielt belüftet, um die Innenraumtemperatur stabil zu halten.
Jetzt stellt Euch die Sperrholzkiste vor, die sich langsam erwärmt und dementsprechend austrockent.
Das kann der Maßhaltigkeit des Werkstücks nicht dienlich sein.
Und die Drucker, die aus Gewindestangen und Plastik-Verbindern zusammengeheimert sind, wackeln in der Gegend rum, dass man sich wundern muss, dass der Extruder seine Sollkontur überhaupt trifft (hab ich auf der Medtec bei den Profis am Messestand gesehen ... furchterregend).
Nächster Punkt:
Der Bautisch muss ja sehr genau einjustiert werden, damit das Werkstück über den gesamten Druckvorgang hin ordentlich drauf hält. Sonst kommt nur unförmiges Zeug bei raus.
Dazu muss der Tisch in sich eben sein und unter Temperaturwechsel bleiben.
Und seine Aufhängung sollte so stabil sein, dass man nicht jedes mal neu justieren muss.
Da hat der Makerbot deutliche Mängel. Die ganze bewegte Mechanik ist halt aus Plastik (bis auf die Führungsstangen und Buchsen). Das bleibt einfach nicht stabil stehen wie eine Eins, von der Wäremdehnung ganz abgesehen.
Was gut ist, ist das Programm für die Aufbereitung der Daten.
Einfach zu bedienen, und die Steuerung des Druckvorgangs scheint recht ausgereift zu sein. Wenn mal alles mechanisch stabil läuft, sind die Teile sehr ordentlich, die das Ding druckt.
Wie das bei anderen Druckern aussieht, kann ich nicht beurteilen.
Fazit:
Wer sich nicht einen fertigen Drucker leisten kann oder will, der sollte sich einen Bausatz kaufen und gleich ein paar Teile durch solide Metallkonstruktionen ersetzen. Das Gestell z.B. aus handelsüblichen Aluprofilen, wie man sie z.B. auch für Messestände nimmt.
Undbedingt die Extruder-Mechanik auf Standfestigkeit auch unter höherer Temperatur (bis 60°C) ansehen und ggf. gleich durch eine einfache Metallmechanik ersetzen ... man spart sich Stunden der Verzweiflung.
Wenn möglich den Bautsich aus einer Glasscheibe machen, die unten zunächst mit Kupferfolie (für Abschirmzwecke in der Elektronik üblich) beklebt wird, auf die dann erst die Heizfolie kommt. Das verteilt die Wärme recht gleichmäßig.
Und unten drunter natürlich gute Wärmedämmung.
Im Moment läuft mein Gerät ganz gut, aber die eine oder andere Verbesserung dieser Art kommt bestimmt noch dran.