Fremde Modelle einfliegen / Haftungsfrage

Hallo zusammen,



ich habe mal eine ganz banale Frage: Heute kam ein Vereinskollege auf mich zu, der Anfänger ist. Er bat mich sein Modell einzufliegen. Nach kurzem Überlegen und vielen Bitten habe ich dann "Ja" gesagt und den Flieger mit seiner Funke in die Luft befördert. Getrimmt, eingeflogen usw. Hat alles prima geklappt und auch heile wieder sanft gelandet. Jetzt aber meine Frage: Was ist, wenn dies schiefgeht, ich also das Modell geschrottet hätte? Wer haftet / zahlt? Ich?


Vielen Dank für Eure Antworten!
 
Hi,

wie es rechtlich aussieht weiss ich nicht.
Würde aber VORHER ausmachen das das dem Besitzer sein Pech dann ist.
Alternativ steht es ihm ja frei seinen Flieger selbst einzufliegen.

Gruß
Tim
 
Hallo

also ich seh das so wenn im "normalen einfliegen" was passiert ist es das pech dessen der dir das modell zum einfliegen übergeben hat.
Sollte der einflieger über das normale einfliegen hinausgehen z. B. Rückenflug in 2-3 meter höhe und dann passiert was gehört es dem zu übermütigen einflieger.

Achtung ist keine Rechtliche Meinung sondern stellt meine ganz private Meinung dar
 

Ovzi

User
Hallo

Sollte der einflieger über das normale einfliegen hinausgehen z. B. Rückenflug in 2-3 meter höhe und dann passiert was gehört es dem zu übermütigen einflieger.

Hallo,

und was willste dann dagegen tun, bestimmt rechtliche Schritte einlegen und ihn verklagen, typisch deutsch.
Das Thema ansich ist eigentlich so was von sinnlos.
Klärt das doch im voraus, einfliegen gerne, aber auf eigene Verantwortung, und wenn dann noch ein Kollege danneben steht umso besser.

MfG Günter
 
Ich hab mal gehört.
Alles was mit F beginnt, soll man nicht verleihen.
Frau , Fahrzeug, Flugzeug, usw.
Kann große Probleme geben.:D

In diesem Sinne schöne Ostern.:cool:

Hatte auch mal so ein Fall.
War ein verstecker Baufehler, der beim Einflug zum Absturz führte.
War aber vorher geklärt, keine Garantie das es heil runterkommt.

Und noch was, man geht nicht zu einem Unbekannten zum Einfliegen.
Sondern zu Jemandem zu dem Vertrauen hat.

Gruß uli
 

Gast_39324

User gesperrt
I

Und noch was, man geht nicht zu einem Unbekannten zum Einfliegen.
Sondern zu Jemandem zu dem Vertrauen hat.

Gruß uli

Bingo

Ich habe auch meinen Flieger von einen ein fliegen lassen...den kenne ich gut und weiß das er fliegen kann.:)

Nur hat er gleich gesagt nur auf eigene Gefahr wenn was passiert...
Wenn ich den Flieger einem übergebe zum ein fliegen,dann über nehme ich die Verantwortung;)
 
Hallo,

i.a. ist das ganz einfach zu klären, man fragt seine Haftpflicht.
Die erzählt einem dann, dass sich aus Gefälligkeiten kein Schadensersatzanspruch ableiten lässt.

Bittet er Dich also seinen Flieger einzufliegen, kann er dich nicht belangen wenn der Flieger dabei zu Bruch geht.

Gehst Du jedoch hin und sagst, "Gib mal her, ich kann nicht mehr mit ansehen, wie Grotten schlecht der fliegt", dann kann er Dich belangen. Wobei Deine Haftpflicht vermutlich trotzdem fein raus ist, denn in den allermeisten Verträgen steht eine Klausel, die Schäden an geliehenen Gegenständen ausschließt. Das heißt Du zahlst in dem Fall selber.

Gruß
Werner
 

Nice

User
Und noch was, man geht nicht zu einem Unbekannten zum Einfliegen.
Sondern zu Jemandem zu dem Vertrauen hat.

Das ist nicht immer so.
Bei mir kam ein Fremder, den sollte ich sein Lift Off Rocket ein fliegen, weil sein Sender nicht wollte.
Da habe ich kurzer Hand mein Empfänger rein gemacht, eingestellt und 3 Flüge gemacht.

Ich sehe das so,
wenn einer zu mir kommt und fragt das ich sein Flieger ein fliegen soll, dann ist er sich schon im klaren, das es auch schief gehen kann.

