Eigenbau Speed-Delta für Turbine

Jan

Moderator
Brauchst Du diese großen Ausschläge? Würde mich wg. Flattergefahr wohler fühlen, wenn Du am Servo weiter innen einhängst. :rolleyes:
 
...eh Jungs übertreibt Ihrs jetzt nicht doch ein wenig - so von wegen Ruderblatt statisch auswiegen -ich brech gleich weg...- würd das Ding erstmal fliegen bevor ich so nen firlefanz anstell.....
 

Spunki

User
Hallo Michi

Der "Firlefanz" ;) so wie Du ihn nennst hat schon vielen Modellen das Leben gekostet! ... aus eigener Erfahrung und auch vielen Beiträgen hier quer durchs Forum ... dort Ruderflattern, hier Ruderflattern, überall, quer durch die Bank ... und ich will nicht dass mir der Vogel beim Erstflug deswegen runterfällt ... mein Reaper zb. hat serienmäßig diesen "Firlefanz" für alle Ruder vorgesehen ... vor allem es ja nicht viel Aufwand und man ist damit auf der sicheren Seite ... obwohl zugegeben: grad beim Delta scheint die Gefahr diesbezüglich nicht so groß zu sein wie bei "normalen" Fliegern wie viele ARF-Modelle ohne Massenausgleich belegen ... trotzdem hab ich mal ein Delta durch Flattern verloren bei dem sich dann das Ruderhorn verabschiedet hat ...

Grüße Spunki
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Hallo Spunki!

erstens; ein riesen Kompliment für dieses Projekt. Diese Hartnäckigkeit zur Einfachheit gefällt mir!!! Auch als "Nicht Bine - Flieger" (jedoch als Gasbine - Besitzer; mittlerweile ein Museumsstück) Hut ab..... Spitze!

zweitens: absolut richtig die Einstellung zur technischen Einfachheit und die Ansicht betreffend "Flatteratismus". Kann nur unterstreichen, alles was man gegen Flattern unternimmt ist bare Münze weil, wenn's flattert ist es (fast immer) zu spät.......und Flattern kann auch schon bei relativ geringen Geschwindigkeiten auftreten.....
 

Spunki

User
Vielen Dank Rudi!, ehrt mich wirklich das von einem "alten Hasen" zu hören ... ich mein jetzt im Sinne von jahrzehntelanger Erfahrung ...

So, die Ruder sind nun auch "ausgewuchtet" ... hier das "Wuchtblei" ;)

mo80.jpg


Und hier die seitliche Montage am Ruder ... hoffe jetzt alles getan zu haben um die Flatterneigung der doch relativ großen Ruder in einen so hohen Geschwindigkeitsbereich nach oben hin verschoben zu haben in den ich nie kommen werde: 11kg-Digi-Servos mit noch höherer Haltekraft, spielfreie und steife Anlenkung, Hebelübersetzung 1:2.25, verwindungssteife Ruder, keinen Ruderspalt und letztendlich den Massenausgleich (Dämpfung) des Ruders mit Blei ...

mo82.jpg


Vor allem auch in Hinblick auf das mir unbekannte satteldachförmige "Profil" dieses Fliegers und eventuelle Wirbel die Flattern verstärkt induzieren könnten ...

mo81.jpg


Grüße Spunki
 

Kleinatze

Vereinsmitglied
Moin Spunki!

Gute Sache, solche Ausgleichsgewichte anzubringen.

Nur, was mich wundert: Warum bringst du nicht mittig an? So werden die Flaps doch unnötig hoch auf Torsion belastet.

Grüße
Andreas
 

Spunki

User
Guten Morgen Andreas

Du hast recht, "normalerweise" gehören die Ausgleichsgewichte nahe dem "Flächenschwerpunkt" der Ruder, also in etwa mittig ... habe aber das seitliche Konzept vom Reaper übernommen, wollte sie nahe am Rumpf haben, aus optischen Gründen, da fallen sie nicht so auf, noch unscheinbarer wären sie wie sonst üblich auf der Unterseite gewesen, geht aber nicht wegen Bauchlandung ...

