Alpina 4001 von Graupner/Tangent, Versuch einer Baubeschreibung...

Um es vorwegzunehmen, ich habe die scheppe Bohrung so gelassen wie sie war und ist.
Das gibt dem Modell die gewisse persönliche Note.


Damit die beiden sehenden Schrauben während der Zeremonie des Einklebens nicht so schlabberich in der Gegend rumhängen,
habe ich kleine Kunststoffunterlegscheiben spendiert.






Hmm, sehr schön. Das Seitenruder fliegt schon fast.




Nun gilt es, die Position der Augenschrauben auf die SLW-Abschlussleiste zu übertragen.
Das geht recht einfach, indem man das Seitenruder direkt daran hält und ein paar doofe Striche zieht.
Die Anleitung spricht von 3,5mm Bohrungen. Das klingt danach, dass man die Augenschrauben hineinschrauben soll und setzt somit 100% korrekte Lage voraus. Ich habe mich mal wieder anders entschieden und gleich mit 4mm gebohrt, da ich die Augenschrauben auf jeden Fall einkleben wollte. Eine Nadelfeile half anschließend ein wenig korrigierend.

Es gestaltet sich jedoch ein bisschen schwierig, herauszufinden, wieviel Spiel das Ruder in der Hohlkehle zur Abschlussleite benötigt, um seine notwendigen Ausschläge vollführen zu können.
Die notwendigen Ausschläge? Aha?! So so?! Wieviel ist das denn? Die Anleitung lässt sich darüber nicht aus.

Ich bin einfach dem Vorschlag einer anderen Beschreibung gefolgt und habe die Velour-Seite von MPX-Klettband vorläufig befestigt.






Das gibt auf der ganzen Länge irgendeinen definierten wie auch immer gearteten Abstand. Augen zu und durch.

Mit dieser Vorbereitung können die zwei Löchelchen mit Kleber versorgt, das Seitenruder an seine Position gebracht, ausgerichtet und mit Klebeband fixiert werden. Nicht vergessen, die Augenschrauben dabei auch in die Bohrungen rutschen zu lassen. Zum Kleben kam Uhu Osterfest...äh...Endfest zum Einsatz. Zum Aushärten habe ich den Rumpf über Nacht mit der Nase nach oben aufgehängt, damit durchgedrückter Kleber an der Schraube wieder auf die Rückseite der Abschlussleiste zurücklaufen kann.

Ich muss leider feststellen, dass ich schändlichsterweise von dieser aufregenden Prozedur keinerlei Fotos geschossen habe.
Aber nun ist es zu spät, die Schrauben sind fest. Lediglich der kleine Krater um die Schrauben herum wird noch mit Kleber aufgefüllt.






Tja, und so schaut's dann aus.




Das Ruder lässt sich grob 45° in beide Richtungen bewegen, das genügt hoffentlich.
Durch den schrägen Stab im oberen Breicht stößt das Ruder einseitig etwas früher an das Seitenleitwerk an.
Also seitlich an einer dieser oberen Kanten der halbrunden Vertiefung hier, die zunächst zurechtgefeilt werden muss.






Entweder feile ich da noch etwas weg oder aber ich belasse alles wie es ist. Schaunmermal.

Damit genug des Leitwerks. Für's erste.

Jetzt muss ich unter die Haube.
Ich meine, es wäre schön, wenn man so klein wäre, dass man unter die Kabinenhaube passt, um von innen den korrekten Sitz beurteilen zu können.

Aber da gibt es noch andere Hürden.
Warum ist die Haubenbefestigung so kompliziert?
Hinten die GFK-Feder ist ja OK, aber vorne der hochkomplexe Aufbau mit Nutleiste und Stahlstift...
Und überhaupt?!
Wo steht, was genau wohin kommt?
Laut Anleitung steht die GFK-Feder am hinteren Haubenrand 1cm über.
Aber auch die Nutleiste schließt mit dem hinteren Haubenrand bündig ab (was nebenbei bemerkt völliger Humbug ist, da die Leiste ja dann auf dem Rumpf aufliegt und die Haube selber nur mit riesigem Abstand...)
Hmm?!?... Tja, wird ein bisschen eng für die beiden da am hinteren Haubenrand...

