Wie NIMH-Akkus im Winter pflegen ????

[Harlekin]

Hi Leuts,
habe im Keller vier Packs 10-Zeller GP2200 NIMH für meinen Excel liegen.
Vor 8 Wochen bin ich das letzte mal geflogen und meine NIMH-Akkus lasse ich immer im Keller voll geladen liegen. NIMH-Akkus muss man immer voll geladen lagern, das weiß ich.
Nur fliege ich nicht im Winter und wenn die Akkus 4-5 Monate im keller liegen, entladen sich die Akkus bestimmt von alleine was die Lipos im Gegensatz nicht tun.
Wie sollte ich meine NIMH-Akkus am Besten pflegen ? Alle 14 Tage vielleicht mit 5 Ampere nachladen oder manchmal auch komplett entladen und am gleichen Tag mit nur 2 Ampere wieder aufladen ?
Wie handhabt Ihr das so und wer kann mir da einige Tipps zu geben ?
Möchte nicht in der nächsten Saison neue Packs kaufen, weil ich mich nicht um die Zellen gekümmert hatte.
Freue mich auf Eure Antworten.
Viele Grüße, Marcus.

 

[Tobi Schwf]

NIMH-Akkus muss man immer voll geladen lagern, das weiß ich.

Ich nicht

Die Gelehrten streiten sich, doch vom randvoll lagern ist man abgekommen.
Ich würde die Akkus 40-50% voll laden und kühl und trocken lagern (Keller).

Aber egal wie mans macht, es ist immer falsch, denn kaputt gehen die schneller als man pflegen kann

 

[Gast_3969]

Zumindest bei mir hat sich folgendes recht gut bewährt, Garantie kann natürlich keine übernommen werden.....

- nach dem letzten Betrieb sauber entladen
- formieren mit 1/10C
- dann einlagern
- ich messe alle vier wochen die Spannung der Einzelzellen nach
- fällt diese unter 1,1V/Zelle wird komplett entladen sofern diese noch in Balance sind. Sind grössere Unterschiede zu erkennen, wird Einzelzellenentladen.
- danach formieren.... usw.

Zum anstehenden erneuten Betrieb nach Lagerung,

- Entladung,
- formieren,
- Entladung,
- Schnelladung.

Ein Heidenaufwand, aber es bewährt sich bislang.
Zumindest zeigen die Lade/Entladekurven dazu keine grösseren Unterschiede untereinander, die auf einen gewissen Lagerdefekt hindeuten würden.

M.M. sollte mansich aber über eine vernünftige Lagerung weniger Sorgen machen wie über eine vernünftige Behandlung im normalen saisonalen Betrieb, aus meiner Erfahrung hereaus werden 90% der Zellen dabei geschädigt.

 

[HFK]

NiMH

NiMH

........als über eine vernünftige Behandlung im normalen saisonalen Betrieb, aus meiner Erfahrung hereaus werden 90% der Zellen dabei geschädigt.

Dominik, bist Du mal so nett das näher zu erläutern. Ich pflege mit UI bzw Schulze Schnellader (2 C max) aber trotzdem halten die Dinger nicht so lange wie die NiCd.

Gruß Hermann
Durch ziehen gewinnt man Höhe.....

 

[Gast_3969]

Hallo, kann ich gerne tun, wobei ich hauptsächlich die Gründe im alltäglichen Betrieb und den damit verbundenen Umgang meine.

So mit die meist auftretenden Fehler, die ich beobachten konnte sind mit Abstand:

- zu kalt betrieben
- unter Last unter 0,7V/Zelle
- zu tief entladen
- vorm nächsten Betrieb nicht abkühlen lassen / keine Ruhepause
- Automatikladevorgang


edit: ich lade mit 30mV/Zelle dP, und entlade auf 0,8V/Zelle ....
Ladevorgang mit Konstantstrom 5A bei 2200er

 

[seagull1]

Mein Überwintern

Mein Überwintern

Hallo,

ich bin ein eher passiver aber dennoch mehr oder weniger täglicher Leser dieses Forums. Ich habe mit Interesse die für mich z.T. kontroversen Diskussionen über das Überwintern von NiMh-Accus verfolgt und habe daraus für mich meine „very“ persönliche Methode beschlossen die ich hiermit vorstellen möchte.

- Der Accu wird generell nach jedem Einsatz auf 0.9 V / Zelle entladen. Danach wird der Accu an einen „Conditioner“ angeschlossen der die Zellenspannung auf einem Niveau von 1.26 V +/- 0.1 hält. D.h. ist die Zellenspannung kleiner 1.56 V wird der Ladestrom von ca. 100 mA eingeschaltet. Steigt die Zellenspannung über 1.76 V Zelle wird dieser wieder ausgeschaltet.

- Nach der Überwinterung wird der Accu einmal neu formiert und dann dem regulären Flugbetrieb zugeführt.

