SpreadTow vs. Gelege

Hallo zusammen

wo seht ihr die Vor- / Nachteile von Spreadtow gegenüber einem Gelege +/- 45 Grad?

Ich persönlich sehe:

Vorteile Spreadtow:
-Optik

Vorteile Gelege:
-Bereits +/-45 Grad auf der Rolle, quasi kein Verschnitt
-noch weniger (=keine) Faserondulation)
-Teilweise: Preis

Danke für eure Einschätzungen & Gruss
Raphael
 

Kayb

User
Spreadtow hat weitere Vorteile:

  • Binder - In vielen Spreadtow-Geweben ist ein Binder eingesetzt, der das Gewebe gegen Verzug schützt, dadurch kann es extrem sparsam und präzise zugeschnitten, einfach und (wichtig) verzugsfrei verlegt werden. Zusätzliche Faserondulation durch (oft falsche) Verarbeitung wie beim Gelege tritt dann sogut wie nicht mehr auf.
  • Fasern - Die in Spreadtow eingesetzten Fasern sind meines erachtens echt gut.
  • Harzbedarf - Im Spreadtowgewebe sitzen die Fasern recht eng, dadurch wird weniger Harz in Holhräume gesaugt. Das kann aber auch durch gute Verarbeitung beim Gelege ausgeglichen werden.


Nachteile von Spreadtow:
  • Geringe Schichtdicke - eher ungeignet für Hartschalenflügel (ist da m.m. auch Verschwendung), anfälliger für Dellen bei Schalenflächen

Für Gelge könnte ich das jetzt fast alles umdrehen, aber wichtigstes Kriterium für Pelege war bei mir immer der Preis. Für nen Hangflieger zum Freizeitfliegen (das heißt auch mal DS) würde ich nen 160 Biax einem äquivalenten Spreadtow vorziehen. In ner reinrassigen Wettbewerbsmaschiene für F3B/F würde ich derzeit Spreadtow verbauen.

Über die Optik kann man sich mit mir streiten. Alle meine Eigenbau-CFK-Flächen sind deckend lackiert egal ob Spreadtow oder nicht.

Gruß Ruben
 

Dj Nafets

Vereinsmitglied
Hab jetzt für Flächen schon 93er Kohle, 100er Biax und 80er Spread Tow verarbeitet. Ich würde immer wieder zum Spread Tow greifen. Damit baue ich deutlich leichter als mit dem 100er Gelege und von der Verzugsfreiheit und dem Zuschnitt auf der Trägerfolie ist Spread Tow über jeden Zweifel erhaben.

Bei komplexen Geometrien sind Gewege natürlich klar im Vorteil.

Gruß

Stefan
 

Gideon

Vereinsmitglied
Gelege ist nicht gleich Gelege

Gelege ist nicht gleich Gelege

Patrick spricht es hier an. Wenn wir über Gelege sprechen, dann gibt es hier typischerweise 2 unterschiedliche Vertreter:

1. Haftfadenbegitterte Gelege

2. Nähfadenfixierte Gelege


Über deren Vor- und Nachteile sollte einmal diskutiert werden. Sonst werden, wie so häufig, Äpfel mit Birnen verglichen


Die Ondulation von ST ist vernachlässigbar gering. Ein ST-Band mit 40 g/m² hat eine Dicke von gerade mal 0,04 mm, da ist ein Haftfaden deutlich dicker
 
Mein letztes Gelege hatte ich von Hand auf biax gelegt, da es ein 50g/m2 M46J-UD war. Ging ganz gut und man kann erst noch die Winkel etwas optimieren. Da war ein Haftfaden drauf, wenn ich mich nicht irre.

Nochmal die Frage, welche Spreadtow-Gewebe zwischen 80 und 100g nutzt ihr, wer sind eure Bezugsquellen?
 

Dj Nafets

Vereinsmitglied
Raphael, habs gerade erst gelesen, Gewege ist gut ;)
Kommt wenns in der Murmel schneller rauscht als die Finger tippen können. Und dnak diseer vreblüfnefden Egiencshaft des Gherins wird es mir beim Durchlesen nicht aufgefallen sein ;)

Für meine F3 Speed Schalenflächen nehme ich das Textreme 80g von R&G.

Gruß

Stefan
 

Marcus M

User
Für mich als faulen Schwaben...
Gelege kommt in 45° von der Rolle, ohne Anschnittsverluste (ja R&G hat Rollen mit 45° Anschnitt). Easy da quasi Verzugsfrei zu verarbeiten und günstig.
Schonmal im 45° Winkel von einer "normalen 0/90°" Rolle für ne F3B Fläche(nhälfte) runtergeschnitten ? Das tue ich mir nichtmer an :D

Ne astreine Oberfläche bekommt man auch mit Gelege hin.
siehe http://www.femo-design.de/galerie/
 

Tobias Reik

Moderator
Teammitglied
Hi Marcus,

hast Du mittlerweile überhaupt einmal SpreadTow verarbeitet ?
Wenn Du nur das 200er CFK-Gewebe mit der 160er Biax vergleichst kan ich Deine Aussage verstehen, aber nicht, wenn ich bspw. das 80er SpreadTow mit dem 100er Biax von R&G vergleiche.

