vanquish
User
Liebe F3b/F3f-Gemeinde,
Als Weiterentwicklung bzw. als Ergänzung zu meinem F3f-Projekt Solaris aus 2011 habe ich im Sommer 2012 ein weiteres F3f-Projekt gestartet. Das Ganze läuft unter dem Namen THOR. Da nun die Urmodelle seit geraumer Zeit fertig sind und auch schon die ersten beiden Formensätze existieren, sowie der Erstflug des Prototypen erfolgt ist, möchte ich dies zum Anlass nehmen, und hier das Projekt vorstellen.
Gleich vorweg möchte ich darauf hinweisen, dass es sich beim THOR derzeit noch um ein privates Projekt handelt, ich aber die Möglichkeit einer Kommerzialisierung irgendwann nicht ausschließen will. Außerdem stehen die Urmodelle gegen eine Gebühr (plus Kaution) dem interessierten Modellbauer für Abformungen zur Verfügung! Dieser Beitrag dient also durchaus auch dazu, nicht nur das Projekt an sich, sondern auch die Möglichkeit der Abformung vorzustellen.
Der Start dieses Threads ist mit der Foren-Moderation abgesprochen und genehmigt.
Zu Beginn eine 3-Seitenansicht:
Nun zum Modell an sich:
Die Entwicklung begann im Sommer 2012. Im Gegensatz zur Solaris, welche auf rundes fliegen mit Ballastierung an die 5kg-Grenze an den Steilküsten ausgelegt wurde, sollte der Thor kleiner und wendiger werden und hauptsächlich im alpinen Gelände bzw. entsprechenden F3f-Wettbewerben in den Bergen eingesetzt werden. Dementsprechend machte ich mich auf zur Profilentwicklung. Ausgegangen bin ich dabei von einem Grundprofil vom Österreicher Franz Prasch, mit welchem ich bereits Flugerfahrungen sammeln konnte. Dieses Grundprofil wurde von mir nach meinen Vorstellungen stark modifiziert und ein entsprechender Profilstrak mit drei Stützprofilen (8.2 -8.0% Dicke) gerechnet. Als Vergleich bzw. Referenz diente mir der von Dirk Pflug gerechnete Profilstrak meiner Solaris. Bei der Flächen- und Leitwerksgeometrie setzte ich erneut auf die Solaris; der Flügel wurde lediglich gekürzt und die Flächentiefe um 1cm zurückgenommen. Das gefällt mir sowohl in den Simulationen, wie auch in der Optik –zumindest für meinen Geschmack.
Nachdem die Profile soweit fertig waren, habe ich diese zur „Überprüfung“ und zum Feedback an Dirk Pflug gesandt. Seine Rückmeldung und Einschätzung dazu war genau das, was ich mir bei der Entwicklung auch vorgestellt hatte. Somit konnte ich also meinem CNC-Fräser den Auftrag erteilen und er begann im Herbst 2012 mit den CAD- und Fräsarbeiten.
Auf diesem Wege möchte ich mich bei Dirk auch sehr herzlich für die Unterstützung bedanken!
Bevor die Fragen dazu kommen: ich werde hier erstmal keine Screenshots von Polaren veröffentlichen. Das einfach aus dem Grund, weil sie –wie der geneigte Leser sicher vermuten wird- eine gewisse Ähnlichkeit zum Solaris-Strak aufweisen und dieser aufgrund meiner Abmachung mit DP auch nicht veröffentlicht wird.