Ich sehe schon, das gibt wieder schlaflose Nächte...

Man kann das mit den ganzen schlaflosen Nächten aber auch sein lassen und sich zu allererst über die werksseitig beinahe perfekt passende CFK-Haube erfreuen.

Lediglich ein kleines bisschen hie und da korrigierend nachschleifen und schon ist alles gut.
Natürlich die Haube zwischendurch immer mal wieder auf den Rumpf setzen und den sauberen Sitz nachprüfen.
Am besten versucht man, die aufgelegte Haube etwas hin und her zu schieben, dann spürt man schon, ob da irgendwo am unteren Rand noch etwas viel Material ist.
Das Ganze dauert nur wenige Minuten, die man unbedingt spendieren sollte.

OK. Weiter im Text.
Wochenlange höchstintensivste Recherchen - vielen Dank übrigens für die beiden prompten Antworten - haben mich dazu gebracht,
die GFK-Feder nach hinten und die Nutleiste mit dem Stahlstift nach vorne zu positionieren.

Da ich allergrößter Liebhaber von doofen Strichen bin, habe ich auch einen auf der Innenseite der Haube gezogen.

Dazu habe ich mittels Kreppband die Rumpfmitte von außen her markiert und nach innen übertragen.




Eine krumme und windschiefe Kiefernleiste diente mir als Lineal.
Gewundert hatte mich lediglich, dass dieses Mal der Bleistiftstrich unsichtbar blieb. Scheinbar war die Mine kaputt.
Ich habe dann eine spitze Nadelfeile als Reißnadel-Ersatz verwendet.




Weil doofe Striche wirklich unübertroffen toll sind, habe ich für die GFK-Feder gleich zwei weitere links und rechts daneben geritzt.




Damit läßt sie sich vorherragend einnorden.

Da die Anleitung in diesem Punkt etwas missverständlich und/oder widersprüchlich ist, muss man sich selber überlegen, wie man am besten vorgeht,
damit die Haube später sauber und unverrückbar fest liegt.

Die GFK-Feder scheint das geringere Problem zu sein. Sie wird im letzten Schritt mit 1cm Überstand gemäß Anleitung befestigt.

Wo aber mit der vermaledeiten Nutleiste hin?
Ich gehe einmal davon aus, dass sie bei aufgelegter Haube bündig am vorderen inneren Rand der Rumpföffnung anliegen soll, damit die Haube nicht von allein weiter nach vorne rutschen kann.
Das läßt sich in aller Ruhe ohne störenden Stahlstift und ohne endgültige Verklebung ausprobieren.

Der nächste Schritt war das Ausloten der richtigen Höhe des Stahlstiftes und damit der Nut.
Das wollte ich auch gerne in Trockenübung austesten, also ohne bereits verklebten Stift.
Daher habe ich das Gebilde zunächst mit Tesafilm zusammengesetzt und mit Krepp in der Haube platziert.





Durch gefühlvolles Aufsetzen der Haube läßt sich nun prüfen, ob der Stift bereits klemmt oder noch völlig frei liegt.
Das Klemmen kann man auch daran erkennen, ob sich das Krepp ein wenig gelöst, sich also die Nutleiste etwas abgehoben hat.
Lieber etwas zu stramm einpassen, der Rand der Rumpföffnung soll an der Unterseite für den Stahlstift eh noch eine Mini-Nut bekommen.

Ich durfte an der Nutleiste etwa 1mm abschleifen.




Wenn alles wunschgemäß aussieht, kann das Leistenstück in die Haube geklebt werden.
Vorher jedoch das Anschleifen nicht vergessen.
Sieht zwar jetzt so rein oberflächlich betrachte ziemlich blöd aus, ist aber zum Glück nur innen und die Klebe hält besser.




Eine Sache habe ich jedoch übersehen...
Später entsteht durch das Absägen der Nase fast automatisch eine Revisionsöffnung, die man jetzt gut gebrauchen könnte.
Dabei stellt sich die Frage: verändert sich dieser Bereich womöglich noch, wenn der runde Spant in die ovale Nase gezwängt wird?
Passt dann die Haube mit der vordere Haubenhalterung immer noch so gut?