Hier aber noch ein Nachtrag an die, die mal ein fremdes Modell fliegen wollen,
genau wie auch beim Auto erst schauen ob alles am Flieger ok ist, Reifendruck, Profil, Ölstand...:D
 
nun,wenn es hart auf hart kommt haftest du als Einflieger nach BGB. Nur wenn ihr vorher etwas anderes abmacht, also du sagst :Also ich hafte nicht und er sagt ok, dann ist das ein Haftungsausschluss
 
Haftungsfrage

Haftungsfrage

Hallo Tom,

da machst Du juristisch ein großes Fass auf, denn je weniger man vorher darüber spricht, desto mehr intrepretieren die Juristen hinterher hinein.

So gesehen ist es sicher für alle Beteiligten ratsam, beispielsweise zu vereinbaren:

Ich bin bereit Deinen Flieger einzufliegen, aber ich kann keinen Ersatz leisten, wenn etwas dabei schief geht.

In der Sache ist das ja völlig gerrechtfertigt, denn was weißt Du als "Testpilot", was für Fehler der Erbauer eingebaut hat.

Ich finde das Thema offen gesagt recht amüsant, weil ich selbst einen Testpiloten habe, aber über die Haftungsfrage haben wir nie ausdrücklich gesprochen. Unabhängig davon würde ich aber nie auf die Idee kommen, meinen Testpiloten mit einer Haftung zu überziehen - und das obwohl ich Jurist bin.

Andererseits weise ich regelmäßig seine unverschämten Honorarforderungen zurück,und verweise auf den Flugspaß, den er mit vernünftig gebauten Modellen gratis genießen darf.

Bei uns ist das Erstflug-Thema inzwischen aber Kult und ich werde 2 Stunden nach Erwerb eines Großseglers gefragt, wann denn endlich Erstflug sei...

In diesem Sinne viel Spaß bei künftigen Erstflügen als Testpilot.

Grüße

Joachim
 
Haftungsfrage

Haftungsfrage

Hallo Christian,

im Prinzip hast du Recht, aber im Prozess muss jede Partei die ihr günstigen Tatsachen beweisen. Im konkreten Fall bedeutet das, entweder muss ein Zeuge dabei sein, oder das Ganze wird schriftlich festgehalten.

Grüße

Joachim
 
Hallo !

Also ich hatte mal was ähnliches, damals kontne ich noch nich so gut fliegen, und Ein netter Vereinskollege ( ebenfalls ein Jugendlicher wie ich) hatte beim reinladen meines segler eine etwas härtere Landung ( Die auf nahmen für die flächensteckungen waren etwas rausgebrochen) Lässt sich bei manchen landungen ja nich vermeiden dass der segler räder schlägt. ( passiert mir heute auch ab und zu) Es war wirklich nich seine schuld, und ich hätte es auch selbst reparieren können, aber der Kollege war echt sehr nett und hat über nacht das kappute tiel mitgenommen, und reperiert! Vorher war nix abgesprochen, er hats mir einfach so angeboten!
Ich würde es genauso halten, wenn was kapput geht was ich einfach wieder richten kannw ürd ichs selbst reparieren, oder wennd as abgelehnt wird miene Hilfe anbieten beim Reperieren zu helfen .

Grüße

Andrej
 
Hi
möchte auch mal meinen Senf da zu tun.
habe auch meinen Einflieger der auch schon manches neue Modell von mir zerschossen hat ,ich würde nie auf den Gedanken kommen in Haftbar zu machen. Ich bin der Meinung wenn er den Flieger der Erde näher bringt hätte ich es bestimmt 3 x .Wenn es jetzt bei uns Modellfliegern auch schon mit Schadenersatzklagen los geht wird jeder Anfänger sein Modell eben selbst Zerschrotten müssen und wir werden bald keinen Nachwuchs mehr haben.


Gruß Herbert
 
Moin moin,
ich gurke auch oft mit Modellen von Vereinskollegen durch die Gegend. Lustiger weise vetrauen mir immer wieder auch wildfremde Piloten (und solche, die es werden wollen) ihre Modelle an, die mich noch nie haben fliegen sehen (ich muss wohl ne ziemlich vertrauenerweckende Ausstrahlung haben... :D ). Ich stelle in so einem Fall vor dem Start einfach klar, dass ich im Falle eines Falles nichts zahle und fertig. Bisher hatte auch noch nie jemand ein Problem damit. Wenn dann tatsächlich mal was schief geht (bisher drei kleine Schäden), biete ich an die Reparatur zu übernehmen, dann nimmt mir auch niemand den Schaden mehr übel. Bisher bin ich auf diese Art gut gefahren. Wichtig ist nur, dass man sich fremde Flieger vorher halbwegs genau ansieht, v.a. wenn man den Erstflug machen soll. Ich überprüfe dabei immer den Schwerpunkt, peile über das Modell ob alles gerade und verzugsfrei ist und überprüfe, ob alle Ruderanlenkungen ordentlich gemacht sind und auch sonst alles vernünftig zusammengeschustert wurde. Wenn das alles klar geht, kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen. Außerdem fliege ich auch entsprechend, wenn ich fremde Maschinen am Knüppel habe und tue nur Dinge, bei denen ich mir sicher bin, dass sie klappen werden. Für Experimete und zum rumbolzen hab ich eigene Flieger...

mfg Der Baron
 
Eine Sache der Vernunft...oder des Egoismus?