Für die Urmodelle kamen zwei unterschiedliche Materialien zum Einsatz. Zum einen das braune Rampf RakuTool 1450, zum anderen das cremefärbige Obomodulan 1000. Beide sollten laut Herstellerangaben direkt polierfähig sein. Mehr dazu gibt’s später…
Nachdem Reinhard Ecker mit den Fräsarbeiten fertig war, wurden die Urmodelle von Simon Wahl in Landshut abgeholt und zur weiteren Bearbeitung (schleifen, schleifen, schleifen, polieren,…) nach Holzmaden gebracht. Simon machte sich dann an die Arbeit und konnte im Februar 2013 einen ersten Teil der Urmodelle abformen. Es handelte sich dabei um einen 2er-Satz Leitwerke und die rechte Flächenober- und Unterseite. Das schöne Glanzbild der braunen Urmodelle konnte auch sehr gut auf die Negativformen übertragen werden. Beim Obomodulan 1000 (Flächenoberseiten) zeigte sich jedoch, dass trotz des schönen Glanzes der Urmodelle, die Negative noch Nacharbeit benötigen. Diese Negative mussten noch händisch nachgeschliffen (1000 – 3000er Körnung) und anschließend poliert werden. Die Formen, welche vom RakuTool (braun) kommen benötigen nur eine Politur.
Hierzu verwende ich ausschließlich Produkte von 3M (von Trizact-Scheiben, über die Schleif- und Polierpasten, bis hin zu den unterschiedlichen Pads)
Diese Nacharbeit bei den Flächen-Oberseiten bedeutete aber auch, dass
Reinhard Ecker konnte sich wieder freuen, der Fräsauftrag ging erneut an ihn.
Die von Simon erstellten Negativformen waren soweit ganz gut (siehe hier), zeigten aber leider nach einigen Wochen unschöne Pickel in der Formenoberfläche. Ich verweise hierzu nur auf das bekannte DETA-Problem…
Im März 2014 entschloss ich mich, sämtliche Urmodelle und die ausblutenden Negativformen in Holzmaden abzuholen und zu mir nach Graz zu bringen. Im Laufe dieses letzten Jahres konnte ich somit einen Formensatz für mich fertig stellen und auch die zweite „neue“ Rumpfform fertig schleifen und polieren.
In der Zwischenzeit existiert auch bereits ein weiterer Formensatz bei einem Kollegen aus meiner näheren Umgebung. Ein dritter Formensatz wird demnächst im Raum Köln entstehen. Die Urmodelle sind jedenfalls schon dort.
Ich habe eine Quick´n Dirty-Form vom weißen Rumpfurmodell abgenommen. Die Negativform ist brauchbar, allerdings sind die daraus erstellen Rümpfe matt.
Hier noch ein paar Bilder von den von mir bisher erstellten Bauteilen:
Am 19. April 2015 erfolgte der Erstflug des Thor durch besagten Kollegen auf der Wildwiesen/Steiermark. Außer das der THOR fliegt, kann man aber natürlich nach einem solchen Erstflug, noch dazu ohne Vergleich mit einem bekannten Modell, nicht wirklich viel zu den Flugeigenschaften sagen. Das wird sich erst im Laufe der Zeit zeigen. Ich bitte hier einfach noch um etwas Geduld…
Umfang der Leih-Urmodelle:
- 4 Stk. Urmodelle für Flächen
- 2 Stk. Urmodelle für Leitwerke
- 2 Stk. Urmodelle für Rumpf (die braunen)
- 2 Stk. Urmodelle für Steckhaube
- 1 Stk. Urmodell für Heckbürzel
- Vollständiger Satz anschraubbarer Verkastung aus 19mm weißer Pressspanplatte
- 1 Dose Trennwachs Norpol W70 (für Urmodelle)
- 1 Dose Trennwachs FDW (für Schrauben, Verkastung,...)
- Diverse Schrauben, 6mm-Schläuche, Passtifte, Dummys, UHU-Por (zur Verklebung der Silikonschläuche in der Blutrinne)...
So, soweit mal ein paar Infos zum Projekt. Sollte es nähere Fragen dazu geben, bitte einfach stellen.
Bei ernsthaftem Interesse an einer Abformung, kann man sich gerne per PN oder email mit mir in Verbindung setzen. Die Formen befinden sich nun bis etwa Mitte/Ende Mai im Raum Köln und könnten bei Bedarf dort abgeholt werden bzw. wäre eine Übergabe mit dem derzeitigen Abform-Team abzusprechen. Es würde also zumindest eine Reise nach Österreich (Graz) wegfallen…
Liebe Grüße,
Mario
Als Weiterentwicklung bzw. als Ergänzung zu meinem F3f-Projekt Solaris aus 2011 habe ich im Sommer 2012 ein weiteres F3f-Projekt gestartet. Das Ganze läuft unter dem Namen THOR. Da nun die Urmodelle seit geraumer Zeit fertig sind und auch schon die ersten beiden Formensätze existieren, sowie der Erstflug des Prototypen erfolgt ist, möchte ich dies zum Anlass nehmen, und hier das Projekt vorstellen.