Man wird sehen...

Maistaucher schrieb:

...GFK-Feder... gemäß Anleitung befestigt...

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Oh Schreck.
Hab eben noch mal schnell nachgelesen.
Das steht was von "überlaminieren".

Was in aller Welt für eine Teufelei steckt da nun wieder hinter?
Soll ich da jetzt ein Reststück Laminat von der letzten Bodenrenovierung quer drübernageln
oder soll ich warten, bis Aldi günstige Laminiergeräte im Angebot führt?

Ich werde wahnsinnig.

Darf ich den Klugscheisser hier miemen? Es gibt hier ein paar Einwände von mir....

Hättest du die Klettstreifen als Abstandhalter weggelassen wäre das Seitenruder bündig mit der Finne abgeschlossen. Das Hohlkehlenlager funktioniert auch direkt angeschlagen ohne zu Schleifen.
So wie ich das sehe hast du das falsche Klötzchen vorne für den Kabinenhaubenstift genommen. Auf einem Bild sieht es mir sehr nach Balsa aus. Die Balsaklötzchen dienen zur Führung der Bowdenzugröhrchen Richtung Servobrett.
Das Abachiklötzchen ist für die Haube bestimmt. Dort wird zunächst der Stift gut entfettet und angerauht in die Nut geklebt und dann nach der Anpassung mit dem Schleifklotz eingeklebt.

Beim überlaminieren der GFK Feder sollte wirklich 2/3 überlaminiert werden um die nötige Spannung zum arretieren zu gewährleisten.

@Maisi,

und so lösen das Problem mit der Kabinenhaube die Leute, die keine Anleitungen lesen (deshalb bleiben bei mir auch immer Teile über....)
Geht in der halben Zeit und funktioniert bis 200 km/h einwandfrei.

Gruß robi

Um´s gleichmal vorweg zunehmen. Hier die Lösung der "Nichtanleitungsleser" bezüglich der SR-Anlenkung (funktioniert AUCH bis 200 km/h )

http://www.graupner.de/de/products/6e12a0d5-2a71-47df-a5c8-877f7d870ab8/3676.3/product.aspx

JogDive schrieb:

...das falsche Klötzchen vorne für den Kabinenhaubenstift genommen...

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Hmm, habe das einzelne aus der separaten Tüte mit den Teilen für die Haube genommen.

Oje, bitte blos nicht auf die Einsortierung verlassen.
Wenn das ein Balsaklötzchen ist wonach es sehr
aussieht hält das nich lange. Da du sicher schon
alles verklebt hast hilft da ohne viel Wurschtelei
2 Streifen Glas quer drüber, musst ja eh die
Zunge laminieren.

JogDive schrieb:

...blos nicht auf die Einsortierung verlassen...

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Mensch David, jetzt mach mir doch nicht solche Angst.
Ich vertrage in meinem fortgeschrittenen Alter so eine Aufregung nicht mehr.

Die notarielle Nachkontrolle hat folgendes ergeben:
Ein Balsa-Nutleiste befand sich in der Tüte mit den drei Teilen für die Haubenverriegelung.
Zwei aus Balsa waren in der Tüte mit den sonstigen Kleinteilen.
Sogar drei weitere - auch aus Balsa - lagen zusätzlich im Beutel mit den Holzteilen für den Rumpfausbau.




Aber du hast Recht, laut Stückliste sollte mindestens eine aus Abachi sein.
Reklamation! Reklamation!! Ich will sofort mein Geld zurück!!!....

Na gut, also entweder überlaminieren, wie du schon gesagt hast, oder aber mit Sekubepp tränken und damit verfestigen.


Mann, mann, mann. Das sind noch echte modellbautechnische Groß-Probleme und Herausforderungen.
Und da kommt so ein robi-Schnösel daher und klebt einfach einen äußerst banalen und zudem fragwürdigen Stahldraht da rein.
Also ehrlich, wo sind wir denn hier...

Ach ja...