Beim Reaper klappt das obwohl das Ruder nur aus relativ weichem foliertem Vollbalsa ist ... hier hab ich aber zwei mit Schaschlikspießchen gegeneinander vernietete Sandwichplatten die zusätzlich noch verkastet und foliert sind ... kein Vergleich beim "Torsionstest" mit der Hand ... mach mir diesbezüglich also keine Sorgen ...

Zum waagrechten Auspendeln der Ruder wurde natürlich vorher das Anlenkungsgestänge vom Ruderhorn abmontiert und darauf geachtet dass das "Ruderscharnier" möglichst leichtgängig ist (eine Lage transparentes Paketklebeband) ...

Einen zusätzlichen Vorteil bieten die Gegengewichte auch noch: die Digi-Servos "singen" in Neutralstellung nicht mehr da das "Rudergewicht" wegfällt ...

Grüße Spunki
 
hmmm wenn ich mir die Ausgleichsgewicht so angucke hab ich da meine Zweifel....
in Ruhelage bei 0km/h dürften die Ruder so ausgewogen sein...
aber mit steigender Geschwindigkeit werden sie denke ich den gegenteiligen Effekt haben, da die mit einer großen hebelwirkung den Luftwiederstand auf die Klappe wirken lassen....
Also letzendlich nach meiner Überlegung Kontraproduktiv, da mit steigender Geschwindigkeit die Kraft auf das Servo vieeel größer wird weil der Luftwiederstand mit ner großen Hebelwirung an dem Blei Versucht die Klappe runterzudrücken
Lasse mich aber gerne eines besseren belehren, hatte zwar Physik als Leistungskurs in der Schule aber war da nicht wirklich ne Leuchte drin (2 Punkte in der Abi-Klausur ;)
Also
Gruß Stefan
 

Daniel Just

Vereinsmitglied
Hallo zusammen,

dem könnte man schliesslich entgegenwirken, wenn man Blei auf beiden Seiten des Ruders anbringen würde. (Jaja, der Aufwand steigt, schon klar)

Besteht bei dem filigranen Zapfen nicht auch die Gefahr, dass das Blei selber eine horizontale Auslenkung erfährt?

Kann mich den anderen ansonsten aber nur anschliessen: Prinzipiell eine sehr gute Sache mit dem Massenausgleich, hier sollten sich auch Hersteller Gedanken machen, solcherlei gleich entsprechend zu integrieren oder zumindest zu empfehlen.

Grüße,

Daniel
 

Spunki

User
Hallo Stefan!

In Physik war ich auch immer eine "Niete" ;)

Ich kann aber Deine Bedenken zerstreuen, klar, Du hast recht, auf den Hebel wirkt der Winddruck und erzeugt somit ein Moment der das Ruder runterdrücken will ...

Aber: in Normalfluglage wird das Ruder schätzomativ 10mm hochgetrimmt sein ... da steht der Hebel dann schon relativ "flach" gegen den Wind, also nicht mehr die volle Hebellänge, weiters ist die Fläche des Bleigewichtes im Verhältnis der gesamten Ruderfläche sehr gering, das Ruder selbst wird ja auch "runtergedrückt", also dürfte der "Hebel" kaum ins Gewicht fallen ...

Und 2.

Im Gegenteil: die Hebelkinematik (Winkel) vom Gewicht hab ich so ausgelegt sodass bei Normalflugstellung (also ca. 10mm hochgetrimmt) das Blei vorne sogar etwas Übergewicht(!) bekommt und dem Servo mithilft das Ruder hinten hochzustellen ...

Danke Daniel!

Ob der "filigrane Zapfen" das wegsteckt wird sich zeigen ... denkbar wär natürlich im Extremfall ein seitliches "Flattern" des Gewichtes bis es abmontiert ... dann würde sich aber auch gleich zeigen ob das Ruder dann ohne Gewicht zum Flattern neigt und wie gut bzw. wie haltbar meine Arbeit war ... *AufHolzKlopf*

Aber an sich sind die 2.6mm Press-GFK enorm fest und steinhart, alle 10cm Schnitt brauchst Du ein neues Laubsägeblatt ... wird schon halten ...