Gleich vorweg möchte ich darauf hinweisen, dass es sich beim THOR derzeit noch um ein privates Projekt handelt, ich aber die Möglichkeit einer Kommerzialisierung irgendwann nicht ausschließen will. Außerdem stehen die Urmodelle gegen eine Gebühr (plus Kaution) dem interessierten Modellbauer für Abformungen zur Verfügung! Dieser Beitrag dient also durchaus auch dazu, nicht nur das Projekt an sich, sondern auch die Möglichkeit der Abformung vorzustellen.
Der Start dieses Threads ist mit der Foren-Moderation abgesprochen und genehmigt.
Zu Beginn eine 3-Seitenansicht:
Nun zum Modell an sich:
Die Entwicklung begann im Sommer 2012. Im Gegensatz zur Solaris, welche auf rundes fliegen mit Ballastierung an die 5kg-Grenze an den Steilküsten ausgelegt wurde, sollte der Thor kleiner und wendiger werden und hauptsächlich im alpinen Gelände bzw. entsprechenden F3f-Wettbewerben in den Bergen eingesetzt werden. Dementsprechend machte ich mich auf zur Profilentwicklung. Ausgegangen bin ich dabei von einem Grundprofil vom Österreicher Franz Prasch, mit welchem ich bereits Flugerfahrungen sammeln konnte. Dieses Grundprofil wurde von mir nach meinen Vorstellungen stark modifiziert und ein entsprechender Profilstrak mit drei Stützprofilen (8.2 -8.0% Dicke) gerechnet. Als Vergleich bzw. Referenz diente mir der von Dirk Pflug gerechnete Profilstrak meiner Solaris. Bei der Flächen- und Leitwerksgeometrie setzte ich erneut auf die Solaris; der Flügel wurde lediglich gekürzt und die Flächentiefe um 1cm zurückgenommen. Das gefällt mir sowohl in den Simulationen, wie auch in der Optik –zumindest für meinen Geschmack.
Nachdem die Profile soweit fertig waren, habe ich diese zur „Überprüfung“ und zum Feedback an Dirk Pflug gesandt. Seine Rückmeldung und Einschätzung dazu war genau das, was ich mir bei der Entwicklung auch vorgestellt hatte. Somit konnte ich also meinem CNC-Fräser den Auftrag erteilen und er begann im Herbst 2012 mit den CAD- und Fräsarbeiten.
Auf diesem Wege möchte ich mich bei Dirk auch sehr herzlich für die Unterstützung bedanken!
Bevor die Fragen dazu kommen: ich werde hier erstmal keine Screenshots von Polaren veröffentlichen. Das einfach aus dem Grund, weil sie –wie der geneigte Leser sicher vermuten wird- eine gewisse Ähnlichkeit zum Solaris-Strak aufweisen und dieser aufgrund meiner Abmachung mit DP auch nicht veröffentlicht wird.
Für die Urmodelle kamen zwei unterschiedliche Materialien zum Einsatz. Zum einen das braune Rampf RakuTool 1450, zum anderen das cremefärbige Obomodulan 1000. Beide sollten laut Herstellerangaben direkt polierfähig sein. Mehr dazu gibt’s später…
Nachdem Reinhard Ecker mit den Fräsarbeiten fertig war, wurden die Urmodelle von Simon Wahl in Landshut abgeholt und zur weiteren Bearbeitung (schleifen, schleifen, schleifen, polieren,…) nach Holzmaden gebracht. Simon machte sich dann an die Arbeit und konnte im Februar 2013 einen ersten Teil der Urmodelle abformen. Es handelte sich dabei um einen 2er-Satz Leitwerke und die rechte Flächenober- und Unterseite. Das schöne Glanzbild der braunen Urmodelle konnte auch sehr gut auf die Negativformen übertragen werden. Beim Obomodulan 1000 (Flächenoberseiten) zeigte sich jedoch, dass trotz des schönen Glanzes der Urmodelle, die Negative noch Nacharbeit benötigen. Diese Negative mussten noch händisch nachgeschliffen (1000 – 3000er Körnung) und anschließend poliert werden. Die Formen, welche vom RakuTool (braun) kommen benötigen nur eine Politur.