Eine Sache der Vernunft...oder des Egoismus?

Hi!

Ich würde mir eher Gedanken machen was für "Kollegen" ich da habe, wenn jemand so agieren würde.

Für Kollegen fliege ich sehr oft Modelle ein.
Es kommt schon mal vor, dass ich eines der Modelle nicht mehr heil zurückbringen kann.
Das tut mir dann leid, ist aber nicht vermeidbar und bisher konnten immer bauliche Fehler festgestellt werden. Das reicht vom nicht geladenen Akku über kalte Lötstellen bis hin falschem Schwerpunkt.
Keiner hat bisher auch nur die Idee gehabt mich dafür haftbar zu machen.

Schliesslich wurden die Modelle zum Zweck eines Erstfluges oder Probeflug nach Reparatur/Modifikation übergeben.
Garantieen kann ich da keine geben, ich meine, das sollte jedem einleuchten.
Genau so wenig, wie mir der Eigner eine Garantie geben kann, dass das Modell soweit Ruderfolgsam sein wird, dass es sicher zu Boden gebracht werden kann.;)

Wie gesagt - in dem Fall mal einfach drüber nachdenken ob das ein "Kollege" ist.
 
Hallo,

Hallo,

wen zu mir jemand kommt und micht bittet sein Modell einzufliegen, würde ich das Modell zunächst einmal gründlich überprüfen auf Verzüge, offensichtliche Mängel, Reichweitentest etc. Dann würde ich dem jenigen auch ganz klar sagen, dass ich aber keinerlei Haftung übernehme bzw. das Modell repariere, sollte der Erstflug schiefgehen, weil das Modell mangelhat war oder einfach nicht fliegt.

Wenn ich jedoch einen Fehler ( Störung zwischen den Ohren ) mache und ich für den Absturz verantwortlich bin, würde ich das Modell reparieren, bzw. den Schaden ersetzen ( wäre für mich Ehrensache ).

Bei der Fragestellung erinnere ich mich immer an meinen "Erstflug" zurück. Damals war ich neu im Verein, hatte eine Graupner Fokker E3 gebaut, bin auf den Platz gefahren und habe einen Modellflugkollegen gefragt, ob er den Erstflug macht. Der war so freundlich. Also Motor gestartet, ihm den Sender gegeben. Er schiebt das Gas rein, der Flieger beschleunigt, hebt ab und schlägt erst rum und dann ein. Ich kriege den Sender wieder in die Hand gedrückt mit den Worten "Pech gehabt".

Heute, mit über 20 Jahren Abstand weiß ich, dass ich mit der Tragflächenverspannung die Fläche verzogen hatte und dass es ein Baufehler von mir war. Aber der Kollege hätte das Modell aufgrund seiner Erfahrung meiner Meinung nach überprüfen und den Mangel sehen müssen.
 

guckux

Vereinsmitglied, Seniorenbeauftragter
Guckux

Wenn ich jemanden darum biten würde, ein Modell von mir einzufliegen, käme ich "nie" auf die Idee, den lieben Piloten um "Regress" zu bitten.
Zum einen - wie der Vorredner erwähnt, kann ich als Bauer einen Fehler gemacht haben - der muss auch nicht offensichtlich sein.
Es kann eine Funktionsstörung eintreten - an der der Testpilot nicht schuld ist.
Es kann ein Steuerrfehler seitens des Piloten erfolgen - vor dem ich selbst nicht gefeit bin und der Testpilot ist auch nur ein Mensch! ch gehe ja nur davon aus, daß IHM eher kein Fehler unterläuft und/oder besser reagiern kann als ich selbst.

Von dieser meiner grundeinstellung kann ich alleine die Grundfragestellung - ob der Testpilot ggfs dafür verantwortlich gemacht werden kann - nicht nachvollziehen.
Sowas ist und bleibt eine Vertrauenssache.

Anders würde sich der Sachverhalt ergeben, wenn jemand "gewerblich" (also gegen Entgelt) entsprechenden Dienst anbieten würde...
 
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