Die Bauteile von Felix (aus Deinem Link) sind im Vakuum-Infusionsverfahren erstellt.


Zum Thema fällt mir noch ein, daß beim Biaxgelege (als auch beim SpreadTow), durch die nicht mehr vorhandene Ondulation, im Crashfall (Stein auf Landewiese) der Schaden größer ist als mit einem klassisches Gewebe.

Tobi
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

für Hobbylaminierer ist eine ständige Wechselei zwischen den Materialien schon deshalb nicht ideal, weil jedes Gewebe und vor allem jede Gewebeart in der Verarbeitung sich anders verhält. Einmal Ausschuß produziert und der Preisunterschiede hat sich erst mal erledigt.

Der große Vorteil der SpreadTow-Varianten sind die niedrigen, verfügbaren Grammaturen. Wenn man das braucht/will stellt sich die Frage gar nicht. Dazu noch eine schöne Optik bei Sichtverarbeitung, wenn man keine Fehlstellen hat.

Der Vorteil von Gelegen ist der Preis. Aber Gelege ohne sich störend abzeichnende Haftfäden und niedrige Grammaturen wie das 100gr. Gelege von R&G sind auch nicht spottbillig. Dazu sind Gelege schwerer zu entlüften.

Wenn man meherer Flügel produziert und eh 5 lfm auf der Rolle kauft ist der Verschnitt auch kein Thema. Da würde ich eher darauf schauen, dass ich eine durchgehende Lage rausschneiden kann (aus einer 1m breiten Rolle unter 45° angeschnittten bekommt man rd. 1,4 lange Bahnen, wir müssen innen nur ein kleines Dreieeck ansetzen). Finde den Punkt deshalb nicht so wichtig (aber wir sind ja Schwaben und verwerten deshalb auch die Verschnittreste ;) ).

Wenn man billige Verschleißteile bauen will und das Gewicht kein Problem darstellt ist deshalb ein "gewöhnliches" CFK-Gewebe mit 200 oder 245 gr./m² mit einer dünnen Glasdecklage doch vollkommen o.k.

Hans
 

Gideon

Vereinsmitglied
Materials.pngTensile performance.pngTensile strength.pngTensile stiffness.pngCompressive performance.pngIPS modulus.pngIPS strength.pngILSS performance.pngNesting.pngSummary.png

Quelle: Sverea/Sicomp
 
Ich würde hier gerne nochmals anknüpfen, da ich gerade etwas mit Carbon herumprobiere.
Ich bau nur Positiv im Vakuum mit Mylarfolien, daher bezieht sich meine Frage auch nur darauf.

Es geht mir vorallem um den Preis, da ich positiv keine Hochleister baue wie F3B Modelle in denen das Spreadtow Gewebe gerechtfertigt wäre.
Interessant ist natürlich das 160g CFK, das recht günstig ist (immer auf Swiss Composite bezogen, bin Schweizer). Will ich jedoch leichteres Gewebe wird der Preis schnell 3 mal so teuer wie das 160g Gewebe.
Da wird das Gelege interessant. Gerade das TK-Carbongelege biaxial mit 100g ist interessant. Das ist sehr preiswert. Nur bei der Positivbauweise verträgt es halt keine Haftfäden, die zeichnen sich sofort ab. In der Beschreibung steht "zueinander vernäht". Was bedeutet das? Hat es da abzeichnende Fäden drinn?

Alternative wäre das EPO Carbongelege, das ist aber bereits wieder fast so teuer wie das "normale" CFK.

Gruss und danke
 
Zum Thema Gelege finde ich ein scheinbar sehr gleichmäßig und dicht gespreiztes 80g/m² Gelege, das R-G kürzlich ins Programm aufgenommen hat, sehr interessant. Der Binder befindet sich dabei in der Mitte zwischen zwei UD-Schichten.

Ist bekannt, ob es prinzipiell auch möglich ist eine dieser dünnen UD-Schichten 90° gedreht aufzubringen, sodass man ein 0°/90° Gelege erhält? Gibt es eigentlich brauchbare, also relativ dicht und homogen gespreizte 40-50g/m² UD Gelege (quasi Texero Band in 1 Meter Breite) am Composite-Markt, mit denen man sich ein Biax bauen kann und dabei zugleich eine schöne Bauteiloberfläche erzielen kann?

Mich stören beim Bauen mit Textreme ohne Vakuum (fehlernder Druck?) und moderatem Harzeinsatz die länglichen Lunker, die leicht an der Kante entstehen, wo ein Gewebeband unter das andere taucht. Die wären mit zwei UD-Gelege-Schichten zumindest nicht mehr vorhanden.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Ist mir leider noch nicht untergekommen, wäre aber sicherlich eine nette Alternative. Die Schwierigkeit besteht hier ja primär in der Fixierung der Fasern

Oxeon ist auch an breiteren Bändern dran. Wann die kommen werden, kann ich allerdings nicht sagen
 
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