Hallo,
beruflich habe ich mit so ziemlich jedem System zu tun - von Mainframe bis AIX. Jedes System hat seine Berechtigung, Vorteile und Nachteile. Privat kommen eigentlich nur Linux, Windows und Mac OS in Frage.
Linux ist wohl mehr etwas für Spezialisten und Bastler. Es gibt zwar Distributionen, die schon sehr gut "vorgefertigt" sind, aber wehe, es funktioniert mal etwas nicht. Ich habe auch gelesen, daß die Benutzung von Linux im Heimbereich wieder rückläufig ist. Trotzdem wird es weiter existieren. In unzähliger embedded Hardware und in vielen vielen Rechenzentren als günstiges Server OS.
Windows ist Klasse als Client Betriebsystem in Firmen. Privat kommt man nicht drumherum, wenn man mit Firmendaten 100% kompatibel sein muß oder die neusten Games zocken will. Windows bracht aber auch viel Liebe und Zuwendung um es stabil zu halten. Auch die verwendete Hardware lädt ein zum Experimentieren. Dies kostet eine Menge Zeit, die Enthusiasten vielleicht gerne investieren, aber den, der einen Computern nicht als Selbstzweck sieht, nur aufhält.
Der Mac ist hauptsächlich für den Heimanwender gemacht. Alles ist aus einem Guß - von der Hardware über das Betriebsystem bis zur Software. Bei jedem Mac kommt iLife mit, eine Sammlung aufeinander abgestimmter Programme zum Verwalten von Fotos, Videos, Webseiten, Musik usw.. Ohne extra Treiber einzuspielen, kann man sofort seine Kamera anschließen und Fotos und Bilder (auch RAW!) importieren, verwalten, bearbeiten und im Internet zur Verfügung stellen. HD Video editieren in Echtzeit? Kein Problem mit einem halbwegs aktuellen iMac ohne extra Software. Die Kompatibilität mit Windows Dokumenten (Word, Excel, usw) bekommt man kostenlos hin mit OpenOffice. Kommt man um Windows nicht herum, kann man es in einer extra Partition installieren (BootCamp, geht auch im Nachhinein) oder in einer virtuellen Umgebung parallel laufen lassen (kostenlos: VirtualBox von SUN oder absolut perfekt aber nicht frei: VMWare Fusion).
Oft wird vergessen, von seinen Daten Backups zu machen. Gerade wenn man seine gesamten Fotos, Filme usw. nur noch auf Platte hat, sollte man sich Gedanken darüber machen. Das ist bei Windows und Linux eine echte Herausforderung. Beim Mac ist TimeMachine integriert. Einfach eine USB- oder Firewiredisk anstecken (oder noch nobler über WiFi mit TimeCapsule), zwei Clicks und man braucht sich nie mehr Sorgen darüber zu machen.
Das Mac OS basiert auf BSD Unix und ist heute schon zu 95% 64-bittig und wird bis Mitte dieses Jahres 100% 64 Bit sein (Snow Leopard). Damit ist es fit für die Zukunft. Man denke nur an die Versionsvielfalt von Windows, die Treiberprobleme bei Windows 64Bit, die sinnlose Installation von 4GB Hauptspeicher in Windows XP usw..
Der Mac hat auch von Haus aus eine komplette Entwicklungsumgebung basierend auf Objective C integriert. Also wer etwas programieren möchte, kann sofort anfangen.
Es gibt tausende Mac Programme (Freeware und kommerziell) und auch gute deutsche Mac-Foren. Da sollte für jeden etwas zu finden sein.
ABER: Der Mac ist nichts für Gamer und Bastler, die die neusten Grafikkarten brauchen.
Vielleicht ist ein Mac etwas teurer als ein Windows PC, dafür stimmt die Qualität (ein iMac hat z. B. keine Lüftergeräusche oder dergleichen) und man hat immer das Gefühl, daß sich die Entwickler bei jeder Kleinigkeit von Hardware oder Software etwas gedacht haben und das gibt einem einfach ein gutes Gefühl.
Also ihr merkt schon, für was ich privit plädiere. Aber ich bin auch froh, daß es andere Systeme gibt, denn damit verdiene ich meine Brötchen.
Gruß, Matthias