JogDive schrieb:

...wäre das Seitenruder bündig mit der Finne abgeschlossen...

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Überhaupt kein Problem.
Die zukünftigen Transportschäden werden den Fokus des Betrachters vermutlich auf noch weitaus wichtigere Teile lenken.

Maistaucher schrieb:

Ein Balsa-Nutleiste befand sich in der Tüte mit den drei Teilen für die Haubenverriegelung.
Zwei aus Balsa waren in der Tüte mit den sonstigen Kleinteilen.
Sogar drei weitere - auch aus Balsa - lagen zusätzlich im Beutel mit den Holzteilen für den Rumpfausbau.

Mann, mann, mann. Das sind noch echte modellbautechnische Groß-Probleme und Herausforderungen.
Und da kommt so ein robi-Schnösel daher und klebt einfach einen äußerst banalen und zudem fragwürdigen Stahldraht da rein.
Also ehrlich, wo sind wir denn hier...

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Okay, ich war einfach mit der großen Anzahl von Holzteilen überfordert.....
.... und der Stahldraht lag grad rum. Da konnte ich nicht anders.


robi

Oje, mein Baukasten ist ähnlich schlecht sortiert. Bei mir fehlt auch der Abachiklotz, aber hab zum Glück von meiner ersten Alpina noch einen über. Mittlerweile haben mich die Störklappenservodeckel erreicht. In einem Tütchen fehlen die Schrauben....Die Multilockweibchen fehlen. Tolle Endkontrolle für den teuersten 4m gemischtbauweise Segler am Markt.

Edit: Laminier am besten 1-2 Streifen GFK quer drüber. Stell dir vor ausgerechnet im Flug bricht vorne die Arretierung ab und ein Luftschraubenblatt rutscht unter die Haube

JogDive schrieb:

...den teuersten 4m gemischtbauweise Segler am Markt...

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Alpina-Piloten haben scheinbar alle einen mindestens leichten Hang zu Masochismus...

JogDive schrieb:

...Laminier am besten 1-2 Streifen GFK quer drüber...

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Ja, das scheint die Lösung. Das Holz ist längs gefasert und da kann sich unter Last sicherlich leicht eine Schicht einfach abheben.

robi schrieb:

...einfach mit der großen Anzahl von Holzteilen überfordert...

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Ja, absolut nachvollziehbar.

robi schrieb:

...und der Stahldraht lag grad rum. Da konnte ich nicht anders...

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Bei der vornehmen Lösung im BigExcel wird der schnöde Draht immerhin modellbautechnisch sauber in einem Röhrchen geführt.

Im Prinzip egal.
Früher ( kurz nach der Steinzeit, als es noch einen Kaiser gab), war da nur ein einzelner Klotz mit Nut dabei,
Der war aus Abachi und auf Grund der Anzahl, war die Sache übersichtlicher.
Aber es hilft alles nichts, denn nach mehrjährigem Einsatz, kann ich euch versicheren : Auch der bricht mal .
Somit ist es völlig egal, ob Balsa oder Abachi. Eine Lage Gewebe ist in jeden Fall angebracht.
Apropo Seitenruderlagerung.
Den ganzen Gruscht hab ich mir geschenkt und die recht klobigen Augenschrauben in die Grabbelkiste verbannt. ( wenn sie nicht verrottet, da liegen sie da noch heute)
Meine Version besteht aus selbstgefertigten GFK-Teilen, so habe ich nicht das Gefühl, das die Schlitze im Seitenruder, die Schnittbreite einer Kettensäge haben.

Maistaucher schrieb:

......sicherlich leicht eine Schicht einfach abheben.

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Destewesche ja. Dann noch ne Luftschraube die drunter greift und es passiert Hackepeter.

Zu deiner Frage wegen der Kabinenhaube: Du schneidest ja sehr weit vorne ab und wenn du diesen Konus rundest hat es keine Auswirkungen auf den Kabinenrahmen. Selbst bei 60mm nicht.

Mal ne Frage zu den Störklappenabdeckungen. Ich würde sehr gerne weiße Kunststoffstreifen (Vollmaterial) draufkleben. Weiß da jemand was passendes bis auf ABS??