Grüße Spunki
 

Kleinatze

Vereinsmitglied
Original erstellt von Spunki:

...

Im Gegenteil: die Hebelkinematik (Winkel) vom Gewicht hab ich so ausgelegt sodass bei Normalflugstellung (also ca. 10mm hochgetrimmt) das Blei vorne sogar etwas Übergewicht(!) bekommt und dem Servo mithilft das Ruder hinten hochzustellen ...

Grüße Spunki
Hallo Spunki!

Das mit der "Überkompensation" sehe ich kritisch. Die Ausgleichsmasse soll keine aerodynamischen Kräfte ausgleichen (geht nicht, weil diese ja je nach Klappenstellung und Anströmung variieren), sonderung nur Kräfte, die durch Beschleunigungen auftreten (Schwingungen, aber auch harte Landestöße). Wenn du die Klappe "überkompensierst", kannst du die Massen auch gleich weglassen; Beschleunigungen haben dann auch wieder Kräfte zur Folge, die das Servo belasten.

Zu den Armen, die die Massen halten:
Alles ist irgendwie elastisch: Denk mal daran, was passiert, wenn du eine Stahlkugel auf ein dickes Stahlblech fallen lässt. Ich würde (aus dem Bauch raus) die Arme kräftiger dimensionieren.

Grüße
Andreas
 

Spunki

User
Hallo Andreas

Du hast schon recht, das "Gegengewicht" soll lediglich die Masse des Ruders "neutralisieren" und nicht irgendwelche aerodynamischen Kräfte!

Jetzt kommt aber wieder mein großes aber ;)

Ideal wär natürlich wenn der Hebel mit dem Ruder exakt fluchten würde, also 180° ... geht aber nicht ohne dass man dann einen "Schlitz" in die Fläche machen muss, aber auch nicht wegen der "Bauchlandung", die Hebel würden dann beim Höhe-Ziehen nach unten vorstehen ...

Also bleibt nur oben ein möglichst flacher Winkel über ... der gerade mal noch die maximalen Ruderausschläge zulässt ... zugegeben ein Kompromiss aber eben dieser Winkel bedingt nun ein leichtes "Übergewicht" (Kippen) auf beide Seiten beim Abweichen von der waagrechten Normallage ...

Spielt aber nicht so eine große Rolle, die "Massen" an sich bleiben ja vor und hinter dem Ruderscharnier unverändert ...

Zu Deinen Bedenken bezüglich der Bruchfestigkeit der GFK-Hebeln: Unter "sanften" Normalbedingungen sehe ich diesbezüglich kaum Probleme ... aber Du hast recht, falls das Ruder mal beginnt trotzdem heftig zu flattern dann fliegt das Blei ... aber dazu solls ja eben erst gar nicht kommen!

Grüße Spunki
 

Spunki

User
Heute Nachmittag hab ich noch schnell die Ruder mit Folie angeschlagen ... bis auf die mechanische Feintrimmung und die abschließende Mutternsicherung der Inbusschrauben an den Kugelgelenken (Loctite-Schraubensicherung, mittelfest) ist die Ruderanlenkung damit erledigt ...

mo83.jpg


Oben und unten wurden nach gründlichem Entfetten mit Aceton je zwei Lagen Folie (Orastik) als Scharnier aufgebracht ... die 6cm breiten Folienstreifen wurden jedoch dabei ca. alle 10cm durchtrennt und etwas überlappend aufgeklebt, dadurch wird verhindert dass sich ein eventueller unbemerkter Riss in der Folie unaufhaltsam weiträumig im Scharnierspalt ausbreitet ...

Weiters wird durch das Überlappen stellenweise eine Foliendicke von drei, manchmal sogar auch vier Schichten erreicht ... wohlgemerkt jeweils auf der Ober- und Unterseite ...