Ich habe das diese Methode auf zwei GP 3300 über den letzen Winter angewendet. Bedingt durch das schlechter Wetter in dieser Saison kam nur einer der beiden Accus zum Einsatz (ich fliege selbstverständlich weitere NiCds und LiPos). Nach dem ersten Formieren war ich erschrocken dass die eingeladene Kapazität kleiner war als im Herbst zuvor, aber dennoch der Spezifikation entsprach. Der Vergleich der Ladekurven zeigte dass der Peak im Frühling akzentuierter war, d.h. die Zellen wohl alle auf dem gleichen Niveau waren. Im weiteren nicht intensiven Flugbetrieb konnte ich keine qualitative Verschlechterung feststellen.
Der 2. Accu wurde in dieser Saison nicht benutzt und hängt bewusst immer noch am Conditioner.

Diese für mich positiven Erfahrungen haben mich bewogen, zwei weitere Accus meines Standard-Fliegers per Conditioner zu überwintern. Ich bin selbst gespannt (und in der Hoffnung auf eine bessere Saison) wie sich meine 4 Accus im Frühjahr benehmen. Falls Interesse besteht werde ich weiteres berichten.

Gruss
Seagull1

 

[Tobi Schwf]

Und da sach noch einer Lipo's wären kompliziert in der Handhabung

 

[Alt-F4]

...

EDIT: Genau das habe ich auch gerade gedacht.

 

[Gast_3969]

Und da sach noch einer Lipo's wären kompliziert in der Handhabung

NiMh sind extrem in der Pflegebedürftigkeit, wenn man in den entsprechenden Leistungsbereichen hantiert.

 

[HFK]

@Dominik, Danke. Ich entlade bis 1V/Zelle (UI) den Empf. Akku, Flugakku im Betrieb geschätzt 0,8V. Interessant Deine Meinung zu Automatikladen, Schulze sagt immer es geht, mache ich aber nicht (mehr).
@ Seagall1, dann lagerst Du ja voll geladen, was lt. Retzbach (20 bis 30%) nicht so gut sein soll. Daran halte ich mich bisher. Aber wie schon andere immer wieder mal geschrieben haben sind die Lebenserwartungen geringer als bei NiCd: Hab mal 2 Tage vergessen den Regler von einem 1.600 NimH abzuziehen, da war dann die Kapaz. auf 1.200 runter. Jetzt über 2 Jahre später brach er dann innerhalb 3 oder 4 Flügen auf 900 zusammen. Hat insgesamt etwa 50 Ladungen.

Ich warte jetzt mal auf die neunen LiFePo.
Gruß Hermann

 

[seagull1]

Mein Überwintern (cont'd)

Mein Überwintern (cont'd)

Hallo Alle,

da ist mir doch glatt ein Schreibfehler unterlaufen. Der Conditioner hält die
Accuspannung zwischen 1.25 V und 1.27 V / Zelle.

@ HFK
Zuvoriges Entladen vorausgesetzt ist dann die eingelagerte Kapazität < 5 % des Nennkapazität, soweit meine Erfahrungen/Messungen.

Gruß
Seagull1

 

[Gast_3969]

Die Sache mit dem Automatikladen und den verschiedenen dP EInstellungen ist ziemlich tricky.

Genrell kann ich nur dazu raten immer zunächst ein paar mal in absolutem Beisein mit Temperaturcheck etc. zu laden, bevor man sowas sich selbst überlässt. Nicht zuletzt, wenn man eine "Wunschtemperatur" erreichen will, die in entsprechenden Stromregionen wichtig sein kann.

Automatikladen kann schnell Zellen vernichten, wenn keine Obergrenze definiert werden kann. Gerade aufgrund reduziertem INnenwiderstand gehen einige Lader sehr gerne mit 10A auf kleine Zellen los, die das mit überproportional steigendem Innendruck und damit schnellem abblasen von Elektrolyt quittieren. Automatik ja, aber nur, wenn man einen Maximalwert fest vorgeben kann. z.B. Automatikladen mit max. 4,5A oder ähnlich.
Die letzte wirklich ncoh als einigermassen robust einzuschätzende Zelle meinerseits war die GP3300. Darüber hinaus sollte man nur noch mit vorgegeben Kapazitätsgrenzen einladen bei zuvorigem Entladen. Alles andere war zumindest bei mir russisch Roulette.

Ähnliches gilt für den dP. Ich nutze wie bereits beschrieben 30mV/Zelle, aber nur, nachdem ich den Ladevorgang anfangs konsequent mitgemessen und gegengechekt habe, z.B. Spannung der Einzelzellen und Temperatur. Vorher habe ich mich darauf keinesfalls verlassen. Alles nur, weill ich mindestens 60°C haben wollte, aber nicht mehr als 75°C. Deswegen der Aufwand.

Die vorgegeben Werte beeinflussen auch die "gefühlte" Qualität einer Zelle. Eine 5mV dB Abschaltung setzt bei mir eindeutig zu früh ein, die Zellen sind viel zu kalt und leiden unter Last. Ebenfalls erscheint mir eine aufgrund mangelnder Messgenauigkeit konservativ gewählte 1V Abschaltung beim Entladen zu grob, da kaum die gewünschten 2200mAh erreicht werden.
Auch darf man ncht vergessen unter welchen Randbedingungen Hersteller diese Werte angeben.

Im grossen und ganzen ist es sehr komplex, und für den normalen Sonntagsflieger ziemlicher Mumpitz, lediglich die wichtigsten DInger sollte man sich fett hinter die Ohren schreiben, damit man wenigstens halbwegs Spass mit seinem Akku hat.