Hierzu verwende ich ausschließlich Produkte von 3M (von Trizact-Scheiben, über die Schleif- und Polierpasten, bis hin zu den unterschiedlichen Pads)
Diese Nacharbeit bei den Flächen-Oberseiten bedeutete aber auch, dass
a) Entweder die vorhande Rumpfform (Obo 1000) lackiert werden muss, oder
b) Wir eine neue Rumpfform aus dem RakuTool fräsen lassen.
Reinhard Ecker konnte sich wieder freuen, der Fräsauftrag ging erneut an ihn.
Die von Simon erstellten Negativformen waren soweit ganz gut (siehe hier), zeigten aber leider nach einigen Wochen unschöne Pickel in der Formenoberfläche. Ich verweise hierzu nur auf das bekannte DETA-Problem…
Im März 2014 entschloss ich mich, sämtliche Urmodelle und die ausblutenden Negativformen in Holzmaden abzuholen und zu mir nach Graz zu bringen. Im Laufe dieses letzten Jahres konnte ich somit einen Formensatz für mich fertig stellen und auch die zweite „neue“ Rumpfform fertig schleifen und polieren.
In der Zwischenzeit existiert auch bereits ein weiterer Formensatz bei einem Kollegen aus meiner näheren Umgebung. Ein dritter Formensatz wird demnächst im Raum Köln entstehen. Die Urmodelle sind jedenfalls schon dort.
Ich habe eine Quick´n Dirty-Form vom weißen Rumpfurmodell abgenommen. Die Negativform ist brauchbar, allerdings sind die daraus erstellen Rümpfe matt.
Hier noch ein paar Bilder von den von mir bisher erstellten Bauteilen:
Am 19. April 2015 erfolgte der Erstflug des Thor durch besagten Kollegen auf der Wildwiesen/Steiermark. Außer das der THOR fliegt, kann man aber natürlich nach einem solchen Erstflug, noch dazu ohne Vergleich mit einem bekannten Modell, nicht wirklich viel zu den Flugeigenschaften sagen. Das wird sich erst im Laufe der Zeit zeigen. Ich bitte hier einfach noch um etwas Geduld…
Umfang der Leih-Urmodelle:
- 4 Stk. Urmodelle für Flächen
- 2 Stk. Urmodelle für Leitwerke
- 2 Stk. Urmodelle für Rumpf (die braunen)
- 2 Stk. Urmodelle für Steckhaube
- 1 Stk. Urmodell für Heckbürzel
- Vollständiger Satz anschraubbarer Verkastung aus 19mm weißer Pressspanplatte
- 1 Dose Trennwachs Norpol W70 (für Urmodelle)
- 1 Dose Trennwachs FDW (für Schrauben, Verkastung,...)
- Diverse Schrauben, 6mm-Schläuche, Passtifte, Dummys, UHU-Por (zur Verklebung der Silikonschläuche in der Blutrinne)...
So, soweit mal ein paar Infos zum Projekt. Sollte es nähere Fragen dazu geben, bitte einfach stellen.
Bei ernsthaftem Interesse an einer Abformung, kann man sich gerne per PN oder email mit mir in Verbindung setzen. Die Formen befinden sich nun bis etwa Mitte/Ende Mai im Raum Köln und könnten bei Bedarf dort abgeholt werden bzw. wäre eine Übergabe mit dem derzeitigen Abform-Team abzusprechen. Es würde also zumindest eine Reise nach Österreich (Graz) wegfallen…
Liebe Grüße,
Mario