Die Ruder lassen sich trotzdem relativ leicht bewegen und das ganze hält bombig!

Der erste Jet mit spaltfreiem Folienscharnier! ;)

Grüße Spunki
 

Jan

Moderator
Original erstellt von Spunki:
Hallo Jan :)

Ich zitiere Eberhard:

"Die besten Gesamtbedingungen hast du wenn am Servo ganz außen eingehängt ist und am Ruder ein möglichst langer Hebel dran ist."

siehe:
http://www.rc-network.de/cgi-bin/beitraege/ultimatebb.php?ubb=get_topic;f=6;t=000974;p=3
...
Ich habe den Link zu Eberhards Beitrag nicht nachvollzogen. Ich gehe davon aus, dass Du die Flattergefahr senken willst. Dann ist diese Aussage jedenfalls falsch. Am Servo innen einhängen. Du verlierst Stellkraft, wenn Du außen einhängst.
 

steve

User
Hallo Spunki,
interessanter Tread. Wenn ich ins RC-Net schaue, bin ich schon immer neugierig, was den bei Dir als nächstes kommt. :)
Die Idee, über eine dreieckige Struktur Aerodynamik und Statik einfach zu halten ist echt smart. ;) Sollte im Flug auch nicht mehr oder weniger pfeifen, als die Arrow-Deltas. Da funktionierte dieses aerodynamische Rezept ganz gut.
Zu den Rudern würde mich interessieren, wo Du beim statischen Ausgleich den Schwerpunkt der Ruder hinlegst?
Gruss
 

Spunki

User
Hallo Jan

Ich habe derzeit ein Hebelverhältnis von 1:2.25 (20:45mm) ... dies ist wie immer ein Kompromiss zwischen möglichem Servo- und notwendigem Ruderweg und maximaler Kraft ...

Und diese 1:2.25 würde ich derzeit auch vorsehen wenn ich am Servo und am Ruderhorn weiter innen einhängen würde ... es würde sich am Hebelverhältnis also nichts ändern ...

Trotzdem ergeben möglichst lange Hebel auf beiden Seiten bei gleichem Untersetzungsverhältnis eine spielfreiere Anlenkung als kürzere, skizziere Dir einfach mal ein Beispiel auf, mit zwei Gabelköpfen die jeweils ein Spiel von 0,1mm aufweisen ... ein Beispiel mit kurzen Hebeln, das andere mit langen ... beachte dabei dann jeweils das Spiel an der Endfahne des Ruders ... dann wirst Du ganz klar erkennen was Eberhard damit aussagen will ...

Danke Steve!

Beim statischen Massenausgleich soll die Drehachse durch den "Schwerpunkt" des Ruders laufen ... in meinem Fall ist das genau der Scharnierspalt ... (vereinfacht für modellbauspezifische Anforderungen ausreichend)

Ja mal sehen ob das Ding fliegen wird ... es gibt Befürchtungen (per mail erhalten) dass das "Profil" (unten gerade, Wölbung nur oben) nicht geeignet sei ... mal sehen, mein 1:1 Modell aus Depron flog damit problemlos und ein "Pibros" ist im Prinzip auch nichts anderes und fliegt auch, ganz hervorragend sogar ...

Grüße Spunki

[ 26. Februar 2005, 10:58: Beitrag editiert von: Spunki ]
 

Spunki

User
Hallo Julian

Da ich an dem Flieger immer nur zwischendurch stundenweise werkle kann ich Dir noch keinen konkreten Termin sagen ... wird bestimmt noch einige Wochen dauern ... ist doch noch einiges zu tun und im Moment lässt das Wetter (Schnee) sowieso keine Flüge zu ...

Die letzte Aktion wird das Auswiegen des Schwerpunktes mit Blei sein ... und falls ich dann vorne zu viel Blei benötige dann wird ganz einfach statt dem Blei mein Cam-Corder draufgeschnallt! ... gleich beim Erstflug, wenn schon denn schon! ;)

Grüße Spunki
 
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